Möhlstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Muemoehlstr101898bw99v2.jpg|thumb|Möhlstraße 10, Zustand kurz nach der Vollendung, um 1898.]]
[[Datei:Muemoehlstralb311895bw90f.jpg|thumb|390px|Hausnummer 31, Zustand 1895, die abgerissene [[Villa Düll]] ]]
Die '''Möhlstraße''' in [[München]]-[[Bogenhausen]] wurde 1894<ref>Rambaldi; ''Die Münchener Straßennamen und Ihre Erklärung.'' Piloty & Löhle 11/1894. S. 184/185, Straßenname hier bereits aufgeführt </ref>  nach dem königlichen Hofgartendirektor [[Jakob Möhl]] (1846 - 1916) benannt. Er ist insbesondere für die Planung und Gestaltung der [[Maximiliansanlagen]] bekannt.
[[Datei:Muemoehlstr3lw1903bw90.jpg|thumb|390px|Hausnr. '''3''', Architekten [[Heilmann & Littmann]], erbaut 1901-1902. Foto von 1903]]
[[Datei:Muemoehlstr3s032019c85.jpg|thumb|390px|Hausnr. '''3''', Architekten [[Heilmann & Littmann]], erbaut 1901-1902. Foto von 2019]]
Die Straße verläuft vom [[Europaplatz]] nach Norden zur [[Montgelasstraße]].
Hier hat sich im 19. Jahrhundert noch einmal eine adelig-großbürgerliche Lebenswelt entfaltet. Ihr langsamer Niedergang in Kriegen, Inflationen und kulturellen Umbrüchen ist nicht umkehrbar. Das Quartier war - besonders in den Jahren [[Nachkriegszeit|nach dem Zweiten Weltkrieg]] - ein Zentrum jüdischen Lebens. Es entwickelte sich in der ersten Nachkriegszeit zu einem bedeutenden Schwarzmarktstandort.
==Villenviertel==
* vgl. eher allgemein [[ Villa]]
* Haus-Nr. '''2''' [[Pschorr-Villa]], von [[Eugen Drollinger]],<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/moehlstrasse_2.htm nordostkultur-muenchen.de]</ref>
* Haus-Nr. '''10''' [[Villa Bischoff]] erbaut 1896-1897, barockisierender [[Jugendstil]] von [[Paul Pfann]] und [[Günther Blumentritt (Architekt)|Günther Blumentritt]]. 1957–1985 französisches Generalkonsulat.
* das ehemalige Verbindungshaus der Burschenschaft Danubia (Nr. 21)
* die Jugendstilvilla Möhlstraße Nr. 23 mit Turm von [[Emanuel von Seidl]] für [[Georg Theodor Pschorr]] (ab August 1945 Sitz des [[American Joint Distribution Committee]], 1949–1953 Sitz der [[Monacensia]]-Bibliothek),<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/moehlstrasse_23_2.htm nordostkultur-muenchen.de]</ref><ref>Willibald Karl, Karin Pohl: ''Amis in Bogenhausen.'' Volk Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86222-198-1, S. 88 f.</ref>
* die beiden neubarocken Villen Nr. 35 ([[Villa Seitz]]) und Möhlstraße '''Nr. 37''' wurde von [[Jakob Möhl]] erworben), an deren Bau [[Hans Grässel]] beteiligt war,
*die Doppelvilla '''Nr. 39''' ([[Villa Pfaff]]) und '''41''' von [[Leonhard Romeis]] und
* die [[Villa Wulffen]] ('''Nr. 43''', hier war nach 1945 das Büro des „Zentralkomitees der befreiten Juden“), ebenfalls von Romeis, an der Ecke zur [[Neuberghauser Straße]].
Die Häuser auf '''Nr. 9''' und '''30''' (Villa Herz) wurden von den Nazis ab 1939 als so genanntes [[Judenhaus]] zur ''Leerung'' der je eigenen Wohnungen von als Juden verfolgen MünchnerInnen vor deren ''[[Deportation]] in den Tod'' mißbraucht.
== Anlieger==
* [[Generalkonsulat Russische Föderation]] (Eingang von der [[Maria-Theresia-Straße]] 17), ehemals das [[Palais Hohenzollern]], vor 2011 [[Finanzgericht München]] (heute [[Ismaninger Straße]] 95)
* Nr. 3:  [[Italienisches Generalkonsulat]]
* Nr. 5: [[Britisches Generalkonsulat]]
* Nr. 10: Villa Bischoff, Architekten [[Paul Pfann]] und Professor [[Günther Blumentritt]], 1897.  Die US-Militärbehörden wiesen 1946 dort die Verwaltung der »Organization for Rehabilitation through Training« (ORT) als Mieterin ein. Im Ausbildungsprogramm der ORT stand das Erlernen verschiedener Handwerksberufe, der Landwirtschaft sowie der englischen und hebräischen Sprache als Voraussetzung für die Auswanderung nach Palästina und den dortigen Aufbau eines jüdischen Staates. 1957 — 1985 [[Consulat général de France|französisches Generalkonsulat]], dies seitdem in der [[Heimeranstraße]] 31)
* Nr. 14 Anwesen der [[Jüdisches Zentrum|Israelitischen Kultusgemeinde München]], bis 2006 jüdischer Kindergarten und jüdische Grundschule (seitdem am [[St.-Jakobs-Platz]]), zuvor „[[Bayerisches Hilfswerk]]“, nunmehr eine jüdische Kita.
* Nr. 22: [[Generalkonsulat Griechenland]]
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[[Datei:Muemoehlstr101898bw99v2.jpg|thumb|Möhlstraße 10, Zustand kurz nach der Vollendung, um 1898.]]
[[Datei:Muemoehlstralb311895bw90f.jpg|thumb|390px|Hausnummer 31, Zustand 1895, die abgerissene [[Villa Düll]] ]]
Die '''Möhlstraße''' in [[München]]-[[Bogenhausen]] wurde 1894<ref>Rambaldi; ''Die Münchener Straßennamen und Ihre Erklärung.'' Piloty & Löhle 11/1894. S. 184/185, Straßenname hier bereits aufgeführt </ref>  nach dem königlichen Hofgartendirektor [[Jakob Möhl]] (1846 - 1916) benannt. Er ist insbesondere für die Planung und Gestaltung der [[Maximiliansanlagen]] bekannt.
[[Datei:Muemoehlstr3lw1903bw90.jpg|thumb|390px|Hausnr. '''3''', Architekten [[Heilmann & Littmann]], erbaut 1901-1902. Foto von 1903]]
[[Datei:Muemoehlstr3s032019c85.jpg|thumb|390px|Hausnr. '''3''', Architekten [[Heilmann & Littmann]], erbaut 1901-1902. Foto von 2019]]
Die Straße verläuft vom [[Europaplatz]] nach Norden zur [[Montgelasstraße]].
Hier hat sich im 19. Jahrhundert noch einmal eine adelig-großbürgerliche Lebenswelt entfaltet. Ihr langsamer Niedergang in Kriegen, Inflationen und kulturellen Umbrüchen ist nicht umkehrbar. Das Quartier war - besonders in den Jahren [[Nachkriegszeit|nach dem Zweiten Weltkrieg]] - ein Zentrum jüdischen Lebens. Es entwickelte sich in der ersten Nachkriegszeit zu einem bedeutenden Schwarzmarktstandort.
==Villenviertel==
* vgl. eher allgemein [[ Villa]]
* Haus-Nr. '''2''' [[Pschorr-Villa]], von [[Eugen Drollinger]],<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/moehlstrasse_2.htm nordostkultur-muenchen.de]</ref>
* Haus-Nr. '''10''' [[Villa Bischoff]] erbaut 1896-1897, barockisierender [[Jugendstil]] von [[Paul Pfann]] und [[Günther Blumentritt (Architekt)|Günther Blumentritt]]. 1957–1985 französisches Generalkonsulat.
* das ehemalige Verbindungshaus der Burschenschaft Danubia (Nr. 21)
* die Jugendstilvilla Möhlstraße Nr. 23 mit Turm von [[Emanuel von Seidl]] für [[Georg Theodor Pschorr]] (ab August 1945 Sitz des [[American Joint Distribution Committee]], 1949–1953 Sitz der [[Monacensia]]-Bibliothek),<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/moehlstrasse_23_2.htm nordostkultur-muenchen.de]</ref><ref>Willibald Karl, Karin Pohl: ''Amis in Bogenhausen.'' Volk Verlag, München 2015, ISBN 978-3-86222-198-1, S. 88 f.</ref>
* die beiden neubarocken Villen Nr. 35 ([[Villa Seitz]]) und Möhlstraße '''Nr. 37''' wurde von [[Jakob Möhl]] erworben), an deren Bau [[Hans Grässel]] beteiligt war,
*die Doppelvilla '''Nr. 39''' ([[Villa Pfaff]]) und '''41''' von [[Leonhard Romeis]] und
* die [[Villa Wulffen]] ('''Nr. 43''', hier war nach 1945 das Büro des „Zentralkomitees der befreiten Juden“), ebenfalls von Romeis, an der Ecke zur [[Neuberghauser Straße]].
Die Häuser auf '''Nr. 9''' und '''30''' (Villa Herz) wurden von den Nazis ab 1939 als so genanntes [[Judenhaus]] zur ''Leerung'' der je eigenen Wohnungen von als Juden verfolgen MünchnerInnen vor deren ''[[Deportation]] in den Tod'' mißbraucht.
== Anlieger==
* [[Generalkonsulat Russische Föderation]] (Eingang von der [[Maria-Theresia-Straße]] 17), ehemals das [[Palais Hohenzollern]], vor 2011 [[Finanzgericht München]] (heute [[Ismaninger Straße]] 95)
* Nr. 3:  [[Italienisches Generalkonsulat]]
* Nr. 5: [[Britisches Generalkonsulat]]
* Nr. 10: Villa Bischoff, Architekten [[Paul Pfann]] und Professor [[Günther Blumentritt]], 1897.  Die US-Militärbehörden wiesen 1946 dort die Verwaltung der »Organization for Rehabilitation through Training« (ORT) als Mieterin ein. Im Ausbildungsprogramm der ORT stand das Erlernen verschiedener Handwerksberufe, der Landwirtschaft sowie der englischen und hebräischen Sprache als Voraussetzung für die Auswanderung nach Palästina und den dortigen Aufbau eines jüdischen Staates. 1957 — 1985 [[Consulat général de France|französisches Generalkonsulat]], dies seitdem in der [[Heimeranstraße]] 31)
* Nr. 14 Anwesen der [[Jüdisches Zentrum|Israelitischen Kultusgemeinde München]], bis 2006 jüdischer Kindergarten und jüdische Grundschule (seitdem am [[St.-Jakobs-Platz]]), zuvor „[[Bayerisches Hilfswerk]]“, nunmehr eine jüdische Kita.
* Nr. 22: [[Generalkonsulat Griechenland]]


==Lage==
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