Quellenstraße-Trinkbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung==
== Beschreibung==
Der ehemalige Leitungswasser-Auslass in der Quellenstraße ist in der ursprünglichen Umgebung wie eine natürliche Quelle gestaltet und daher gewissermaßen 'echt'. Zugang zu diesem Idyll, einem ehemaligen Herbergen-Elendsquartier, findet man am besten von der Gebsattelstraße aus, vorbei an zwei Brücken über den [[Auer Mühlbach]]. Die erste führt zu einem Werkstatthof mit davor liegendem Privatparkplatz, die zweite zur [[Kegelhof]]-Anlage mit Spielplatz. Der längere Weg kommt von dem "Brunnhaus-Grundstück" genannten Eckhaus Rosenheimerstr. 10, gegenüber dem [[Gasteig]], und führt über die  Straße [[Am Lilienberg]].
Der ehemalige Leitungswasser-Auslass in der Quellenstraße ist in der ursprünglichen Umgebung wie eine natürliche Quelle gestaltet und daher gewissermaßen 'echt'. Zugang zu diesem Idyll, einem ehemaligen Herbergen-Elendsquartier, findet man am besten von der Gebsattelstraße aus, vorbei an zwei Brücken über den [[Auer Mühlbach]]. Die erste führt zu einem Werkstatthof mit davor liegendem Privatparkplatz, die zweite zur [[Kegelhof]]-Anlage mit Spielplatz. Der längere Weg kommt von dem "Brunnhaus-Grundstück" genannten Eckhaus Rosenheimer Straße 10, gegenüber dem [[Gasteig]], und führt über die  Straße [[Am Lilienberg]].


Der geschlossene Trinkwasserbrunnen liegt also an einem Spazier- und Radlweg an dem rasch dahinfließenden Auer Mühlbach (zwischen den nicht so leicht auffindbaren Hausnummern 22 und 23 ehemaliger Herbergen auf der gegenüberliegenden Seite des Baches) und am Fuß des Hochufers rechts der Isar. Die hier austretenden Grundwasserquellen nutzte man 400 Jahre lang. Ihr Wasser wurde  noch vor 128 Jahren zunächst in Holzrohren, sog. Deicheln, später in Gussrohren über die Ludwigsbrücken in die Stadt geführt, zunächst nur zum heutigen [[Fischbrunnen]] auf dem [[Marienplatz]] und später dann in weiteren Leitungsnetzen, die München mit Trinkwasser versorgten.  
Der geschlossene Trinkwasserbrunnen liegt also an einem Spazier- und Radlweg an dem rasch dahinfließenden Auer Mühlbach (zwischen den nicht so leicht auffindbaren Hausnummern 22 und 23 ehemaliger Herbergen auf der gegenüberliegenden Seite des Baches) und am Fuß des Hochufers rechts der Isar. Die hier austretenden Grundwasserquellen nutzte man 400 Jahre lang. Ihr Wasser wurde  noch vor 128 Jahren zunächst in Holzrohren, sog. Deicheln, später in Gussrohren über die [[Ludwigsbrücke]]n in die Stadt geführt, zunächst nur zum heutigen [[Fischbrunnen]] auf dem [[Marienplatz]] und später dann in weiteren Leitungsnetzen, die München mit Trinkwasser versorgten.  


Der Brunnen in der Quellenstraße erhielt oder besser "behielt" seinen Namen von dem hier vormals reichlich und jetzt auch noch spärlicher hervortretenden, vormals umsorgten Grundwasser aus dem Nieder-Terrassen-Schotter der letzten [[Eiszeit]] und wurde zusätzlich gespeist von dem in einer ''Gletscher-Abflußrinne'' bereits seit [[Deisenhofen]] offen verlaufenden [[Hachinger Bach|Hachinger Grundwasserbach]]. Gespeichert wurde das reichlich fließende Trinkwasser, das selbst noch als Treibwasser für die Hebemechanik ihrer Wasserräder ausreichte, in den zwei ältesten Brunnhäusern Münchens. Abgebildet ist die älteste Städtische Münchner ''Brunnstube'' schon als der gemauerte rechteckige Kasten rechts der Isar auf dem jetzigen Grund des Eckhauses von Rosenheimerstr. 10, wie im Holzschnitt von 1493 aus der Weltchronik des Nürnberger Arztes Hartmann Schedel (1440 – 1514), unten links zu sehen.  
Der Brunnen in der Quellenstraße erhielt oder besser "behielt" seinen Namen von dem hier vormals reichlich und jetzt auch noch spärlicher hervortretenden, vormals umsorgten Grundwasser aus dem Nieder-Terrassen-Schotter der letzten [[Eiszeit]] und wurde zusätzlich gespeist von dem in einer ''Gletscher-Abflußrinne'' bereits seit [[Deisenhofen]] offen verlaufenden [[Hachinger Bach|Hachinger Grundwasserbach]]. Gespeichert wurde das reichlich fließende Trinkwasser, das selbst noch als Treibwasser für die Hebemechanik ihrer Wasserräder ausreichte, in den zwei ältesten Brunnhäusern Münchens. Abgebildet ist die älteste Städtische Münchner ''Brunnstube'' schon als der gemauerte rechteckige Kasten rechts der Isar auf dem jetzigen Grund des Eckhauses von Rosenheimer Straße 10, wie im Holzschnitt von 1493 aus der Weltchronik des Nürnberger Arztes Hartmann Schedel (1440 – 1514), unten links zu sehen.  


:::“Doch immer behalten die Quellen das Wort
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[[Bild:MONACUM-begradigt.jpg|thumb|Die erste Brunnstube Münchens: der gemauerte rechteckige Kasten, rechts der Isar, unten links|left]]
[[Bild:MONACUM-begradigt.jpg|thumb|Die erste Brunnstube Münchens: der gemauerte rechteckige Kasten, rechts der Isar, unten links|left]]
==Ein Exkurs zur Vorgeschichte der Münchner Trinkwasserversorgung==
==Ein Exkurs zur Vorgeschichte der Münchner Trinkwasserversorgung==
Auf dem Grund des jetzigen Eckhauses Rosenheimerstr. 10 stand Münchens älteste Brunnstube, aus der dann von [[1515]] bis [[1555]] ein Brunnhaus mit [[Wasserturm]]-Funktion wurde.  
Auf dem Grund des jetzigen Eckhauses Rosenheimer Straße 10 stand Münchens älteste Brunnstube, aus der dann von [[1515]] bis [[1555]] ein Brunnhaus mit [[Wasserturm]]-Funktion wurde.  


Daneben stand etwa 250 m am Auer Mühlbach aufwärts von Rosenheimerstr. 10 das ''churfürstliche Hofbrunnhaus [[am Lilienberg]]''. Denn das Münchner Leitungswasser lief bis zum Jahr [[1895]], vom Brunnhaus bis zum Wasserhahn, in einem jeweils eigenen Leitungsnetz der Stadt und im Hofbrunnleitungs-Netz der kgl. Residenz.  
Daneben stand etwa 250 m am Auer Mühlbach aufwärts von Rosenheimer Straße 10 das ''churfürstliche Hofbrunnhaus [[am Lilienberg]]''. Denn das Münchner Leitungswasser lief bis zum Jahr [[1895]], vom Brunnhaus bis zum Wasserhahn, in einem jeweils eigenen Leitungsnetz der Stadt und im Hofbrunnleitungs-Netz der kgl. Residenz.  


Erst nach dem sensationellen Erfolg des seit 1880 in nur drei Jahren Bauzeit erschlossenen und geradezu paradiesischen Münchner Leitungswassers, von dem zur Gemeinde [[Valley]] gehörenden [[Taubenberg]] an der [[Mangfall]], führte 1895 zum Anschluss auch der Hofbrunnleitung an das Städtische Trinkwassernetz. Aus diesem Anlass und als königlicher Dank wurde der [[Wittelsbacher Brunnen]] am [[Lenbachplatz]] nach einer Stiftung der [[Wittelsbacher]] von [[Adolf von Hildebrand]] nach dem Sieg des Preisausschreibens 1888 und der Auftragserteilung an Hildebrandt 1890 und einer Bauzeit von 1893-[[1895]] fertiggestellt.
Erst nach dem sensationellen Erfolg des seit 1880 in nur drei Jahren Bauzeit erschlossenen und geradezu paradiesischen Münchner Leitungswassers, von dem zur Gemeinde [[Valley]] gehörenden [[Taubenberg]] an der [[Quellgebiet der Mangfall|Mangfall]], führte 1895 zum Anschluss auch der Hofbrunnleitung an das Städtische Trinkwassernetz. Aus diesem Anlass und als königlicher Dank wurde der [[Wittelsbacher Brunnen]] am [[Lenbachplatz]] nach einer Stiftung der [[Wittelsbacher]] von [[Adolf von Hildebrand]] nach dem Sieg des Preisausschreibens 1888 und der Auftragserteilung an Hildebrandt 1890 und einer Bauzeit von 1893-[[1895]] fertiggestellt.


==Quellen/Weblinks==
==Quellen/Weblinks==
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
*Liste mit knappen Angaben zu weiteren '''[[Münchner Brunnen]]'''
*Liste mit knappen Angaben zu weiteren [[Münchner Brunnen]]


[[Kategorie:Brunnen]]
[[Kategorie:Brunnen]]
[[Kategorie:Quellenstraße]]
[[Kategorie:Quellenstraße]]
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