Der letzte Brief von König Ludwig: Unterschied zwischen den Versionen

K (l)
(→‎www: Quellenangaben)
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Erst im August [[2016]] wurde der '''wahrscheinlich letzte Brief, den der König kurz vor seinem Tod''' schrieb, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde im ''Geheimen Hausarchiv der Wittelsbacher'' "gefunden".
Erst im August [[2016]] wurde der '''wahrscheinlich letzte Brief, den der [[Ludwig II.|König]] kurz vor seinem Tod''' schrieb, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde im ''Geheimen Hausarchiv der Wittelsbacher'' "gefunden".


In diesem Brief schrieb Ludwig an seinen Vetter Prinz [[Ferdinand Ludwig]] eine Art Hilferuf. Aus ihm geht u. a. hervor, dass Ludwig anscheinend wusste, dass gegen ihn eine Verschwörung im Gange ist. (Siehe Weblinks vom 26.8.2016)
In diesem Brief schrieb [[Ludwig II.|Ludwig]] an seinen Vetter Prinz [[Ferdinand Ludwig]] eine Art Hilferuf. Aus ihm geht u. a. hervor, dass Ludwig anscheinend wusste, dass gegen ihn eine Verschwörung im Gange ist. (Siehe Weblinks vom 26.8.2016)




König Ludwig II. an seinen Vetter Prinz Ludwig Ferdinand
[[Ludwig II.|König Ludwig II.]] an seinen Vetter Prinz Ludwig Ferdinand
 
am [[10. Juni]] 1886 aus [[Schloss Neuschwanstein]]
 
 
<big><big><big>Der letzte Brief von [[Ludwig II.|König Ludwig II.]]
 
an seinen Vetter, Prinz Ferdinand Ludwig </big></big>
 
<br>


am 10. Juni 1886 aus [[Schloss Neuschwanstein]]
==Brieftext==
==Brieftext==
 
<big><big>
"Theuerster Vetter!''
"Theuerster Vetter!''


''Vergib die schlechte Schrift, ich schreibe dieß in höchster Eile. Denke Dir was Unerhörtes heute geschehen ist!! – Diese Nacht kam eilends einer vom Stallgebäude herauf u. meldete, es wären mehrere Menschen (darunter horribile dictu) ein Minister u. eine meiner Hofchargen in aller Stille angekommen, befahlen meinen Wagen u. Pferde hier (von der oberen Burg) wegzunehmen hinter meinem Rücken, u. wollten mich zwingen nach Linderhof zu fahren, offenbar u. mich dort gefangen zu halten, u. Gott weiß was wohl zu thun, Abdankung zu ertrotzen kurz ein schändliche Verschwörung! Wer kann nur hinter einem solchen Verbrechen stecken, Prz. Luitpold vermuthlich.
''Vergib die schlechte Schrift, ich schreibe dieß in höchster Eile. Denke Dir was Unerhörtes heute geschehen ist!! – Diese Nacht kam eilends einer vom Stallgebäude herauf u. meldete, es wären mehrere Menschen (darunter horribile dictu) ein Minister u. eine meiner Hofchargen in aller Stille angekommen, befahlen meinen Wagen u. Pferde hier (von der oberen Burg) wegzunehmen hinter meinem Rücken, u. wollten mich zwingen nach Linderhof zu fahren, offenbar u. mich dort gefangen zu halten, u. Gott weiß was wohl zu thun, Abdankung zu ertrotzen kurz ein schändliche Verschwörung! Wer kann nur hinter einem solchen Verbrechen stecken, Prz. Luitpold vermuthlich.


Durch Gensdarme u. Feuerwehr, die sich tapfer entgegenstemmen, war dieß vorläufig vereitelt. Die Schand-Rebellen wurden arretirt. Behalte dieß Alles bitte vorläufig für Dich. Wie kann aber eine solche Infamitität nur möglich sein!! Bitte forsche selbst u. durch Andere Verlässliche darauf!
''Durch Gensdarme u. Feuerwehr, die sich tapfer entgegenstemmen, war dieß vorläufig vereitelt. Die Schand-Rebellen wurden arretirt. Behalte dieß Alles bitte vorläufig für Dich. Wie kann aber eine solche Infamitität nur möglich sein!! Bitte forsche selbst u. durch Andere Verlässliche darauf!


Hättest Du so etwas für möglich! gehalten. Schon früher schrieb ich Dir, daß ich über absichtlich mit Geld herumgestreute Gerüchte über mich (angebliche Krankheit) an der nicht Sylbe wahr ist p) gehört habe. Es ist zu arg. Es muß Licht in diesen Abgrund von Bosheit kommen! In felsenfestem Vertrauen i. inniger Liebe
''Hättest Du so etwas für möglich! gehalten. Schon früher schrieb ich Dir, daß ich über absichtlich mit Geld herumgestreute Gerüchte über mich (angebliche Krankheit) an der nicht Sylbe wahr ist p) gehört habe. Es ist zu arg. Es muß Licht in diesen Abgrund von Bosheit kommen! In felsenfestem Vertrauen i. inniger Liebe


Dein
</big>
''Dein


Hohenschw. getreuer Vetter
''Hohenschw. getreuer Vetter


10. Juni 86
''10. Juni 86


Ludwig
''Ludwig''</big></big>


==www==


==www==
* Quellen: zum Bspl.
**[http://www.merkur.de/bayern/absetzung-koenig-ludwig-staatsstreich-6694029.html{{Folgenleiste Der letzte letzte Brief von Ludwig II. -Ein Hilferuf] Merkur.de 26.08.2016
** Hans Kratzer:  [http://gfx.sueddeutsche.de/apps/582ae263f38f33fb247b60ca/www/ ''Chronik der letzten Lebenstage von Ludwig II.''] In der SZ (Untertitel: ''Im Sommer 2016 tauchte der letzte Brief von König Ludwig II. auf. Es ist der Hilferuf eines Verzweifelten. Auch mehr als 130 Jahre nach seinem Tod bewegen die Schicksalstage noch immer die Menschen.'') mit Videos von Sebastian Beck (Header) und Martin Moser (Interviews).


-
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Neuschwanstein]]
[[Kategorie:Tourismus]]
[[Kategorie:Ludwig II.]]
[[Kategorie:Wittelsbacher]]

Aktuelle Version vom 15. November 2017, 00:13 Uhr

Erst im August 2016 wurde der wahrscheinlich letzte Brief, den der König kurz vor seinem Tod schrieb, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde im Geheimen Hausarchiv der Wittelsbacher "gefunden".

In diesem Brief schrieb Ludwig an seinen Vetter Prinz Ferdinand Ludwig eine Art Hilferuf. Aus ihm geht u. a. hervor, dass Ludwig anscheinend wusste, dass gegen ihn eine Verschwörung im Gange ist. (Siehe Weblinks vom 26.8.2016)


König Ludwig II. an seinen Vetter Prinz Ludwig Ferdinand

am 10. Juni 1886 aus Schloss Neuschwanstein


Der letzte Brief von König Ludwig II.

an seinen Vetter, Prinz Ferdinand Ludwig


Brieftext

"Theuerster Vetter!

Vergib die schlechte Schrift, ich schreibe dieß in höchster Eile. Denke Dir was Unerhörtes heute geschehen ist!! – Diese Nacht kam eilends einer vom Stallgebäude herauf u. meldete, es wären mehrere Menschen (darunter horribile dictu) ein Minister u. eine meiner Hofchargen in aller Stille angekommen, befahlen meinen Wagen u. Pferde hier (von der oberen Burg) wegzunehmen hinter meinem Rücken, u. wollten mich zwingen nach Linderhof zu fahren, offenbar u. mich dort gefangen zu halten, u. Gott weiß was wohl zu thun, Abdankung zu ertrotzen kurz ein schändliche Verschwörung! Wer kann nur hinter einem solchen Verbrechen stecken, Prz. Luitpold vermuthlich.

Durch Gensdarme u. Feuerwehr, die sich tapfer entgegenstemmen, war dieß vorläufig vereitelt. Die Schand-Rebellen wurden arretirt. Behalte dieß Alles bitte vorläufig für Dich. Wie kann aber eine solche Infamitität nur möglich sein!! Bitte forsche selbst u. durch Andere Verlässliche darauf!

Hättest Du so etwas für möglich! gehalten. Schon früher schrieb ich Dir, daß ich über absichtlich mit Geld herumgestreute Gerüchte über mich (angebliche Krankheit) an der nicht Sylbe wahr ist p) gehört habe. Es ist zu arg. Es muß Licht in diesen Abgrund von Bosheit kommen! In felsenfestem Vertrauen i. inniger Liebe

Dein

Hohenschw. getreuer Vetter

10. Juni 86

Ludwig

www