Untergiesing-Harlaching: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Untergiesing''' und '''Harlaching''' sind Stadtteile von [[München]], zusammen bilden sie den '''Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching'''.  
'''Untergiesing''' und '''Harlaching''' sind Stadtteile von [[München]], zusammen bilden sie den '''Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching'''.  


Der Bezirk ist in fünf Bezirksteile aufgeteilt, wobei das 1860er Stadion allerdings als Exklave im Bezirksteil 3 „[[Giesing]]“ liegt. Anfang des 20. Jahrhunderts war südlich des mittelalterlichen Zentrums von [[Harlaching]], von dem noch die [[St.-Anna-Kirche]] am Harlachinger Berg steht, die Gartenstadt (Alt-) Harlaching entstanden.  
Der Bezirk ist in fünf Bezirksteile aufgeteilt, wobei das [[Grünwalder Stadion|1860er Stadion]] allerdings als Exklave im Bezirksteil 3 „[[Giesing]]“ liegt. Anfang des 20. Jahrhunderts war südlich des mittelalterlichen Zentrums von [[Harlaching]], von dem noch die [[Wallfahrtskirche St. Anna]] am [[Harlachinger Berg]] steht, die Gartenstadt (Alt-) Harlaching entstanden.  


Das 1914 eröffnete „Krüppelheim“, die heutige [[Orthozentrum München|Orthopädische Klinik "Orthozentrum"]], und der südlich gelegene, seit 1927 vom [[TSV 1860]] genutzte [[Grünwalder Stadion|Platz an der Grünwalder Straße 114]] waren noch unbebaut. Seit den 1930er Jahren wuchs das nordöstlich angrenzende Neuharlaching mit vielen Wohnblöcken zu einem dichten Wohngebiet.  
Das 1914 eröffnete das „Krüppelheim“, die heutige [[Orthozentrum München|Orthopädische Klinik "Orthozentrum"]], und der südlich gelegene, seit 1927 vom [[TSV 1860]] genutzte Platz an der [[Grünwalder Straße]] 114 waren noch unbebaut. Seit den [[1930er]] Jahren wuchs das nordöstlich angrenzende Neuharlaching mit vielen Wohnblöcken zu einem dichten Wohngebiet.  


In den Jahrzehnten nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wuchsen Giesing und Harlaching zusammen.  
In den Jahrzehnten nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wuchsen Giesing und Harlaching zusammen.  
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Die einst klar gezogenen sozialen Grenzen zwischen Alt-Harlaching mit großbürgerlichen Schichten, Neuharlaching mit unteren und mittleren Sozialschichten sowie Untergiesing als klassischem Arbeiterviertel verlieren zusehends an Kontur. Insgesamt hat der Bezirk eine hohe Zahl qualifizierter Erwerbstätiger aufzuweisen. Die Altersverteilung deutet eher auf eine Überalterung als auf Jugendlichkeit hin.
Die einst klar gezogenen sozialen Grenzen zwischen Alt-Harlaching mit großbürgerlichen Schichten, Neuharlaching mit unteren und mittleren Sozialschichten sowie Untergiesing als klassischem Arbeiterviertel verlieren zusehends an Kontur. Insgesamt hat der Bezirk eine hohe Zahl qualifizierter Erwerbstätiger aufzuweisen. Die Altersverteilung deutet eher auf eine Überalterung als auf Jugendlichkeit hin.


==Lage in der Stadt, Nachbarbezirke ==
==Lage in der Stadt, Nachbarbezirke==
'''Harlaching''' liegt im Südosten von München auf der Hochterrasse des rechten [[Isar]]ufers, von dem es nach Westen zu begrenzt wird. Nach Süden endet es an der Stadtgrenze zu [[Grünwald]]. Im Südosten verläuft die Stadtgrenze entlang des Waldrandes des zwischen München, [[Grünwald]] und [[Unterhaching]] und [[Deisenhofen]] liegenden, gemeindefreien [[Perlacher Forst|Perlacher Forstes]]. Nach Nordosten grenzt Harlaching an den Stadtbezirk 17 [[Obergiesing]], nach Nordwesten an das unterhalb der Hangkante in der früheren Flussaue gelegene '''Untergiesing''', mit dem zusammen es den Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching bildet. Der Bezirk 18 umfasst auch die östlichen Isar- und Flaucheranlagen unterhalb der Hangkante an der Grenze zu [[Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln|Thalkirchen]], die besonders seit der Renaturierung der Isar in diesem Abschnitt gemeinsam mit dem [[Tierpark Hellabrunn]] eine wichtige Freizeit- und Erholungsfunktion für die Stadt erfüllen.
'''Harlaching''' liegt im Südosten von München auf der Hochterrasse des rechten [[Isar]]ufers, von dem es im Westen begrenzt wird. Im Süden endet es an der Stadtgrenze zu [[Grünwald]], im Südosten verläuft die Stadtgrenze entlang des Waldrandes des zwischen München, [[Grünwald]], [[Unterhaching]] und [[Deisenhofen]] liegenden, gemeindefreien [[Perlacher Forst]]es. Nach Nordosten grenzt Harlaching an den Stadtbezirk 17 [[Obergiesing]], nach Nordwesten an das unterhalb der Hangkante in der früheren Flussaue gelegene '''Untergiesing''', mit dem zusammen es den Stadtbezirk 18 Untergiesing-Harlaching bildet. Der Bezirk 18 umfasst auch die östlichen Isar- und [[Flaucher|Flaucheranlagen]] unterhalb der Hangkante an der Grenze zu [[Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln|Thalkirchen]], die besonders seit der Renaturierung der Isar in diesem Abschnitt gemeinsam mit dem [[Tierpark Hellabrunn]] eine wichtige Freizeit- und Erholungsfunktion für die Stadt erfüllen.


==Geschichte==
==Geschichte==
===Untergiesing===
===Untergiesing===
'''Untergiesing''' entstand im Gegensatz zu (Ober-) [[Obergiesing|Giesing]] erst im 19. Jahrhundert. Vorher war seit dem 15. Jahrhundert nur der Auwald, die ''Lohe'', besiedelt. Giesing selbst wurde als '''Kyesinga''' am 14. Juli 790 erstmals urkundlich erwähnt, der Name geht wohl zurück auf den (abgeleiteten) Personennamen ''Kyeso'' für den vermuteten germanischer Sippenchef als Gründer der Siedlung.
Untergiesing entstand im Gegensatz zu (Ober-)[[Obergiesing|Giesing]] erst im [[19. Jahrhundert]]. Vorher war seit dem [[15. Jahrhundert]] nur der Auwald, die sog. ''Lohe'', besiedelt. Giesing selbst wurde als ''Kyesinga'' am 14. Juli 790 erstmals urkundlich erwähnt, der Name geht wohl zurück auf den (abgeleiteten) Personennamen ''Kyeso'' für den germanischen Sippenchef als vermuteten Gründer der Siedlung.


Die für Untergiesing früher charakteristischen kleinen ''Herbergen'' (Arbeiterwohnungen) finden sich vereinzelt noch in der Pilgersheimer Straße, benannt nach dem 1784 vom Hofbankier Franz Anton Pilgram erbauten Schlösschen Pilgramsheim. Hier befand sich auch die Mayersche Lederfabrik. 1808 gegründet und 1930 abgebrochen, war sie der erste industrielle Großbetrieb Giesings. Heute liegt dort die 1930/31 im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaute Wohnsiedlung der Münchner Siedlungsbau. Am Südende der Lohe stand die 957 erstmals erwähnte ''Giesinger Mühle'', an deren Stelle sich nun ein Bürohochhaus erhebt, nachdem der Nachfolgebau der Mühle 1974 abgerissen worden war.
Die für Untergiesing früher charakteristischen kleinen ''Herbergen'' (Arbeiterwohnungen) finden sich vereinzelt noch in der [[Pilgersheimer Straße]], benannt nach dem 1784 vom Hofbankier Franz Anton Pilgram erbauten Schlösschen Pilgramsheim. Hier befand sich auch die Mayersche Lederfabrik. 1808 gegründet und 1930 abgebrochen, war sie der erste industrielle Großbetrieb Giesings. Heute liegt dort die 1930/31 im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaute Wohnsiedlung der Münchner Siedlungsbau. Am Südende der Lohe stand die 957 erstmals erwähnte ''Giesinger Mühle'', an deren Stelle sich nun ein Bürohochhaus erhebt, nachdem der Nachfolgebau der Mühle 1974 abgerissen worden war.


===Harlaching===
===Harlaching===
Auf dem Gebiet von '''Harlaching''' zeugen archäologische Funde von ersten menschlichen Siedlungen aus der Eisenzeit. Mehrere Grabfunde aus verschiedenen Epochen weisen auf eine dünne, aber anhaltende keltische Besiedlung hin. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich um 1150 als '''Hadaleichingen'''. Der Name deutet auf einen (erschlossenen) Personennamen ''Hadaleih''. Es wird vermutet, dass um 600 ein germanischer Sippenchef die Ansiedlung gegründet oder übernommen hat, die seither seinen Namen trägt. Ein neuerer Ableitungsversuch bezieht sich auf die Bezeichnung ''Harlachen'' für Waldlichtung und geht von der Annahme eines unechten ''-ing'' Ortsnamens aus. Gegen diese These spricht allerdings die Tatsache, dass die früheste überlieferte Namensform nicht ''Harlach-'' sondern ''Hadaleih-'' lautet, mit den Varianten ''Hadeleich-en'', ''Hadelah-ingen'' und ''Hadelich-ingen''.
Auf dem Gebiet von Harlaching zeugen archäologische Funde von ersten menschlichen Siedlungen bereits in der Eisenzeit. Mehrere Grabfunde aus verschiedenen Epochen weisen auf eine dünne, aber anhaltende keltische Besiedlung hin. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich um 1150 als ''Hadaleichingen''. Der Name deutet auf den Personennamen ''Hadaleih''. Es wird vermutet, dass um 600 ein germanischer Sippenchef die Ansiedlung gegründet oder übernommen hat, die seither seinen Namen trägt. Ein neuerer Ableitungsversuch bezieht sich auf die Bezeichnung ''Harlachen'' für Waldlichtung und geht von der Annahme eines unechten ''-ing'' Ortsnamens aus. Gegen diese These spricht allerdings die Tatsache, dass die früheste überlieferte Namensform nicht ''Harlach-'' sondern ''Hadaleih-'' lautet, mit den Varianten ''Hadeleich-en'', ''Hadelah-ingen'' und ''Hadelich-ingen''.


Der alte Ortskern lag um das Wallfahrtsziel ''St.-Anna-Kircherl'' am Harlachinger Berg, das 1315 erstmalig als zum Kloster Tegernsee gehörig erwähnt wurde. Die wenigen Häuser waren von Wäldern und Wiesen umgeben. Zur ersten Gemeindebildung mit Festlegung eines Patrimonialgerichtes kam es 1818 zusammen mit [[Geiselgasteig]], [[Grasbrunn|Harthausen]], [[Hellabrunn|Hellbrunn]], [[Laufzorn]], [[Siebenbrunn]] und [[Wörnbrunn]]. Später wurde Harlaching für kurze Zeit Teil der Gemeinde [[Obergiesing|Giesing]]. Am 01. Oktober 1854 wurde das Gebiet mit etwa 50 Einwohnern und seinen schon damals beliebten Ausflugszielen wie der [[Menterschwaige]] als Stadtteil zu München eingemeindet.
Der alte Ortskern lag um das Wallfahrtsziel St.-Anna-Kircherl am Harlachinger Berg, das 1315 erstmalig als zum Kloster [[Tegernsee]] gehörig erwähnt wurde. Die wenigen Häuser waren von Wäldern und Wiesen umgeben. Zur ersten Gemeindebildung mit Festlegung eines Patrimonialgerichtes kam es 1818 zusammen mit [[Geiselgasteig]], [[Grasbrunn|Harthausen]], [[Hellabrunn|Hellbrunn]], [[Laufzorn]], [[Siebenbrunn]] und [[Wörnbrunn]]. Später wurde Harlaching für kurze Zeit Teil der Gemeinde [[Obergiesing|Giesing]]. Am 01. Oktober 1854 wurde das Gebiet mit etwa 50 Einwohnern und seinen schon damals beliebten Ausflugszielen wie der [[Menterschwaige]] als Stadtteil zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]].


Ab etwa 1900 begann eine zunehmend rasante Bautätigkeit auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen. Am Anfang stand die nach Plänen der Architekten [[Gabriel von Seidl]] und [[Max Littmann]] Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Areal des früheren ''Harlachinger Schlosses'' errichtete ''Gartenstadt Harlaching'', die bis heute ihren grünen Charakter bewahren konnte. 1910 wurde nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde [[Grünwald]] und vielen Grundbesitzern die [[Tram]]linie zwischen dem Stadtzentrum Münchens und dem Marktplatz von Grünwald als ''Isartal-Außenlinie'' (heute Linien 15/25) eröffnet. Damit nahm die Beliebtheit von Wochenendausflügen ins Isartal zwischen [[Flaucher]] und Grünwald sprunghaft zu, und auch der Siedlungsdruck wuchs. 1911 wurde zudem in den Isarauen der [[Tierpark Hellabrunn]] eröffnet, der weitere Besucher anzog. Alt-Harlaching mit Menterschwaige ist heute ein aus der Gartenstadtidee entstandenes, weiträumiges und repräsentatives Villenviertel mit den höchsten Mietpreisen in München. In Neuharlaching nordwestlich von Alt-Harlaching begann die Erschließung um 1920 mit einfachen Eigenheimen und lockerer Bebauung mit oft gemeinnützigen Geschosswohnungen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde in Neuharlaching die so genannte ''Alte-Kämpfer-Siedlung'' für Teilnehmer des Hitlerputsches von 1923 angelegt. Auch wurden Wohnungen für Mitarbeiter der nahe gelegenen Reichszeugmeisterei der NSDAP errichtet. Nach 1945 wurde diese als Bestandteil der ''[[McGraw-Kaserne]]'' von den Amerikanern übernommen. Teile Neuharlachings wurden von der amerikanischen Armee beschlagnahmt um dort Angehörige der Streitkräfte einzuquartieren, das Gebiet wurde eingezäunt und konnte nur noch an bewachten Übergängen betreten und verlassen werden. Erst 1954 erfolgte der Bau der ''Ami-Siedlung'' im [[Perlacher Forst]] und Harlaching wurde vom Stacheldraht befreit. In den Jahren 1959-65 wurde das städtische [http://www.khmh.de/ Krankenhaus Harlaching] auf einem mit alten Bäumen bestandenen Parkgelände des ehemaligen städtischen Sanatoriums erbaut. Dieses Krankenhaus ist mit allen notwendigen Abteilungen ausgestattet, um die ärztliche und medizinische Grundversorgung zu sichern. Es hat seit den 1970er Jahren den Status eines akademisches Lehrkrankenhauses und ist der größte Arbeitgeber im Stadtteil, der sonst vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor bietet. Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Abzug der US-Army aus München erfolgte 1992 der Einzug verschiedener Dienststellen der Münchner Polizei in die ehemalige Kaserne, die Wohnungen der Armeeangehörigen wurde teilweise in Sozialwohnungen umgewandelt und zum anderen Teil in den freien Wohnungsmarkt entlassen. Die Bebauung des Stadtteils wird zunehmend dichter, besonders da seit den 70er Jahren viele Ein- und Zweifamilienhäuser abgerissen und durch Eigentumswohnanlagen ersetzt werden. Das städtebauliche Bild Neuharlachings ändert sich heute durch zahlreiche Neubauten, die Grenze zum ebenfalls zunehmend dichter bebauten Alt-Harlaching verwischt.   
Ab etwa 1900 begann eine zunehmend rasante Bautätigkeit auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen. Am Anfang stand die nach Plänen der Architekten [[Gabriel von Seidl]] und [[Max Littmann]] Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Areal des früheren ''Harlachinger Schlosses'' errichtete ''Gartenstadt Harlaching'', die bis heute ihren grünen Charakter bewahren konnte. 1910 wurde nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde Grünwald und vielen Grundbesitzern die [[Tram]]linie zwischen dem Stadtzentrum Münchens und dem Marktplatz von Grünwald als ''Isartal-Außenlinie'' (heute Linien 15/25) eröffnet. Damit nahm die Beliebtheit von Wochenendausflügen ins Isartal zwischen Flaucher und Grünwald sprunghaft zu, und auch der Siedlungsdruck wuchs. 1911 wurde zudem in den Isarauen der [[Tierpark Hellabrunn]] eröffnet, der weitere Besucher anzog. Alt-Harlaching mit der Menterschwaige ist heute ein aus der Gartenstadtidee entstandenes, weiträumiges und repräsentatives Villenviertel mit den höchsten Mietpreisen in München.  
 
In Neuharlaching nordwestlich von Alt-Harlaching begann die Erschließung um 1920 mit einfachen Eigenheimen und lockerer Bebauung mit oft gemeinnützigen Geschosswohnungen. In der Zeit des [[Nationalsozialismus]] wurde in Neuharlaching die so genannte ''Alte-Kämpfer-Siedlung'' für Teilnehmer des Hitlerputsches von 1923 angelegt. Auch wurden Wohnungen für Mitarbeiter der nahe gelegenen Reichszeugmeisterei der NSDAP errichtet. Nach 1945 wurde diese als Bestandteil der ''[[McGraw-Kaserne]]'' von den Amerikanern übernommen. Teile Neuharlachings wurden von der amerikanischen Armee beschlagnahmt, um dort Angehörige der Streitkräfte einzuquartieren, das Gebiet wurde eingezäunt und konnte nur noch an bewachten Übergängen betreten und verlassen werden. Erst 1954 erfolgte der Bau der ''Ami-Siedlung'' im [[Perlacher Forst]] und Harlaching wurde vom Stacheldraht befreit.  
 
In den Jahren 1959-65 wurde das städtische [[Klinikum Harlaching|Krankenhaus Harlaching]] auf einem mit alten Bäumen bestandenen Parkgelände des ehemaligen städtischen Sanatoriums erbaut. Dieses Krankenhaus ist mit allen notwendigen Abteilungen ausgestattet, um die ärztliche und medizinische Grundversorgung zu sichern. Es hat seit den [[1970er]] Jahren den Status eines akademisches Lehrkrankenhauses und ist der größte Arbeitgeber im Stadtteil, der sonst vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor bietet. Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Abzug der US-Armee aus München erfolgte 1992 der Einzug verschiedener Dienststellen der Münchner Polizei in die ehemalige Kaserne. Die Wohnungen der Armeeangehörigen wurde teilweise in Sozialwohnungen umgewandelt und zum anderen Teil in den freien Wohnungsmarkt entlassen. Die Bebauung des Stadtteils wird zunehmend dichter, besonders da seit den [[1970er]] Jahren viele Ein- und Zweifamilienhäuser abgerissen und durch Eigentumswohnanlagen ersetzt werden. Das städtebauliche Bild Neuharlachings ändert sich heute durch zahlreiche Neubauten, die Grenze zum ebenfalls zunehmend dichter bebauten Alt-Harlaching verwischt.   


Das christlich-kirchliche Leben Harlachings spielt sich ab in drei katholischen Pfarreien und einer evangelischen Gemeinde. Das ''St.-Anna-Kircherl'' wurde als Filialkirche der katholischen Gemeinde ''Heilige Familie'' zugeschlagen, deren Kirche 1931 als erste moderne Pfarrkirche Münchens eingeweiht wurde, 1945 folgte ''Maria Immaculata'', in deren Pfarrgebiet die unten am Isarhang gelegene [[Marienklause]] liegt, und 1964 kam die Pfarrei ''St. Helena'' an der Grenze zu Obergiesing hinzu. Die evangelische [http://www.emmauskirche.de/ Emmausgemeinde] wurde 1940 gegründet.
Das christlich-kirchliche Leben Harlachings spielt sich ab in drei katholischen Pfarreien und einer evangelischen Gemeinde. Das ''St.-Anna-Kircherl'' wurde als Filialkirche der katholischen Gemeinde ''Heilige Familie'' zugeschlagen, deren Kirche 1931 als erste moderne Pfarrkirche Münchens eingeweiht wurde, 1945 folgte ''Maria Immaculata'', in deren Pfarrgebiet die unten am Isarhang gelegene [[Marienklause]] liegt, und 1964 kam die Pfarrei ''St. Helena'' an der Grenze zu Obergiesing hinzu. Die evangelische [http://www.emmauskirche.de/ Emmausgemeinde] wurde 1940 gegründet.


==Stadion an der Grünwalder Straße==
==Stadion an der Grünwalder Straße==
Auf „[[Giesing|Giesings Höhen]]“ an der Ecke [[Candidstraße]] ([[Mittlerer Ring]]) und [[Grünwalder Straße]] steht seit 1911 das seit 1925 als Fußballstadion genutzte [[Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße|Stadion an der Grünwalder Straße]]. Es ist eng verbunden mit der Geschichte des [[TSV 1860 München]]. Von [[1963]] bis [[1972]] fanden hier die Bundesliga- und Europapokalspiele des TSV, aber auch des [[FC Bayern München]] statt. Der im Volksmund ''Sechzger-Stadion'' genannte Bau wurde während der Bayernligazeit des TSV zum Sinnbild für die Treue der Fans zu ihrem Verein. Der Umzug der ''Löwen'' ins [[Olympiastadion München|Olympiastadion]] führte zu vereinsinternen Krisen. Für die Saison 2004/2005 kehrte der TSV letztmals in das „Grünwalder“ zurück.


Auf „[[Giesing|Giesings Höhen]]“ an der Ecke [[Candidstraße]] ([[Mittlerer Ring]]) und [[Grünwalder Straße]] steht seit 1911 das seit 1925 als Fußballstadion genutzte [[Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße|Stadion an der Grünwalder Straße]]. Es ist eng verbunden mit der Geschichte des [[TSV 1860 München]]. Von [[1963]] bis [[1972]] fanden hier die Bundesliga- und Europapokalspiele des TSV, aber auch des [[FC Bayern München]] statt. Der im Volksmund ''Sechzger-Stadion'' genannte Bau wurde während der Bayernligazeit des TSV zum Sinnbild für die Treue der Fans zu ihrem Verein. Der Umzug der ''Löwen'' ins [[Olympiastadion München|Olympiastadion]] führte zu vereinsinternen Krisen. Für die Saison 2004/2005 kehrte der TSV letztmals in das „Grünwalder“ zurück. Inzwischen ist der Abriss des Stadions beschlossene Sache, an seiner Stelle werden wohl Wohn- und Geschäfts- bzw. Bürobauten entstehen, die genaue Flächennutzung ist noch ungeklärt.
[[Harlaching]] ist eine Münchner Fußballhochburg, da beide großen Vereine ihre Trainingsplätze und Geschäftsstellen im Viertel haben.
 
Doch auch ohne das Stadion bleibt [[Harlaching]] eine Münchner Fußballhochburg, da beide großen Vereine ihre Trainingsplätze und Geschäftsstellen im Viertel haben.


== Statistik ==
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Marienklause]] ([[1866]] von [[Martin Achleitner]])  
*[[Marienklause]] ([[1866]] von Martin Achleitner)  
*[[Orthozentrum München]]
*[[Orthozentrum München]]


== Lage ==
== Lage ==
*[http://maps.google.com/maps?ll=48.092437,11.560750&spn=0.016756,0.028294&t=k&hl=en Google maps] - Satellitenbild von Untergiesing-Harlaching
*[http://maps.google.com/maps?ll=48.092437,11.560750&spn=0.016756,0.028294&t=k&hl=en Google maps] - Satellitenbild von Untergiesing-Harlaching
==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://www.muenchen.info/ba/18/index.html BA] Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching
*[http://www.muenchen.info/ba/18/index.html BA] Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching
*[http://www.hl-familie.de Hl. Familie] Homepage der kath. Pfarrei Heilige Familie, München-Harlaching
*[http://www.hl-familie.de Hl. Familie] Homepage der kath. Pfarrei Heilige Familie, München-Harlaching
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*[http://www.swm.de/m-baeder/pages/giesing-harlaching.htm SWM] Hallenbad Giesing-Harlaching
*[http://www.swm.de/m-baeder/pages/giesing-harlaching.htm SWM] Hallenbad Giesing-Harlaching
*[http://www.harlaching.de/ harlaching.de] Webportal
*[http://www.harlaching.de/ harlaching.de] Webportal


{{Wikipedia-Artikel|Untergiesing-Harlaching}}
{{Wikipedia-Artikel|Untergiesing-Harlaching}}


[[Kategorie:Stadtbezirk]]
[[Kategorie:Stadtbezirk]]
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