Carry Brachvogel: Unterschied zwischen den Versionen

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Frau '''Carry Brachvogel''' (Geboren am 16. Juni [[1862]] in [[München]], NS-Opfer am 20. November [[1942]] im [[KZ Theresienstadt]], in der besetzten Tschechoslowakei). Die Literatin Brachvogel war eine Mitbegründerin des [[Schriftstellerinnenverein]]s in München und bis [[1933]] dessen Vorsitzende.  
Die Literatin '''Carry Brachvogel''' (*16. Juni [[1862]] in [[München]], †20. November [[1942]] im {{WL2|KZ Theresienstadt}}, in der besetzten Tschechoslowakei) war Mitbegründerin und Vorsitzende bis 1933 des [[Schriftstellerinnenverein]]s in München.


Sie lebte fast drei Jahrzehnte in der [[Herzogstraße]] 55/I und wurde zusammen mit ihrem Bruder, dem unter dem NS-Regime entlassenen Universitätsprofessor [[Siegmund Hellmann]] in das so genannte [[Judenlager Milbertshofen]] der [[Gestapo München]] deportiert. Die Münchner Autorin Gerty Spies kam am gleichen Tag wie sie, dem 22. Juli [[1942]], von diesem Lager aus „mit unbekanntem Ziel“, so hieß es im Amtsdeutsch damals, in das deutsche [[KZ Theresienstadt]]. Die von den Nationalsozialisten herbeigeführten Verhältnisse in diesem "Lager" führten rasch zum Tod der 78jährigen Carry Brachvogel: Sie starb bereits drei Monate nach der Ankunft, am 20. November [[1942]].
Sie lebte fast drei Jahrzehnte in der [[Herzogstraße]] 55/I und wurde zusammen mit ihrem Bruder, dem unter dem NS-Regime entlassenen Universitätsprofessor [[Siegmund Hellmann]] in das so genannte [[Deportationslager Milbertshofen|Judenlager Milbertshofen]] der [[Gestapo München]] deportiert. Die Münchner Autorin Gerty Spies kam am gleichen Tag wie sie, dem 22. Juli [[1942]], von diesem Lager aus „mit unbekanntem Ziel“, so hieß es im Amtsdeutsch damals, in das deutsche KZ Theresienstadt. Die von den Nationalsozialisten herbeigeführten Verhältnisse in diesem "Lager" führten rasch zum Tod der 78jährigen Carry Brachvogel: Sie starb bereits drei Monate nach der Ankunft, am 20. November [[1942]].


== Literatur==
== Literatur==
* Renate Heuer: ''Carry Brachvogel (1864–1842), Schriftstellerin.'' In: Manfred Treml, Wolf Weigand (Herausgeber): ''Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe''.  Mit Beiträgen von Franz Menges, Fritz Armbruster, Renate Heuer, Rudolf Endres, Leibl Rosenberg u.a. München, Haus der Bayerischen Geschichte, 1988. 328 S. (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur Nr. 18 /88)
* Renate Heuer: ''Carry Brachvogel (1864–1842), Schriftstellerin.'' In: Manfred Treml, Wolf Weigand (Herausgeber): ''Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe''.  Mit Beiträgen von Franz Menges, Fritz Armbruster, Renate Heuer, Rudolf Endres, Leibl Rosenberg u.a. München, Haus der Bayerischen Geschichte, 1988. 328 S. (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur Nr. 18 /88)
* [[Gerty Spies]] (1984): Drei Jahre Theresienstadt. (Seite 34 über die Ankunft im KZ)
* [[Gerty Spies]] (1984): Drei Jahre Theresienstadt. (Seite 34 über die Ankunft im KZ)



Version vom 1. Juli 2010, 14:36 Uhr

Die Literatin Carry Brachvogel (*16. Juni 1862 in München, †20. November 1942 im KZ TheresienstadtW, in der besetzten Tschechoslowakei) war Mitbegründerin und Vorsitzende bis 1933 des Schriftstellerinnenvereins in München.

Sie lebte fast drei Jahrzehnte in der Herzogstraße 55/I und wurde zusammen mit ihrem Bruder, dem unter dem NS-Regime entlassenen Universitätsprofessor Siegmund Hellmann in das so genannte Judenlager Milbertshofen der Gestapo München deportiert. Die Münchner Autorin Gerty Spies kam am gleichen Tag wie sie, dem 22. Juli 1942, von diesem Lager aus „mit unbekanntem Ziel“, so hieß es im Amtsdeutsch damals, in das deutsche KZ Theresienstadt. Die von den Nationalsozialisten herbeigeführten Verhältnisse in diesem "Lager" führten rasch zum Tod der 78jährigen Carry Brachvogel: Sie starb bereits drei Monate nach der Ankunft, am 20. November 1942.

Literatur

  • Renate Heuer: Carry Brachvogel (1864–1842), Schriftstellerin. In: Manfred Treml, Wolf Weigand (Herausgeber): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe. Mit Beiträgen von Franz Menges, Fritz Armbruster, Renate Heuer, Rudolf Endres, Leibl Rosenberg u.a. München, Haus der Bayerischen Geschichte, 1988. 328 S. (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur Nr. 18 /88)
  • Gerty Spies (1984): Drei Jahre Theresienstadt. (Seite 34 über die Ankunft im KZ)