Israelitische Jugendhilfe: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Verein '''Israelitischen Jugendhilfe e.V.''', [[Antonienstraße]] 7, erwarb das Haus um dort ein Kinderheim, das '''Antonienheim''', einzurichten. Ursprünglich war es für verwaiste oder sozial schwache Kinder gedacht. Es nahm seit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zunehmend Kinder auf, deren Eltern versuchten, Überlebenswege zu finden. Einige Kinder konnten mit Hilfe von Kindertransporten nach England gebracht werden.  
Der Verein '''Israelitischen Jugendhilfe e.V.''', [[Antonienstraße]] 7, erwarb das Haus um dort ein Kinderheim, das '''Antonienheim''', einzurichten. Ursprünglich war es für verwaiste oder sozial schwache Kinder gedacht. Es nahm seit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zunehmend Kinder auf, deren Eltern versuchten, Überlebenswege zu finden. Einige Kinder konnten mit Hilfe von Kindertransporten nach England gebracht werden.  


20 Kinder und vier BetreuerInnen wurden Opfer der ersten großen [[1. Deportationszug aus München|Deportation aus München im November 1941]]. Sie wurden alle in Kaunas (Litauen) ermordet.  
20 Kinder und vier Betreuende wurden Opfer der ersten großen [[1. Deportationszug aus München|Deportation aus München im November 1941]]. Sie wurden alle in [[Kaunas]] (Litauen) ermordet.  


Im April [[1942]] wurde das Heim aufgelöst; die verbliebenen Kinder wurden in Sammellager für Juden gebracht, um von dort ebenfalls in die Todeslager deportiert zu werden. Die SS-Organisation »[[Lebensborn]]« richtete im ehemaligen Antonienheim eine »Mutterwohnstätte« ein.
Im April [[1942]] wurde das Heim aufgelöst; die verbliebenen Kinder wurden in Sammellager für Juden gebracht, um von dort ebenfalls in die Todeslager deportiert zu werden. Die SS-Organisation »[[Lebensborn]]« richtete im ehemaligen Antonienheim eine »Mutterwohnstätte« ein.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*In der Nähe befindet sich heute der "[[Fuchsbau]]“, ein »Pyramidenbau« an der [[Fuchsstraße]] aus den Siebzigerjahren. In der Zeit vor dem Neubau, in der Villa einer Verlagserbin und Mäzenin, die zahlreiche Künstler als Gäste beherbergte, spielt die »{{WL2|Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend|Zweite Heimat«-Filmreihe}} von Edgar Reitz.  
*In der Nähe befindet sich heute der "Fuchsbau“, ein »Pyramidenbau« an der [[Fuchsstraße]] aus den [[1970er]] Jahren. In der Zeit vor dem Neubau, in der Villa einer Verlagserbin und Mäzenin, die zahlreiche Künstler als Gäste beherbergte, spielt die »{{WL2|Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend|Zweite Heimat«-Filmreihe}} von Edgar Reitz.  


*Vgl. Daten in der [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_MU_JU_muedt.pdf Chronologie zur jüdischen Geschichte Münchens 1229 - 1945]. Dieses Haus in der Antonienstraße 7 beherbergte zu dieser Zeit jüdische Säuglinge und Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben konnten. Außerdem gab es eine Ausbildungsstätte für Kinderpflege und Haushaltsführung. In dem jüdischen Kinderheim sorgten Jugend- und Wirtschaftsleiterinnen, Betreuerinnen sowie eine Säuglingsschwester für die Versorgung, Erziehung und Ausbildung der Kinder. (bei www.rijo)
*Vgl. Daten in der [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_MU_JU_muedt.pdf Chronologie zur jüdischen Geschichte Münchens 1229 - 1945]. Dieses Haus in der Antonienstraße 7 beherbergte zu dieser Zeit jüdische Säuglinge und Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben konnten. Außerdem gab es eine Ausbildungsstätte für Kinderpflege und Haushaltsführung. In dem jüdischen Kinderheim sorgten Jugend- und Wirtschaftsleiterinnen, Betreuerinnen sowie eine Säuglingsschwester für die Versorgung, Erziehung und Ausbildung der Kinder. (bei www.rijo)

Version vom 20. Oktober 2014, 08:08 Uhr

Der Verein Israelitischen Jugendhilfe e.V., Antonienstraße 7, erwarb das Haus um dort ein Kinderheim, das Antonienheim, einzurichten. Ursprünglich war es für verwaiste oder sozial schwache Kinder gedacht. Es nahm seit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 zunehmend Kinder auf, deren Eltern versuchten, Überlebenswege zu finden. Einige Kinder konnten mit Hilfe von Kindertransporten nach England gebracht werden.

20 Kinder und vier Betreuende wurden Opfer der ersten großen Deportation aus München im November 1941. Sie wurden alle in Kaunas (Litauen) ermordet.

Im April 1942 wurde das Heim aufgelöst; die verbliebenen Kinder wurden in Sammellager für Juden gebracht, um von dort ebenfalls in die Todeslager deportiert zu werden. Die SS-Organisation »Lebensborn« richtete im ehemaligen Antonienheim eine »Mutterwohnstätte« ein.

Weblinks

  • In der Nähe befindet sich heute der "Fuchsbau“, ein »Pyramidenbau« an der Fuchsstraße aus den 1970er Jahren. In der Zeit vor dem Neubau, in der Villa einer Verlagserbin und Mäzenin, die zahlreiche Künstler als Gäste beherbergte, spielt die »Zweite Heimat«-FilmreiheW von Edgar Reitz.
  • Vgl. Daten in der Chronologie zur jüdischen Geschichte Münchens 1229 - 1945. Dieses Haus in der Antonienstraße 7 beherbergte zu dieser Zeit jüdische Säuglinge und Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben konnten. Außerdem gab es eine Ausbildungsstätte für Kinderpflege und Haushaltsführung. In dem jüdischen Kinderheim sorgten Jugend- und Wirtschaftsleiterinnen, Betreuerinnen sowie eine Säuglingsschwester für die Versorgung, Erziehung und Ausbildung der Kinder. (bei www.rijo)

Siehe zum Thema auch