Türkenkalender: Unterschied zwischen den Versionen

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Der '''Türkenkalender für das Jahr 1455''' ist die erste erhaltene Druckschrift mit beweglichen Lettern aus der Werkstatt Gutenbergs. Das einzige erhaltene v…“)
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Türkenkalender für das Jahr 1455''' ist die erste erhaltene Druckschrift mit beweglichen Lettern aus der Werkstatt Gutenbergs. Das einzige erhaltene vollständiges Exemplar des so genannten Türkenkalenders weltweit befindet sich heute in der [[Bayerische Staatsbibliothek|Bayerischen Staatsbibliothek]].  
Der '''Türkenkalender für das Jahr 1455''' ist die erste erhaltene Druckschrift mit beweglichen Lettern aus der Werkstatt Gutenbergs. Das einzige erhaltene vollständiges Exemplar des so genannten Türkenkalenders weltweit befindet sich heute in der [[Bayerische Staatsbibliothek|Bayerischen Staatsbibliothek]].  


Diese Flugschrift mit der Original-Überschrift „''Eyn manung der cristenheit widder die durken''“ war eine Propagandaschrift der Römischen Kirche, die vor dem Vormarsch der Türken warnen sollte und Fürsten etc. zur Unterstützung eines Kreuzzugs gegen sie aufforderte. Das genannte Ziel war die Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul). Der Kalender begann mit dem 1. Januar 1455, und in jedem Monat wurde, neben den Angaben zum Datum des Neumondes, ein geistlicher oder ein weltlicher Herrscher zum Widerstand aufgerufen. Der gereimte Text wurde auf zwölf Seiten, auf Vor- und Rückseiten von sechs Blättern, in fortlaufenden Zeilen gesetzt. Dieses vollständige Exemplar lässt auch Schlussfolgerungen über den damaligen Typenbestand zu. Neben den Abkürzungs- und Interpunktionszeichen bestand dieser aus 93 Minuskeln und 15 Majuskeln. Die fehlenden (relativ seltenen) Großbuchstaben K, W, X, Y, Z werden noch durch Kleinbuchstaben ersetzt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass der verwendete Typensatz der so genannte Donat-Kalender-Type ursprünglich für lateinische Texte gedacht war. Dem "Kalender" folgten bald eine Lateingrammatik und die 42-Zeilen-Bibel (1286 zweiseitige Blätter). Diese war der Durchbruch für den [[Druckerei|Buchdruck]].   
Diese Flugschrift mit der Original-Überschrift „''Eyn manung der cristenheit widder die durken''“ war eine Propagandaschrift der Römischen Kirche, die vor dem Vormarsch der Türken warnen sollte und Fürsten etc. zur Unterstützung eines Kreuzzugs gegen sie aufforderte. Das genannte Ziel war die Eroberung Konstantinopels (heute İstanbul). Der Kalender begann mit dem 1. Januar 1455, und in jedem Monat wurde, neben den Angaben zum Datum des Neumondes, ein geistlicher oder ein weltlicher Herrscher zum Widerstand aufgerufen. Der gereimte Text wurde auf zwölf Seiten, auf Vor- und Rückseiten von sechs Blättern, in fortlaufenden Zeilen gesetzt. Dieses vollständige Exemplar lässt auch Schlussfolgerungen über den damaligen Typenbestand zu. Neben den Abkürzungs- und Interpunktionszeichen bestand dieser aus 93 Minuskeln und 15 Majuskeln. Die fehlenden (relativ seltenen) Großbuchstaben K, W, X, Y, Z werden noch durch Kleinbuchstaben ersetzt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass der verwendete Typensatz der so genannte Donat-Kalender-Type ursprünglich für lateinische Texte gedacht war. Dem "Kalender" folgten bald eine Lateingrammatik und die 42-Zeilen-Bibel (1286 zweiseitige Blätter). Diese war der Durchbruch für den Buchdruck.   


==Weblinks==
== Weblinks ==
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg Biografie Gutenbergs bei Wikipedia]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg Biografie Gutenbergs bei Wikipedia]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg#T.C3.BCrkenkalender_f.C3.BCr_das_Jahr_1455 Türkenkalender für das Jahr 1455]
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gutenberg#T.C3.BCrkenkalender_f.C3.BCr_das_Jahr_1455 Türkenkalender für das Jahr 1455]


{{Wikipedia| Johannes_Gutenberg#T.C3.BCrkenkalender_f.C3.BCr_das_Jahr_1455|J. Gutenberg — Türkenkalender}}
[[Kategorie:Handwerk]]
[[Kategorie:Design]]
[[Kategorie:Buch]]
[[Kategorie:Buch]]
{{Wikipedia| Johannes_Gutenberg#T.C3.BCrkenkalender_f.C3.BCr_das_Jahr_1455| J. Gutenberg — Türkenkalender }}

Aktuelle Version vom 27. August 2023, 19:22 Uhr

Der Türkenkalender für das Jahr 1455 ist die erste erhaltene Druckschrift mit beweglichen Lettern aus der Werkstatt Gutenbergs. Das einzige erhaltene vollständiges Exemplar des so genannten Türkenkalenders weltweit befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek.

Diese Flugschrift mit der Original-Überschrift „Eyn manung der cristenheit widder die durken“ war eine Propagandaschrift der Römischen Kirche, die vor dem Vormarsch der Türken warnen sollte und Fürsten etc. zur Unterstützung eines Kreuzzugs gegen sie aufforderte. Das genannte Ziel war die Eroberung Konstantinopels (heute İstanbul). Der Kalender begann mit dem 1. Januar 1455, und in jedem Monat wurde, neben den Angaben zum Datum des Neumondes, ein geistlicher oder ein weltlicher Herrscher zum Widerstand aufgerufen. Der gereimte Text wurde auf zwölf Seiten, auf Vor- und Rückseiten von sechs Blättern, in fortlaufenden Zeilen gesetzt. Dieses vollständige Exemplar lässt auch Schlussfolgerungen über den damaligen Typenbestand zu. Neben den Abkürzungs- und Interpunktionszeichen bestand dieser aus 93 Minuskeln und 15 Majuskeln. Die fehlenden (relativ seltenen) Großbuchstaben K, W, X, Y, Z werden noch durch Kleinbuchstaben ersetzt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass der verwendete Typensatz der so genannte Donat-Kalender-Type ursprünglich für lateinische Texte gedacht war. Dem "Kalender" folgten bald eine Lateingrammatik und die 42-Zeilen-Bibel (1286 zweiseitige Blätter). Diese war der Durchbruch für den Buchdruck.

Weblinks


Wikipedia.png Dieser Artikel basiert auf dem Artikel J. Gutenberg — Türkenkalender in der deutschsprachigen Wikipedia.
Die Liste der AutorInnen befindet sich in der dortigen Versionsliste. Wie im MünchenWiki stehen alle Texte der Wikipedia unter einer Lizenz zur Freien Dokumentation.