Stadtbildstelle München

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Die Stadtbildstelle München wurde eigentlich nach dem 2. Weltkrieg, ab 1950, vom Rektor Hirschbold in den Räumen der Herrnschule, Herrnstrasse 21, aufgebaut. Bis 1964, als der Neubau der Städtischen Fremdsprachenschule, Herrnstrasse 19, fertig war, ist sie hier gewachsen. Im Neubau an der Herrnstrasse 19 wurde dann mit einem großen Kinosaal (198 Sitzplätze) und dem audiovisuellen Medienarchiv, Medien für über 40 Millionen DM wurden hier gelagert, installiert.

Als Foto-Film und Videoprofi war ich von 1969 bis 1988 dort beschäftigt. Die Unkenntnis von allen technischen Foto-Film- und Videotechniken der dort angesiedelten Leute war schon erstaunlich. Es war für mich als Fachmann kaum zu glauben, wie lange hier schon ohne jegliche Kenntnis von fotografischen Wissen und Grundlagen, Foto-Film- und Videoechnik, Arbeitssicherheit und Umweltschutz, gewurschtelt wurde. Die verantwortungslose Arbeit mit hochgiftigen Chemikalien (z.B. Trichloräthan, Tetrachloräthan zur Filmreinigung ohne Maskenschutz und Frischluftzufuhr, Formalin bei der Reinigung der Dias), hat empfindliche Mitarbeiter/innen krank gemacht. Es war schwierig und langwierig, diese Fachdienststelle sicher und modern auszubauen.

Da staunte man schon, als ich von Unterföhring, der Firma Geyer-Kopie, unser wichtigster Kunde war das ZDF, zur Stadtbildstelle kam. Die in den 60er-Jahren oft verbotenen Sexfilme hat nämlich der Oberstaatsanwalt Bomba beschlagtnahmt und im Kinosaal der Stadtbildstelle vorführen lassen. Da waren dann der Richter, Staatsanwalt und auch der Produzent dabei. Der Alois Brummer mit seinen urigen, aber harmlosen Filmen war auch da, dies hat ihm aber zur Werbung für seine Spassfilme verholfen.

Um sich eine Vorstellung vom Wirkungsbereich der Stadtbildstelle zu machen, muss man die Zahlen kennen. Täglich von Montag bis Freitag waren 4 Transporter mit jeweils Fahrer und Beifahrer ab 7 Uhr morgens unterwegs und belieferten etwa 315 Schulen mit ca. 280.000 Schülern mit allen für den Unterricht benötigten audiovisuellen Medien, wie 16m/m - Filme, S8-Filme, Diareihen, Tonbildschauen, Tonband- und Schallplatten, Folien für den Tageslichtprojektor und Videobänder. Auch die dazu gehörenden Vorführgeräte wurden, falls nicht an der Schule vorhanden, mitgeliefert. Die Lehrkräfte bestellten telefonisch oder schriftlich die für den Unterricht eingeplanten audiovisuellen Medien. Gleichzeitig waren bis zu 6 Filmvorführer, die dem "Verein für Schule und Volksbildung", der in der Stadtbildstelle angesiedelt war, in den Schulen mit Filmvorführungen tätig. Dieser Verein brachte der Stadt sogar einen großen Gewinn, weil die Schüler die Filmvorführungen aus eigener Tasche bezahlen mußten. Wir alle kennen das noch aus unserer Schulzeit, wenn die Filme in der Turnhalle vorgeführt wurden und wir Eintritt dafür bezahlen mußten. Diese täglich ein- und ausgehende audiovisuelle Medienmenge mußte gewartet, gereinigt, erneuert und bei Schädigungen ausgetauscht werden. Gleichzeitig wurden in audiovisuellen Medienkursen die Lehrkräfte aller Schularten mit dem Umgang und dem Einsatz der Geräte geschult.

Bereits ab 1985 wurde geplant, einen "Zentralen Medienpool" und damit "Multimedia" für alle Schulen in München zu installieren. Mit dem grossen Archiv der Stadtbildstelle hätte man so kostengünstig und schnell die Schulen für den Unterricht versorgen können. Leider war aber kein Interesse von Verwaltung und Politik dafür vorhanden.

Es wurden aber auch gleichzeitig audiovisuelle Medienproduktionen für die Schulen in München hergestellt. Der Bezug auf München war besonders wichtig, um den zugewanderten Kindern aus vielen Ländern der Erde die Stadt mit ihren Möglichkeiten, aber auch Problemen zu zeigen.


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