Berufsoberschule für Wirtschaft

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Die Münchner Berufsoberschule für Wirtschaft führt pro Jahr mehr als 400 Schüler zur Hochschulreife, 40 Lehrkräfte vermitteln in den knapp zwei bzw. drei Jahren Schulzeit den umfangreichen Unterrichtsstoff. Für die Schüler gibt es ein breites Angebot an Zusatz- und Wahlunterricht. Erfolgsquote: Rund 90% aller Lernenden, die die Schule begonnen haben, verlassen die BOS mit einem Abschluss, der sie berechtigt, an einer Hochschule zu studieren. Die Schule hat in den letzten 35 Jahren mehr als 8000 Schülern und Schülerinnen zu einer Hochschulbesuchsberechtigung verholfen.

Geschichte

Ende der 1960er Jahre wurde eine Reihe von neuen Schultypen gegründet. Auch den Berufsschülern mit Mittlerer Reife und Berufsabschluss sollte der Zugang zu Hochschulen ermöglicht werden. Dazu war es notwendig, eine berufliche Oberstufe einzurichten. Diese Aufgabe sollte die Berufsoberschule erfüllen. Die erste Schule dieser Art nahm 1969 in München als Schulversuch ihren Unterricht auf in der Ausbildungsrichtung Technik. Die Stadt München erweiterte das Angebot 1971 um die Ausbildungsrichtung Wirtschaft. Die Berufsoberschule stellte damit eine eigenständige Alternative zu Abendgymnasium und Münchenkolleg dar. Sie eröffnete einen gleichwertigen Weg zum Studium für diejenigen, die nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung sich doch noch entschließen, eine Hochschulreife zu erwerben. 1992 wurde der Schulversuch einer dreistufigen BOS gestartet: mit der Aufwertung des Quabi sollte auch Hauptschulabgängern der Zugang zur Hochschule eröffnet werden.

Seit dem Schuljahr 2012/13 bietet die Schule in Zusammenarbeit mit der Fa. BMW und der Berufsschule für Bürokommunikation und Industriekaufleute einen dualen Ausbildungsgang an, der zum Abschluss des „Industriekaufmanns“ führt und gleichzeitig die Fachhochschulreife vermittelt. Ab dem Schuljahr 2015/16 gibt es als Schulversuch die neue Ausbildungsrichtung „Internationale Wirtschaft“ (IW).

Schulbetrieb

Untergebracht war die BOS-Wirtschaft seit 1989 in der Heidemannstraße 164c, eingebettet im dortigen militärisch-industriellen Komplex: auf der einen Seite ein Werk der Firma BMW, auf der anderen Seite die Bayernkaserne. Das Gebäude war zwar eintönig und architektonisch kein Highlight, die Anzahl der Klassenzimmer war aber ausreichend, es gab auch genügend Räume für den Kunstunterricht, die Schülermitverwaltung und den EDV-Unterricht. Auch die Fachschaften verfügten über eigene Räume.

Der Unterricht wird an dieser Schule durch eine besonders großzügige EDV-Ausstattung unterstützt: Sechs Räume mit jeweils 14 Computern plus einem Lehrercomputer und Beamer; darüber hinaus sind noch 6 Klassenzimmer mit jeweils drei Rechnern ausgerüstet. Die Schüler können jederzeit in den Pausen und nach dem Unterricht bis um 17 Uhr an den PCs recherchieren, Referate schreiben und den Unterrichtsstoff nachbereiten. Insgesamt sind in der BOS 160 PCs vernetzt und funktionsbereit.

Ab dem Schuljahr 2015/16 befindet sich die Städt. BOS-Wirtschaft in einem neuen Schugebäude. An der Nordhaide ist ein neues Schulzentrum mit drei Schulen entstanden. Die Städtische Berufsoberschule für Wirtschaft, die Städtische Fachoberschule für Wirtschaft und die Fachakademie für Heilpädagogik haben dort ihre neuen Räume bezogen.

Die BOS-Wirtschaft war in den 1990er Jahren die erste Schule in Deutschland, die einen eigenen Server betrieben hat und von Anfang an mit einer selbstgestalteten Homepage im Internet vertreten war. Dies war ausschließlich einer Schülerinitiative zu verdanken.

Das Einzugsgebiet der BOS ist der gesamte Münchner Raum und sein Umland.

Die Berufsoberschule ist die einzige Schulart, die 4 Schulabschlüsse vermittelt:

  • den Mittleren Schulabschluss nach der Vorklasse
  • die Fachhochschulreife (Fachabitur) nach der 12. Klasse
  • die Fachgebundene Hochschulreife (Abitur) nach der 13. Klasse
  • die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) nach dem Nachweis einer zweiten Fremdsprache

Unterricht

Schwerpunktfächer des Unterrichts sind BWL, Mathematik, Englisch und Deutsch, daneben gibt es VWL, Geschichte, Sozialkunde, Technologie, Wirtschaftsinformatik und Religion/Ethik. Die Anforderungen an die Schüler sind sehr hoch, da sie den gesamten Stoff in relativ kurzer Zeit lernen und ihr Wissen in einer Reihe von Kurzarbeiten, Stegreifaufgaben und Schulaufgaben unter Beweis stellen müssen. Der Lehrstoff wird praktisch in einem dreiviertel Jahr sehr konzentriert und ohne größere Verschnaufpausen «durchgezogen». Erschwerend kommt hinzu, dass in der 12. Klasse die Probezeit auf drei Monate gekürzt worden ist. Wer in einer so kurzen Zeit die Hochschulreife erwerben will, muss sich daher voll auf seinen Job «Lernen» konzentrieren, darf sich nicht durch andere Freizeitaktivitäten ablenken lassen und vor allen Dingen nicht noch nebenher arbeiten gehen müssen. Deswegen wird die Schulform BOS auch durch elternunabhängiges Bafög gefördert (mit Ausnahme der 11. Klasse). Trotzdem arbeiten circa ein Drittel bis die Hälfte der Schüler noch neben der Schule, weil München sehr teuer ist.

Unterrichtsergänzende AG´s

Die BOS-Wirtschaft bietet neben den obligatorischen Unterrichtsfächern umfangreichen Ergänzung- und Wahlunterricht an. Zusätzliche Stunden zur Vertiefung und Übung in Mathe, BWR, Englisch und Deutsch sind selbstverständlich. Der Wahlunterricht bietet ein ganze Palette von Entfaltungsmöglichkeiten für die Persönlichkeit der Schüler: soziale Kompetenz und Allgemeinbildung.

  • Die Theatergruppe übt jedes Jahr ein neues Stück ein und führt dieses mehrmals auf.
  • In der Kunstgruppe werden mit Acrylfarben Bilder auf Leinwand oder Papier gemalt und in einer jährlichen Vernissage vorgestellt. Die fertigen Bilder schmücken danach die Gänge und Räume.
  • Im Fotokurs können die Schüler sich mit den Geheimnissen der digitalen Fotografie vertraut machen und zusammen mit den Malern ihre Ergebnisse präsentieren.
  • Das Marionettentheater übt jeweils ein neues Stück ein und führt es auf. Dafür werden Figuren gebastelt und Kulissen geschreinert.
  • In der satirischen Schreib- und Lesewerkstatt dürfen Schüler an ihren polemischen und ironischen Fertigkeiten feilen.
  • Bei den kunstgeschichtlichen Exkursionen in die Münchner Museen können die Schüler lernen, dass ein Bild «mehr sagt als tausend Worte».
  • Die Schulband sorgt für die musikalische Unterhaltung während des Jahres: Höhepunkte sind immer die Abschlussfeiern im Sommer.

Adresse

Berufsoberschule für Wirtschaft


Schleißheimer Straße 510
80933 München
☎ : 089 / 23 36 61 00
@ : bos-wirtschaft@muenchen.de

Www.png www.bos-wirtschaft-muenchen.de, offizielle Website