Georgenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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==Straßenname==
==Straßenname==
Die geschlossene Bebauung der Maxvorstadt reichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Stadtzentrum aus nur bis zur [[Adalbertstraße]], einer südlichen Parallelstraße der Georgenstraße. Die Georgenstraße entstand zwischen Landwirtschaftsflächen und wurde zunächst als „Tambosi-Anger“ bezeichnet. Als 1851 die Grundstücke entlang dieses Feldweges parzelliert wurden, diente der Weg fortan als Abkürzung oder Schleichweg zwischen der bis ins Jahr 1877 noch unter der Bezeichnung ''Schwabinger Landstraße'' bekannten [[Leopoldstraße]] und der [[Nordendstraße]], vormals unter der Bezeichnung [[Türkengraben]].


Am 13. November 1856 ließ der damalige Bürgermeister [[Kaspar von Steinsdorf]] im Polizei-Anzeiger<ref>Bavarica Online: Königlich Bayerischer Polizey-Anzeiger für das Jahr 1856, 30. November, S.1166.</ref> offiziell zur Kenntnis bringen, dass durch ein Reskript des Staatsministeriums des Inneren ab dem 21. November 1856 der Verbindungsweg nun den Namen '''Georgenstraße''' erhalten solle. Unklar bleibt dabei die Frage der Namensgebung und Herleitung. [[Karl von Rambaldi]]<ref>Rambaldi. ''Die Münchener Straßennamen und ihre Erklärung'' S. 92.</ref> erklärt, dass die Straße in Richtung der ehemaligen Schwimmschule, später Sommerbad am [[Würmkanal]], in der [[Bad Georgenschwaige|Georgenschwaige]] im Riesenfeld 2<ref>R. Schachner und G. Wimmer: ''Münchens Badeanlagen'', München 1908, S. 4 - Sommerbadeanstalten mit Schwimmbassins und Kabinen, sämtliche am Würmkanal gelegen - Georgenschwaige, Riesenfeld 2.</ref> geführt hätte und leitet den Namen von dieser Schwaige ab. Auch Zauner<ref>Zauner: ''München in Kunst u. Geschichte'', München 1913. S. 363 - führt nach Milbertshofen, der ehemaligen Georgenschwaige. </ref> spricht für diese Namensgebung. Dollinger<ref>Dollinger: ''Die Münchener Straßennamen'' 09/1999, S.95 - 08/2016 S.104</ref> lässt diese Namensherleitung bis heute unverändert.
Die Georgenstraße bildete somit eine geraume Zeit lang die nördlichste Ost-West-Straße auf Münchner Stadtgebiet vor der Burgfriedensgrenze zum damals noch selbständigen Dorf Schwabing. Aus dem ''Adressbuch für München'' von 1859 ergibt sich wenig später die Hausnummernfolge 1 bis 17 mit Statusangaben, ob schon bebaut, als Bauplatz freigegeben oder wirtschaftlich genutzt.<ref>''Adreßbuch für München: 1859'', 1859, S. 33f. ([http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10378708_00041.html Bavarica Online])</ref> Auch ein nachfolgendes Adressbuch von 1861<ref>''Die Hausbesitzer und Herbergen der K.B. Haupt- und Residenzstadt München am 1. Mai 1861 ...'', S. 31: Georgenstraße 1–17 ([http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10374295_00063.html Bavarica online]).</ref> listet die damaligen Anwohner und die Bebauung auf und ordnet sie dem Stadtbezirk Maxvorstadt zu. Weiterhin sind noch 9 Nummern als Bauplätze ausgewiesen.
In den Jahren von 1866 bis 1891 wurde die Georgenstraße bis kurz vor die [[Winzererstraße]] verlängert um den hier neu entstandenen Bauparzellen, ab dem Türkengraben in westlicher Richtung führend, Anschluss zu gewähren.
Ab 1873 wurde das Areal zwischen Adalbertstraße, Georgenstraße, der damaligen Schwabinger Landstraße (heute Leopoldstraße) und dem Türkengraben (heute Nordendstraße) durch eine Baugesellschaft entwickelt.<ref>Handels-Beilage zur Allgemeinen Zeitung (Augsburg) 78/1873, S. 311: Meldung vom 29. März 1873</ref>
Mit der Eingemeindung von Schwabing 1890 bildete die Georgenstraße die nördliche Grenze der Maxvorstadt zum neuen Stadtbezirk Schwabing, zuvor lag die Grenzlinie zu Schwabing weiter nördlich entlang der heutigen [[Hohenzollernstraße (München)|Hohenzollern-]], Ainmiller- und Elisabethstraße.<ref>Landeshauptstadt München: [http://www.kulturreferat.de/flash/kgp04/KGP04_booklet_komplett_screen.pdf Kulturgeschichtspfad Schwabing-West], S. 13</ref> Aufgrund der Grenzfunktion der Straße zwischen Maxvorstadt und Schwabing liegen aktuell die ungeraden Hausnummern in der Maxvorstadt, die Häuser mit den geraden Hausnummern in Schwabing.
Auch noch 1905 bildete die Georgenstraße die nördliche Siedlungsgrenze der Maxvorstadt, denn zwischen der Georgen- und der Hohenzollernstraße standen nur vereinzelt Gebäude.<ref>Gerhard Neumeier: ''München um 1900: Wohnen und Arbeiten, Familie und Haushalt, Stadtteile und Sozialstrukturen, Hausbesitzer und Fabrikarbeiter, Demographie und Mobilität. Studien zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte einer deutschen Grosstadt vor dem Ersten Weltkrieg'', 1995, S. 106</ref>


==Baulich beachtenswerte Häuser==
==Baulich beachtenswerte Häuser==