Schloss Hartheim

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Das Schloß Hartheim bei Alkoven in der Nähe von LinzW in Oberösterreich ist vor allem als Ort der Tötung behinderter Menschen durch die Nationalsozialisten zwischen Mai 1940 und Dezember 1944 bekannt. Aber es war auch Teil der Maschinerie des KZ Dachau.

Die "Invalidentransporte nach Schloss Hartheim", das war der NS-Tarnbegriff für die SelektionW von kranken und arbeitsunfähigen KZ-Häftlingen aus Dachau ab 1941/42, um sie in der dortigen Gaskammer zu ermorden. Es sind dabei 3.016 Häftlinge ermordet worden.

Geschichte

Nach dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hartheim (Link s.u.)

Im Jahr 1898 schenkte Camillo Heinrich Fürst Starhemberg das Schlossgebäude, die Nebengebäude und einigen Grund an den Oberösterreichischen Landeswohltätigkeitsverein (OÖ. LWV). Dieser wurde durch weitere Spenden in die Lage versetzt, hier die seiner Zielsetzung entsprechende neue „Idioten-Anstalt“ zu errichten. Im Frühjahr 1939 wurde unter Berufung auf das „Gesetz vom 17. Mai 1938 über die Überleitung und Eingliederung von Vereinen, Organisationen und Verbänden (GBl. Nr. 136/1938)“ der Landes-Wohltätigkeitsverein aufgelöst und zwangsweise in die Landeshauptmannschaft Oberdonau (also als Staatseigentum) integriert. Der Pflegebetrieb wurde aber vorerst weiter aufrechterhalten. Erst im März 1940 wurden die „Pfleglinge“ und das Personal verlegt, um die Anstalt zu einer "Euthanasie-Anstalt" umzubauen. Das äußere Erscheinungsbild des Schlosses blieb davon weitgehend unberührt, aber im Erdgeschoss des Ostteils wurden eine Gaskammer, der Leichenraum und ein Verbrennungsofen errichtet.

Von Mai 1940 bis Dezember 1944 wurden in dem im Inneren zu diesem Zweck umgebauten Schloss Hartheim nach wissenschaftlich überprüften Schätzungen ca. 30.000 Menschen ermordet. Unter den hier Ermordeten waren (psychisch) Kranke, körperlich und geistig Behinderte sowie Häftlinge aus mehreren Konzentrationslagern (allein ihre Anzahl wird auf 12.000 geschätzt), darunter auch aus dem KZ Dachau.

Zu den hier ermordeten Geistlichen aus dem Pfarrerblock

Nach dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/NS-Tötungsanstalt Hartheim :

Insgesamt ermordete man 310 polnische, sieben deutsche, sechs tschechische, vier luxemburgische, drei niederländische und zwei belgische Priester. Zahlreiche von ihnen waren aus dem Pfarrerblock des Konzentrationslagers DachauW abtransportiert worden.[1]

So war auch der Geistliche Hermann Scheipers in den Invalidenblock verlegt worden, um nach Hartheim verbracht zu werden. Scheipers Schwester – die in Briefkontakt mit ihrem Bruder stand – wandte sich an einen gewissen Dr. Bernsdorf, Mitarbeiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) Berlin-Oranienburg, der für die Priester im Pfarrerblock zuständig war. Angeblich konfrontierte sie ihn, im Münsterland sei es ein offenes Geheimnis, dass inhaftierte Priester ins Gas geschickt würden. Bernsdorf sei bei dem Gespräch angeblich nervös geworden und telefonierte mit der Kommandantur von Dachau. Scheipers berichtet, es sei noch am selben Tag, dem 13. August 1942, eine Reaktion erfolgt: Er und drei weitere deutsche Geistliche wurden vom Invalidenblock (hier sammelte die SS Häftlinge für den Abtransport) zurückverlegt in den Pfarrerblock.[2]

Siehe auch


Artikel bei Wikipedia, Weblinks

Quellenangaben

  • [1] Stanislav Zámečník, Comité International de Dachau (Hrsg.): Das war Dachau. Fischer-Taschenbücher, Band 17228, Die Zeit des Nationalsozialismus. S. Fischer, Frankfurt am Main, 2007. ISBN 3-596-17228-4, S. 219–222.
  • [2] Hermann Scheipers: Gratwanderungen. Priester unter zwei Diktaturen. 3. Auflage. Benno-Verlag, Leipzig, 1997. ISBN 3-7462-1221-9.


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