Biographisches Gedenkbuch

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Das Stadtarchiv München hat 2003 ein Biographisches Gedenkbuch zu den Lebensdaten der von den Nazis von 1933 bis 1945 verfolgten und ermordeten 4.579 Münchnerinnen und Münchner jüdischen Glaubens herausgegeben. Mit in das Buch wurden auch auch alle jüdischen Bürger aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 Suizid begingen und auch diejenigen, die nach der Todesbescheinigung eines natürlichen Todes starben, weil ihre Lebens- und Todesumstände durch die NS-Verfolgungsmaßnahmen von einem massiven existenziellen Leidensdruck begleitet waren. Denn es kann auch bei dieser Gruppe nicht ausgeschlossen werden, dass in Wirklichkeit keine natürliche Todesursache vorlag.

Titel Stadtarchiv Biographisches Gedenkbuch.jpg

Angaben zum Buchtitel

Stadtarchiv München (als Herausgeber), bearbeitet von Andreas Heusler, Brigitte Schmidt, Eva Ohlen, Tobias Weger, Simone Dicke und Maximilian Strnad:
Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945. Band 1 und 2.

Beide Bände im eos Klosterverlag, St. Ottilien:

  • Band 1 A - L. 2003. 871 Seiten. ISBN 978-3-8306-7290-6
  • Band 2 M - Z. 2007. 903 Seiten. ISBN 978-3-8306-7280-7

Inhalte

Der erste Band über Münchens ermordete Juden erschien Mitte Dezember 2003. Es werden viele Einzelinformationen wie z.B. Herkunft, familiäre Verbindungen, sozialer Hintergrund, schulischer und beruflicher Werdegang berichtet. Zusätzlich wird auch ausführlich auf ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten und die Schikanen, die sie erleiden mussten, eingegangen.

Die Bände enthalten Informationen über Lebensschicksale von insgesamt 4.579 als Juden verfolgten Münchnerinnen und Münchner während der Nazizeit. Bei Neuauflagen sollen weitere Angaben ergänzt werden. Der zweite Teilband enthält zusätzlich ein umfangreiches Glossar sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.

Ergänzend zur namensalphabetischen Reihe der Einträge bietet der zweite Band neben Nachträgen und Berichtigungen zu Band 1 in einem Anhang Orte jüdischen Lebens in München 1933 - 1945 (Einrichtungen der Kultusgemeinde, Schulen, Sammellager), Deportationsziele und Todesorte der Münchner Schoa-Opfer, ein Abkürzungsverzeichnis, eine Auswahlbibliographie und die Quellennachweise.

Online-Version

  • Die Landeshauptstadt München führt seit 2012 unter https://gedenkbuch.muenchen.de/ ein Online-Gedenkbuch. In dem Gedenkbuch kann unter „Erweiterte Suche[1]“ auch nach detaillierteren Personendaten (z.B. Geburtsort, Geburtsnamen, Geburts- und Todesdatum) gesucht werden. Durch die Nennung von Eltern, Kindern und Ehepartnern sind in dem Werk noch wesentlich mehr biographische Informationen enthalten, auf die aber in der gedruckten Form nicht direkt zugegriffen werden kann.

Das Gedenkbuch im Judentum

Ein MemorbuchW oder Gedenkbuch ist eine alte Form des Totengedenkens, der Trauer im Judentum.

Literatur

  • Henryk Grynberg: Memorbuch. Warschau, W.A.B., 2000. 360S. ISBN 83-88221-17-5

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gedenkbuch München: Detailsuche