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[[Bild:StAnnaHarl.jpg|thumb|Wallfahrtskirche St. Anna]] | [[Bild:StAnnaHarl.jpg|thumb|Wallfahrtskirche St. Anna]] | ||
[[Bild:Muehalkirchewallanna2013abw.jpg|thumb| | [[Bild:Muehalkirchewallanna2013abw.jpg|thumb|Der Blick vom Weg auf die Kirche.]] | ||
Die '''Wallfahrtskirche St. Anna''' ist in ihrer ursprünglichen Bausubstanz die wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstandene (damals natürlich katholische) Kirche des Dorfes und heutigen [[München|Münchner]] [[Stadtteil]]s [[Harlaching]]. | Die '''Wallfahrtskirche St. Anna''' ist in ihrer ursprünglichen Bausubstanz die wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstandene (damals natürlich katholische) Kirche des Dorfes und heutigen [[München|Münchner]] [[Stadtteil]]s [[Harlaching]]. | ||
Das Äußere des Kirchenbaus wurde seit der Entstehung nicht wesentlich verändert und erinnert bis heute an eine spätromanische Dorfkirche. Im Inneren erwartet den Besucher jedoch ein prachtvoll ausgestatteter Raum im Stil des [[Rokoko]]s | Das Äußere des Kirchenbaus wurde seit der Entstehung nicht wesentlich verändert und erinnert bis heute an eine spätromanische Dorfkirche. Im Inneren erwartet den Besucher jedoch ein prachtvoll ausgestatteter Raum im Stil des [[Rokoko]]s. | ||
Neben vielen anderen Kunstschätzen, die der Bau beherbergt, ist besonders ein um die Wende vom [[15. Jahrhundert|15.]] zum [[16. Jahrhundert]] entstandenes Gnadenbild an dem von [[Ignaz Günther]] gestalteten Hochaltar zu erwähnen, das die heilige ''{{WL2|de:Anna selbdritt|Anna selbdritt}}'' zeigt. Heute ist St. Anna eine beliebte Hochzeits- und Taufkirche. | Neben vielen anderen Kunstschätzen, die der Bau beherbergt, ist besonders ein um die Wende vom [[15. Jahrhundert|15.]] zum [[16. Jahrhundert]] entstandenes Gnadenbild an dem von [[Ignaz Günther]] gestalteten Hochaltar zu erwähnen, das die heilige ''{{WL2|de:Anna selbdritt|Anna selbdritt}}'' zeigt. Heute ist St. Anna eine beliebte Hochzeits- und Taufkirche. | ||
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=== Gründungssage === | === Gründungssage === | ||
Nach einer alten, allerdings nicht verbürgten Überlieferung unklarer Herkunft wurde das Kirchlein von einem reichen Adeligen als Zeichen der Reue gestiftet. Die Sage berichtet, der Mann habe sich in ein schönes Mädchen aus dem Münchner Judenviertel verliebt und dieses überredet, auf seinen Landsitz nach [[Thalkirchen]] zu ziehen. Nach einigen glücklichen Monaten habe der [[Patrizier]] die junge Frau jedoch wegen einer anderen verlassen, woraufhin diese sich aus Verzweiflung in der nahe gelegenen [[Isar]] ertränkt habe. Um seine Schuld zu sühnen, habe der Adlige daraufhin das Kirchlein bauen lassen. Die Seele der Selbstmörderin soll noch bis heute nachts als zartes blaues Licht die Kirche umgeistern und späte Spaziergänger erschrecken. | Nach einer alten, allerdings nicht verbürgten Überlieferung unklarer Herkunft wurde das Kirchlein von einem reichen Adeligen als Zeichen der Reue gestiftet. Die Sage berichtet, der Mann habe sich in ein schönes Mädchen aus dem Münchner Judenviertel verliebt und dieses überredet, auf seinen Landsitz nach [[Thalkirchen]] zu ziehen. Nach einigen glücklichen Monaten habe der [[Patrizier]] die junge Frau jedoch wegen einer anderen verlassen, woraufhin diese sich aus Verzweiflung in der nahe gelegenen [[Isar]] ertränkt habe. Um seine Schuld zu sühnen, habe der Adlige daraufhin das Kirchlein bauen lassen. Die Seele der Selbstmörderin soll noch bis heute nachts als zartes blaues Licht die Kirche umgeistern und späte Spaziergänger erschrecken. | ||
=== St.-Anna-Wallfahrt === | |||
Im Jahre 1707 findet sich die erste Erwähnung des ''St.-Anna-Dreißigers'', eines Ablasses in Folge einer jährlich ab dem 15. September an dreißig aufeinanderfolgenden Tagen stattfindenden Gottesdienst-Reihe. Diese wurde bis 1853 von der Laien-Bruderschaft ''St.-Anna-Bündniß'' getragen. Dann löste sich die Bruderschaft mangels Mitgliedern auf. Der St.-Anna-Dreißiger begründete die Wallfahrt zu Ehren der Kirchenpatronin. | |||
=== Bau- und Kirchengeschichte === | === Bau- und Kirchengeschichte === | ||
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Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Kirche [[1632]] durch schwedische Truppen geplündert. [[1678]] erhielt der Bau zwei neue Glocken aus der Werkstatt von Johann Kippo. | Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde die Kirche [[1632]] durch schwedische Truppen geplündert. [[1678]] erhielt der Bau zwei neue Glocken aus der Werkstatt von Johann Kippo. | ||
Im Jahre [[1707]] wird erstmals der „St. Anna Dreißiger“ erwähnt, eine alljährlich im September stattfindende Wallfahrt zu Ehren der Kirchenpatronin. | Im Jahre [[1707]] wird erstmals der „St. Anna Dreißiger“ erwähnt, eine alljährlich im September stattfindende Wallfahrt zu Ehren der Kirchenpatronin. | ||
Nach der [[Säkularisation]] wurde St. Anna zunächst der Pfarrei [[Maria-Hilf]] in der [[Au]] unterstellt, ab [[1830]] war sie Filialkirche von [[ | Nach der [[Säkularisation]] wurde St. Anna zunächst der Pfarrei [[Maria-Hilf]] in der [[Au]] unterstellt, ab [[1830]] war sie Filialkirche von [[Heilig-Kreuz-Kirche (Giesing)|Heilig Kreuz]] in [[Giesing]]. Mit Gründung der Harlachinger Pfarrei ''Heilige Familie'', [[1931]], wurde St. Anna dann dieser zugeordnet. | ||
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde das Dach des Kirchleins bei einem Luftangriff 1943 von Brandbomben getroffen, der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. | Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde das Dach des Kirchleins bei einem Luftangriff 1943 von Brandbomben getroffen, der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. | ||
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Das Kirchlein liegt auf dem östlichen [[Isar]]hochufer oberhalb des [[Tierpark Hellabrunn|Tierparks Hellabrunn]] am [[Harlachinger Berg]] 30. | Das Kirchlein liegt auf dem östlichen [[Isar]]hochufer oberhalb des [[Tierpark Hellabrunn|Tierparks Hellabrunn]] am [[Harlachinger Berg]] 30. | ||
== Literatur == | == Nicht verwechseln - Namensgebung == | ||
Nicht verwechseln mit der Kirche in der Innenstadt: ''[[Klosterkirche St. Anna im Lehel]]'' in der [[St.-Anna-Straße]] 19 | |||
==Literatur == | |||
* Lothar Altmann: ''Wallfahrtskirche St. Anna Harlaching'', Reihe „Kleine Kunstführer“. Schnell & Steiner, Regensburg 2004 (6. Auflage), ISBN 978-3-7954-4108-1. | * Lothar Altmann: ''Wallfahrtskirche St. Anna Harlaching'', Reihe „Kleine Kunstführer“. Schnell & Steiner, Regensburg 2004 (6. Auflage), ISBN 978-3-7954-4108-1. | ||
* Zehetmaier: ''Chronik der Filialkirche St. Anna München - Harlaching.'' München, Harlaching, 1977 (52 Seiten) | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [ | * Henriette Stübinger (bei erzbistum-muenchen.de): Das [https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-harlaching/cont/71066 St.-Anna-Kircherl] - ''ausführliche Seite'' | ||
{{Wikipedia}} | {{Wikipedia|Wallfahrtskirche_St._Anna_(Harlaching)}} | ||
[[Kategorie:Kirche|Anna]] | [[Kategorie:Kirche|Anna, Wallfahrtskirche]] | ||
[[Kategorie:Harlaching]] | [[Kategorie:Harlaching]] | ||
[[Kategorie:St. Anna]] |
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