Theatinerkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zur Architektur und Geschichte ==
== Zur Architektur und Geschichte ==
Die Kirche ist ein Beispiel für den '''Hochbarock, nach 1662''' entstanden
Die Kirche ist ein Beispiel für den Hochbarock nach 1662 entstanden.


Die Theatinerkirche am [[Odeonsplatz]] ist mit ihrer gelb gefassten Fassade (erbaut von [[François de Cuvilliés| F. Cuvilliés]] 1765-[[1768]]) und ihrem prunkvollen Innenraum eine der schönsten Kirchen Münchens und nach der [[Frauenkirche]] auch eine der bekanntesten. Da sie zur [[Residenz]] gehört, wurde sie nicht, wie normalerweise für Kirchen üblich, ''geostet'' (der Altar steht im Osten), sondern mit dem Portal zur Residenz hin ausgerichtet.  
Die Theatinerkirche am [[Odeonsplatz]] ist mit ihrer gelb gefassten Fassade (erbaut von F. Cuvilliés 1765-[[1768]]) und ihrem prunkvollen Innenraum eine der schönsten Kirchen Münchens und nach der [[Frauenkirche]] auch eine der bekanntesten. Da sie zur [[Residenz]] gehört, wurde sie nicht, wie normalerweise für Kirchen üblich, ''geostet'' (der Altar steht im Osten), sondern mit dem Portal zur Residenz hin ausgerichtet, der Altar weist also nach Westen.
[[Bild:MuetheatinAdelhaid2011b.jpg|left|300px]]
[[Bild:MuetheatinAdelhaid2011b.jpg|left|300px]]
Beginnen wir in den Jahren [[1570]]-[[1572]]: [[Jakob Sandtner]] hinterlässt uns glücklicherweise ein fast perfektes Modell der Münchner Altstadt. Auf diesem ist zu sehen, welche Gebäude zuvor auf dem Areal der Klosteranlagen und dem Grundstück der noch heute bestehenden Hofkirche St. Cajetan standen. Anhand dieses Modells und der Steuerbücher aus den Jahren um [[1660]] lässt sich ersehen, welche Wohnhäuser, Werkstätten und andere Anwesen dem Neubau haben weichen müssen. Begonnen wird im Jahre [[1662]], Kurfürstin Adelheid kauft einige Gebäude an der unteren [[Theatinerstraße]], damals als Schwabinger Gasse bekannt. Sie erwirbt alle Anwesen von Haus Nummer 1 bis hinunter zu Nummer 9 und vier weitere Anwesen, an einem kleinen Gässchen gelegen, das sich zwischen die Ringmauer drückte. Diese Mauer zog sich von der Residenzwache am [[Schwabinger Tor]] bis hinauf zum [[Zeughaus]]. Jene Anwesen waren teils schon im Besitz des Adelsgeschlechts. Die Häuser und Grundstücke Nr.1-4 gehen erst im Jahre [[1676]] in ihren Besitz über. Das heute als Theatinerkirche bekannte Bauwerk steht auf Hausnummer Theatinerstraße 22, trägt allerdings die Anschrift [[Salvatorplatz]] 2.  
Beginnen wir in den Jahren [[1570]]-[[1572]]: [[Jakob Sandtner]] hinterlässt uns glücklicherweise ein fast perfektes [[Stadtmodell|Modell der Münchner Altstadt]]. Auf diesem ist zu sehen, welche Gebäude zuvor auf dem Areal der Klosteranlagen und dem Grundstück der noch heute bestehenden Hofkirche St. Cajetan standen. Anhand dieses Modells und der Steuerbücher aus den Jahren um [[1660]] lässt sich ersehen, welche Wohnhäuser, Werkstätten und andere Anwesen dem Neubau haben weichen müssen. Begonnen wird im Jahre [[1662]], Kurfürstin Adelheid kauft einige Gebäude an der unteren [[Theatinerstraße]], damals als Schwabinger Gasse bekannt. Sie erwirbt alle Anwesen von Haus Nummer 1 bis hinunter zu Nummer 9 und vier weitere Anwesen, an einem kleinen Gässchen gelegen, das sich zwischen die Ringmauer drückte. Diese Mauer zog sich von der Residenzwache am [[Schwabinger Tor]] bis hinauf zum [[Zeughaus]]. Jene Anwesen waren teils schon im Besitz des Adelsgeschlechts. Die Häuser und Grundstücke Nr.1-4 gehen erst im Jahre [[1676]] in ihren Besitz über. Das heute als Theatinerkirche bekannte Bauwerk steht auf Hausnummer Theatinerstraße 22, trägt allerdings die Anschrift [[Salvatorplatz]] 2.  
Sie entstand als Ausdruck der Freude von Kurfürst [[Ferdinand Maria]] und [[Henriette Adelaide von Savoyen]] über die Geburt ihres Sohnes und Thronfolgers Erbprinz [[Max Emanuel]] am 11. Juli [[1662]] nach achtjähriger Unfruchtbarkeit. Die Eltern hatten gelobt, bei Erfüllung ihres sehnlichen Kinderwunsches eine Kirche und ein Kloster zu erbauen. Die neue Kirche sollte sogar die [[Frauenkirche]] übertrumpfen. Die Fürbitte um einen Thronfolger hatte Henriette Adelaide zuvor dem heiligen Kajetan, einem Mitbegründer des Theatinerordens, ebenfalls aus ihrer italienischen Heimat stammend, angetragen. Somit stand auch fest, dass dieser Orden das Kloster betreiben und der heilige Kajetan als Patron für die Stiftskirche dienen sollte.  
 
Sie entstand als Ausdruck der Freude von Kurfürst [[Ferdinand Maria]] und [[Henriette Adelaide von Savoyen]] über die Geburt ihres Sohnes und Thronfolgers Erbprinz [[Max Emanuel]] am 11. Juli [[1662]] nach achtjähriger Unfruchtbarkeit. Die Eltern hatten gelobt, bei Erfüllung ihres sehnlichen Kinderwunsches eine Kirche und ein [[Klöster|Kloster]] zu erbauen. Die neue Kirche sollte sogar die [[Frauenkirche]] übertrumpfen. Die Fürbitte um einen Thronfolger hatte Henriette Adelaide zuvor dem heiligen Kajetan, einem Mitbegründer des Theatinerordens, ebenfalls aus ihrer italienischen Heimat stammend, angetragen. Somit stand auch fest, dass dieser Orden das Kloster betreiben und der heilige Kajetan als Patron für die Stiftskirche dienen sollte.  


===Patronat, Kirchenheilige===
===Patronat, Kirchenheilige===
''Kajetan von Thiene'' (auch: {{WL2|Cajetan von Thiene|Cajetan;}} ital.: Gaetano di Tiene; lat.: Cajetanus Thienaeus; * Oktober 1480 in Vicenza; † 7. August [[1547]] in Neapel) war [[1524]] ein Mitbegründer des Ordens der Theatiner. Gemeinsam mit Bischof Giampietro Caraffa ''von Theate'' (namensgebend, heute der Ort {{WL2|Chieti|Chieti;}} wurde später als ''Paul IV.'' Papst). ''Ordo Clericorum Regularium, vulgo Theatinorum'' mit der Abkürzung: '''CR'''; deutsch ''Orden der Regularkleriker, Theatiner'', OTheat). Die Bestätigung der Gründung erfolgte durch Papst Clemens VII. Die Besonderheit war also die Mitgliedschaft aus Priestern (noch vor den Jesuiten). Außerdem war es ein Armutsorden. Gedenktag ist sein Todestag: ''7. August''
''Kajetan von Thiene'' (auch: {{WL2|Cajetan von Thiene|Cajetan;}} ital.: Gaetano di Tiene; lat.: Cajetanus Thienaeus; * Oktober 1480 in Vicenza; † 7. August [[1547]] in Neapel) war [[1524]] ein Mitbegründer des Ordens der Theatiner. Gemeinsam mit Bischof Giampietro Caraffa ''von Theate'' (namensgebend, heute der Ort {{WL2|Chieti|Chieti;}} wurde später als ''Paul IV.'' Papst). ''Ordo Clericorum Regularium, vulgo Theatinorum'' mit der Abkürzung: '''CR'''; deutsch ''Orden der Regularkleriker, Theatiner'', OTheat). Die Bestätigung der Gründung erfolgte durch Papst Clemens VII. Die Besonderheit war also die Mitgliedschaft aus Priestern (noch vor den [[Jesuiten]]). Außerdem war es ein Armutsorden. Gedenktag ist sein Todestag: ''7. August''


Darüber hinaus ist die Kirche der Namenspatronin der Kurfürstin, der heiligen {{WL2|Adelheid von Burgund (931–999)|Adelheid}} geweiht (Adelheid von Burgund (931–999), 1097 heilig gesprochen, der ''16. Dezember'' ist ihr Namenstag).  
Darüber hinaus ist die Kirche der Namenspatronin der Kurfürstin, der heiligen {{WL2|Adelheid von Burgund (931–999)|Adelheid}} geweiht (Adelheid von Burgund (931–999), 1097 heilig gesprochen, der ''16. Dezember'' ist ihr Namenstag).  
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[[Bild:MueGirglTheatinFJ1828b.jpg|thumb|300px|rechts: Die Fassade der Theatinerkirche, in der Bildmitte das abgerissene [[Gasthaus zum Bauerngirgl]]. Bild von [[Ferdinand Jodl]], 1828]]
[[Bild:MueGirglTheatinFJ1828b.jpg|thumb|300px|rechts: Die Fassade der Theatinerkirche, in der Bildmitte das abgerissene [[Gasthaus zum Bauerngirgl]]. Bild von [[Ferdinand Jodl]], 1828]]


Am 31. August 1765 hatte Max III Joseph den Entschluss gefasst der bereits im Jahre 1720 vollendeten Aussenfassade ihren entgültigen Schmuck zu verleihen. Hierzu wurde Cuvilliés abermals als genialer Schöpfer herangezogen, und dieser hatte bereits wenige Wochen darauf, zum 27. September 1765 alle Entwürfe bereitstehen. Es ist davon auszugehen, daß [[François de Cuvilliés|Cuvilliés]] bereits Jahre zuvor über eine mögliche Vollendung der Theatinerkirche informiert wurde. Anders lässt sich die erstaunlich schnelle und perfekte Vorgehensweise nicht erklären.    
Am 31. August 1765 hatte [[Maximilian III. Joseph|Max III. Joseph]] den Entschluss gefasst der bereits im Jahre 1720 vollendeten Aussenfassade ihren entgültigen Schmuck zu verleihen. Hierzu wurde Cuvilliés abermals als genialer Schöpfer herangezogen, und dieser hatte bereits wenige Wochen darauf, zum 27. September 1765 alle Entwürfe bereitstehen. Es ist davon auszugehen, daß Cuvilliés bereits Jahre zuvor über eine mögliche Vollendung der Theatinerkirche informiert wurde. Anders lässt sich die erstaunlich schnelle und perfekte Vorgehensweise nicht erklären.
 
Begonnen wurde an der Fassade im Oktober des Jahres 1765. In zwei getrennnten Etagen bildet sich ein "Barock-schema" aus, daß im unteren Geschoss fünf, im oberen drei Felder, durch Pilaster getrennt, das mittlere und die äußeren Felder des Erdgeschosses zurücktretend aufweist. In den rückspringenden Ecken des Mittelfeldes in beiden Geschossen Säulen. Im Giebelfeld, das ausgeschnittene Gebälk durchsetzend, ein großes Wappenschild, von Engeln gehalten. Darunter im Obergeschoss ein großes Fenster, im Erdgeschoss ein Mittelportal, In den seitlich folgenden Feldern in beiden Geschosse, Nischen mit von [[Roman Anton Boos]] gefertigten Statuen, oben S. Ferdinand und S. Adelheid. Die Adelheid-Figur hat irgendwann im Laufe der Jahre ihr in der rechten Hand gehaltenes Szepter "verloren". Unten stehen St. Maximilian (Maximilian von Celeia soll Bischof in Lorch in Oberösterreich gewesen sein. Er soll 284 sein Martyrium erlitten haben. Um sein angebliches Grab ist die Stadt Bischofshofen (Salzburg) entstanden.) und St. Cajetan (s. o.). Die Türme erheben sich, in drei quadratische Geschosse unterteilt; im obersten Teil befinden sich an jedem Turm 3 Zifferblätter, die in alle Himmelsrichtungen zeigen. Darauf steht ein achteckiger Aufsatz. Die Ecken des letzteren sind mit Voluten besetzt, die dem Barock entsprechend ausgeführt sind. All dies war bereits mitte Dezember 1768 zur Vollendung gelangt.
Begonnen wurde an der Fassade im Oktober des Jahres 1765. In zwei getrennnten Etagen bildet sich ein "Barock-schema" aus, daß im unteren Geschoss fünf, im oberen drei Felder, durch Pilaster getrennt, das mittlere und die äußeren Felder des Erdgeschosses zurücktretend aufweist. In den rückspringenden Ecken des Mittelfeldes in beiden Geschossen Säulen. Im Giebelfeld, das ausgeschnittene Gebälk durchsetzend, ein großes Wappenschild, von Engeln gehalten. Darunter im Obergeschoss ein großes Fenster, im Erdgeschoss ein Mittelportal, In den seitlich folgenden Feldern in beiden Geschosse, Nischen mit von [[Roman Anton Boos]] gefertigten Statuen, oben S. Ferdinand und S. Adelheid. Die Adelheid-Figur hat irgendwann im Laufe der Jahre ihr in der rechten Hand gehaltenes Szepter "verloren". Unten stehen St. Maximilian (Maximilian von Celeia soll Bischof in Lorch in Oberösterreich gewesen sein. Er soll 284 sein Martyrium erlitten haben. Um sein angebliches Grab ist die Stadt Bischofshofen (Salzburg) entstanden.) und St. Cajetan (s. o.). Die Türme erheben sich, in drei quadratische Geschosse unterteilt; im obersten Teil befinden sich an jedem Turm 3 Zifferblätter, die in alle Himmelsrichtungen zeigen. Darauf steht ein achteckiger Aufsatz. Die Ecken des letzteren sind mit Voluten besetzt, die dem Barock entsprechend ausgeführt sind. All dies war bereits mitte Dezember 1768 zur Vollendung gelangt.


Die Inschrift an der Fassade, in mit Gold überzogenen Lettern, außen am Mittelportal, lautet:<br>
Die Inschrift an der Fassade, in mit Gold überzogenen Lettern, außen am Mittelportal, lautet:<br>
: Templum hoc a serenissimis olim progenitoribus ex voto a fundamentis erectum et ad extiman dumtaxat faciem perductum et ad extimam dumtaxat : faciem perductum plendidissimo propylaeo quod heic adspectandum se praebet maximilianus josephus bav dux S.R.I. exornavit ex asse : complevit. Anno Sal. MDCCLXVII
:Templum hoc a serenissimis olim progenitoribus ex voto a fundamentis erectum et ad extiman dumtaxat faciem perductum et ad extimam dumtaxat : faciem perductum plendidissimo propylaeo quod heic adspectandum se praebet maximilianus josephus bav dux S.R.I. exornavit ex asse : complevit. Anno Sal. MDCCLXVII
:::deutsch: "Diesen Tempel, von den Vorfahren einst infolge eines Gelübdes von Grund auf errichtet und lediglich bis zur äußeren Fassade aufgeführt, hat Maximilian Joseph, Herzog von Bayern und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, mit einem sehr prächtigen Vorbau, so wie er sich hier zeigt, mit gleicher Hingabe und Hoffnung geschmückt und im Jahre des Heils 1767 vollendet." (Quelle: Theatinerkirche)
:::deutsch: "Diesen Tempel, von den Vorfahren einst infolge eines Gelübdes von Grund auf errichtet und lediglich bis zur äußeren Fassade aufgeführt, hat Maximilian Joseph, Herzog von Bayern und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, mit einem sehr prächtigen Vorbau, so wie er sich hier zeigt, mit gleicher Hingabe und Hoffnung geschmückt und im Jahre des Heils 1767 vollendet." (Quelle: Theatinerkirche)


[[Bild:MueTheatiner2011g.jpg|thumb|Mittelteil der Fassade an der Theatinerkirche mit den beiden Figuren, Adelaide und Ferdinand. Und ein Unionswappen der Stifter]]
[[Bild:MueTheatiner2011g.jpg|thumb|Mittelteil der Fassade an der Theatinerkirche mit den beiden Figuren, Adelaide und Ferdinand. Und ein Unionswappen der Stifter]]
Im Mittelteil der Fassade befinden sich die beiden Stifterfiguren, Adelheid (rechts) und Ferdinand (links vom Eingang), und in der Mitte darüber unter einem Kurhut ist das Unionswappen der Stifter (in der Draufsicht rechts das Bayerische mit dem Pfälzer Löwen in der Mitte der Reichsapfel und auf der Linken das von Adelheid mit dem Sachsenwappen in der Mitte.) seitenverkehrt angebracht. Es wird von drei Engeln gehalten und unter dem Löwenkopf unter den Wappen sind zwei Ordensketten angebracht. Die obere mit dem Goldenen Vlies. Darunter der Hausorden.]
Im Mittelteil der Fassade befinden sich die beiden Stifterfiguren, Adelheid (rechts) und Ferdinand (links vom Eingang), und in der Mitte darüber unter einem Kurhut ist das Unionswappen der Stifter (in der Draufsicht rechts das Bayerische mit dem Pfälzer Löwen in der Mitte der Reichsapfel und auf der Linken das von Adelheid mit dem Sachsenwappen in der Mitte.) seitenverkehrt angebracht. Es wird von drei Engeln gehalten und unter dem Löwenkopf unter den Wappen sind zwei Ordensketten angebracht. Die obere mit dem Goldenen Vlies. Darunter der Hausorden.


== Das Innere==
== Das Innere==
* Die '''Inschrift im Inneren''' über dem Mittelportal:<br>
* Die '''Inschrift im Inneren''' über dem Mittelportal:
: Divo Cajetano Thienaev clericor. regulariu fundatori ob datu ex voto electorale principe Maximilianum Emanuelem protectamq.  
:Divo Cajetano Thienaev clericor. regulariu fundatori ob datu ex voto electorale principe Maximilianum Emanuelem protectamq.  
: Ampliori prole Bavariam patrono charissimo Ferdinandus M. elector H. M. Adelais electrix aeternae monumentu Gratitudinis templu hoc posuere : an. sal. MDCLXXV.<br>
:Ampliori prole Bavariam patrono charissimo Ferdinandus M. elector H. M. Adelais electrix aeternae monumentu Gratitudinis templu hoc posuere : an. sal. MDCLXXV.
[[Bild:MueTheatinerInschrift2011b.jpg|thumb|Die Inschriftentafel im Kirchenbau]]
[[Bild:MueTheatinerInschrift2011b.jpg|thumb|Die Inschriftentafel im Kirchenbau]]
:::Ins deutsche übertragen lautet die Inschrift über dem Hauptportal: "Dem hl. Kajetan von Thiene, dem Gründer der regulierten Kleriker und heißgeliebten Fürsprecher, haben aufgrund eines Gelübdes Kurfürst Ferdinand Maria und Kurfürstin Henriette Maria Adelaide im Jahre des Heils [[1675]] diese Kirche als Denkmal ihrer immerwährenden Dankbarkeit errichtet, da ihnen mit Max Emanuel der Erbprinz geschenkt wurde." (Quelle: Theatinerkirche)
:::Ins deutsche übertragen lautet die Inschrift über dem Hauptportal: "Dem hl. Kajetan von Thiene, dem Gründer der regulierten Kleriker und heißgeliebten Fürsprecher, haben aufgrund eines Gelübdes Kurfürst Ferdinand Maria und Kurfürstin Henriette Maria Adelaide im Jahre des Heils [[1675]] diese Kirche als Denkmal ihrer immerwährenden Dankbarkeit errichtet, da ihnen mit Max Emanuel der Erbprinz geschenkt wurde." (Quelle: Theatinerkirche)
Am 11. Juli dieses Jahres erfolgte die Weihe der Kirche.
Am 11. Juli dieses Jahres erfolgte die Weihe der Kirche.


*Der Text in der Urkunde über die Grundsteinlegung lautet:<br>
*Der Text in der Urkunde über die Grundsteinlegung lautet:
: Auspice D. O. M. im honorem S. Adelhaidis imperatricis et Divi Cajetani Thienaei, Ferdinandus Maria elector utr. Bavar. dux etc. et Henrietta : Maria Adelhaidis, princeps regalis Sabaudiae ejus uxor ex voto ecclisiam hanc cum adiuncta domo patribus cleritis regularibus fundavernunt et : primum lapidem posuerunt  anno ab orbe redempto MDCLXIII. die XXIX. Aprilis.
:Auspice D. O. M. im honorem S. Adelhaidis imperatricis et Divi Cajetani Thienaei, Ferdinandus Maria elector utr. Bavar. dux etc. et Henrietta : Maria Adelhaidis, princeps regalis Sabaudiae ejus uxor ex voto ecclisiam hanc cum adiuncta domo patribus cleritis regularibus fundavernunt et : primum lapidem posuerunt  anno ab orbe redempto MDCLXIII. die XXIX. Aprilis.
:::deutsch, kurz: Adleheid und Ferdinand gründeten Kirche und anschließendes Kloster und setzten den ersten Stein. 29 April 1663
:::deutsch, kurz: Adleheid und Ferdinand gründeten Kirche und anschließendes Kloster und setzten den ersten Stein. 29 April 1663
<!-- (Hm, 1675 ? Ist das so richtig? vielleicht Weihe eines Altars?) (Ja, der damals in Freising tätige Weihbischof Johann Kaspar Kühner vollzog diese Aufgabe)  
 
-->
==Der große, zerstörte Hauptaltar==
==Der große, zerstörte Hauptaltar==
Von den 13 vorhandenen Altären haben 10 einen ähnlich wirkenden und dekorierten Aufbau mit gewundenen Säulen, die zum Teil mit Kränzen eingefasst sind. Von großer dekorativer Wirkung war der gewaltige Hochaltar, welcher sich in einen vorderen und hinteren Teil aufteilte; zwischen diesen befand sich der Stifts- und zugleich Musikchor. Der vordere Teil des Altars bestand aus der freistehenden Mensa, mit Predella und Tabernakel, zu dessen Schmuck im Wechsel des Jahreszeiten und der Liturgie entsprechend prächtige Zierstücke dienten. Zu sehen waren silberne Leuchter und Kruzifixe und die aus Silber getriebenen Brustbilder der Heiligen Cajetan und Avellinus, wahrhaftig schöne Werke des Münchner Goldschmieds [[Joseph Grossauer]] (1722 ?). Der Tabernakel selbst war ein Werk aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Der rückseitige Hochbau hatte vier Allianzwappen und die Patrone des Kurfürstlichen Bayerischen Hauses.
Von den 13 vorhandenen Altären haben 10 einen ähnlich wirkenden und dekorierten Aufbau mit gewundenen Säulen, die zum Teil mit Kränzen eingefasst sind. Von großer dekorativer Wirkung war der gewaltige Hochaltar, welcher sich in einen vorderen und hinteren Teil aufteilte; zwischen diesen befand sich der Stifts- und zugleich Musikchor. Der vordere Teil des Altars bestand aus der freistehenden Mensa, mit Predella und Tabernakel, zu dessen Schmuck im Wechsel des Jahreszeiten und der Liturgie entsprechend prächtige Zierstücke dienten. Zu sehen waren silberne Leuchter und Kruzifixe und die aus Silber getriebenen Brustbilder der Heiligen Cajetan und Avellinus, wahrhaftig schöne Werke des Münchner Goldschmieds Joseph Grossauer (1722 ?). Der Tabernakel selbst war ein Werk aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Der rückseitige Hochbau hatte vier Allianzwappen und die Patrone des Kurfürstlichen Bayerischen Hauses.


==Seitenaltäre==
==Seitenaltäre==
...
 
==Die Ausstattung==
==Die Ausstattung==
[[Bild:MueTheatinerTurmTele022011c.jpg|thumb|Die beiden Türme, <br>von Westen aus gesehen (Aufn. 2011)]]
[[Bild:MueTheatinerTurmTele022011c.jpg|thumb|Die beiden Türme, <br>von Westen aus gesehen (Aufn. 2011)]]
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==Veränderungen - Verlust==
==Veränderungen - Verlust==
 
* Restaurierung [[1789]] unter der Leitung Franz Xaver Feichtmayer
* Restaurierung [[1789]] unter der Leitung [[Franz Xaver Feichtmayer]]
* Restaurierung der Kirche im Jahre [[1856]]
* Restaurierung der Kirche im Jahre [[1856]]
* Kriegsschäden [[1941]]-[[1945]].
* Kriegsschäden [[1941]]-[[1945]].
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==Brüder - Väter, Gemeinden und Allerseelenbruderschaft==
==Brüder - Väter, Gemeinden und Allerseelenbruderschaft==
Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die hier aktiven Klostergemeinschaften.
Im Lauf der Jahrhunderte veränderten sich die hier aktiven Klostergemeinschaften.
*Klostergemeinschaften (Theatiner, Aufhebung 1801 des Klosters, Dominikaner) und die
*Klostergemeinschaften (Theatiner, Aufhebung 1801 des Klosters, Dominikaner) und die
*Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan
*Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan
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==Weblinks==
==Weblinks==
*Homepage: http://www.theatinerkirche.de/
*Homepage: http://www.theatinerkirche.de/
*[http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/theatinerkirche.html Theatinerkirche Stadt- Panorama]
*[http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/theatinerkirche.html Theatinerkirche Stadt- Panorama]
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