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Die '''Großmarkthalle München''' im [[München|Münchner]] Stadtteil [[Sendling]] ist ein seit | Die '''Großmarkthalle München''' im [[München|Münchner]] Stadtteil [[Sendling]] ist ein seit [[1912]] bestehender Großhandelsmarkt für Lebensmittel und Blumen nahe der [[Isar]] und in unmittelbarer Nähe des südlichen [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]]. | ||
== Daten und Fakten == | == Daten und Fakten == | ||
Die Großmarkthalle ist ein | Die Großmarkthalle ist ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München mit der Aufgabe, die Großmarkthalle einschließlich des Umschlagplatzes, die Sortieranlage, die vier ständigen Lebensmittelmärkte der Stadt ([[Viktualienmarkt]], [[Elisabethmarkt]], [[Pasinger Viktualienmarkt]] und [[Wiener Markt]]) und die städtischen [[Münchner Wochenmärkte|Wochenmärkte]] als Einrichtungen der Landeshauptstadt zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen zu betreiben und durch Flächen- und Objektmanagement die zur Verfügung stehenden Flächen einer gewerblichen Nutzung zuzuführen. Zu diesem Zweck beschäftigt die Großmarkthalle um die 70 eigene Mitarbeiter, hatte 2005 rund 2.900 ausgegebene Kundenausweise registriert und verbuchte als Eigenbetrieb einen Jahresumsatz von 12,2 Millionen Euro. | ||
Neun Hektar des 310.000 Quadratmeter großen Areals sind überbauter Raum, der sich aufteilt in sechs voll unterkellerte Verkaufshallen, sieben weitere Umschlag- und Lager- beziehungsweise Kühlhallen, den | |||
Auf dem Großmarkt München schlagen 270 | Neun Hektar des 310.000 Quadratmeter großen Areals sind überbauter Raum, der sich aufteilt in sechs voll unterkellerte Verkaufshallen, sieben weitere Umschlag- und Lager- beziehungsweise Kühlhallen, den Blumengroßmarkt, die Gärtnerhalle, zwei Kontorhäuser mit knapp 300 Büroräumen, Gleisanschluss, die Bananenreiferei, die frühere Sortieranlage, die [[Feinkost]]<nowiki>halle</nowiki> und den Fruchthof, der Wohnen und Gewerbe verbindet. | ||
Auf dem Großmarkt München schlagen 270 Import- und Großhandelsfirmen jährlich 600.000 Tonnen Waren in 140 Gattungen aus 83 Ländern im Wert von über 750 Millionen Euro um. Hinzu kommen 65 Gartenbau-Erzeugerbetriebe, 45 Blumenhändler und 15 Großhandelsfirmen sonstiger Branchen. Insgesamt generieren auf dem Großmarkt inklusive Blumengroßmarkt und Gärtnerhalle knapp 400 Firmen mit über 3000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von geschätzten 1,5 Milliarden Euro. Sie versorgen täglich eine Region mit etwa fünf Millionen Menschen und vermitteln Waren in das gesamte europäische Ausland. | |||
== Unternehmensziele == | == Unternehmensziele == | ||
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In der Großmarkthalle wird nur Großhandel betrieben, ein Verkauf an Privatkunden ist nicht vorgesehen. | In der Großmarkthalle wird nur Großhandel betrieben, ein Verkauf an Privatkunden ist nicht vorgesehen. | ||
Die Bezeichnung | Die Bezeichnung Kunde ist in der Großmarkthalle mehrdeutig: | ||
* Kunden des Eigenbetriebs Großmarkthalle sind dessen Mieter, also die Großhändler. | * Kunden des Eigenbetriebs Großmarkthalle sind dessen Mieter, also die Großhändler. | ||
* Kunden der Großhändler sind die bei ihnen kaufenden Wiederverkäufer, die sich wie folgt einteilen lassen: | * Kunden der Großhändler sind die bei ihnen kaufenden Wiederverkäufer, die sich wie folgt einteilen lassen: | ||
** | **Einzelhandelsgeschäfte im Lebensmittelbereich, vom kleinen Gemüsehändler bis zu [[Dallmayr|Alois Dallmayr]]. | ||
** | **Gastronomie | ||
** | **Großküchen und Kantinen | ||
**Großhändler in kleineren Städten; dort gibt es meistens keine klassischen Großmärkte, sondern privat geführte Verteilzentren. | **Großhändler in kleineren Städten; dort gibt es meistens keine klassischen Großmärkte, sondern privat geführte Verteilzentren. | ||
** | **Handelsketten: diese umgehen meistens die Großmärkte, sie kaufen aufgrund ihrer Größe und Logistik die Ware direkt in den Anbaugebieten in großen Mengen auf und besitzen eigene Güterverteilzentren in ganz Deutschland. Im Bereich der Exoten, die ein großes Fachwissen bezüglich Transport und Lagerung erfordern, wie beispielsweise Papayas, kaufen die Ketten jedoch immer noch gerne im Großmarkt ein. Auch bei Lieferengpässen nutzen sie die Großmarkthalle. | ||
* Kunden der Wiederverkäufer sind die | * Kunden der Wiederverkäufer sind die Konsumenten oder Endverbraucher. | ||
== Betriebsablauf == | == Betriebsablauf == | ||
Der Verkauf in den Hallen erfolgt von Montag bis Freitag (im Blumengroßmarkt auch am Samstag). | Der Verkauf in den Hallen erfolgt von Montag bis Freitag (im Blumengroßmarkt auch am Samstag). Lastkraftwagen mit bestellten Waren, die vor 3.00 Uhr früh am Gelände ankommen, warten auf dem vorgeschalteten Parkplatz mit einer Kapazität von 150 LKWs, der mit Einrichtungen für die Fahrer ausgestattet ist. Ab 3.00 Uhr dürfen die LKWs in das Gelände einfahren, bis 5.30 Uhr bestücken dann die Großhändler ihre Stände mit der frisch gelieferten Ware oder aus Lagerbeständen. Ab 5.30 Uhr ist die Großmarkthalle für die zugangsberechtigten Einkäufer geöffnet. Der Handel läuft offiziell bis 13.00 Uhr (Freitag bis 14.00 Uhr), allerdings sind die meisten Transaktionen bis 12.00 Uhr abgeschlossen. | ||
Preisauszeichnungen sind nicht üblich, die für die Waren zu zahlenden | Preisauszeichnungen sind nicht üblich, die für die Waren zu zahlenden Preise sind Verhandlungssache und hängen von verschiedenen Faktoren ab: | ||
* Einkaufspreise der Großhändler: diese schwanken manchmal täglich, beispielsweise während der Spargelsaison | * Einkaufspreise der Großhändler: diese schwanken manchmal täglich, beispielsweise während der Spargelsaison | ||
* Menge: Die Mindestabnahme beträgt immer eine Steige oder Kiste, werden größere Mengen gekauft, sinkt der Preis pro Einheit | * Menge: Die Mindestabnahme beträgt immer eine Steige oder Kiste, werden größere Mengen gekauft, sinkt der Preis pro Einheit | ||
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== Verwaltung == | == Verwaltung == | ||
Die Großmarkthalle als Eigenbetrieb der Stadt München wird vom [[Kommunalreferat]] betreut. Die Kommunalreferentin Gabriele Friderich ist gleichzeitig erste Werkleiterin und bestimmt die | Die Großmarkthalle als Eigenbetrieb der Stadt München wird vom [[Kommunalreferat]] betreut. Die Kommunalreferentin Gabriele Friderich ist gleichzeitig erste Werkleiterin und bestimmt die wirtschaftspolitische Richtung. Der zweite Werkleiter (früher Direktor) ist zuständig für das operative Geschäft. | ||
Die Nutzung des Großmarkthallengeländes für Großhändler, Mieter und Einkäufer ist durch die [http://www.muenchen.info/dir/recht/540/540_20031203.htm Großmarkthallensatzung] geregelt. | Die Nutzung des Großmarkthallengeländes für Großhändler, Mieter und Einkäufer ist durch die [http://www.muenchen.info/dir/recht/540/540_20031203.htm Großmarkthallensatzung] geregelt. | ||
Die verschiedenen | Die verschiedenen Gebühren für Stände, Parkplätze, Kundenausweise, Büros und weiteres | ||
richten sich nach der [http://www.muenchen.info/dir/recht/541/541_20021210.htm Gebührensatzung]. | richten sich nach der [http://www.muenchen.info/dir/recht/541/541_20021210.htm Gebührensatzung]. | ||
Generell erfolgt die Vergabe von Objekten durch eine Zuweisung ( | Generell erfolgt die Vergabe von Objekten durch eine Zuweisung (Verwaltungsakt). Die Nutzung von Groß- und Sonderobjekten wird meist durch Miet- oder Pachtverträge geregelt. | ||
Die Sortieranlage, obwohl räumlich getrennt vom umschlossenen Betriebsgelände, gehört zum Satzungsgebiet. Der Fruchthof dagegen ist nicht mehr von den | Die Sortieranlage, obwohl räumlich getrennt vom umschlossenen Betriebsgelände, gehört zum Satzungsgebiet. Der Fruchthof dagegen ist nicht mehr von den Satzungen betroffen. | ||
== Abfallentsorgung == | == Abfallentsorgung == | ||
In früheren Zeiten wurde in der Sortieranlage aus der Ausschussware das noch Verzehrbare zum Weiterverkauf aussortiert. So genannte ''Klauberweiberl'' trennten damals in großen Wasserbottichen die gute von der schlechten Ware, was noch essbar war wurde dann von | In früheren Zeiten wurde in der Sortieranlage aus der Ausschussware das noch Verzehrbare zum Weiterverkauf aussortiert. So genannte ''Klauberweiberl'' trennten damals in großen Wasserbottichen die gute von der schlechten Ware, was noch essbar war wurde dann von ambulanten Händlern sehr günstig verkauft. Da heutzutage niemand mehr für ein paar Cent Stundenlohn arbeitet, wurde dieses System aufgegeben. Inzwischen werden Lebensmittel, die nicht mehr verkäuflich, aber noch für den Verzehr geeignet sind, von der [[Münchner Tafel]] an Bedürftige verteilt. Ware, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist, bekommt der [[Tierpark Hellabrunn]]. Der Rest wird zu Kompost verarbeitet. | ||
Noch 1994 fielen auf dem Gelände der Großmarkthalle rund 10.000 Tonnen Restmüll an. Da zu dieser Zeit die Müllgebühren aufgrund des immer knapper werdenden Deponieraums extrem anstiegen, war die [[Müllentsorgung]] mittelfristig nicht mehr finanzierbar. Ein Umlegen dieser hohen Kosten auf die Händler hätte wahrscheinlich deren Auszug und damit das Ende der Großmarkthalle bedeutet. Um das Problem in den Griff zu bekommen, wurde von den Händlern eine Entsorgungsgenossenschaft gegründet, die mit der Abfallentsorgung beauftragt wurde. Der Müll wird jetzt in der Entsorgungsstation ''Hammermühle'' in wiederverwertbare Partien wie Holz, Kartonagen, Bioabfall, PET / PP und dergleichen einerseits und Restmüll andererseits getrennt. | |||
Gleichzeitig führten die Großhändler mit Pfand belegte Transportbehältnisse aus Kunststoff für die Einkäufer ein, wodurch der Verpackungsmüll reduziert werden konnte. Zusätzlich wurde von der Großmarkthallenverwaltung eine Videoanlage auf dem Gelände installiert, um die Ablagerung von „wildem Müll“ besser kontrollieren zu können. | |||
Gleichzeitig führten die Großhändler mit | |||
Zusätzlich wurde von der Großmarkthallenverwaltung eine Videoanlage auf dem Gelände installiert, um die Ablagerung von „wildem Müll“ besser kontrollieren zu können. | |||
Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass die Großmarkthalle 2004 insgesamt nur noch 3.000 Tonnen Müll produzierte, von denen lediglich um die 800 Tonnen nicht verwertbarer Restmüll waren. | Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass die Großmarkthalle 2004 insgesamt nur noch 3.000 Tonnen Müll produzierte, von denen lediglich um die 800 Tonnen nicht verwertbarer Restmüll waren. | ||
== Hallen und Gebäude == | == Hallen und Gebäude == | ||
*'''Blumengroßmarkt''', [[2000]]: betrieben durch die ''Neuer Blumengroßmarkt München Vertriebsgesellschaft mbH''. In dem neuen, architektonisch gut gelösten Gebäude an der [[Schäftlarnstraße]] auf dem Großmarktgelände bieten knapp 50 Händler eine reiche Auswahl an Blumen und Pflanzen an. Das Sortiment umfasst Frühjahrs- und Sommerblüher, Topfpflanzen, Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Baumschulware, Dekorations- und Gartenbau-Bedarfsartikel sowie Tannengrün und Bindereibedarf und wird in dem großzügig geschnittenen und lichtdurchfluteten Hallenbau auf zwei Ebenen präsentiert. Neben den regelmäßigen Öffnungszeiten bietet der Blumengroßmarkt München dem Handel Sonderverkaufszeiten und Special Events. Auch öffentliche Veranstaltungen wie Kunstausstellungen finden gelegentlich im Blumengroßmarkt statt. Zum Einkauf berechtigt sind Blumengeschäfte, Dekorationsgeschäfte mit Verkaufsläden, Obst- und Gemüsehändler mit Blumen im Zusatzverkauf, die Hallenfirmen des Großmarkts München, Gastronomiebetriebe sowie kirchliche und andere öffentliche Einrichtungen, die für Sonderveranstaltungen mit einem Tagesausweis im Blumengroßmarkt München einkaufen können. | |||
*'''Blumengroßmarkt''', [[2000]]: betrieben durch die ''Neuer Blumengroßmarkt München Vertriebsgesellschaft mbH''. In dem neuen, architektonisch gut gelösten Gebäude an der [[Schäftlarnstraße]] auf dem Großmarktgelände bieten knapp 50 Händler eine reiche Auswahl an Blumen und Pflanzen an. Das Sortiment umfasst | |||
*'''Feinkosthalle''', 197.. : Betreiber ist die ''Selge Feinkosthandels GmbH ''. Diese Halle war früher die Blumenhalle. | *'''Feinkosthalle''', 197.. : Betreiber ist die ''Selge Feinkosthandels GmbH ''. Diese Halle war früher die Blumenhalle. | ||
*'''Fruchthof''', ca. [[1900]]: Dieses älteste zum Großmarkt gehörige Gebäude wird durch die Großmarkthalle München selbst betrieben, es beheimatet Gewerbeflächen, Wohnungen, Ateliers und Einzelhandelsgeschäften und wurde Ende der 1930er Jahre vom Großmarkt übernommen. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. Der Fruchthof liegt direkt neben dem Großmarkt, aber nicht mehr auf dem Gelände. | *'''Fruchthof''', ca. [[1900]]: Dieses älteste zum Großmarkt gehörige Gebäude wird durch die Großmarkthalle München selbst betrieben, es beheimatet Gewerbeflächen, Wohnungen, Ateliers und Einzelhandelsgeschäften und wurde Ende der 1930er Jahre vom Großmarkt übernommen. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. Der Fruchthof liegt direkt neben dem Großmarkt, aber nicht mehr auf dem Gelände. | ||
*'''Gaststätte Großmarkthalle''', [[1912]] [12]: Die Gaststätte ist ein „Geheimtipp“ für gute bayrische Küche und wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Räumen betrieben. Die berühmten [[Weißwurst|Münchner Weißwürste]] kommen dort stets frisch und genau im rechten Augenblick auf den Teller, weitere | *'''Gaststätte Großmarkthalle''', [[1912]] [12]: Die Gaststätte ist ein „Geheimtipp“ für gute bayrische Küche und wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Räumen betrieben. Die berühmten [[Weißwurst|Münchner Weißwürste]] kommen dort stets frisch und genau im rechten Augenblick auf den Teller, weitere Schmankerl sind beispielsweise die gefüllte Kalbsbrust mit Brat- oder Semmel-Füllung oder die kälberne Briesmilzwurst. Da in den großen Gasträumen außer Großmarktarbeitern und Lieferanten auch viele Wirtskollegen einkehren, die gerade vom Einkaufen kommen, ist einwandfreie Qualität bei den Wallners selbstverständlich. | ||
*'''Gärtnerhalle''', [[1970]]: In dieser von der ''Erzeugergemeinschaft Großmarkt München e.V.'' betriebenen Halle vermarkten | *'''Gärtnerhalle''', [[1970]]: In dieser von der ''Erzeugergemeinschaft Großmarkt München e.V.'' betriebenen Halle vermarkten Berufsgärtner aus München und Umgebung von Montag bis Freitag ihr frisch geerntetes Obst und Gemüse direkt. Die Münchner Gärtnerhalle ist eine der letzten Einrichtungen ihrer Art auf deutschen Großmärkten. | ||
*'''Halle 1''' bis '''Halle 4''', [[1912]]: In den „Ur-Hallen“ des Großmarkts, betrieben von der Großmarkthalle München, findet bis heute der „klassische“ Verkauf von Obst und Gemüse an den Ständen der verschiedenen Großhändler statt. | *'''Halle 1''' bis '''Halle 4''', [[1912]]: In den „Ur-Hallen“ des Großmarkts, betrieben von der Großmarkthalle München, findet bis heute der „klassische“ Verkauf von Obst und Gemüse an den Ständen der verschiedenen Großhändler statt. | ||
*'''Halle 5''', : wird ebenfalls durch die GMH selbst betrieben und ist an Großhändler vermietet. | *'''Halle 5''', : wird ebenfalls durch die GMH selbst betrieben und ist an Großhändler vermietet. | ||
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*'''Postgebäude''', [[1912]]: In diesem mit der Gaststätte verbundenen Gebäude aus der Anfangszeit, das von der Großmarkthalle verwaltet wird, befindet sich ein [[Postamt]], Büros und Dienstwohnungen. | *'''Postgebäude''', [[1912]]: In diesem mit der Gaststätte verbundenen Gebäude aus der Anfangszeit, das von der Großmarkthalle verwaltet wird, befindet sich ein [[Postamt]], Büros und Dienstwohnungen. | ||
* [[Gaststätte Großmarkthalle]] | * [[Gaststätte Großmarkthalle]] | ||
*'''Sortieranlage''', 1926: In dieser Anlage, die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird, wurde früher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert. Heute befinden sich dort Lagerräume von ambulanten Händlern und Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sowie | *'''Sortieranlage''', 1926: In dieser Anlage, die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird, wurde früher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert. Heute befinden sich dort Lagerräume von ambulanten Händlern und Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sowie Gastronomie. Die Sortieranlage liegt räumlich getrennt neben dem Großmarkt, ist aber noch Teil des Satzungsgebiets. | ||
*'''Tiefkühllager''' (TGM), [[1997]]: Das Tiefkühlhaus wird durch die ''Firma Papp'' betrieben, die darin Kühlraum an verschiedene Großhändler vermietet. | *'''Tiefkühllager''' (TGM), [[1997]]: Das Tiefkühlhaus wird durch die ''Firma Papp'' betrieben, die darin Kühlraum an verschiedene Großhändler vermietet. | ||
*'''Umschlaghalle I''' (UGM I), 1987: Die Fa. Papp betreibt auch alle drei Umschlaghallen und vermietet nach Bedarf an diverse Großhändler. | *'''Umschlaghalle I''' (UGM I), 1987: Die Fa. Papp betreibt auch alle drei Umschlaghallen und vermietet nach Bedarf an diverse Großhändler. | ||
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*'''Umschlaghalle III''' (UGM III), [[1979]]: siehe UGM I. Bei alten Marktgängern ist diese Halle auch noch als „Desumahalle“ (''Deutscher Supermarkt'') nach dem früheren Betreiber bekannt. | *'''Umschlaghalle III''' (UGM III), [[1979]]: siehe UGM I. Bei alten Marktgängern ist diese Halle auch noch als „Desumahalle“ (''Deutscher Supermarkt'') nach dem früheren Betreiber bekannt. | ||
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==== Bauten und Anlagen der Großmarkthalle München ==== | ==== Bauten und Anlagen der Großmarkthalle München ==== | ||
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# Umschlaghalle (UGM III) | # Umschlaghalle (UGM III) | ||
# Blumengroßmarkt | # Blumengroßmarkt | ||
kurze Übersicht | kurze Übersicht | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
=== Bis 1945 === | === Bis 1945 === | ||
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am [[Südbahnhof]] entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim | Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am [[Südbahnhof]] entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen Großmarkthalle“ nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht. | ||
1907 wurde der Bauplatz (damals noch auf der „grünen Wiese“) festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der Magistrat der Stadt die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen Goldmark. | |||
1910 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die Pläne dazu stammten von dem städtischen Architekten [[Richard Schachner]], der für dieses seinerzeit größte Bauprojekt in Eisenbetonbauweise zuvor ausgedehnte Studienreisen unter anderem nach Berlin und Paris unternommen hatte. | |||
Am 14. Februar 1912 fand die Eröffnung der Großmarkthalle mit vier Markthallen (je 17,20m breit und 20m hoch) und einer Gebäudegruppe an der Thalkirchner Straße durch Oberbürgermeister [[Wilhelm Georg von Borscht]] statt. Die Baukosten betrugen für die Halle 2,8 Millionen Goldmark, für den Gebäudekomplex 4,2 Millionen. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlaganlage für Fleisch, Butter, Eier, Schmalz, Obst und Gemüse und andere Lebensmittel gedacht. Das Großmarkthallengelände wurde damals im Norden von der [[Lagerhausstraße]], im Westen von der [[Tumblingerstraße]], im Süden von der [[Valleystraße]] (heute [[Kochelseestraße]]) und im Osten von der alten [[Thalkirchner Straße]] (heute Teil des Großmarkthallengeländes) begrenzt und umfasste 46.500 Quadratmeter. | |||
Am 14. Februar 1912 fand die Eröffnung der Großmarkthalle mit vier Markthallen (je 17,20m breit und 20m hoch) und einer Gebäudegruppe an der Thalkirchner Straße durch Oberbürgermeister [[Wilhelm Georg von Borscht]] statt. | |||
Die Baukosten betrugen für die Halle 2,8 Millionen Goldmark, für den Gebäudekomplex 4,2 Millionen. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlaganlage für Fleisch, Butter, Eier, Schmalz, Obst und Gemüse und andere Lebensmittel gedacht. Das Großmarkthallengelände wurde damals im Norden von der [[Lagerhausstraße]], im Westen von der Tumblingerstraße, im Süden von der Valleystraße (heute [[Kochelseestraße]]) und im Osten von der alten Thalkirchner Straße (heute Teil des Großmarkthallengeländes) begrenzt und umfasste 46.500 Quadratmeter. | |||
In den zwanziger Jahren entstanden der Gärtnerfreimarkt, der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 mit Büros. 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits über 20.000 Tonnen. | In den zwanziger Jahren entstanden der Gärtnerfreimarkt, der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage und das Kontorhaus 1 mit Büros. 1927 betrug die Menge der Warenanlieferungen per Bahn bereits über 20.000 Tonnen. | ||
Als im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die zerstörerischen Folgen der NS-Diktatur durch Luftangriffe der Alliierten auch für die deutsche Zivilbevölkerung spürbar wurden, kam es auch im Bereich der Großmarkthallen zu schweren Schäden durch Luftminen und Brandbomben. In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstört. Der Angriff mit den schwersten Folgen für die Großmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943 durch die britische Royal Air Force, doch auch die 8. USAAF flog mehrere Angriffe, die auch den Großmarkt trafen. Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Großmarkt vorübergehend unterbrochen. | Als im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] die zerstörerischen Folgen der NS-Diktatur durch Luftangriffe der Alliierten auch für die deutsche Zivilbevölkerung spürbar wurden, kam es auch im Bereich der Großmarkthallen zu schweren Schäden durch Luftminen und Brandbomben. In den letzten Kriegsjahren wurden 80 Prozent der Marktanlagen zerstört. Der Angriff mit den schwersten Folgen für die Großmarkthalle erfolgte in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943 durch die britische Royal Air Force, doch auch die 8. USAAF flog mehrere Angriffe, die auch den Großmarkt trafen. Im November 1944 wurde auch die Eisenbahnverbindung zum Großmarkt vorübergehend unterbrochen. | ||
=== Wiederaufbau und Erweiterung nach 1945 === | === Wiederaufbau und Erweiterung nach 1945 === | ||
Nach der schwierigen Phase der unmittelbaren Nachkriegszeit war mit dem Wiederaufbau in den fünfziger und sechziger Jahren eine großzügige Erweiterung der gesamten Anlage verbunden. Gegenüber dem Vorkriegsstand wurde die Zahl der Verkaufsstände, Büros, Lager und Parkplätze erheblich vermehrt. Die Kosten für den Wiederaufbau der Hallen 1 bis 4 betrugen 6,5 Millionen | Nach der schwierigen Phase der unmittelbaren Nachkriegszeit war mit dem Wiederaufbau in den fünfziger und sechziger Jahren eine großzügige Erweiterung der gesamten Anlage verbunden. Gegenüber dem Vorkriegsstand wurde die Zahl der Verkaufsstände, Büros, Lager und Parkplätze erheblich vermehrt. Die Kosten für den Wiederaufbau der Hallen 1 bis 4 betrugen 6,5 Millionen DM. | ||
Zunächst wurde 1948 zunächst der Gärtnerfreimarkt instand gesetzt, 1949 begannen die weiteren Wiederaufbauarbeiten. Die Thalkirchner Straße wurde aus verkehrstechnischen Gründen verbreitert. Die gesamte Behelfsanlage östlich der Thalkirchner Straße wurde kanalisiert und mit einer | Zunächst wurde 1948 zunächst der Gärtnerfreimarkt instand gesetzt, 1949 begannen die weiteren Wiederaufbauarbeiten. Die Thalkirchner Straße wurde aus verkehrstechnischen Gründen verbreitert. Die gesamte Behelfsanlage östlich der Thalkirchner Straße wurde kanalisiert und mit einer Teer-Makadam-Decke versehen. In diese Zeit fällt auch die Errichtung eines 3.000 Quadratmeter großen Parkplatzes an der Kochelseestraße, auf dem nun nach einem Stadtratsbeschluss von 2005 die geplante neue [[Moschee in Sendling]] errichtet werden soll. | ||
1950 wurde in der Großmarkthalle eine | 1950 wurde in der Großmarkthalle eine Tankstelle eingerichtet, das Kontor<nowiki>haus</nowiki> 1 um eine Etage aufgestockt, wodurch 36 neue Büros entstanden, die Halle 2 betriebsfertig hergestellt und die Halle 3 im Rohbau errichtet. Im Jahr darauf wurde Halle 3 fertig gestellt, die stark beschädigte Halle 1 renoviert und mit dem Rohbau der Halle 4 begonnen, die 1952 eröffnet werden konnte. 1953 wurde das Kontorhaus 2 errichtet, drei Jahre später der Umschlagbahnhof ausgebaut, das Lagervolumen und die Zahl der Parkplätze stark erweitert. In den Jahren 1958 und 59 wurde das neue Kontorhaus nochmals erweitert, wodurch noch einmal 32 neue Büros geschaffen wurden. 1959 war der zweite Bauabschnitt des Umschlagbahnhofes abgeschlossen. | ||
=== Sechziger und Siebziger Jahre === | === Sechziger und Siebziger Jahre === | ||
1960 wurde eine vollautomatische | 1960 wurde eine vollautomatische Doppelgleiswaage in Betrieb genommen, 1961 ein Blumengroßmarkt in der ehemaligen Kartoffelhalle (jetzt Ladenreihe) eingerichtet und die neue Halle 6 bezogen. 1962 feierte die Großmarkthalle ihr 50-jähriges Bestehen der, das aus diesem Anlass herausgegebene Buch ist leider nur noch antiquarisch erhältlich. In den Jahren 1963 bis 1966 wurde der Abfertigungsplatz an der Schäftlarnstraße errichtet. | ||
1970 wurde die ''Gärtnerhalle'' der | 1970 wurde die ''Gärtnerhalle'' der Erzeugergemeinschaft München e.V. an Stelle der im Freien befindlichen Verkaufsstände des alten Gärtnerfreimarktes errichtet. Im Jahr 1971 wurde die Thalkirchner Straße in das Terrain der Großmarkthalle einbezogen und damit ein zusammenhängendes Betriebsgelände hergestellt. | ||
In der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre wurde die erste ''Blumenhalle'' des Blumengroßmarktes München gebaut, deren Betrieb 1977 begann (heute befindet sich darin die ''Feinkosthalle''). | In der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre wurde die erste ''Blumenhalle'' des Blumengroßmarktes München gebaut, deren Betrieb 1977 begann (heute befindet sich darin die ''Feinkosthalle''). | ||
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=== 1980 bis 1999 === | === 1980 bis 1999 === | ||
Am 28. Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Großmarkthalle ab und stimmte den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Großmarkthalle ohne Gegenstimme zu. Diese Beschlüsse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27. März 1986 bestätigt, worauf die Brücke über die Lagerhausstraße erneuert wurde. Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschließlich Tunnelbaumaßnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Großmarkthalle durchgeführt. Unter der Bauträgerschaft der mit privater Beteiligung gegründeten [[Umschlagzentrum Großmarkt München|UGM]] wurde mit dem Bau der ''Bahnrampenhalle'' begonnen, des weiteren wurde die Hallenstraße in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstände angehoben. Mit diesen Maßnahmen war eine Erweiterung der Standflächen um etwa ein Drittel verbunden. | Am 28. Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Großmarkthalle ab und stimmte den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Großmarkthalle ohne Gegenstimme zu. Diese Beschlüsse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27. März 1986 bestätigt, worauf die Brücke über die Lagerhausstraße erneuert wurde. Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschließlich Tunnelbaumaßnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Großmarkthalle durchgeführt. Unter der Bauträgerschaft der mit privater Beteiligung gegründeten [[Umschlagzentrum Großmarkt München|UGM]] wurde mit dem Bau der ''Bahnrampenhalle'' begonnen, des weiteren wurde die Hallenstraße in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstände angehoben. Mit diesen Maßnahmen war eine Erweiterung der Standflächen um etwa ein Drittel verbunden. | ||
1987 feierte die Münchner Großmarkthalle ihr 75-jähriges Bestehen. Die neue Distributions- und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen, im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgeführt. Vom LKW-Platz an der Schäftlarnstraße wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt. | |||
1990 wurde die zweite Distributions- und Umschlaghalle (UGM II) eingeweiht. 1995 nahm der | 1987 feierte die Münchner Großmarkthalle ihr 75-jähriges Bestehen. Die neue Distributions- und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen, im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgeführt. Vom LKW-Platz an der Schäftlarnstraße wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt. | ||
1990 wurde die zweite Distributions- und Umschlaghalle (UGM II) eingeweiht. 1995 nahm der Trailerport der Bayerischen Trailerzuggesellschaft als erste Einrichtung dieser Art in Europa den Betrieb auf, das Konzept bewährte sich allerdings nicht und die Firma ging 2004 in Konkurs. 1997 wurde ein neues Kühl- und Tiefkühllager mit rund 6.000 Quadratmeter Fläche eröffnet. 1998 wurde die Rechtsform vom städtischen Regiebetrieb zum Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München geändert. 1999 wurde der erste „Tag der offenen Tür“ auf dem Großmarktgelände durchgeführt. | |||
=== Entwicklung seit 2000 === | === Entwicklung seit 2000 === | ||
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2002 gab es einen dritten Tag der offenen Tür, im sanierten Gebäude der alten Blumenhalle wurde die neue ''Feinkosthalle'' eröffnet, die ''Sämmer-'' und ''Dußmannhalle'' wurden durch den Neubau der Halle 23 ersetzt. | 2002 gab es einen dritten Tag der offenen Tür, im sanierten Gebäude der alten Blumenhalle wurde die neue ''Feinkosthalle'' eröffnet, die ''Sämmer-'' und ''Dußmannhalle'' wurden durch den Neubau der Halle 23 ersetzt. | ||
2003 ging auf dem Dach dieser Halle eine | 2003 ging auf dem Dach dieser Halle eine Solaranlage der Solarpark 2000 KG in Betrieb. | ||
2004 fand der vierte Tag der offenen Tür statt und die Sanierungsarbeiten für den ''Fruchthof'' konnten abgeschlossen werden. | 2004 fand der vierte Tag der offenen Tür statt und die Sanierungsarbeiten für den ''Fruchthof'' konnten abgeschlossen werden. | ||
Im Februar 2005 wurde die gelungene Fassadenrenovierung des Fruchthofs mit dem ''Fassadenpreis der Landeshauptstadt München'' ausgezeichnet, im selben Jahr wurde die neue Halle 10 als Ersatz für die alte ''Goldsteinhalle'' errichtet. Ende des Jahres stellten im Rahmen der Veranstaltungswoche ''Kunst in Sendling - Offene Ateliers in Sendling vom 20.-23.10.2005'' unter dem Titel ''„Zwischen Sellerie und Erdbeeren“'' unter dem | Im Februar 2005 wurde die gelungene Fassadenrenovierung des Fruchthofs mit dem ''Fassadenpreis der Landeshauptstadt München'' ausgezeichnet, im selben Jahr wurde die neue Halle 10 als Ersatz für die alte ''Goldsteinhalle'' errichtet. Ende des Jahres stellten im Rahmen der Veranstaltungswoche ''Kunst in Sendling - Offene Ateliers in Sendling vom 20.-23.10.2005'' unter dem Titel ''„Zwischen Sellerie und Erdbeeren“'' unter dem Kuratorium von Rolf-Maria Krückels zwölf Künstler in der Halle 1 ihre Arbeiten aus. Weitere Ausstellungen waren unter anderem im ''Atelier Fruchthof'' und im ''Fruchthof-Keller'' zu sehen. | ||
Am 14. Dezember 2005 beschloss der Stadtrat die Fusion der Großmarkthalle und des [[Schlachthof München|Schlachthofs]] zu den | |||
Am 14. Dezember 2005 beschloss der Stadtrat die Fusion der Großmarkthalle und des [[Schlachthof München|Schlachthofs]] zu den Markthallen München zum 01. Januar 2007. | |||
== Führungen == | == Führungen == | ||
Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit bietet die Großmarkthalle München Führungen für Gruppen ab acht bis maximal 25 Personen an. Die Gruppen sollten aus dem Großraum München kommen oder im Lebensmittelbereich tätig sein. Einzelpersonen können sich an die [http://www.mvhs.de/ Münchner Volkshochschule] oder den | Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit bietet die Großmarkthalle München Führungen für Gruppen ab acht bis maximal 25 Personen an. Die Gruppen sollten aus dem Großraum München kommen oder im Lebensmittelbereich tätig sein. Einzelpersonen können sich an die [http://www.mvhs.de/ Münchner Volkshochschule] oder den Deutschen Gewerkschaftsbund wenden, die im Rahmen ihrer Fortbildungsprogramme Führungen anbieten. Die Führungen sind prinzipiell kostenlos mit Ausnahme von über Reisebüros gebuchte Gruppen, dauern rund zweieinhalb Stunden und umfassen einen Vortrag, einen Film und eine Führung durch die Hallen. Weitere Details und Anmeldung auf der [http://www.muenchen.de/Rathaus/kom/grossmarkth/grmarkt/136288/gmh_fuehrungen.html Homepage] der GMH. | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
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*Im Kontorhaus 2 befindet sich einer der letzten vier funktionierenden und befahrbaren [[Paternosteraufzug|Paternoster]] in München. | *Im Kontorhaus 2 befindet sich einer der letzten vier funktionierenden und befahrbaren [[Paternosteraufzug|Paternoster]] in München. | ||
*Auch Freunde von | *Auch Freunde von Ökologischer Landwirtschaft und Naturkost werden in der Großmarkthalle fündig: die ''Andechser Markthalle'' bietet regionale und ökologische Milchprodukte, Käse, Eier, Getränke und mehr an. | ||
*Auf dem Gelände der Großmarkthalle logieren inzwischen auch etwa 100 Firmen, die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben, wie Architekten, Künstler, Werbeagenturen, | *Auf dem Gelände der Großmarkthalle logieren inzwischen auch etwa 100 Firmen, die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben, wie Architekten, Künstler, Werbeagenturen, EDV-Firmen, Grafiker und weitere. | ||
*Die Großmarkthalle wird gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt. Unter anderem wurde dort für die erste Folge von ''[[Zur Freiheit]]'' gefilmt, außerdem spielen dort Teile von ''Amore'' mit [[Wolfgang Fierek]] und [[Cleo Kretschmer]] und eine Folge der Krimiserie [[Tatort]]. Im Fruchthof wurden Teile des ersten Films von | *Die Großmarkthalle wird gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt. Unter anderem wurde dort für die erste Folge von ''[[Zur Freiheit]]'' gefilmt, außerdem spielen dort Teile von ''Amore'' mit [[Wolfgang Fierek]] und [[Cleo Kretschmer]] und eine Folge der Krimiserie [[Tatort]]. Im Fruchthof wurden Teile des ersten Films von Erkan und Stefan gedreht. | ||
== Unternehmen == | == Unternehmen == | ||
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*''Neuer Blumengroßmarkt München Vertriebsgesellschaft mbH'' (Betreiber des Blumengroßmarkts) | *''Neuer Blumengroßmarkt München Vertriebsgesellschaft mbH'' (Betreiber des Blumengroßmarkts) | ||
*''Selge Feinkosthandels GmbH'' (Mieter der Feinkosthalle) | *''Selge Feinkosthandels GmbH'' (Mieter der Feinkosthalle) | ||
*''Siegfried Zelger GmbH'' (Vorsitzender des | *''Siegfried Zelger GmbH'' (Vorsitzender des Bayerischen Fruchthandelsverbandes) | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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*[http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Munich_Sendling_Großmarkthalle_aerial_numbered.jpg?uselang=lb Luftbild mit genauer Beschriftung] | *[http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Munich_Sendling_Großmarkthalle_aerial_numbered.jpg?uselang=lb Luftbild mit genauer Beschriftung] | ||
*[http://darkwing.uoregon.edu/~struct/resources/case_studies/case_studies_concrete/munich_markethall/munich_markethall.html Architektonische Informationen] (englisch; bei darkwing.uoregon.edu) | *[http://darkwing.uoregon.edu/~struct/resources/case_studies/case_studies_concrete/munich_markethall/munich_markethall.html Architektonische Informationen] (englisch; bei darkwing.uoregon.edu) | ||
*[http://www.blumengrossmarkt-muenchen.de Blumengroßmarkt] | *[http://www.blumengrossmarkt-muenchen.de Blumengroßmarkt] | ||
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Wholesale_Market_Munich?uselang=lb Bilder bei ''Commons'' zur Großmarkthalle München] | * [http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Wholesale_Market_Munich?uselang=lb Bilder bei ''Commons'' zur Großmarkthalle München] | ||
*[http://www.fruchtverband.de Bundesverband Deutscher Fruchthandelsunternehmen] | *[http://www.fruchtverband.de Bundesverband Deutscher Fruchthandelsunternehmen] | ||
*[http://www.grossmaerkte.org/ GFI Gemeinschaft der Deutschen Großmärkte] | *[http://www.grossmaerkte.org/ GFI Gemeinschaft der Deutschen Großmärkte] | ||
===Lage auf der Karte === | ===Lage auf der Karte === | ||
*[http://www.geoinfo-muenchen.de/cgi-bin/cityguide.pl?action=show&lang=de&size=8660&mapper=1&zoom=100&mapX=4466754&mapY=5331302 LH München - Kommunalreferat] - '''Lage''' der GMH im amtlichen Stadtplan des Vermessungsamtes | *[http://www.geoinfo-muenchen.de/cgi-bin/cityguide.pl?action=show&lang=de&size=8660&mapper=1&zoom=100&mapX=4466754&mapY=5331302 LH München - Kommunalreferat] - '''Lage''' der GMH im amtlichen Stadtplan des Vermessungsamtes | ||
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* [[Gaststätte Großmarkthalle]] | * [[Gaststätte Großmarkthalle]] | ||
{{ | {{Wikipedia|Großmarkthalle_München}} | ||
[[Kategorie:Handel]] | [[Kategorie:Handel]] | ||
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]] | [[Kategorie:Sehenswürdigkeit]] |
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