Berchtesgaden

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Der Markt Berchtesgaden mit etwa 7.800 Einwohnern liegt im Landkreis Berchtesgadener Land im Südosten von Oberbayern nahe bei Salzburg (Österreich). Traunstein und die Kreisstadt Bad Reichenhall liegen auch in der Nähe. An touristischen Zielen gibt es vor allem die wunderschöne Berglandschaft und die Voralpen-Seen.

Geschichte

Die Geschichte Berchtesgadens beginnt mit der Gründung des Augustiner Chorherrnstifts Berchtesgaden, vermutlich im Jahr 1102, durch das Grafengeschlecht von Sulzbach. Die Geschichte Berchtesgadens ist auch die Geschichte seiner Salzwerke. Von 1102 bis zur Säkularisation 1803 regierten 47 Pröbste und Fürstpröbste - sie waren den Reichsfürsten gleichgestellt. In der Zeit zwischen der Auflösung der kirchlichen Macht und der Zugehörigkeit zu Bayern (1803–1810) wechselte Berchtesgaden mehrmals die Staatszugehörigkeit (Kurfürstentum Salzburg, Kaiserreich Österreich, Frankreich). 1810 wurde Berchtesgaden endgültig dem Königreich Bayern eingegliedert.

Auf dem Obersalzberg befand sich bis 1933 ein Erholungsgebiet mit Bergbauernhöfen, Hotels, Gasthäusern, Pensionen und einem Kindersanatorium. Bis 1937 verloren dort alle 55 Privateigentümer ihren Besitz, zum Teil durch Zwangsverkäufe, an die Machthaber der Nazi-Herrschaft. Der Obersalzberg wurde zum hermetisch abgeschlossenen Sperrgebiet mit Flugplatz, Kasernen und einem enormen Bunkersystem. Hier entstand der sogenannte "Führerbesitz" mit dem "Berghof" Adolf Hitlers. Insgesamt verbrachte Hitler fast ein Drittel seiner Regierungszeit, also zusammengerechnet fast 4 Jahre, am Obersalzberg. Berchtesgaden hatte damit die Funktion eines Verwaltungsorts, eines Führerhauptquartiers (wie etwa die Wolfsschanze). Das für ihn errichtete Kehlsteinhaus, erreichbar mit einem Fahrstuhl im Berg, wurde von ihm selten genutzt und dient heute einer Gastronomie.


Zwischennutzung nach dem Krieg:


1996 entschied sich als heutiger Eigentümer der Freistaat Bayern, dem Obersalzberg mit der Errichtung eines 5-Sterne-Hotels auf dem sog. "Eckerbichl" mehr eine Bedeutung als Erholungs- und Tourismusgebiet zu verleihen (Kempinski Hotel Berchtesgaden).

An die Geschichte des Obersalzbergs erinnert die Dokumentation Obersalzberg (1999, die museumsfachliche Leitung der Ausstellung liegt beim Institut für Zeitgeschichte, München). Sie wurde seit der Eröffnung 1999 bis 2010 von mehr als 1,2 Millionen Menschen besucht.

Literatur

  • Volker Dahm, Albert A. Feiber, Hartmut Mehringer und Horst Möller (Hrsg.): Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente, Daten zum Dritten Reich. 6. durchgesehene Auflage, München, 2011. 832 Seiten, über 700 großenteils farbige Abbildungen, 19 historische Karten, 10 Informationsgrafiken. (Rezens.) ISBN 978-3-9814052-1-7
  • Ludwig Ganghofer, Heimatschriftsteller

Tourismus

Weblinks

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