30.747
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(21 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
[[Bild:SBM0505_001_640.jpg|thumb|[[Bahnhof München Marienplatz|S-Bahnhof Marienplatz]] mit einfahrendem Zug]] | [[Bild:SBM0505_001_640.jpg|thumb|[[Bahnhof München Marienplatz|S-Bahnhof Marienplatz]] mit einfahrendem Zug]] | ||
Die '''S-Bahn''' [[München]] ist eine eigenständige Tochtergesellschaft der [[DB AG|DB Regio Bayern]]. Als Mitglied im [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]] (''MVV'') sorgt diese [[Bahn]] für eine Anbindung der Außenstationen im Großraum München und dem Stadtgebiet. Das '''S''' steht dabei für die Bezeichnung als " | Die '''S-Bahn''' [[München]] ist eine eigenständige Tochtergesellschaft der [[DB AG|DB Regio Bayern]]. Als Mitglied im [[Münchner Verkehrs- und Tarifverbund]] (''MVV'') sorgt diese [[Bahn]] für eine Anbindung der Außenstationen im Großraum München und dem Stadtgebiet. Das '''S''' steht dabei für die Bezeichnung als "Stadt-Schnellbahn". | ||
Die '''S-Bahn München''' entstand zu den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspielen]] [[1972]] aus mehreren bis dahin existierenden Vorort-[[Eisenbahn|Eisenbahnen]], die elektrifiziert und mittels eines Tunnels vom [[Hauptbahnhof]] zum [[Ostbahnhof]] unter der [[Innenstadt]] (die so genannte "[[Stammstrecke]]", anfangs auch "V-Bahn" genannt) hindurch verbunden wurden. Dadurch ergaben sich wesentlich kürzere Fahrzeiten als auf den alten Bahnstrecken um die City herum beziehungsweise mit der [[Trambahn]] mitten durch den Straßenverkehr des Zentrums. | Die '''S-Bahn München''' entstand zu den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspielen]] [[1972]] aus mehreren bis dahin existierenden Vorort-[[Eisenbahn|Eisenbahnen]], die elektrifiziert und mittels eines Tunnels vom [[Hauptbahnhof]] zum [[Ostbahnhof]] unter der [[Innenstadt]] (die so genannte "[[Stammstrecke]]", anfangs auch "V-Bahn" genannt) hindurch verbunden wurden. Dadurch ergaben sich wesentlich kürzere Fahrzeiten als auf den alten Bahnstrecken um die City herum beziehungsweise mit der [[Trambahn]] mitten durch den Straßenverkehr des Zentrums. | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
{{Live}} | {{Live}} | ||
== Daten == | == Daten == | ||
* | * 9 S-Bahn-Linien (davon {{ÖPNV|S20}} nur montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit) | ||
* 1060 Zugfahrten an Werktagen | * 1060 Zugfahrten an Werktagen | ||
* | * 444 km Streckennetz | ||
* 150 S-Bahnhöfe | * 150 S-Bahnhöfe | ||
* 244 S-Bahn-Züge | * 244 S-Bahn-Züge | ||
* Bis zu 30 Züge pro Richtung und Stunde auf der Stammstrecke (auf keiner Eisenbahnstrecke in Europa gibt es eine höhere Zugdichte) | * Bis zu 30 Züge pro Richtung und Stunde auf der Stammstrecke (auf keiner Eisenbahnstrecke in Europa gibt es eine höhere Zugdichte) | ||
* bis über | * bis über 950.000 Passagiere pro Werktag | ||
* auf der Stammstrecke Fahrbetrieb mit Linienzugbeeinflussung CIR-ELKE II | * auf der Stammstrecke Fahrbetrieb mit Linienzugbeeinflussung CIR-ELKE II | ||
Zeile 37: | Zeile 30: | ||
== Linien == | == Linien == | ||
=== Systematik === | === Systematik === | ||
Das Netz besitzt sieben Äste im Westen, die von [[S1]] ([[Freising]]) bis [[S8]] ([[Herrsching]]) durchnummeriert sind | Das Netz besitzt sieben Äste im Westen, die von [[S1]] ([[Freising]]) bis [[S8]] ([[Herrsching]]) durchnummeriert sind. Diese werden nach betrieblichen und fahrplantechnischen Erfordernissen auf fünf Ost-Äste durchgebunden. | ||
Hinzu | Hinzu kommen mit der [[S7]] und der [[S20]] die derzeit einzigen beiden Linien, die nicht durch den Stammstreckentunnel fahren. Der Zwanziger-Nummernbereich stammt aus der Zeit der Einführung dieser Linien, als der Ast München-Ost ― Holzkirchen via [[Deisenhofen]], der damalige Endbahnhof der Sonderlinien, noch die Nummer [[S2]] trug. | ||
Im Jahr [[2014]] wurde die Nebenstrecke von Dachau nach Altomünster (vormals Linie A) nach S-Bahn-Standard ausgebaut und elektrifiziert. Dieser Abzweig erhielt keine neue Liniennummer, sondern ist in die existierende Linie S2 integriert. | Im Jahr [[2014]] wurde die Nebenstrecke von Dachau nach Altomünster (vormals Linie A) nach S-Bahn-Standard ausgebaut und elektrifiziert. Dieser Abzweig erhielt keine neue Liniennummer, sondern ist in die existierende Linie S2 integriert. Im Jahr 2024 wurde die Linie S7 geteilt. Seitdem endet sie aus Wolfratshausen kommend am Hauptbahnhof auf Gleis 36. | ||
=== Linienführungen === | === Linienführungen seit Dezember 2024 === | ||
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 kam es zu einer größeren Änderung im Netz. Es wird die bisher nicht mehr verwendete Linie S5 wieder eingeführt. Die Verläufe sehen seitdem folgendermaßen aus: | |||
{| class="wikitable mw-collapsible" | {| class="wikitable mw-collapsible" | ||
Zeile 53: | Zeile 45: | ||
|- | |- | ||
|style="vertical-align:top"| [[S-Bahn-Stammstrecke|'''Stamm''']] {{ÖPNV|S}} | |style="vertical-align:top"| [[S-Bahn-Stammstrecke|'''Stamm''']] {{ÖPNV|S}} | ||
|[[ | |[[S-Bahnhof Donnersbergerbrücke|Donnersbergerbrücke]] - | ||
[[Hackerbrücke]] - | [[Hackerbrücke]] - | ||
[[Hauptbahnhof]] - | [[Hauptbahnhof]] - | ||
Zeile 61: | Zeile 53: | ||
[[Rosenheimer Platz]] - | [[Rosenheimer Platz]] - | ||
[[Ostbahnhof]] | [[Ostbahnhof]] | ||
ist allen Linien (mit Ausnahme der S20) im Zentrum gemeinsam. | ist allen Linien (mit Ausnahme der S20 und der S7) im Zentrum gemeinsam. | ||
{{SPNV|S1}} | {{SPNV|S1}} | ||
{{SPNV|S2}} | {{SPNV|S2}} | ||
{{SPNV|S3}} | {{SPNV|S3}} | ||
{{SPNV|S4}} | {{SPNV|S4}} | ||
{{SPNV|S5neu}} | |||
{{SPNV|S6}} | {{SPNV|S6}} | ||
{{SPNV| | {{SPNV|S7neu}} | ||
{{SPNV|S8}} | {{SPNV|S8}} | ||
{{SPNV|S20}} | {{SPNV|S20}} | ||
Zeile 74: | Zeile 66: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Vorgeschlagen wurde eine unterirdische Bahnstrecke in München erstmals [[1928]] in einer Studie „zur Verschiebung des Verkehrsschwerpunktes“. Die unterirdische Trasse könne es ermöglichen, „den Fernverkehr bis in die innere Stadt und vielleicht durch diese hindurch zu leiten”, hieß es in der Studie. In den 1930er-Jahren war erstmals mit dem Bau eines S-Bahntunnels in der Innenstadt begonnen worden. Am 22. Mai [[1938]] erfolgte der erste Rammschlag für den Bau der geplanten Nord-Süd-Tunnelstrecke der S-Bahn an der [[Lindwurmstraße|Lindwurm]]-/[[Ziemssenstraße]], zwischen den heutigen [[U-Bahn]]stationen [[Sendlinger Tor]] und [[Goetheplatz]]. In der Ansprache von Julius Dorpmüller, dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, wurde das Vorhaben erstmals in der Öffentlichkeit als „S-Bahn“ bezeichnet. Bedingt durch den Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden in den Folgejahren allerdings alle Arbeiten und Planungen am Münchner S-Bahnnetz auf Eis gelegt. | Vorgeschlagen wurde eine unterirdische Bahnstrecke in München erstmals [[1928]] in einer Studie „zur Verschiebung des Verkehrsschwerpunktes“. Die unterirdische Trasse könne es ermöglichen, „den Fernverkehr bis in die innere Stadt und vielleicht durch diese hindurch zu leiten”, hieß es in der Studie. In den [[1930er]]-Jahren war erstmals mit dem Bau eines S-Bahntunnels in der Innenstadt begonnen worden. Am 22. Mai [[1938]] erfolgte der erste Rammschlag für den Bau der geplanten Nord-Süd-Tunnelstrecke der S-Bahn an der [[Lindwurmstraße|Lindwurm]]-/[[Ziemssenstraße]], zwischen den heutigen [[U-Bahn]]stationen [[Sendlinger Tor]] und [[U-Bahnhof Goetheplatz|Goetheplatz]]. In der Ansprache von Julius Dorpmüller, dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, wurde das Vorhaben erstmals in der Öffentlichkeit als „S-Bahn“ bezeichnet. Bedingt durch den Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden in den Folgejahren allerdings alle Arbeiten und Planungen am Münchner S-Bahnnetz auf Eis gelegt. | ||
[[1965]] schlossen der Bund, der [[Freistaat Bayern]], die Landeshauptstadt [[München]] und die damalige Deutsche Bundesbahn dann einen Vertrag über den Bau der Münchner S-Bahn. Nachdruck hinter die Sache kam wenig später, am 26. April [[1966]], durch eine Entscheidung, die in Rom getroffen wurde: Bei einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees setzte sich München gegen Detroit, Madrid und Montreal als Austragungsort für die [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] durch. Nun stand der enge Zeitplan: In sechs Jahren musste das Münchner S-Bahnnetz einsatzfähig sein. Am 15. Juni [[1966]] erfolgte dann schließlich der erste Rammstoß anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Flügelbahnhof]]. | [[1965]] schlossen der Bund, der [[Freistaat Bayern]], die Landeshauptstadt [[München]] und die damalige Deutsche Bundesbahn dann einen Vertrag über den Bau der Münchner S-Bahn. Nachdruck hinter die Sache kam wenig später, am 26. April [[1966]], durch eine Entscheidung, die in Rom getroffen wurde: Bei einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees setzte sich München gegen Detroit, Madrid und Montreal als Austragungsort für die [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] durch. Nun stand der enge Zeitplan: In sechs Jahren musste das Münchner S-Bahnnetz einsatzfähig sein. Am 15. Juni [[1966]] erfolgte dann schließlich der erste Rammstoß anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Flügelbahnhof]]. | ||
Zeile 82: | Zeile 74: | ||
Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen. | Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen. | ||
Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte. | Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[S-Bahnhof Donnersbergerbrücke|Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte. | ||
Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt. | Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt. | ||
Zeile 94: | Zeile 86: | ||
Im Jahre 2014 begannen schließlich die Planungen für den Bau der [[Zweite Stammstrecke|Zweiten Stammstrecke]]. Die Bauarbeiten dafür wurden am 05. April 2017 begonnen und sollen aktuell bis in die 2030er Jahre dauern. | Im Jahre 2014 begannen schließlich die Planungen für den Bau der [[Zweite Stammstrecke|Zweiten Stammstrecke]]. Die Bauarbeiten dafür wurden am 05. April 2017 begonnen und sollen aktuell bis in die 2030er Jahre dauern. | ||
{{Youtube-Video| | {{Youtube-Video|N0OGqjPS47E|Netzplan im Laufe der Zeit}} | ||
== Fuhrpark == | == Fuhrpark == | ||
Zeile 100: | Zeile 92: | ||
* ET 423 Redesign (Seit 2018)<ref name="redesign">Redesign bedeutet, dass der Zug innen und außen erneuert wurde.</ref> | * ET 423 Redesign (Seit 2018)<ref name="redesign">Redesign bedeutet, dass der Zug innen und außen erneuert wurde.</ref> | ||
* ET 420 Redesign (Seit 2016)<ref name="redesign" /> | * ET 420 Redesign (Seit 2016)<ref name="redesign" /> | ||
* ET 424 (ehemalige Fahrzeuge der S-Bahn Hannover) | |||
=== Geplante Fahrzeuge === | === Geplante Fahrzeuge === | ||
* | * "XXL-Züge" (ab voraussichtlich 2028) | ||
==== XXL-Züge ==== | |||
Wie am 2. August 2023 bekannt wurde, gewann das deutsche Unternehmen Siemens Mobility die europaweite Ausschreibung der neuen XXL-Züge für die S-Bahn München. Somit werden bis 2028 insgesamt 90 Züge für die S-Bahn München produziert, die erstmals komplett durchgängig sein werden. Sie werden eine Länge von ca. 202 Metern besitzen und somit Platz für insgesamt 1841 Personen Platz bieten.<ref>[https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Muenchen-bekommt-die-modernsten-S-Bahn-Zuege-Deutschlands-11159634 Pressemeldung] der Deutschen Bahn</ref><ref>[https://press.siemens.com/global/de/pressemitteilung/muenchen-bekommt-die-modernsten-s-bahn-zuege-deutschlands Pressemeldung] des Herstellers Siemens</ref> | |||
=== Frühere Fahrzeuge === | === Frühere Fahrzeuge === | ||
Zeile 114: | Zeile 109: | ||
== Planungen und Ausbau == | == Planungen und Ausbau == | ||
Angesichts der Notwendigkeit einer Zweiten Stammstrecke stellt sich die Frage, was auf den Zulaufstrecken noch verbessert werden muss. Für diese Maßnahmen NEM (Netzergänzende Maßnahmen), plant(e) die DB folgende Aktivitäten. Aktuelle Beiträge zu geplanten Strecken gibt es auch [http://www.bahnausbau-muenchen.de/ auf dieser Seite der DB]. Wir listen hier nur größere Projekte auf. | |||
Angesichts der Notwendigkeit einer Zweiten Stammstrecke stellt sich | |||
* ''Verlängerung der S7'' bis Geretsried. | * ''Verlängerung der S7'' bis Geretsried. | ||
* ''[[Erding]]er Ringschluss'': Verbindung der Enden der S1/S8 (am Flughafen) und S2 Ost ([[Erding]]). | * ''[[Erding]]er Ringschluss'': Verbindung der Enden der S1/S8 (am Flughafen) und S2 Ost ([[Erding]]). | ||
* Ertüchtigung der ''Sendlinger Spange'' zwischen [[Pasing]] und [[Heimeranplatz]]. | * Ertüchtigung der ''Sendlinger Spange'' zwischen [[Pasing]] und [[Heimeranplatz]]. | ||
Eine Pendel-S-Bahn auf dem Bahn-Nordring wird laut Deutscher Bahn erst in den 2030er-Jahren zu verwirklichen sein<ref>[[Münchner Merkur]], 4. November 2024: [https://www.merkur.de/lokales/muenchen/muenchen-pendel-bahn-auf-dem-nordring-verzoegert-sich-93392003.html „Unverschämtheit, was sich die Bahn hier leistet“: Konzern verschiebt nächstes Mega-Projekt in München]</ref>. Darauf wurde im [[Stadtrat]] ein parteiübergreifender Antrag gestellt, der eine Pendel-S Bahn zu den Haltepunkten [[Knorrstraße]] / FIZ und [[Euro-Industriepark|Europark]] vor dem Jahr 2029 fordert. Außerdem wird eine Vorplanung für einen S-Bahn Nordring verlangt<ref>[[Rathaus-Umschau]] 211/2024: [https://ru.muenchen.de/pdf/2024/ru-2024-11-04.pdf#page=17 Keine Verzögerungen bei der S-Bahn auf dem DB Nordring akzeptieren] (Seite 17 ff., .pdf-Datei)</ref>. | |||
== Zweite Stammstrecke == | == Zweite Stammstrecke == | ||
{{Siehe auch|Zweite Stammstrecke}} | {{Siehe auch|Zweite Stammstrecke}} | ||
Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis voraussichtlich [[ | Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis voraussichtlich [[2037]] wird deshalb ein etwa 10 km langer zweiter Stammstreckentunnel gebaut. Dieser soll zwischen Laim und Donnersbergerbrücke und nördlich der bestehenden Stammstrecke zum [[Bahnhof München Ost|Ostbahnhof]] verlaufen und östlich des [[S-Bahnhof Leuchtenbergring|S-Bahnhofs Leuchtenbergring]] wieder zur Hauptstrecke führen. Haltepunkte sind nur am [[Hauptbahnhof]] sowie am [[Marienhof]] (nördlich des [[Marienplatz]]es) vorgesehen. Dieser Tunnel setzte sich gegen eine Variante über den „Südring“ (Fern- und Regionalverkehr nach Salzburg und Mühldorf) durch. Am [[5. April]] [[2017]] wurde mit dem Bau begonnen<ref>Landeshauptstadt München: [https://stadt.muenchen.de/infos/zweite-sbahn-stammstrecke.html Zweite S-Bahn-Stammstrecke]</ref>. | ||
=== Betriebskonzept === | === Betriebskonzept === | ||
Zeile 150: | Zeile 146: | ||
|Geltendorf–Marienplatz–Grafing Bahnhof | |Geltendorf–Marienplatz–Grafing Bahnhof | ||
|15′<br />30′/15′ <small>Geltendorf–Grafrath; Zorneding-Grafing Bahnhof</small> | |15′<br />30′/15′ <small>Geltendorf–Grafrath; Zorneding-Grafing Bahnhof</small> | ||
|- | |||
|{{Bahnlinie|S|5|4=#ffffff|5=#115982}} | |||
|Pasing–Marienplatz–Kreuzstraße | |||
|20'<br>60' <small>Aying-Kreuzstraße</small> | |||
|- | |- | ||
|{{Bahnlinie|S|6|4=#ffffff|5=#008A51}} | |{{Bahnlinie|S|6|4=#ffffff|5=#008A51}} | ||
Zeile 156: | Zeile 156: | ||
|- | |- | ||
|{{Bahnlinie|S|7|4=#ffffff|5=#963833}} | |{{Bahnlinie|S|7|4=#ffffff|5=#963833}} | ||
|Geretsried | |Geretsried Süd-Hauptbahnhof | ||
|20' | |20' | ||
|- | |- | ||
|{{Bahnlinie|S|8|4=#FFCB06|5=#000000}} | |{{Bahnlinie|S|8|4=#FFCB06|5=#000000}} | ||
Zeile 189: | Zeile 189: | ||
=== Elektronisches Stellwerk Ostbahnhof === | === Elektronisches Stellwerk Ostbahnhof === | ||
Seit 2021 läuft das Projekt der Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerkes am Ostbahnhof. Ziel ist es, das bestehende Relaisstellwerk aus dem Jahre 1971 durch zwei Neubauten am Ostbahnhof und am Leuchtenbergring zu ersetzen. In diesem Zug wird die Technik des Stellwerks für den Betrieb als Elektronisches Stellwerk umgerüstet. | Seit 2021 läuft das Projekt der Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerkes am Ostbahnhof. Ziel ist es, das bestehende Relaisstellwerk aus dem Jahre 1971 durch zwei Neubauten am Ostbahnhof und am Leuchtenbergring zu ersetzen. In diesem Zug wird die Technik des Stellwerks für den Betrieb als Elektronisches Stellwerk umgerüstet. | ||
== Störungen des S-Bahn-Betriebs == | == Störungen des S-Bahn-Betriebs == |
Bearbeitungen