Diskussion:Theatinerkirche

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==theatinerkirche==.

Beginnen wir im Jahre 1577-1572, Standtner hinterlässt uns glücklicherweise ein fast perfektes Modell der Münchner Altstadt, auf diesem ist zu sehen welche Gebäude zuvor auf dem Areal der Klosteranlagen und dem Grundstück der noch heute bestehenden Hofkirche St. Cajetan die Theatinerkirche standen. Anhand dieses Modells, und der Steuerbücher aus den Jahren um 1660 lässt sich ersehen welche Wohnhäuser, Werkstädten und andere Anwesen dem Neubau haben weichen müssen. Begonnen wird im Jahre 1662, Kurfürstin Adelheid kauft einige Gebäude an der unteren, Theatinerstraße, damals als Schwabinger Gasse bekannt. Sie erwirbt alle Anwesen von Haus Nummer 1 bis hinunter zu Nummer 9, und vier weitere Anwesen, an einem kleinen Gässchen gelegen, dass sich zwischen die Ringmauer drückte. Diese Mauer zog sich von der Residenzwache am Schwabinger Tor bis hinauf zum Zeughaus. Jene Anwesen waren teils schon im Besitz des Adelsgeschlechts. Die Häuser und Grundstücke Nr.1-4 gehen erst im Jahre 1676 in ihren Besitz über. Das heute als Theatinerkirche bekannte Bauwerk steht auf Hausnummer Theatinerstraße 22, trägt allerdings die Anschrift, Salvatorplatz 2.


Königliche Hof- und Collegiatkirche, früher Klosterkirche der Theatiner, daher noch jetzt Theatinerkirche genannt. Die Kirche ist erbaut infolge eines Gelübdes von Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin Adelheid Henriette nach der Geburt des Erbprinzen Maximilian Emanuel. Die Urkunde über die Grundsteinlegung lautet: Auspice D. O. M. im honorem S. Adelhaidis imperatricis et Divi Cajetani Thienaei, Ferdinandus Maria elector utr. Bavar. dux etc. et Henrietta Maria Adelhaidis, princeps regalis Sabaudiae ejus uxor ex voto ecclisiam hanc cum adiuncta domo patribus cleritis regularibus fundavernunt et primum lapidem posuerunt anno ab orbe redempto MDCLXIII. die XXIX. Aprilis. Die Inschrift im Inneren über dem Mittelportal: Divo Cajetano Thienaev clericor. regulariu fundatori ob datu ex voto electorale principe Maximilianum Emanuelem protectamq. ampliori prole Bavariam patrono charissimo Ferdinandus M. elector H. M. Adelais electrix aeternae monumentu Gratitudinis templu hoc posuere an. sal. MDCLXXV. Am 11. Juli dieses angegebenen Jahres erfolgte die Weihe der Kirche. Die Inschrift an der Fassade, aussen am Mittelportal, lautet: Templum hoc a serenissimis olim progenitoribus ex voto a fundamentis erectum et ad extiman dumtaxat faciem perductum et ad extimam dumtaxat faciem perductum plendidissimo propylaeo quod heic adspectandum se praebet maximilianus josephus bav dux S.R.I. exornavit ex asse complevit. Anno Sal. MDCCLXVII

Der Bau ist von Agostino Barelli entworfen. Die Theatinerkirche St. Andrea della Valle in Rom sollte nach dem Willen der Stifterin als Vorbild dienen. Die Vollendung wurde zu Lebzeiten Ferdinand Marias nicht mehr ermöglicht. Um 1690 (information von K. Trautmann) baute Enrico Zucacali die beiden Türme, welche in Baerllis Plane nicht vorgesehen waren. Die Fassade wurde unter Maximilian III. Joseph durch den älteren Cuvilliés erbaut. Inschrift: Templum hoc a serenissimis olim progenitoribus ex voto a fundamentis erectum et ad externam dumtaxat faciem perductum spelndidissimo propylaeo, quod heic ad spectrandum se praebet Maximilianus Josephus Bav. Dux S. R. F. elector eadem voti religione ac spe exornavit et ex asse co,plevit an. Sal. MDCCLXVII. 1789 fand unter Leitung des kurfürstlichen Hofstuckateurs Franz Xaver Feichtmayer eine Ausbesserung der Stuckaturen statt. Beschreibung.
Die Kirche ist ein kreuzförmiger Gewölbebau mit Vierungskuppel. Das Langhaus hat Seitenkapellen, welche durch Durchgänge miteinander in Verbindung stehen, diese jedoch für sich als eigene Räume erscheinen. Die Gesamtlänge besteht aus 5 Achsen. Die erste Achse und fünfte sind etwas reduzierter als die drei mittleren Achsen. Das Querschiff springt etwas über die Flucht der Seitenkapellen vor. Der Chor besteht aus einem rechteckigen Raum, an den sich Nördlich der Zugang zu der unter dem Presbyterium befindlichen Gruft anschliesst.
Die Türme stehen seitlich an der Fassade, dem Odeonsplatz zugeneigt. An die dritte Kapelle der nördlichen Reihe ist die Grabkapelle des Königs Maximilian II. und der Königin Marie angebaut. An die letze südliche Kapelle schliesst sich die Allerseelenkapelle an.
Das System des Langhauses setzt sich nicht aus einer Reihe gleicher Elemente zusammen, sondern ist von der Mitte jeder Seite aus symmetrisch. Zu Seiten der Mittleren Bogenöffnung erheben sich vor den Pfeilern je zwei Säulen, zwischen den folgenden und den kleineren Durchgängen zu den äusseren Kapellen steht eine Säule, am Anfang und Ende einer Viertelsäule.
Die kannelierten Kompositsäulen stehen auf hohen Postamenten. Ein Konsolengesims schliesst die Ordnung ab. Über den niedrigen Durchgängen zu den äusseren Kapellen öffnen sich Logen, deren Brüstung, entsprechend eines Balkons vorspringt. Die Bogennischen und der Fries des Gesimses sind mit schweren, sehr wirkungsvollen Blattornamenten geziert.
Auf den Schlusssteinen der grossen Scheidbögen sitzen Engel. Über dem Gesimse eine hohe Attika, dann das Gewölbe, eine hohe Tonne mit Stichkappen, deren Schildmauern von kleinen Fenstern durchbrochen werden. Die Attika, die Fensterumrahmungen und die Gewölbeflächen sind nur mit einigen kleinen Rosetten ausgekleidet. Die Vierungspfeiler sind unter den Gurtbögen mit Doppelsäulen besetzt, die Ecken nach dem Kuppelraum sind abgeschrägt. Unter dem Gurtbogen and Ende des Querschiffes ebenfalls zwei Säulen. An den Aussenwänden des Querschiffes grosse Altäre, daneben Fenster. An den Wänden über den Durchgängen zu den Seitenkapellen und den Nebenräumen des Chores, Kolossalstatuen der vier lateinischen Kirchenväter in kleinen Nischen die wundervoll verziert sind, zu deren Seiten zwei Engel stehen.
Über der Vierung eine Kuppel mit Tambour auf Hängenieschen. Diese Gehänge sind mit grossen Kartuschen in spätitalienischen Formen gefüllt. Unter dem Tambour ein Kranzgesims mit Laubornamenten. Acht Fenster, durch Doppelpilaster getrennt. Unter den Fenstern grosse Engelsfiguren in weiteren kleinen Nischen. Über einem leichten Gesims setzt die Kuppel an. Ihr Fuss wird von acht achteckigen Fenstern durchbrochen.

Unter der Kuppel

Im Chor folgt nächst der Vierung ein Joch auf Stützen und Wänden, ähnlich der am Schluss des Langhauses. Balkone von Engeln getragen, springen weit vor, verdecken auch zum Teil die Säulen. Den mittleren Teil der Chorrundung nimmt der Hochalter ein. Neben dem Altaraufsatz an der Wand zwei dekorative Rahmen in Stuck mit den Reliefbrustbildern Christi und Maria. Am Beginn der Chorrundung der freistehende Altar mit Tabernakel, seitlich zwei Portale zwischen den Statuen der vier Evangelisten. Auf diese Weise ist der hinter Teil des Chores abgeschlossen. Der Aufbau des Tabernakels ein Werk aus dem 19. Jahrhundert ist vereinfacht ausgeführt. Der Umriss des alten Altares war auf der Rückseite noch sichtbar. Der Altaraufbau steht getrennt von der Mensa und dem Tabernakel an der Rückwand. Hinter dem Altar eine Orgel und ein einfaches Chorgestühl. Die grösseren Seitenkapellen am Langhaus sind mit Kuppeln auf überhängenden Nischen überdeckt. Die Durchgänge sind als Portale mit Pilastern, Gesimse und Aufsatz behandelt. Die Fassade befolgt das herkömmliche, zweigeschossige Schema des Barocks, im unteren Geschoss fünf, im oberen drei Felder, durch Pilaster getrennt, das mittlere und die äusseren Felder des Erdgeschosses zurücktretend. In den rückspringenden Ecken des Mittelfeldes in beiden Geschossen Säulen. Im Giebelfeld, das ausgeschnittene Gebälk durchsetzend, ein grosses bayerisches Wappen, von Engeln gehalten. Darunter im Obergeschoss ein grosses Fenster, im Erdgeschoss ein Mittelportal, In den seitlich folgenden Feldern in beiden Geschossen Nischen mit Statuen von Roman Anton Boos gefertigt, oben St. Ferdinand und St. Adelheid, die im Laufe der Jahre ihr in der rechten Hand haltendes Zepter verloren hat, unten St. Maximilian und St. Cajetan. Die Türme erheben sich in drei quadratischen Geschossen und einem achteckigen Aufbau. Die Ecken des letzteren sind mit höchst barocken Voluten besetzt.

Die Kuppeldächer

Der Tambour der Hauptkuppel ist mit acht Doppelsäulen besetzt, welche ein gekröpftes Gesimse tragen. Der Umriss der Kuppel zeichnet sich wunderbar in der Silhouette der anderen Gebäude ab.

Die Ausstattung

Viele überlebensgrosse Stuckfiguren zieren die Wände; in den Querschiffen stehen die lebensecht gearbeitet Gestalten der heligen Kirchenväter: Heiliger Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor der Grosse.; in dem Kuppelkreuz die allegorischen Figuren der Fides, Spes, Charitas, Justitia und Andere.; oft wiederholt sich das Wappen der fürstlichen Stifter und das des Theatinerordnes; Es zeigt ein Kreuz auf drei Hügeln. Von den 13 vorhandnen Altären haben 10 einen verwandten Aufbau mit gewundenen und zum Teil bekränzten Säulen. Von grosser dekorativer Wirkung war der gewaltige Hochaltar welcher sich in einen vorderen und hinteren Teil aufteilte; zwischen diesen befindet sich der Stifts- und zugleich Musikchor. Der vordere teil des Altars besteht aus der freistehenden Mensa, mit Predella (Knie-Bet-Bank) und Tabernakel, zu dessen Schmuck im Wechsel des Jahreszeiten, der Liturgie entsprechend , prächtige Zierstücke dienen; silberne Leuchter und Kruzifixe und die aus Silber getriebenen Brustbilder der Heiligen Cajetan und Avellinus , erstaunlich gute Werke des Münchner Goldschmieds Joseph Grossauer (1722 ?). Der Tabernakel selbst ist ein Werk aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Der rückseitige Hochbau hat vier Allianzwappen und die Patrone des Kurfürstlichen Bayerischen Hauses. Das umfangreiche Altarblatt malte Antonio Zanchi (+ 1722), aus Bologna stammend, welcher für die Theatinerkirche auch ein Bild des Schutzengelaltars herstellte. In der Himmelsglorie die heilige Kaiserin Adelheid und der heilige Cajetan, über den Gestalten der Stifter: des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin Adelheid: neben diesen stehen die Prinzen Max Emanuel, Joseph Clemens, die Prinzessinnen Anna und Violanta Beatrix, ferner die Obersthofmeisterin, eine Gräfin von Wolkenstein und andere Hofleute, zB. der junge Mann in der schwarzen spanischen Tracht ist der Leibarzt der Kurfürstin, Baron Simeoni. Rechts und links der Mensa befinden sich zum Abschluss des Stiftschores Türen, neben welche je zwei, weit überlebens grosse Evangelistenfiguren stehen, prächtige Holzskulpturen von Balthasar Ableithner: Das sind; Markus, im Buche lesend; Johannes, zum Himmel weisend, Lukas, in Gedanken versunken und Matthäus, vom Engel begleitet. Diese Gestalten, wie auch die -lebensecht- gearbeiteten Engelsfiguren, welche beiderseits die Oratorien des Chores tragen, gleichfalls von Ableithner, stimmen harmonisch zu der dekorativen Gesamtwirkung des Presbyteriums (Kreis der Ältesten). Im Querschiff ,rechts der Frauenaltar oder Altar des heiligen Sippe. Das von gewundenen Säulen umgebene Altarblatt ist eine hervorragende Schöpfung des Bolognesers Carlo Cignani (+ 1719). Eine Skizze dazu konnte in der Sakristei eingesehen werden. Wobei diese Komposition zuvor für den Hochaltar vorgesehen gewesen sein könnte. Es behandelt die Verwandtschaft Jesu. Zu sehen ist in der Mitte Maria, das göttliche Kind haltend, welches Anna, Elisabeth und der kleine auf das Agnus Dei weisende Johannes umstehen; hierzu gesellen sich Joseph, Joachim und Zacharias und David, die Harfe spielend. Von oben schwebt Gott Vater in himmlischer Glorie herab. Auf der Bekrönung des Altares das kurfürstliche bayerische Wappen und die in Holz geschnitzten Heiligen Nikolaus, Rochus, Margarethe und Thekla. Am Altar ist ausserdem in einem silbernen, vergoldenten Rococo-Rahmen, der, laut Karl Trautmann, nach einem Entwurf des Bildhauers Straub von dem Münchener Goldschmiede Michael Rott gefertigt, als bedeutendes Gemälde von Georg Demareés (+ 1776), darstellend die Verkündigung Mariä, angebracht. Im Linken Flügel des Querschiffs stehen der dem vorgenannten Altar in architektonischer Ausführung ganz gleich aussehende Altar des heiligen Cajetan. Das Altarblatt wurde auf kurfürstliche Bestellung 1667-1671 von Joachim Sandrart (Regensburg) gemalt, und ist eine seiner bedeutendsten Schöpfungen. Es behandelt die im Jahre 1656 zu Neapel wütende Pest, welche durch die Fürbitte des Heiligen eine Milderung erfahren hatte. Den Vordergrund nehmen Opfer der Seuche ein, zu welchen der Heilige, von Hilfe spendenden Engeln begleitet, vom Himmel herniederschwebend, (Das Bild wurde im Jahr der Heiligsprechung Cajetans vollendet.) Nach Karl Trautmann reiht es bei Augustin Albrecht ein, der es 1751 restauriert haben soll. In einem nach dem Entwurf des Hofbildhauers Wilhelm de Grof von dem Goldschmied Johann Michael Rott gefertigten Rokokorahmen und das von Gottfried Stuber gemalte Bildniss St. Cajetans. (Informationen ebenfalls von Karl Trautmann). Dem Altar dieses Heiligen folgt auf der selben Seite der Kirche der Altar des Andreas Avellinus, eines zweiten Heiligen des Theatinerordnes. Auf dem von Carl Loth gemalten Altarbild sehen wir den Heiligen während es heiligen Messopfers vom Schlage gerührt an den Stufen des Altars niedersinken. Dieser Stich nach dem Gemälde von Michael Hartwagner in Cuvilliés Werk; eine Skizze befand sich ebenfalls in der Sakristei. Weiteres folgt, wiederholt sich zur linken Seite; Der Altar des Kreuzabnahme mit (das Gemälde ist Tintoretto zugeschrieben), das ferner an diesem Altar angebrachte kleine Bild, Maria del buon consiglio ist von dem Maler (Schweickhardt/Schwanckhardt). Dem Altar der Kreuzabnahme entspricht im architektonischen Aufbau und in der Ausführung der ihm gegenüber liegenden Altar des heiligen Schutzengels. Das Gemälde, den Schutzengel der Menschheit, über welchem der Geist Gottes schwebt, darstellend, ist von dem Maler des Hochaltarbildes, Antonio Zanchi. (In Cuvilliérs Werk ist ein Stich dementsprechend von M. Hartwagner.) Es folgt auf derselben, der rechten Seite der Altar der heiligen Jungfrauen mit dem Bild der Heiligen Lucia, Apollonia, Margaretha und Agatha in ganzen Figuren; darüber in Engelsglorie der heilige Geist, eine Schöpfung Pietro Liberis (+1677). Das Bild wurde später von Antonio Domenico Triva (+ 1699) übermalt, in vergoldetem, von dem Bildhauer Straub (Nach Berichten Karl Trautmanns) gefertigtem Rokoko-Rahmen ist auch ein Bild von Demarées angebracht; die heilige Cäcilia, die Orgel spielend. Die Ausführung dieses Altars harmoniert mit der des gegenüberliegenden Altares der Immaculata. Das Gemälde jenes stellt die heilige Maria dar, auf einer Wolke stehend, den Blick zur himmlischen Glorie gerichtet; zu ihren Füssen der heilige Papst Sixtus und St. Laurentius. Maler des Bildes war Franz Vanni]. Von dem Hofmaler Johann Kaspar Sing (+1729) stammt noch ein weiteres, kleines, wenig bedeutendes Bild des heiligen Johann von Nepomuk, dass am Altar ausgestellt ist. In den Seitenkapellen der Kirche, dies sind die Mater Dolorosa, und heilige Grabkapelle, befinden sich zwei Skulpturen von Andreas Faistenberger (wie Karl Trautman berichtet). Der vom Kreuze abgenommene, von einem Engel gehaltene Heiland und Christus im Grabe, letztere gefertigt im Jahr 1688. Überlebensgrosse bemalte Holzgruppe von Andreas Faistenberger geschnitzt. (Karl Trautman übermittelt uns das Jahr 1691). Die Einrichtungsgegenstände der Kirche: Kanzel, Beichtstühle, Betstühle usw. sind in dunklem Holzton gehalten, der sich wirkungsvoll vom Grau des Stuck abhebt. Die profilierte Kanzel, ein schönes Werk Faistenbergers, ist mit den Büsten von Jesus, Maria und Heiligen und mit Draperien und Putten geziert. Erwähnenswert das hinter dem Choraltar im Halbkreis neben der Orgel angebrachte Chorgestühl der Stiftsherren, sowie die im Langschiff aufgestellten Beichtstühle. Im rechten Flügel des Querschiffs das zierliche Grabmal der Prinzessin Maximiliana Josepha Caroline (+ 1821), ein bemerkenswertes Denkmal des Wiederauflebens der deutschen Kunst und ein noch Klassizistisches Werk des Meisters Conrad Eberhard.

Die Sakristei

An den Wänden gut gearbeitete Gefäss- und Paramentenschränke aus der zeit des Baus der Kirche. Von den plastischen Gegenständen sind hervorzuheben: Ein Kruzifix, etwa 67 cm hoch, aus einem Stück Elfenbein, kunstreich von Bernhard Strauss aus Augsburg geschnitzt. Ein von Engeln beweinter Leichnam Jesu, gleichfalls aus Elfenbein, etwa 17 cm hoch, ähnlich in Komposition und Ausführung einer Gruppe im bayerischen Nationalmuseum; aus Alabaster eine Pietá und ein vom Kreuz genommener Heiland, von Algardi. Von Ölgemälden sind zu nennen: Maria mit dem Jesuskind von Ambrosius Bon]. Ein heiliger Nikolaus und Avellinus, von Feistenauer]: Heilige Cäcilia, die Orgel spielend, in Ch. Winks Art; Maria, das Christkindlein in die Arme des heiligen Cajetan legend, von Wink (Zimmermann fertigte davon einen Stich an): der verspottete Heiland aus der Hand einesK. Loth. Ausserdem die Bildnisse der hohen Stifter in nahezu Lebensgrossen Kniestücken: Kurfürst Ferdinand Maria, auf die Stiftungspläne von Kirche und Kloster weisend, gemalt von G. Demarées; Kurfürstin Adelheid im Habit der Dienerinnen Maria, sie hält in der linken Hand ein Kruzifix und deutet mit der rechten hand auf den Plan des Klosters; gemalt von dem Hofmaler Franz Ignaz Oefele (1731?). Brustbildnisse der Mitstifter, Förderer und der berühmten Mitglieder des Ordens des heiligen Cajetan. 1.) Papst Clemens X. 2.) Papst Clemens XI. 3.) Paulus IV. Mitstifter des Theatinerordens 4.) Innocenz XI. 5.) Joseph Maria Thomasius., Theatiner und Cardinal. 6.) Franziskus Pignatelli, Theatiner und Cardinal. 7.) Der selige Paulus von Arezzo, Theatiner und Cardinal. 8.) Bernardinus Scottus, erster Cardinal aus dem Theatinerorden. 9.) Johannes Petrus Caraffa. 10.) Franziskus Gonzaga. 11.) Paulus Tolosa, Theatiner und Erzbischof zu Theate. 12.) Andrea Brancaccio, Theatiner und Erzbischof in Cosenza. 13.) Aloys Maria Pidou, Theatiner und Erzbischof zu Ispahan. 14.) Bernhard Pinelli, Theatiner und Erzbischof zu Avignon. 15.) Unbekannt. Von den liturgischen Gefässen, Altargeräten usw. stammen alle aus dem ausgehenden 17. und Anfang des 18. Jahrhundert und als ausgezeichnete Leistungen Münchner und Augsburger Werkstätten entstammend, seien hier nur diejenigen genannt, welche sich durch die Art der Stiftung oder durch besonderer Technik auszeichnen. Die ca. 90 cm hohe, kostbare Rokoko-Monstranz stammt von dem Münchner Franz Kessler (1664 - 1717). Sie ist reich mit Perlen und Edelsteinen besetzt und mit der heiligen Trinität und den Figuren der heiligen Adelheid, des heligen Laurentius und Cajetan, sowie mit dem Schmuck der Kurfürstin Adelheid geziert.

Quellen und Nachweise

  • Wening I, 33 - Magazin für das Nützliche und Schöne.
  • Franz Kohlbrenner, I. Stück. München, 1775. S.11 ff.: Beschreibung der Gemälde und anderer Kunstsachen bey den Herren P.P. Theatinern in München.
  • Crammer, 117.
  • Westenrieder, 189.
  • Joseph Sebastian Rittershausen , 114. - Merkwürdigkeiten der kuf. Hofkirche der P.P. Theatiner in München.
  • Burgholzer, Wegweiser, 1796, S. 1881.
  • Hübner I, 247.
  • Sulzbacher Kalender für katholische Christen, 1854, S. 135.
  • Sighart, Gesch. d. bild. Künste i. K. B. S. 718.
  • Reber, 49,108 f.
  • Mayer-Westermayer II, 206 ff.
  • Gurlitt, 126.
  • W. Lübke, Geschichte d. Architektur II, S. 510.
  • D. Dohme, Gesch. d. deutschen Baukunst, S. 395,405,408.
  • W. Lübke, Gesch. d. deutschen Kunst, 1890, S. 783.
  • o. Aufleger, Münchener Architektur des XVIII, Jahrh. mit geschichtlicher Einleitung Karl Trautmann, 1892.
  • Karl Trautmann, Die k. Hofkirche zu Fürstenfeld, 1894, S.3.
  • Forster, 144 ff.
  • Karl Trautmann, Franz Cuvilliés der Aeltere und sein Schaffen in Altbayern, Monatsschrift d. Hist. Ver. v. Oberb. 1895, S 130 ff.
  • 50 Jahre Bauunternehmung Brannenkämper; Sanierung und Restaurierung der Theatiner Hof Kirche....

zu tun …

Hi, dein Vorschlag ist gut.

Zur Frage "Vorentwurf. Was benötigen wir alles? Bilder, Texte (nicht von wikipedia)." vielleicht noch Anregungen für die Linse:

Details aus der Fassade:

  • die beiden Giebelfiguren und das große Unionswappen jeweils extra?
Ja. Wird gemacht. Interessant ist, dass zB. die Figur der Adelaide, in der rechten Hand noch einen Regentenstab hielt.
  • eine der Turmspitzen
Wenn fotografisch möglich, ja.
  • Laterne der Kuppel

Können wir das alte Bild von Wening (auch bei WP) importieren oder Foto davon. Sozusagen als Grundstock für die Bestandsaufnahme? Also welche Gebäude gibt es noch. welche kamen dazu. Garten. Zugänge. Bezüge auf Viertel und Residenz.

Das Bild von Wening sollten wir verwenden. Ja. Dies aus dem Jahr 1701?

Die Innengestaltung ist ja auf der Homepage schon recht gut präsent. Oder siehst du das mit deinem Auge anders? SW-Bilder haben natürlich ganz andere Qualität. Aber das wäre in meinen Augen eher Schritt 3 (das Sahnehäubchen, wenn der Artikel ein eigenes Leben hat).

Es gibt da noch viele Informationen. Ganz besonders wichtig ist der grosse, nicht mehr vorhandene Hauptaltar. (der alle 5 minuten umgestaltet werden soll, man sich aber nicht einigen kann. Alle Entwürfe sind zu hässlich.)

Noch ein Absatz über:

  • Klostergemeinschaften und Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan (mal reingeflickt)


Tja, wichtige Frage: wenn MüWiki etwas anderes bieten will als WP, wo könnten wir da ansetzen? Aktuelle Renovierungen? Beschreibung des Viertels? Heutige Nutzung?

Zb. eine Nutzung als Heustadl' um 1810- :)

LG -- sdfgh, 23.2.11 --

grüsserle Fentriss, 23.2.2011
  • -Fassade-
Zu den Fotografien der 4 Giguren an der Fassade. Bisher hat das Wetter, bzw der Sonnenstand nicht gepasst. Früh morgens, wenn die Sonne über der Ludwigstraße aufgeht, ist der Anblick der Theatiner, Feldherrnhalle perfekt. Dies ist aber nur am Sonntag möglich. Da fast keine Menschen und Anlieferungsfahrzeuge unterwegs sind. Somit bleibt immer nur ein kleines "Zeitfenster", um jenen Moment zur Fotografie abzupassen. Bitte noch etwas Geduld. (servus, Fentriss 05.03.2011)



Kunst hat Geduld. Auch wenn das Hoch Jeanine verweht. Deine Aufnahmen werden uns sicher länger entschädigen. Danke! sdfgh, 7.3.11

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