Haus der Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Hausderkunst.jpg|thumb|500px|Haus der Kunst]]
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Museum in der [[Prinzregentenstraße]]. Im Erdgeschoss findet man das [[Theater im Haus der Kunst]], im Keller befindet sich außerdem die Discothek [[P1]].  
Das '''Haus der Kunst''' ist ein Museumsgebäude in der [[Prinzregentenstraße]]. Im Erdgeschoss findet man das [[Theater im Haus der Kunst]], im Keller befindet sich außerdem die Discothek [[P1]].  


== aktuell ==
== Aktuell ==
* Derzeit '''Austellung''' von '''Werke'''n des Malers '''[[Georg Baselitz]]''' ''(siehe auch dort)''
;19.09.14 – 01.02.15:'''Damals, dazwischen und heute''': Austellung von Werken des Malers '''[[Georg Baselitz]]''' ''(siehe auch dort)''


:::::'''Damals, dazwischen und heute'''
(Daten 19.09.14 – 01.02.15)
== Adresse ==
== Adresse ==
{{Adresse
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|Fax = 089 21127-157
|Fax = 089 21127-157
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== Kontakt und Öffnungszeiten ==
== Kontakt und Öffnungszeiten ==
[[Bild:Neueallianz.jpg|thumb|Mit Allianz Schriftzug während der WM 2006]]
[[Bild:Neueallianz.jpg|thumb|Mit Allianz Schriftzug während der WM 2006]]
 
Mo So: 10 20 Uhr<br>
Mo - So 10.00 - 20.00 Uhr<br>
Do: 10 22 Uhr
Do 10.00 - 22.00 Uhr<br>


[[Bild:allnazi.jpg|thumb|so kommt die wahrheit an den tag]]
[[Bild:allnazi.jpg|thumb|so kommt die wahrheit an den tag]]
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== Architektur / Geschichte ==
== Architektur / Geschichte ==
Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministerium in der Zeit der sog. [[Weimarer Republik]] als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten [[Glaspalast]]s (ehemals im [[Alter Botanischer Garten|alten botanischen Garten]] gelegen) geplant.


Das heute als "Haus der Kunst" bekannte Gebäude wurde vom bayerischen Kultusministerium in der Zeit der sog. [[Weimarer Republik]] als Nachfolgebau des 1931 durch Brand zerstörten [[Glaspalast]]s (ehemals im alten botanischen Garten gelegen) geplant. (vgl. [[Alter Botanischer Garten]])
Zunächst war als Architekt [[Adolf Abel]] vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933 bauftragte Hitler [[wikipedia:de:Paul Ludwig Troost|Paul Ludwig Troost]] mit dem Entwurf eines neuen Austellungsgebäudes; der Bau wurde der erste [[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|Monumentalbau]] der Nazidiktatur.  
 
Zunächst war als Architekt [[Adolf Abel]] vorgesehen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 bauftragte Hitler [[wikipedia:de:Paul Ludwig Troost|Paul Ludwig Troost]] mit dem Entwurf eines neuen Austellungsgebäudes; der Bau wurde der erste [[NSDAP-Gebäude_in_München_und_ihre_Reste|Monumentalbau]] der Nazidiktatur.  


=== "Deutsche Kunst" ===
=== "Deutsche Kunst" ===
Das Gebäude steht da als neoklassizistisches Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. So kann es in seiner äußeren Form noch heute besucht werden. (Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang).  
Das Gebäude steht da als neoklassizistisches Bauwerk mit Anklängen an Schinkel und [[Leo von Klenze|Klenze]]. So kann es in seiner äußeren Form noch heute besucht werden. (Man beachte die Reliefs in der Decke der Säulenarkade am Eingang).  


Schon 1933 wird der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wird, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli [[1937]] pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wird dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" (man stelle sich vor...!) begleitet; dieser Umzug bedient sich gigantomaner Festwägen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer in Szene gesetzter Figuren illustrieren. Der Festumzug wird integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wird, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wird.  
Schon 1933 wird der Grundstein für den Bau durch Hitler gelegt, dieser Akt wird, genau wie die Eröffnung des "Haus der deutschen Kunst" am 18. Juli [[1937]], pompös inszeniert. Die Eröffnungsfeier wird dabei von einem Umzug zum Thema "2000 Jahre Deutsche Kunst" begleitet; dieser Umzug bedient sich gigantomaner Festwägen, die die angeblich 2000jährige Geschichte deutscher Kultur anhand großer in Szene gesetzter Figuren illustrieren. Der Festumzug wird integriert in Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst", der von da an jährlich rituell zelebriert wird, bis er im Jahr 1939 kriegsbedingt eingestellt wird.  


Bis ins Jahr 1944 werden im "Haus der deutschen Kunst" jährliche Austellungen unter dem Motto "große deutsche Kunstaustellung" gezeigt. Sie präsentieren Werke lebender (deutscher) Künstler, in denen die nationalsozialisitsche Blut- und Boden Mythologie verherrlicht wird, weiterhin deutschtümelnder Kitsch und ein martialisch-konservatives Schönheitsideal vorgeführt werden. So kamen noch im Jahr 1942 während der Laufzeit von 34 Wochen über 800.000 Besucher. Die Ausstellungen wurden als wichtigste Leistungsschau dieser Art Kunst vom NS-Regime gefördert.  
Bis ins Jahr 1944 werden im "Haus der deutschen Kunst" jährliche Austellungen unter dem Motto "große deutsche Kunstaustellung" gezeigt. Sie präsentieren Werke lebender (deutscher) Künstler, in denen die nationalsozialisitsche Blut- und Boden.Mythologie verherrlicht wird und weiterhin deutschtümelnder Kitsch und ein martialisch-konservatives Schönheitsideal vorgeführt werden. So kamen noch im Jahr 1942 während der Laufzeit von 34 Wochen über 800.000 Besucher. Die Ausstellungen wurden als wichtigste Leistungsschau dieser Art Kunst vom NS-Regime gefördert.  


1937 wird im Kontrast dazu in [[Hofgarten]]nähe als propagandistische Schau [[Entartete Kunst|"Entartete Kunst"]] vom Göbbelsministerium präsentiert, in der Werke vormals angesehener Avantgardisten wie Oskar Schlemmer und [[Max Beckmann]] in diffamierender Hängung, von geschmierten Parolen umgeben, und neben Bildern von Psychiatriepatienten zu sehen sind. Hundertausende Besucher sehen in den folgenden Jahren sowohl die Münchner "deutschen Kunstausstellungen" wie auch die Schau "Entartete Kunst", die später durch ganz Deutschland tourt.
1937 wird im Kontrast dazu in [[Hofgarten]]nähe als propagandistische Schau [[Entartete Kunst|"Entartete Kunst"]] vom Göbbelsministerium präsentiert, in der Werke vormals angesehener Avantgardisten wie Oskar Schlemmer und [[Max Beckmann]] in diffamierender Hängung, von geschmierten Parolen umgeben, und neben Bildern von Psychiatriepatienten zu sehen sind. Hundertausende Besucher sehen in den folgenden Jahren sowohl die Münchner "deutschen Kunstausstellungen" wie auch die Schau "Entartete Kunst", die später durch ganz Deutschland tourt.


=== Offiziersclub, Austellungen nach 1949 ===
=== Offiziersclub, Austellungen nach 1949 ===
Das Gebäude selbst übersteht den zweiten Weltkrieg unbeschadet, da es während alliierter Bobenangriffe unter einem Tarnnetz verborgen wird. 1945 wird es durch die US Army beschlagnahmt. Zunächst dient es als [[US-Militär|Offiziersclub]], später werden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Austellungshallen verwendet. 1949 eröffnet unter großer Beachtung die Austellung "[[Der Blaue Reiter]]" (heute zum Teil im [[Lenbachhaus]] zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen sind; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes.
Das Gebäude selbst übersteht den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet, da es während alliierter [[Luftangriffe auf München|Bobenangriffe]] unter einem Tarnnetz verborgen wird. 1945 wird es durch die [[US-Armee]] beschlagnahmt. Zunächst dient es als Offiziersclub, später werden die Innenräume neu aufgeteilt und wieder als Austellungshallen verwendet. 1949 eröffnet unter großer Beachtung die Austellung "[[Der Blaue Reiter]]" (heute zum Teil im [[Lenbachhaus]] zu besichtigen), in der ehemals durch den Nationalsozialismus verfemte Werke zu sehen sind; man sprach damals von einer Entnazifizierung des Gebäudes.


Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst".
Seither trägt das Haus den nicht mehr nationalistisch eingeschränkten Namen "Haus der Kunst".


Die weitere Entwicklung des Haus der Kunst zeichnet sich zunächst (in den 1950er Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wird u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt.
Die weitere Entwicklung des Hauses der Kunst zeichnet sich zunächst (in den 1950er Jahren) durch ein Bekenntnis zur klassischen Moderne aus, so wird u.a. 1955 Picassos 'Guernica' gezeigt.


Spätestens seit der Austellung "Weltkulturen und moderne Kunst", die im Jahr 1972 (anlässlich der [[Olympiade]]) ist das Haus der Kunst zu international anerkannten Adresse eines beachtenswerten Austellungsbetriebs geworden.
Spätestens seit der Austellung "Weltkulturen und moderne Kunst", die im Jahr 1972 (anlässlich der [[Olympiade]]) ist das Haus der Kunst zu international anerkannten Adresse eines beachtenswerten Austellungsbetriebs geworden.
=== Derzeitige Leitung, Konzept ===
=== Derzeitige Leitung, Konzept ===
Derzeitiger Leiter ist [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und als Ausstallungsmacher renomiert.
Derzeitiger Leiter ist [[Okwui Enwezor]] als Nachfolger von [[Chris Dercon]]. Enwezor war zuvor ein in New York lebender Politologe und als Ausstallungsmacher renomiert.
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*Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)]
*Bayerisches Staatsschauspiel [http://www.bayerischesstaatsschauspiel.de/spielplan/ (bayerischesstaatsschauspiel.de)]
*Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Austellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de
*Programm [http://www.munichx.de/planen/locations.php?location=Haus%20der%20Kunst Austellungen im Haus der Kunst] bei munichx.de


===Geschichte===
===Geschichte===
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