Ohel Jakob: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 8. Juni bis in den Juli [[1938]] wurden im Auftrag Hitlers die Abbrucharbeiten durchgeführt. Die Thorarollen konnten gerettet werden. Die jüdische Gemeinde wurde gezwungen die Abrisskosten zu übernehmen. An ihrem ehemaligen Standort erinnert ein Gedenkstein an die Zerstörung. | |||
Version vom 21. Dezember 2011, 00:14 Uhr
Das Haus Jakobs (auf hebräisch Ohel Jakob) in München, die Hauptsynagoge Münchens, ist Teil des Jüdischen Zentrums am Jakobs-Platz in der Stadtmitte und wurde nach dem jüdischen Kalender im Jahre ……… (2006 u. Z.) eröffnet.
Es hat also …… Jahre gebraucht, um dieses durch Frevler aus unserer Ahnen Mitte zerstörte Gebetshaus wieder neu zu errichten.
Die helle Steinfassade wirkt interessant und zugleich doch auch abweisend. Wer wollte nach dieser Geschichte (1933 bis 1945) hier auch einen zierlichen und offenen Bau erwarten. Das Bedrückende daran ist jedoch die heutige Notwendigkeit, an dieser Stelle ganz wesentlich auf die Sicherheitsaspekte für Gläubige und ihre Gäste zu achten.
Das Positive ist, dass es in dieser Stadt nun wieder an einem zentralen Platz eine Synagoge für die jüdische Gemeinde in der Stadt gibt.
Der heutige Standort
Der Jakobs-Platz hat seinen Namen zwar letztlich nach der gleichen biblischen Figur, jedoch stammt der Platzname aus einer christlichen Tradition heraus. Jakob wurde in München wie überhaupt im Christentum meist als St. Jakob, einem Jünger Jesu verstanden und erinnert so an eine Kirche. Und nicht an die ältere Schwester der Ecclesia, die Synagoge.
Zur Erinnerung an die beiden 1938 zerstörten Vorgänger-Gebäude erhielt sie den Namen der zweiten zerstörten Synagoge in der Herzog-Rudolf-Straße. Das Bild dieser brennenden Synagoge wurde oft als Symbol für die Zerstörungen am 9. November 1938 verwendet (vgl. unten bei den Weblinks).
Die neue Hauptsynagoge
Zunächst sieht der Besucher einen monolithischen Baukörper über einander gestapelter Werksteine. Sie bestehen aus deutlich gemaserten Travertin-Platten. Der zugrunde liegende architektonische Grundgedanke ist die Kombination der Elemente „Tempel“ und „Zelt“.
Im Inneren gibt es dem entsprechend ein zeltartiges Gebilde, das von drei Schichten gebildet wird. Die Tragstruktur des Zeltes besteht aus Stahlblech, das wie Davidsterne geformt wurde. Darüber liegt eine Schicht Verglasung. Die oberste Lage ist ein Metallgewebe, das lichtdurchlässig ist.
An ihrem Westrand betritt man die Synagoge durch die Vorhalle. Das Zentrum jeder Synagoge enthält ein Vorlesepult und den Thora-Schrein. Die Frauenplätze dieser Synagoge liegen hinter einer Mechiza, einem Sichtschutz.
Im Untergeschoß gibt es eine Werktagssynagoge und eine Mikwa, ein rituelles Bad.

Die Hauptsynagoge 1887-1938
Die durch den Architekten Albert Schmidt entworfene Hauptsynagoge wurde an der Herzog-Max-Straße No. 7, an der Ecke mit der Maxburgstraße, errichtet. Das Gelände konnte vom König erworben werden. Die Planungen gehen auf das Jahr 1878 zurück. In den Jahren 1884 bis 1887 wurde das Bauwerk errichtet.
Am 8. Juni bis in den Juli 1938 wurden im Auftrag Hitlers die Abbrucharbeiten durchgeführt. Die Thorarollen konnten gerettet werden. Die jüdische Gemeinde wurde gezwungen die Abrisskosten zu übernehmen. An ihrem ehemaligen Standort erinnert ein Gedenkstein an die Zerstörung.
Das nach dem Krieg "freie" Areal wurde zwischen 1953-1960 durch Erweiterungen des vorhandenen Komplexes, des Kaufhauses Karstadt, Neuhauserstraße 20, überbaut. Im Jahre 2002/2003 wurden diese Gebäudeteile entfernt, um dann in den Jahren 2003-2004 einen modernen gigantischen, Einheitsgebäudekomplex aufstellen zu können. Auf unserer Ansicht aus dem Jahre 1893 ist der bereits eingezäunte Bauplatz des noch zu errichtenden Künstlerhauses zu sehen.
Weblinks
- Bei Commons eine Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Schwerpunkt-Dossier zur Eröffnung der neuen Synagoge (von der Süddeutschen Zeitung von 2007 — offline ! )
- Rückkehrer SZ vom 6. Nov. 2006
Baugeschichte:
- Neugestaltung des St.-Jakobs-Platz bei muenchen.de
Geschichte:
- Jüdisches Leben in München (Historischer Artikel)
- Die Zerstörung der Hauptsynagoge im Juni 1938 und die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938 (Seite von alemannia-judaica.de)
- Gewalt gegen die Münchner Juden, 1938 (insbesondere zum Buch von Andreas Heusler und Tobias Weger; Seite bei schoah.org )
- Bild der zerstörten orthod. Synagoge Ohel Jakob in der Münchner Herzog-Rudolf-Straße nach dem Judenpogrom (u.a. Brandanschlag hier) am 9. November 1938