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== Braunes Haus 1930 - 1937 == | == Braunes Haus 1930 - 1937 == | ||
[[Bild:MueBriennerStr41Areal2010a.jpg|thumb|300px|Das freigeräumte Grundstück (im Hintergrund Haus Nr. 45)]] | [[Bild:MueBriennerStr41Areal2010a.jpg|thumb|300px|Das freigeräumte Grundstück (im Hintergrund Haus Nr. 45)]] | ||
Das ehemalige ''[[Lotzbeck-Palais|Palais Barlow (früher Lotzbeck-Palais)]]'' wurde [[1828]] von dem königlichen Hofbaurat | Das ehemalige ''[[Lotzbeck-Palais|Palais Barlow (früher Lotzbeck-Palais)]]'' wurde [[1828]] von dem königlichen Hofbaurat {{WL2|de:Jean Baptiste Métivier|Jean Baptiste Métivier}} (1781-1853) als Spekulationsobjekt erbaut und wurde hundert Jahre lang verschieden als repräsentatives Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Das Palais wurde 1876 von dem englischen Großkaufmann Richard Barlow (1826-1882) erworben. Sein Sohn Willy Barlow (1869-1928) vererbte es seiner Witwe Elisabeth Barlow. Diese veräußerte es am 26. Mai 1930 an den ''Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein ''(NSDAV), der für die damals nicht rechtsfähige, weil verbotene, NSDAP handelte. Nicht nur das Gebäude kann als repräsentativ gelten sondern auch seine Lage an der vornehmen [[Brienner Straße]], die die Hauptachse des Stadtteils [[Maxvorstadt]] bildete. | ||
* das leer geräumte Grundstück soll als Standort einem NS-Dokumentationszentrum (s.u.) dienen. | * das leer geräumte Grundstück soll als Standort einem NS-Dokumentationszentrum (s.u.) dienen. | ||
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==Planung der künftigen Repräsentationsbauten== | ==Planung der künftigen Repräsentationsbauten== | ||
Ab 1934 planten Troost und andere bis in die frühen 40 Jahre hinein eine große Zahl riesig dimensionierter Prachtsbauten, die an einer West-Ost-Achse errichtet, die Bedeutung der NS-Partei regelrecht auf Jahrhunderte zementieren sollten. | Ab 1934 planten Troost und andere bis in die frühen 40 Jahre hinein eine große Zahl riesig dimensionierter Prachtsbauten, die an einer West-Ost-Achse errichtet, die Bedeutung der NS-Partei regelrecht auf Jahrhunderte zementieren sollten. | ||
===Die breite Prachtstraße === | ===Die breite Prachtstraße === | ||
Die etwa 6000 Meter lange Straße von West nach Ost bis zum Stachus sollte 120 Meter breit werden. In Norden und Süden sollte je eine doppelte Reihe Bäume den 20 m breiten Fußgängerweg von der | Die etwa 6000 Meter lange Straße von West nach Ost bis zum Stachus sollte 120 Meter breit werden. In Norden und Süden sollte je eine doppelte Reihe Bäume den 20 m breiten Fußgängerweg von der Straße abgrenzen. Diese neue Ost-West-Achse sollte kreuzungsfrei bleiben und die Berliner Straße Unter den Linden oder die Champs dÈlysee in Paris noch in den Schatten stellen. | ||
An der | An der Straße sollten u.a. Bauten der Deutsche Arbeitsfront, der SS, der NS-Frauenschaft, das „Forum der SA“, je ein 93 Meter hohes Hochhaus für den [[#Frühere Geschäftsstelle|Eher-Verlag]] und ein KdF-Hotel, ein Armeemuseum, Varietetheatergebäude, zwei Großkinos, ein Kaufhaus, eine Therme und ein Bierpalast errichtet werden. Das bedeutendste Bauwerk dieser Straße sollte die Neue Oper bilden, die 1938 von Waldemar Brinkmann entworfen worden war. Von dem auf der Nordseite der Achse errichteten Opernhaus sollte eine Achse in Nord-Süd-Richtung zur [[Theresienwiese]] führen. | ||
Ein Stockwerk unter der Prachtstraße war eine U-Bahnlinie vom dann neu platzierten Bahnhof her vorgesehen. | Ein Stockwerk unter der Prachtstraße war eine U-Bahnlinie vom dann neu platzierten Bahnhof her vorgesehen. | ||
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Etwa auf Höhe des Alten Botanischen Gartens sollten die Neubauten vor diesem Denkmal mit der Nord-Südachse der Parteibauten aus der Vorkriegszeit zusammen treffen. | Etwa auf Höhe des Alten Botanischen Gartens sollten die Neubauten vor diesem Denkmal mit der Nord-Südachse der Parteibauten aus der Vorkriegszeit zusammen treffen. | ||
=== Der neue Hauptbahnhof=== | === Der neue Hauptbahnhof=== | ||
Der ''neue Hauptbahnhof'' sollte um etwa 2.500 Meter nach Westen versetzt und zu einer Kuppel von 265 Metern Durchmesser und 136 Metern Höhe aufgeblasen werden. Die eigentlich funktionslose Kuppel sollte am westlichen Abschluss der Prachtstraße die Lage der Bahnsteige signalisieren, die einige Stockwerke unter der Erde verschwinden sollten. Das unter den Erdboden verlegte Gleisfeld würde der neuen Prachtstraße hin zur [[A8|Autobahn]] Platz machen. (Vergl. Simulationen bei Patrick Brose) | Der ''neue Hauptbahnhof'' sollte um etwa 2.500 Meter nach Westen versetzt und zu einer Kuppel von 265 Metern Durchmesser und 136 Metern Höhe aufgeblasen werden. Die eigentlich funktionslose Kuppel sollte am westlichen Abschluss der Prachtstraße die Lage der Bahnsteige signalisieren, die einige Stockwerke unter der Erde verschwinden sollten. Das unter den Erdboden verlegte Gleisfeld würde der neuen Prachtstraße hin zur [[A8|Autobahn]] Platz machen. (Vergl. Simulationen bei Patrick Brose) | ||
== Central Collecting Point== | == Central Collecting Point== | ||
Der '''Central Collecting Point''' in München, auch '''Central Art Collecting Point''' genannt, war die in der [[Nachkriegszeit]] von der [[Militärregierung|amerikanischer Besatzungsmacht]] eingerichtete zentrale Sammelstelle für im gesamten Reichsgebiet aufgefundene Kunstwerke, die früher den Opfern der Naziverbrechen gehörten. Von hier aus wurde versucht die Kunstwerke ihren Eigentümern zurückzugeben (Restitution). Heute ist hier das [[Zentralinstitut für Kunstgeschichte]]. | Der '''Central Collecting Point''' in München, auch '''Central Art Collecting Point''' genannt, war die in der [[Nachkriegszeit]] von der [[Militärregierung|amerikanischer Besatzungsmacht]] eingerichtete zentrale Sammelstelle für im gesamten Reichsgebiet aufgefundene Kunstwerke, die früher den Opfern der Naziverbrechen gehörten. Von hier aus wurde versucht die Kunstwerke ihren Eigentümern zurückzugeben (Restitution). Heute ist hier das [[Zentralinstitut für Kunstgeschichte]]. | ||
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