Cafe Fahrig am Karlstor

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Das Café Fahrig am Karlstor existierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im nördlichen Teil des Karlstors.

Oscar Fahrig betrieb bis 1898 am Zwingerplatz 2 in Wien und in Breslau [1] Wiener Kaffeehäuser. In München wurde von 1901 bis 1903 das Hotel Deutscher Hof später Hotel Fahrig, unter Mitverwendung der Grundflächen von Neuhauser Straße Nr. 39, wo Franz Seraphin Rosenlehner bis 1857 eine Eisenhandlung betrieb, errichtet.

Als am am Samstag, dem 25. Juli 1914, Franz Joseph I. die diplomatischen Beziehungen zu Peter I. (Jugoslawien) abbrach, ging es in München »auf«. Als die Kapelle um 3.00 Uhr in der Früh im Cafe Fahrig am Karlstor erschöpft die Instrumente weglegte und damit den nötigen Patriotismus vermissen ließ, ging Mobiliar zu Bruch. Joachim Ringelnatz schrieb: Im Café Fahrig erhoben sich plötzlich die Gäste und zerschlugen die Fensterscheiben, weil eine serbische Kapelle spielte. [2]. Ödön von Horváth schrieb, dass das Café Fahrig zertrümmert wurde, weil an einem Tische ein bodenlos unrasierter Mann saß, der für einen Serben gehalten wurde.

In den 1920er-Jahren war es auch ein Treffpunkt der Nazi-Boheme und anderer Angehöriger nationalistischer Wehrverbände. Alle Viertelstunde wurde in diesem Nachtlokal das Flaggenlied gespielt, zu dem sich alle Anwesenden von den Plätzen erhoben und den, auf die alten nicht-demokratischen Landesfarben gemünzten Refrain mitgrölten: "Ihr woll'n wir unser Leben weih'n, der Flagge schwarz-weiß-rot !" 1932 war der Inhaber Hans Keckeisen [3].

Das Hotel "Fahrigs Deutscher Hof" eröffnete seine Restaurationsräume 1947 wieder und war in den 1950er-Jahren ein Tanzcafé. (Vgl. alte Postkarte)

Quellen

  • Hermann Wilhelm, Dichter, Denker, Fememörder:, 1989, 192 S.