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'''Friedrich Percyval Reck-Malleczewen''', eigentlich '''Friedrich (Fritz) Reck''' ( | '''Friedrich Percyval Reck-Malleczewen''', eigentlich '''Friedrich (Fritz) Reck''' (* [[11. August]] [[1884]] auf dem Gut Malleczewen (Maleczewo), damaliger Kreis Lyck/Ostpreußen — 16. /17. Februar [[1945]] im [[KZ Dachau]], unbekannte Todesursache) war ein deutscher Arzt und Schriftsteller. Als Christ stellte er sich aktiv gegen den [[Nationalsozialismus]]. | ||
===Jugend, erste Jahre als Journalist=== | ===Jugend, erste Jahre als Journalist=== | ||
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Der antisemitische Schriftsteller Bruno Brehm diffamierte das Paar Reck und Glaser sowie auch Recks erste Frau Jahre später in dem Roman Der Lügner (Wien, 1949) | Der antisemitische Schriftsteller Bruno Brehm diffamierte das Paar Reck und Glaser sowie auch Recks erste Frau Jahre später in dem Roman Der Lügner (Wien, 1949) | ||
Zu Anfang des Jahres 1930 wurde im Hause Recks, der „ein bekanntes Original der Münchner Bohème“ war, der legendäre und bis heute fortbestehende [[Tukan-Kreis]] gegründet. | Zu Anfang des Jahres 1930 wurde im Hause Recks, der „ein bekanntes Original der Münchner Bohème“ war, der legendäre und bis heute fortbestehende [[Tukan-Kreis]] gegründet. | ||
Nach fast zwanzig gemeinsamen Jahren kam Irma Glaser 1933, im Jahr der "Machtergreifung" Adolf Hitlers und der NSDAP, unter ungeklärten Umständen durch Gasvergiftung in Recks Haus ums Leben, dieser selbst ging von Suizid aus. | Nach fast zwanzig gemeinsamen Jahren kam Irma Glaser 1933, im Jahr der "Machtergreifung" Adolf Hitlers und der NSDAP, unter ungeklärten Umständen durch Gasvergiftung in Recks Haus ums Leben, dieser selbst ging von Suizid aus. | ||
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Vom September 1944 bis zum Kriegsende versteckte das Ehepaar Reck auf seinem Gut Poing die Jüdin [[Albertine Gimpel]] (1896–1973) vor dem Zugriff der Gestapo. Frau Gimpel war eine Freundin und nach dem Krieg die Ehefrau des mit Reck gut befreundeten Malers [[Franz Herda]] (1887–1965), der auch anderen Juden half, sich vor der Ermordung zu retten. | Vom September 1944 bis zum Kriegsende versteckte das Ehepaar Reck auf seinem Gut Poing die Jüdin [[Albertine Gimpel]] (1896–1973) vor dem Zugriff der Gestapo. Frau Gimpel war eine Freundin und nach dem Krieg die Ehefrau des mit Reck gut befreundeten Malers [[Franz Herda]] (1887–1965), der auch anderen Juden half, sich vor der Ermordung zu retten. | ||
Recks gesamtes Leben stand unter der Problematik, seinen realen wirtschaftlichen Abstieg zu verarbeiten, der mit dem – durch seine Herkunft bedingten – Bewusstsein, einer gesellschaftlichen und geistigen Elite anzugehören, nicht zu vereinbaren war. In diesem Licht ist auch seine umfangreiche Literaturproduktion, die vor allem auf Verkäuflichkeit zugeschnitten war, zu sehen. | Recks gesamtes Leben stand unter der Problematik, seinen realen wirtschaftlichen Abstieg zu verarbeiten, der mit dem – durch seine Herkunft bedingten – Bewusstsein, einer gesellschaftlichen und geistigen Elite anzugehören, nicht zu vereinbaren war. In diesem Licht ist auch seine umfangreiche Literaturproduktion, die vor allem auf Verkäuflichkeit zugeschnitten war, zu sehen. | ||
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'''1944''': Aufgrund einer Denunziation (für die, laut Süddeutscher Zeitung vom 2. Mai [[1948]], der Verlagsdirektor Alfred Salat von der Spruchkammer München X zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt wurde) wurde er 1944 von der Gestapo verhaftet, jedoch kurze Zeit später mit der Bescheinigung, dass weder politisch noch kriminell etwas gegen ihn vorliege, wieder entlassen. Sein Denunziant setzte jedoch durch, dass er am Silvesterabend 1944 wegen „Verunglimpfung der deutschen Währung“ (so soll er in einem Brief an seinen Berliner Verleger sich die Bezahlung in Reichsmark verbeten haben, weil auf diese Währung „kein Nickel mehr zu setzen sei“) verhaftet und am 9. Januar 1945 ins [[Konzentrationslager Dachau]] gebracht wurde. Dort starb er wenig später. Die genauen Umstände seines Todes sind, wie bei den meisten Opfern der Nazis, nicht überliefert. | '''1944''': Aufgrund einer Denunziation (für die, laut Süddeutscher Zeitung vom 2. Mai [[1948]], der Verlagsdirektor Alfred Salat von der Spruchkammer München X zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt wurde) wurde er 1944 von der Gestapo verhaftet, jedoch kurze Zeit später mit der Bescheinigung, dass weder politisch noch kriminell etwas gegen ihn vorliege, wieder entlassen. Sein Denunziant setzte jedoch durch, dass er am Silvesterabend 1944 wegen „Verunglimpfung der deutschen Währung“ (so soll er in einem Brief an seinen Berliner Verleger sich die Bezahlung in Reichsmark verbeten haben, weil auf diese Währung „kein Nickel mehr zu setzen sei“) verhaftet und am 9. Januar 1945 ins [[Konzentrationslager Dachau]] gebracht wurde. Dort starb er wenig später. Die genauen Umstände seines Todes sind, wie bei den meisten Opfern der Nazis, nicht überliefert. | ||
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==Aus seinem umfangreichen Werk== | ==Aus seinem umfangreichen Werk== | ||
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== Weblinks== | |||
* [https://www.deutsche-biographie.de/gnd118598821.html#ndbcontent Bei deutsche-biographie.de] | * [https://www.deutsche-biographie.de/gnd118598821.html#ndbcontent Bei deutsche-biographie.de] | ||
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