Schlachthof München: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:MueViehmarktZenetti2011a.jpg|thumb|250px|Portal des Viehmarkt-Bank Gebäude aus dem Jahr 1913-1914. In diesem Gebäude hatte die [[Hypovereinsbank|Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank]] eine große Niederlassung betrieben.]]
[[Bild:MueViehmarktZenetti2011a.jpg|thumb|Portal des Viehmarkt-Bank Gebäude aus dem Jahr 1913-1914. In diesem Gebäude hatte die [[Hypovereinsbank|Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank]] eine große Niederlassung betrieben.]]
Der '''Schlachthof München''' ist eine Anlage zur Schlachtung und zum Großhandel für Fleisch- und Feinkostprodukte im [[München|Münchner]] Stadtbezirk 2 [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]]. Im Schlachthof München wird neben der (immer geringer werdenden) Schlachtung vor allem Großhandel mit Fleisch, Geflügel, Fisch und Feinkost betrieben. Um hier einzukaufen braucht man allerdings einen kostenpflichtigen Kundenausweis, den man nur mit Gewerbeschein bekommt.
Der '''Schlachthof München''' ist eine Anlage zur Schlachtung und zum Großhandel für Fleisch- und Feinkostprodukte im [[München|Münchner]] Stadtbezirk 2 [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]]. Im Schlachthof München wird neben der (immer geringer werdenden) Schlachtung vor allem Großhandel mit Fleisch, Geflügel, Fisch und Feinkost betrieben. Um hier einzukaufen braucht man allerdings einen kostenpflichtigen Kundenausweis, den man nur mit Gewerbeschein bekommt.
[[Bild:Mueviehhof092014abw.jpg|thumb|Die Überreste des einstigen Viehhofareals, entlang der [[Tumblingerstraße]]]]


[[Datei:Mueviehhof092014abw.jpg|450px|thumb|Die Überreste des einstigen Viehhofareals, entlang der Tumblingerstraße.]]
== Geschichte ==
== Geschichte ==
In München gab es bis zum Jahre 1878 zwei öffentliche Schlachthäuser am [[Färbergraben]] und am [[Viktualienmarkt]]. Beide wurden von den „Bankmetzgern“ benutzt, die ihre Verkaufsstände am Viktualienmarkt hatten. Die übrigen Metzger und Gastwirte schlachteten zu Hause, teilweise in Hinterhöfen über die ganze Stadt verstreut.
In München gab es bis zum Jahre 1878 zwei öffentliche Schlachthäuser am [[Färbergraben]] und am [[Viktualienmarkt]]. Beide wurden von den „Bankmetzgern“ benutzt, die ihre Verkaufsstände am Viktualienmarkt hatten. Die übrigen Metzger und Gastwirte schlachteten zu Hause, teilweise in Hinterhöfen über die ganze Stadt verstreut.
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Das verheerende Auftreten der [[Cholera]] im Jahre [[1866]], die in München viele Todesopfer forderte, sowie die Forderungen des Hygienikers [[Max von Pettenkofer]] führten im Jahre [[1871]] zur Änderung des Polizeistrafgesetzbuches als Voraussetzung für die Schaffung zentraler kommunaler Schlachthöfe.
Das verheerende Auftreten der [[Cholera]] im Jahre [[1866]], die in München viele Todesopfer forderte, sowie die Forderungen des Hygienikers [[Max von Pettenkofer]] führten im Jahre [[1871]] zur Änderung des Polizeistrafgesetzbuches als Voraussetzung für die Schaffung zentraler kommunaler Schlachthöfe.


[[Datei:MueTafelschlachthof2014.jpg|thumb|150px|Gedenktafel. <small>August Alckens hat diese Tafel nicht in seiner Liste geführt.</small>]]
[[Bild:MueTafelschlachthof2014.jpg|thumb|Gedenktafel <small>(August Alckens hat diese Tafel nicht in seiner Liste geführt)</small>]]
Nach eingehender Prüfung der Standortvoraussetzungen (Bahnanschluss, Erweiterungsmöglichkeit, wasserrechtliche Randbedingungen) und unter Einbeziehung der neuesten Erkenntnisse der Hygiene wurde dann in den Jahren 1876 – [[1878]] nach den Plänen des Stadtbaurates [[Arnold Zenetti]] und unter der Leitung des damaligen Bauamtsmann Eggers der ''Schlacht- und Viehhof München'' errichtet. Die Bauarbeiten begannen am 10. März 1876 und konnten mit der feierlichen Eröffnung am 31. August 1878 abgeschlossen werden. Binnen 14 Tagen nach der Eröffnungsfeier war der komplette Betrieb angelaufen.
Nach eingehender Prüfung der Standortvoraussetzungen (Bahnanschluss, Erweiterungsmöglichkeit, wasserrechtliche Randbedingungen) und unter Einbeziehung der neuesten Erkenntnisse der Hygiene wurde dann in den Jahren 1876 – [[1878]] nach den Plänen des Stadtbaurates [[Arnold Zenetti]] und unter der Leitung des damaligen Bauamtsmann [[Hartwig Eggers|Eggers]] der ''Schlacht- und Viehhof München'' errichtet. Die Bauarbeiten begannen am 10. März 1876 und konnten mit der feierlichen Eröffnung am 31. August 1878 abgeschlossen werden. 14 Tage nach der Eröffnungsfeier war der komplette Betrieb angelaufen.


Die ersten Kriegsjahre des [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieges]] überstand der Schlacht- und Viehhof München ziemlich unbeschadet. Dramatisch veränderte sich die Situation vom Jahre 1943 an. Die [[Luftangriffe auf München|Luftangriffe]] wurden häufiger und heftiger, ca. 65 % der bebauten Fläche des Schlacht- und Viehhofs wurden zerstört.
Die ersten Kriegsjahre des [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieges]] überstand der Schlacht- und Viehhof München ziemlich unbeschadet. Dramatisch veränderte sich die Situation vom Jahre 1943 an. Die [[Luftangriffe auf München|Luftangriffe]] wurden häufiger und heftiger, ca. 65 % der bebauten Fläche des Schlacht- und Viehhofs wurden zerstört.
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Nachdem sich der [[Stadtrat]] 1964 für eine Erneuerung des Schlachthofes an der alten Stelle und damit gegen eine Verlagerung an den Stadtrand aussprach, wurden in den [[1970er]] Jahren unter anderem eine Rinderschlachthalle und Kuttelei, je ein Rinder- und Schweinekühlhaus und ein Fleischmarktgebäude neu errichtet.
Nachdem sich der [[Stadtrat]] 1964 für eine Erneuerung des Schlachthofes an der alten Stelle und damit gegen eine Verlagerung an den Stadtrand aussprach, wurden in den [[1970er]] Jahren unter anderem eine Rinderschlachthalle und Kuttelei, je ein Rinder- und Schweinekühlhaus und ein Fleischmarktgebäude neu errichtet.


[[Datei:Muezschlachthof092014bbw.jpg|thumb|300px|Ehemaliges Schweineschlachtgebäude.]]
[[Bild:Muezschlachthof092014bbw.jpg|thumb|Ehemaliges Schweineschlachtgebäude]]
Mit Sanierung der Schweineschlachtung (1987/89), der Großviehschlachtung (1990/92) und des Fleischmarktes (1995/96) wurden die drei Kernbereiche auf den aktuellen Stand der Technik und Hygiene gebracht. Flankiert werden sie von einer Vielzahl von brancheneinschlägigen Handels- und Handwerksbetrieben mit multikultureller Angebotspalette.  
Mit Sanierung der Schweineschlachtung (1987/89), der Großviehschlachtung (1990/92) und des Fleischmarktes (1995/96) wurden die drei Kernbereiche auf den aktuellen Stand der Technik und Hygiene gebracht. Flankiert werden sie von einer Vielzahl von brancheneinschlägigen Handels- und Handwerksbetrieben mit multikultureller Angebotspalette.  


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Nach Privatisierung der Rinderschlachtung am 1. April [[2000]] und Privatisierung der Schweineschlachtung am 1. April 2004 wurde der städtische Schlacht- und Viehhof am 1. Januar [[2005]] in den ''Eigenbetrieb Schlachthof München'' überführt, dessen Schwerpunkt auf dem branchenspezifischen Flächen- und Objektmanagement liegt. Am 1. Januar 2007 fusionierte der Schlachthof mit der [[Großmarkthalle München]] unter dem neuen Namen [[Markthallen München]] zu einem gemeinsamen Eigenbetrieb.
Nach Privatisierung der Rinderschlachtung am 1. April [[2000]] und Privatisierung der Schweineschlachtung am 1. April 2004 wurde der städtische Schlacht- und Viehhof am 1. Januar [[2005]] in den ''Eigenbetrieb Schlachthof München'' überführt, dessen Schwerpunkt auf dem branchenspezifischen Flächen- und Objektmanagement liegt. Am 1. Januar 2007 fusionierte der Schlachthof mit der [[Großmarkthalle München]] unter dem neuen Namen [[Markthallen München]] zu einem gemeinsamen Eigenbetrieb.


[[Datei:Muezenettistrzaun2011abw.jpg|thumb|300px|Impressionen hinter der Gaststätte.]]
[[Bild:Muezenettistrzaun2011abw.jpg|thumb|Impressionen hinter der Gaststätte]]


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
[[Bild:MueSchlachthofWirtsZen9152011z.jpg|thumb|250px|Wirtshaus am Schlachthof, [[Zenettistraße]] 9.]]
[[Bild:MueSchlachthofWirtsZen9152011z.jpg|thumb|Wirtshaus am Schlachthof, [[Zenettistraße]] 9]]
*Seit den Dreharbeiten zur Fernsehserie „[[Zur Freiheit]]“ ist das ''Wirtshaus im Schlachthof'' ein beliebter Kulturtreffpunkt. So wurde hier unter anderem die Kabarettreihe [[Ottis Schlachthof]] mit [[Ottfried Fischer]] produziert.
*Seit den Dreharbeiten zur Fernsehserie „[[Zur Freiheit]]“ ist das ''Wirtshaus im Schlachthof'' ein beliebter Kulturtreffpunkt. So wurde hier unter anderem die Kabarettreihe [[Ottis Schlachthof]] mit [[Ottfried Fischer]] produziert.
*Zwischen Schlachthof und [[Großmarkthalle]] gibt es das [[Open-Air-Kino im Viehhof]]. Im Sommer sind hier an vielen Abenden die Kinohits des Jahres zu sehen (http://www.muenchenblogger.de/kultur/neues-open-air-kino-kino-im-viehhof).
*Zwischen Schlachthof und [[Großmarkthalle]] gibt es das [[Open-Air-Kino im Viehhof]]. Im Sommer sind hier an vielen Abenden die Kinohits des Jahres zu sehen (http://www.muenchenblogger.de/kultur/neues-open-air-kino-kino-im-viehhof).
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.muenchen.de/dienstleistungsfinder/muenchen/1072709/n30/ Großmarkthalle und Schlachthof München] bei [http://www.muenchen.de www.muenchen.de]
*http://www.schlachthof-muenchen.de
*[http://www.im-schlachthof.de/ Wirtshaus im Schlachthof]
*[http://www.im-schlachthof.de/ Wirtshaus im Schlachthof]
*[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/theresienwiese-polizei-erschiesst-kuh-1.2113398 Theresienwiese: ''Polizei erschießt Kuh'']  SZ vom 2. September 2014
*[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/theresienwiese-polizei-erschiesst-kuh-1.2113398 Theresienwiese: ''Polizei erschießt Kuh'']  SZ vom 2. September 2014
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