Franz Popp: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
26 Bytes hinzugefügt ,  31. Januar 2019
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Franz Popp''' (* 2. Januar 1870 in {{WL2|Budapest}}; † 1928 in der [[Ismaninger Straße]] 98 ) war ein Architekt aus {{WL2|Ungarn}} der in München raumbildnerisch, im Stil des [[Jugendstil]], tätig war.
'''Franz Popp''' (* 2. Januar 1870 in {{WL2|Budapest}}; † 1928 in [[München]], [[Ismaninger Straße]] 98 ) war ein Architekt aus {{WL2|Ungarn}}, der in München raumbildnerisch, im Stil des [[Jugendstil]], tätig war.


Münchner Stadtarchiv Signatur: PMB: B313
Münchner Stadtarchiv Signatur: PMB: B313
Er war der Sohn von Theres Jackl und ihrem Ehemann Georg Popp, einem Gastwirt.
Franz Popp war der Sohn von Theres Jackl und ihrem Ehemann Georg Popp, einem Gastwirt.
 
1911 heiratete Popp eine gebürtige Münchnerin.
1911 heiratete Popp eine gebürtige Münchnerin.
Popp hatte in Budapest Architektur studiert.
Popp hatte in Budapest Architektur studiert.
1900 kam Franz Popp nach München
 
1900 kam Franz Popp nach München.


==Jugendstil in der Münchner Architektur==
==Jugendstil in der Münchner Architektur==
Das Wohnhaus [[Martiusstraße]] 6 wurde 1906 erbaut und ist ist ein Musterbeispiel für den Poppschen Jugendstil, wie auch der Münchener Mietshausarchitektur der Zeit.
Das Wohnhaus [[Martiusstraße]] 6 wurde 1906 erbaut und ist ist ein Musterbeispiel für den Poppschen Jugendstil, wie auch der Münchener Mietshausarchitektur der Zeit.
Als Bauherr für die Gebäude auf den Anwesen Martiusstraße 3,5,7 an der Nordseite und 4 und 6 gibt [[Bernd Mollenhauer]] auf S. 144 den Architekt und Bauunternehmer [https://www.immobilienreport.de/architektur/Hatzl-Anton.php Anton Hatzl] an.
Als Bauherr für die Gebäude auf den Anwesen Martiusstraße 3,5,7 an der Nordseite und 4 und 6 gibt [[Bernd Mollenhauer]] auf S. 144 den Architekt und Bauunternehmer [https://www.immobilienreport.de/architektur/Hatzl-Anton.php Anton Hatzl] an.


An diesem Bauwerk zeigt die typischen gestalterische Elemente des Münchener Jugendstils:
An diesem Bauwerk zeigt die typischen gestalterische Elemente des Münchener Jugendstils:
*Beherrscht wird das äußere Erscheinungsbild des Wohnhauses von dem in Obergeschoßhöhe angebrachten, auf kräftigen Konsolen ruhenden und von zwei einseitig flankierenden Balkonen begleiteten Fassadenerker.
*Beherrscht wird das äußere Erscheinungsbild des Wohnhauses von dem in Obergeschoßhöhe angebrachten, auf kräftigen Konsolen ruhenden und von zwei einseitig flankierenden Balkonen begleiteten Fassadenerker.
*Der Hauseingang ist rechts asymmetrisch angebracht, gemeinsam mit den Balkonén und dem Atelieranbau auf dem Dachgeschoß bildet er eine vertikale Linie, die ein Gegengewicht zum Fassadenerker bildet.
*Der Hauseingang ist rechts asymmetrisch angebracht, gemeinsam mit den Balkonen und dem Atelieranbau auf dem Dachgeschoß bildet er eine vertikale Linie, die ein Gegengewicht zum Fassadenerker bildet.
*Reich ausgeschmückt sind die Fensterüberdachungen, die Balkone der Hauseingang und die Traufgesimslinie,
*Reich ausgeschmückt sind die Fensterüberdachungen, die Balkone der Hauseingang und die Traufgesimslinie,
*Es treten hier barockisierende Schmuckformen (Fenster) neben Renaissance-Motiven (Balkon) und Jugendstil-Elemente (Tür, Traufgesims, Dachatelier) auf.
*Es treten hier barockisierende Schmuckformen (Fenster) neben Renaissance-Motiven (Balkon) und Jugendstil-Elemente (Tür, Traufgesims, Dachatelier) auf.
== Hauptmerkmale der Münchener Jugendstil-Architektur==
== Hauptmerkmale der Münchener Jugendstil-Architektur==
*Asymmetrische Fassadengliederung, das Nebeneinander historisierender und der floralen Jugendstil-Malerei, resp. dem Kunstgewerbe entsprechender Richtung entlehnter Schmuckformen, die Übernahme des fast klassisch zu nennenden Baukörpers aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Insbesondere die letztgenannte Tatsache verdient nachdrückliche Betonung.
*Asymmetrische Fassadengliederung, das Nebeneinander historisierender und der floralen Jugendstil-Malerei, resp. dem Kunstgewerbe entsprechender Richtung entlehnter Schmuckformen, die Übernahme des fast klassisch zu nennenden Baukörpers aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Insbesondere die letztgenannte Tatsache verdient nachdrückliche Betonung.


*Fasaden mit Erkern, Balkoné und exzentrischen vertikalen Linien strukturierten Fassade entwickelten sich zu einem Merkmal der Architektur Münchens bis ins 20. Jahrhundert hinein. Die so gegliederten Flächen nahmen die Elemente aus dem Musterkasten der industriellen Stuckfabriken mit mannigfaltig gestalterische Methoden des Ausschmückens, des Jonglierens mit historischen, historisierenden, und modernen ornamentalen Elemente auf.
*Fasaden mit Erkern, Balkonen und exzentrischen vertikalen Linien strukturierten Fassaden entwickelten sich zu einem Merkmal der Architektur Münchens bis ins 20. Jahrhundert hinein. Die so gegliederten Flächen nahmen die Elemente aus dem Musterkasten der industriellen Stuckfabriken mit mannigfaltig gestalterische Methoden des Ausschmückens, des Jonglierens mit historischen, historisierenden, und modernen ornamentalen Elemente auf.
*Neu war nach 1900 das Nebeneinander von historisierenden Elementen aus verschiedenen Kunstepochen, und neu ist die Aufnahme floraler Schmuckmotive aus der Malerei beziehungsweise  dem Kunstgewerbe des Jugendstils. <ref>{{WL2|Julius Fekete}}, Beiträge ungarischer Architekten zur Münchner Baukunst um 1889 und 1900, in Ungarn-Jahrbuch: Zeitschrift für die Kunde Ungarns und verwandte Gebiete, [http://epa.oszk.hu/01500/01536/00012/pdf/UJ_1982_1983_001-022.pdf S.16ff] S. 6 ff, [https://books.google.de/books?hl=de&id=wmwRAQAAMAAJ&dq=%22Im+Jahre+1878+erwarb+er+das+bereits+bestehende+Haus+Schillerstr.+26+in+der%22&focus=searchwithinvolume&q=Popp][https://books.google.de/books?hl=de&id=SPkeAQAAMAAJ&dq=Rietzlersche+Ateliergeb%C3%A4ude&focus=searchwithinvolume&q=Popp][https://www.immobilienreport.de/architektur/Popp-Franz.php]</ref> 
*Neu war nach 1900 das Nebeneinander von historisierenden Elementen aus verschiedenen Kunstepochen, und neu ist die Aufnahme floraler Schmuckmotive aus der Malerei beziehungsweise  dem Kunstgewerbe des Jugendstils. <ref>{{WL2|Julius Fekete}}, Beiträge ungarischer Architekten zur Münchner Baukunst um 1889 und 1900, in Ungarn-Jahrbuch: Zeitschrift für die Kunde Ungarns und verwandte Gebiete, [http://epa.oszk.hu/01500/01536/00012/pdf/UJ_1982_1983_001-022.pdf S.16ff] S. 6 ff, [https://books.google.de/books?hl=de&id=wmwRAQAAMAAJ&dq=%22Im+Jahre+1878+erwarb+er+das+bereits+bestehende+Haus+Schillerstr.+26+in+der%22&focus=searchwithinvolume&q=Popp][https://books.google.de/books?hl=de&id=SPkeAQAAMAAJ&dq=Rietzlersche+Ateliergeb%C3%A4ude&focus=searchwithinvolume&q=Popp][https://www.immobilienreport.de/architektur/Popp-Franz.php]</ref> 
==Gebäude==
==Gebäude==
Zeile 57: Zeile 62:
*1912: Mietshaus [[Thalkirchner Straße 188]]
*1912: Mietshaus [[Thalkirchner Straße 188]]
*1914: Mietshaus [[Lachnerstraße]] 3
*1914: Mietshaus [[Lachnerstraße]] 3
==Fußnoten==
==Fußnoten==
<references/>
<references/>
32.384

Bearbeitungen

Navigationsmenü