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Nach dem Krieg besuchte Bowien zunächst Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Hannover. Auf ein Studium 1920–1921 an der Staatlichen Kunstakademie in München bei Professor Robert Engel, dem Begründer des Münchener Neuimpressionismus, folgte im Jahr 1922 ein Studienaufenthalt an der Dresdener Kunstakademie bei Professor Richard Müller[3] und anschließend eine Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Staatlichen Kunstschule Berlin-Schöneberg bei Philipp Franck mit Kunstgeschichtsunterricht bei Oskar Fischel. Das Examen als Werklehrer legte Bowien im Jahr 1923 in Düsseldorf ab; in den folgenden Jahren unternahm er Malreisen nach Kassel, Aachen, Hamburg, Lübeck, Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Basel, Königsberg und Hildesheim, später nach Prag und Wien (1928) sowie Oberitalien (1929). | Nach dem Krieg besuchte Bowien zunächst Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Hannover. Auf ein Studium 1920–1921 an der Staatlichen Kunstakademie in München bei Professor Robert Engel, dem Begründer des Münchener Neuimpressionismus, folgte im Jahr 1922 ein Studienaufenthalt an der Dresdener Kunstakademie bei Professor Richard Müller[3] und anschließend eine Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Staatlichen Kunstschule Berlin-Schöneberg bei Philipp Franck mit Kunstgeschichtsunterricht bei Oskar Fischel. Das Examen als Werklehrer legte Bowien im Jahr 1923 in Düsseldorf ab; in den folgenden Jahren unternahm er Malreisen nach Kassel, Aachen, Hamburg, Lübeck, Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Basel, Königsberg und Hildesheim, später nach Prag und Wien (1928) sowie Oberitalien (1929). | ||
Bowien war zunächst als Lehrer am Realgymnasium in Hechingen in den Hohenzollernschen Landen tätig, anschließend von 1925 bis 1932 in Solingen als Kunsterzieher am Gymnasium Schwertstraße, wo der spätere Bundespräsident Walter Scheel einer seiner Schüler war. In diesen Jahren hielt er über 100 Vorträge über kunstgeschichtliche Themen an der dortigen Volkshochschule. Zudem bekam er den Auftrag, sämtliche Arbeitsvorgänge im Solinger Zwillingswerk zeichnerisch festzuhalten. Aufgrund der Brüningschen Notverordnungen musste er den Schuldienst verlassen. Zu dieser Zeit besuchte er regelmäßig den Künstler- und Literatensalon von Erna und Hanns Heinen, woraus eine lebenslange Freundschaft mit der Familie erwuchs. Die Tochter der Familie Heinen, Bettina Heinen-Ayech (1937–2020), wurde seine wichtigste Malschülerin. | Bowien war zunächst als Lehrer am Realgymnasium in Hechingen in den Hohenzollernschen Landen tätig, anschließend von 1925 bis 1932 in Solingen als Kunsterzieher am Gymnasium Schwertstraße, wo der spätere Bundespräsident Walter Scheel einer seiner Schüler war. In diesen Jahren hielt er über 100 Vorträge über kunstgeschichtliche Themen an der dortigen Volkshochschule. Zudem bekam er den Auftrag, sämtliche Arbeitsvorgänge im Solinger Zwillingswerk zeichnerisch festzuhalten. Aufgrund der Brüningschen Notverordnungen musste er den Schuldienst verlassen. Zu dieser Zeit besuchte er regelmäßig den Künstler- und Literatensalon von Erna und Hanns Heinen, woraus eine lebenslange Freundschaft mit der Familie erwuchs. Die Tochter der Familie Heinen, [[Bettina Heinen-Ayech]] (1937–2020), wurde seine wichtigste Malschülerin. | ||
In den Jahren von 1932 bis 1942 lebte Bowien als freier Künstler in Egmond aan den Hoef, Nordholland, im früheren Haus des Philosophen René Descartes. Nach seiner Entlassung als Lehrer war er zunächst nur nach Amsterdam gereist, um dort eine Rembrandt-Ausstellung zu besuchen, blieb aber dann in den Niederlanden. Sein wichtigster Malschüler dort war Dirk Oudes. 1934 unternahm Bowien eine große Nordafrika-Reise nach Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko in Begleitung eines Holzgroßhändlers, der die Reise finanzierte und dafür anschließend die Hälfte der entstandenen Werke erhielt.[6] Anschließend litt er länger unter den Strapazen der Reise.Neben Landschaften malte Bowien zahlreiche Porträts und Familienbilder für wohlhabende Niederländer. Das Westfriesische Museum in Hoorn erwarb Bilder von Bowien,[8], andere Bilder gelangten durch Schenkung in den Besitz des Rijksmuseum Amsterdam[8], des Koninklijk Huisarchiev in Den Haag, des Regionaalrchief Alkmaar[8] und der Kirchengemeinde Schoorl. | In den Jahren von 1932 bis 1942 lebte Bowien als freier Künstler in Egmond aan den Hoef, Nordholland, im früheren Haus des Philosophen René Descartes. Nach seiner Entlassung als Lehrer war er zunächst nur nach Amsterdam gereist, um dort eine Rembrandt-Ausstellung zu besuchen, blieb aber dann in den Niederlanden. Sein wichtigster Malschüler dort war Dirk Oudes. 1934 unternahm Bowien eine große Nordafrika-Reise nach Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko in Begleitung eines Holzgroßhändlers, der die Reise finanzierte und dafür anschließend die Hälfte der entstandenen Werke erhielt.[6] Anschließend litt er länger unter den Strapazen der Reise.Neben Landschaften malte Bowien zahlreiche Porträts und Familienbilder für wohlhabende Niederländer. Das Westfriesische Museum in Hoorn erwarb Bilder von Bowien,[8], andere Bilder gelangten durch Schenkung in den Besitz des Rijksmuseum Amsterdam[8], des Koninklijk Huisarchiev in Den Haag, des Regionaalrchief Alkmaar[8] und der Kirchengemeinde Schoorl. | ||
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