Museumsinsel: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Muemuseumsinselb1898.jpg|thumb|Blick auf die Museumsinsel um das Jahr 1897]]
[[Datei:Deutsches Museum Luftbild KS.jpg|mini|Blick über die Reichnebachgrücke zum Deutschen Museum auf der Insel. Foto; Schillinger]]
[[Bild:Muemuseumsinselb1898.jpg|thumb|Blick auf die Museumsinsel um das Jahr 1897, aus der entgegengesetzen Richtung]]
[[Bild:Deutschesmuseum2.jpg|thumb|Deutsches Museum auf der Münchner Museumsinsel]]
[[Bild:Deutschesmuseum2.jpg|thumb|Deutsches Museum auf der Münchner Museumsinsel]]
Die '''Museumsinsel''' ist eine etwa 800 Meter lange Insel, die die [[Isar]] nahe dem [[München|Münchner]] Zentrum in die kanalisierte ''große Isar'' und die naturnahe ''kleine Isar'', die bei Hochwasser eine Entlastungsfunktion hat, teilt.
Die '''Museumsinsel''' ist eine etwa 800 Meter lange Insel, die die [[Isar]] nahe dem [[München|Münchner]] Zentrum in die kanalisierte ''große Isar'' und die naturnahe ''kleine Isar'', die bei Hochwasser eine Entlastungsfunktion hat, teilt.
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Die Insel liegt am Rand des Stadtteils [[Isarvorstadt]], der heute zum Stadtbezirk [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]] gehört. Von beiden Flußuferseiten wird sie durch die [[Ludwigsbrücke]] erschlossen, außerdem von Westen durch die [[Boschbrücke]]; im Osten führt die [[Zenneckbrücke]] ins Nachbarviertel [[Au-Haidhausen]]. Am Südrand wird die Museumsinsel von der [[Corneliusbrücke]] tangiert, die aber keinen öffentlichen Zugang zur Insel bietet.
Die Insel liegt am Rand des Stadtteils [[Isarvorstadt]], der heute zum Stadtbezirk [[Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt]] gehört. Von beiden Flußuferseiten wird sie durch die [[Ludwigsbrücke]] erschlossen, außerdem von Westen durch die [[Boschbrücke]]; im Osten führt die [[Zenneckbrücke]] ins Nachbarviertel [[Au-Haidhausen]]. Am Südrand wird die Museumsinsel von der [[Corneliusbrücke]] tangiert, die aber keinen öffentlichen Zugang zur Insel bietet.


Der Teil nördlich der Ludwigsbrücke gehört bereits zum Stadtbezirk [[Altstadt-Lehel]] und ist heute ein kleiner Park mit dem [[Vater-Rhein-Brunnen]]. Daran schließt sich ein {{WL2|de:Streichwehr|Streichwehr}} an, auf dem der [[Wehrsteg]] die Museumsinsel mit der [[Praterinsel]] verbindet.
Der früher als [[Kalkinsel]] bekannte Teil nördlich der Ludwigsbrücke gehört bereits zum Stadtbezirk [[Altstadt-Lehel]] und ist heute ein kleiner Park mit dem [[Vater-Rhein-Brunnen]]. Daran schließt sich ein {{WL2|de:Streichwehr|Streichwehr}} an, auf dem der [[Wehrsteg]] die Museumsinsel mit der [[Praterinsel]] verbindet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb das Isar-Hochwasser ein Risiko für die Kohleninsel. Am 13. September 1813 stürzte die Isarbrücke erneut ein, wobei über 100 Schaulustige, die sich auf der Brücke befunden hatten, ertranken. Auch ein Teil der Alten [[Isarkaserne]] wurde bei diesem Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Hochwasser von 1813 wurden auch Pläne für eine Prachtstraße vom Isartor über die Brücke verworfen.
Auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb das Isar-Hochwasser ein Risiko für die Kohleninsel. Am 13. September 1813 stürzte die Isarbrücke erneut ein, wobei über 100 Schaulustige, die sich auf der Brücke befunden hatten, ertranken. Auch ein Teil der Alten [[Isarkaserne]] wurde bei diesem Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Hochwasser von 1813 wurden auch Pläne für eine Prachtstraße vom Isartor über die Brücke verworfen.


Die [[Flößerei]] erreichte um 1870 ihren Höhepunkt - die Kohleninsel war zu dieser Zeit der größte Floßhafen in Europa. In den 1870er Jahren landeten jährlich etwa 12.000 Flöße an der Insel an, das Holz wurde vorrangig als Brennholz, aber auch als Bauholz verwendet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Floßlände allerdings nach [[Thalkirchen]] verlegt, da die Kohleninsel in der Zwischenzeit in die Stadtplanung mit einbezogen worden war.
Die [[Flößerei]] erreichte um 1870 ihren Höhepunkt - die Kohleninsel war zu dieser Zeit der größte Floßhafen in Europa. In den [[1870er]]-Jahren landeten jährlich etwa 12.000 Flöße an der Insel an, das Holz wurde vorrangig als Brennholz, aber auch als Bauholz verwendet. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Floßlände allerdings nach [[Thalkirchen]] verlegt, da die Kohleninsel in der Zwischenzeit in die Stadtplanung mit einbezogen worden war.


Nach dem Abzug der Soldaten 1885 wurde die Kohleninsel als Vergnügungs- und Ausstellungsfläche genutzt. Die [[Auer Dult]] wurde auf die Insel ausgedehnt, sie wurde außerdem als Festwiese und Badeort genutzt. Im Jahr 1898 fand auf der Insel die „II. Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung München“ statt. Dafür wurde ein neoklassizistischer Ausstellungsbau errichtet, der auch die alte Isarkaserne mit einbezog. Zwei Fußgängerbrücken - die Vorläufer der heutigen Bosch- und Zenneckbrücke - wurde auf halber Höhe der Insel vom linken und rechten Flussufer gebaut. Die „Erste Deutsche Sportausstellung“ wurde 1899 in dem Komplex gezeigt. Im gleichen Jahr zerstörte ein Hochwasser mehrere Isarbrücken und die Gebäude der Kohleninsel.
Nach dem Abzug der Soldaten 1885 wurde die Kohleninsel als Vergnügungs- und Ausstellungsfläche genutzt. Die [[Auer Dult]] wurde auf die Insel ausgedehnt, sie wurde außerdem als Festwiese und Badeort genutzt. Im Jahr 1898 fand auf der Insel die „II. Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung München“ statt. Dafür wurde ein neoklassizistischer Ausstellungsbau errichtet, der auch die alte Isarkaserne mit einbezog. Zwei Fußgängerbrücken - die Vorläufer der heutigen Bosch- und [[Zenneckbrücke]] - wurde auf halber Höhe der Insel vom linken und rechten Flussufer gebaut. Die „Erste Deutsche Sportausstellung“ wurde 1899 in dem Komplex gezeigt. Im gleichen Jahr zerstörte ein Hochwasser mehrere Isarbrücken und die Gebäude der Kohleninsel.


Als Konsequenz aus dieser letzten Flut wurde die Insel nach dem Vorbild der Pariser Île de la Cité überschwemmungssicher ausgebaut. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde am Südende der Kohleninsel die heutige Corneliusbrücke gebaut. Mit dem Ausbau wurde das Gelände attraktives Bauland. Verschiedene Vorschläge wurden diskutiert, so plante der Ingenieur [[Theodor Lechner]] beispielsweise den Bau eines Bahnhofes.
Als Konsequenz aus dieser letzten Flut wurde die Insel nach dem Vorbild der Pariser Île de la Cité überschwemmungssicher ausgebaut. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde am Südende der Kohleninsel die heutige Corneliusbrücke gebaut. Mit dem Ausbau wurde das Gelände attraktives Bauland. Verschiedene Vorschläge wurden diskutiert, so plante der Ingenieur [[Theodor Lechner]] beispielsweise den Bau eines Bahnhofes.
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== Weblink ==
== Weblink ==
* http://www.deutsches-museum.de/wir/gesch/kap11.htm
* [[Deutsches Museum]]: [https://www.deutsches-museum.de/museum/geschichte Geschichte des Deutschen Museums]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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{{wikipedia}}
{{wikipedia}}


[[Kategorie:Museumsinsel| ]]
[[Kategorie:{{PAGENAME}}| ]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
[[Kategorie:Isar]]
[[Kategorie:Isar]]
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