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==Karrieresprungbrett München== | ==Karrieresprungbrett München== | ||
Nach einer gewissen Anlaufzeit wurde "Trommeln in der Nacht" – wie "Spartakus" aus politischem Kalkül umgetauft worden war – [[1922]] sehr erfolgreich an den Münchner [[Kammerspiele]]n von [[Otto Falckenberg]] inszeniert uraufgführt. Brecht hatte in der Zwischenzeit weitere wichtige Kontakte geknüpft: so spielte er Klarinette bei der [[Oktoberfest]]-Bude [[Liesl Karlstadt]]s und [[Karl Valentin]]s und freundete sich mit dem Komikerpaerchen an, aus Berlin brachte er Arnolt Bronnens Freundschaftliche Verpflichtung und Zusammenarbeit sowie die Unterstützung des bekannten Theaterkritikers Herbert Jhering, des weiteren eine Menge geschickt angelegter Verträge mit verschiedenen (!) Verlagen mit sich. Daher winkte ab dem Jahr 1922 sichtbar der Erfolg: gleich im Anschluss an die Trommeln-Inszenierung nahmen die [[Kammerspiele]] das von [[Karl Valentin]], [[Liesl Karlstadt]] und Brecht gemeinsam gestaltete Kabarettprogramm "die rote Zibebe" auf die Bühne (zum ersten Mal wurde in den Kammerspielen Kleinkunst gezeigt); bald darauf wurde Brecht auf Jehrings Empfehlung der Kleist Preis verliehen. Brechts zwischenzeitlich auf Reisen nach Berlin und in Augsburg entstandenes Stück "Im Dickicht der Städte" wurde kurz darauf im [[Residenztheater]] (damals noch das alte Residenztheater - dessen Intereur kann man heute im [[Cuvillies-Theater]] bestaunen) von [[Erich Engel]] inszeniert und löste einen Theaterskandal aus. In diese Zeitspanne fällt auch das Verhältnis Brechts mit der jungen [[ | Nach einer gewissen Anlaufzeit wurde "Trommeln in der Nacht" – wie "Spartakus" aus politischem Kalkül umgetauft worden war – [[1922]] sehr erfolgreich an den Münchner [[Kammerspiele]]n von [[Otto Falckenberg]] inszeniert uraufgführt. Brecht hatte in der Zwischenzeit weitere wichtige Kontakte geknüpft: so spielte er Klarinette bei der [[Oktoberfest]]-Bude [[Liesl Karlstadt]]s und [[Karl Valentin]]s und freundete sich mit dem Komikerpaerchen an, aus Berlin brachte er Arnolt Bronnens Freundschaftliche Verpflichtung und Zusammenarbeit sowie die Unterstützung des bekannten Theaterkritikers Herbert Jhering, des weiteren eine Menge geschickt angelegter Verträge mit verschiedenen (!) Verlagen mit sich. Daher winkte ab dem Jahr 1922 sichtbar der Erfolg: gleich im Anschluss an die Trommeln-Inszenierung nahmen die [[Kammerspiele]] das von [[Karl Valentin]], [[Liesl Karlstadt]] und Brecht gemeinsam gestaltete Kabarettprogramm "die rote Zibebe" auf die Bühne (zum ersten Mal wurde in den Kammerspielen Kleinkunst gezeigt); bald darauf wurde Brecht auf Jehrings Empfehlung der Kleist Preis verliehen. Brechts zwischenzeitlich auf Reisen nach Berlin und in Augsburg entstandenes Stück "Im Dickicht der Städte" wurde kurz darauf im [[Residenztheater]] (damals noch das alte Residenztheater - dessen Intereur kann man heute im [[Cuvillies-Theater]] bestaunen) von [[Erich Engel]] inszeniert und löste einen Theaterskandal aus. In diese Zeitspanne fällt auch das Verhältnis Brechts mit der jungen [[Marieluise Fleißer]] - die beiden lernten sich in Feuchtwangers Salon kennen. Brecht wurde weiterhin als Dramaturg an den [[Kammerspiele]]n angestellt und bekam einen Vertrag über ein hohes Gehalt in Goldmark (! konnte sich also über ein inflationssicheres Einkommen freuen) Schließlich schrieben Brecht und Feuchtwanger noch gemeinsam eine Neufassung von Christopher Marlowes "King Edward II" – zu Deutsch dann: "das Leben König Eduards des Zweiten". Das Stück und seine Inszenierung sollte Brechts letzter großer Wurf in [[München]] werden: er inszenierte selbst wurde dabei aber von seiner jüngsten Bekanntschaft, Asja Lacis, unterstützt, die ihrerseits in Russland bei Meierhold und Eisenstein gelernt hatte. Vermultich liegen in dieser inszenatorischen Zusammenarbeit der beiden die Wurzeln zu Brechts epischen und politischen Theater. | ||
[[1924]] zieht Brecht endgültig nach Berlin – das Klima dort scheint ihm weniger braun und weniger provinziell - Man muss sich vorstellen, dass in den Jahren [[1922]] / [[1923]] die vormals unbekannte NSDAP begonnen hatte, verstärkt in München zu operieren und in die Öffentlichkeit zu treten, Theateraufführungen unsicher zu machen etc. Das Ganze kulminierte schließlich [[1923]] im Putschversuch Hilters und völkischer Sympatisanten ([[Hitler-Putsch]]). Brecht erfand damals das Pseudonym "Mahagony" für die in Dumpfheit und Gewalt zerfallende Stadt. | [[1924]] zieht Brecht endgültig nach Berlin – das Klima dort scheint ihm weniger braun und weniger provinziell - Man muss sich vorstellen, dass in den Jahren [[1922]] / [[1923]] die vormals unbekannte NSDAP begonnen hatte, verstärkt in München zu operieren und in die Öffentlichkeit zu treten, Theateraufführungen unsicher zu machen etc. Das Ganze kulminierte schließlich [[1923]] im Putschversuch Hilters und völkischer Sympatisanten ([[Hitler-Putsch]]). Brecht erfand damals das Pseudonym "Mahagony" für die in Dumpfheit und Gewalt zerfallende Stadt. | ||
Im Übrigen schaffte es Bert Brecht, bis zu seinem Umzug nach Berlin (er zählte damals 26 zarte Lenze) schon mindestens drei Kinder mit verschiedenen Partnerinnen gezeugt zu haben. ... | Im Übrigen schaffte es Bert Brecht, bis zu seinem Umzug nach Berlin (er zählte damals 26 zarte Lenze) schon mindestens drei Kinder mit verschiedenen Partnerinnen gezeugt zu haben. ... | ||
==Literatur zum Münchner Brecht== | ==Literatur zum Münchner Brecht== |
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