Karl von Stockhausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Sohn eines Forstmeisters und Kammerdirektors geboren, studierte Stockhausen von 1900 bis 1907 [[Elektrotechnik]] an der [[TH Dresden]]. Während seines Studiums war er 1901 Mitgründer der ''Freien Deutschen Studentenvereinigung'', die sich nach Kontakt mit [[Gustav Stresemann]] und Vertretern des [[Allgemeiner Deutscher Burschenbund|Allgemeines Deutschen Burschenbundes]] (ADB) ab 1902 ''[[Burschenschaft]] Arminia'' nannte und in den ADB eintrat (ab 1950 ''Burschenschaft Arminia-Gothia'' in Braunschweig). Nachdem er 1902 seine [[Diplom-Vorprüfung]] abgelegt hatte, wurde er im Wintersemester 1904/05 [[Diplomingenieur]]. 1907 wurde er zum [[Dr.-Ing.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].
Als Sohn eines Forstmeisters und Kammerdirektors geboren, studierte Stockhausen von 1900 bis 1907 [[Elektrotechnik]] an der [[TH Dresden]]. Während seines Studiums war er 1901 Mitgründer der ''Freien Deutschen Studentenvereinigung'', die sich nach Kontakt mit [[Gustav Stresemann]] und Vertretern des [[Allgemeiner Deutscher Burschenbund|Allgemeines Deutschen Burschenbundes]] (ADB) ab 1902 ''[[Burschenschaft]] Arminia'' nannte und in den ADB eintrat (ab 1950 ''Burschenschaft Arminia-Gothia'' in Braunschweig). Nachdem er 1902 seine [[Diplom-Vorprüfung]] abgelegt hatte, wurde er im Wintersemester 1904/05 [[Diplomingenieur]]. 1907 wurde er zum [[Dr.-Ing.]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].


1907 beschäftigte er sich mit der Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen<ref>Karl Stockhausen: ''Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen.'' In: J. H. Bechhold (Hrsg.): ''Die Umschau'', XI. Jahrgang Nr. 50, vom 7. Dezember 1907, Frankfurt am Main, S. 991–992. ([https://books.google.de/books?id=H6nmAAAAMAAJ&pg=PA991 Online])</ref>, worüber er einen Vortrag beim Schweizerischen Technikerverband hielt.<ref>''Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen.'' In: ''Schweizerische Techniker-Zeitung.'' IV. Jahrgang Nr. 23 vom 16. November 1907, Basel, S. 388–389. ([https://books.google.de/books?id=k1VLAQAAIAAJ&pg=RA1-PA388 Online])</ref> 1908 meldete er mit Friedrich Albin Schanz Patente in [[Frankreich]]<ref>[https://patents.google.com/patent/FR393107A/ Glass body to surround sources of artificial light, protective glasses for the eyes and light filters absorbing ultraviolet rays]</ref>, [[Österreich]]<ref>[https://patents.google.com/patent/AT48668B/ Verfahren zur Herstellung von Augenschutzgläsern bzw. Glaskörpern zur Umhüllung künstlicher Lichtquellen bzw. Lichtfiltern zum Abfangen der ultravioletten Strahlen.]</ref> und [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]]<ref>[https://patents.google.com/patent/GB190815963A/ Improvements in or relating to Light Filters.]</ref> an. Er veröffentlichte gemeinsam mit dem Augenarzt Fritz Schanz mehrere wissenschaftliche Aufsätze zur [[Ophthalmiatrie]]<ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Wie schützen wir unsere Augen vor der Einwirkung der ultravioletten Strahlen unserer künstlichen Lichtquellen?'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 69, 1909, S. 49–74. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-69.1909/page/48/mode/2up Online])</ref><ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Über die Wirkung der ultravioletten Strahlen auf das Auge.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 69, 1909, S. 452–462. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-69.1909/page/452/mode/2up Online])</ref><ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Über Blendung.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 71, 1909, S. 175–185. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-71.1909/page/174/mode/2up Online])</ref><ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Über die Fluorescenz der Linse.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 184–187. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/184/mode/2up Online])</ref><ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Zur Ätiologie des Glasmacherstars.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 553–560. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/552/mode/2up Online])</ref><ref>gemeinsam mit Fritz Schanz: ''Weiteres über Blendung.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 561–565. ([https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/560/mode/2up Online])</ref>, die er in [[Hugo Selter]]s ''Grundriss der Hygiene'' 1920 erweiterte.<ref>Kapitel IX: ''Beleuchtung.'' In: [[Hugo Selter]] (Hrsg.): ''Grundriss der Hygiene.'' Band II (''Hygiene im Städtebau und in der Wohnung.''), Berlin, Heidelberg 1920, S. 253 ff. ([http://books.google.de/books?id=3-t8BwAAQBAJ Online])</ref> 1910 berichteten Stockhausen und Schanz auf einer Sitzung der [[Naturwissenschaftliche Gesellschaft ISIS Dresden|Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden]] "über die Wirkungen der kurzwelligen Lichtstrahlen auf das Auge".<ref>''Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden'', Jahrgang 1910, S. 11. ([https://digital.slub-dresden.de/werkansicht?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=14831&tx_dlf%5Bpage%5D=356 Online])</ref> Zur [[Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden 1911|Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911]] brachte er mit Walter Friese einen Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung heraus.<ref>''[http://books.google.de/books?id=1jaTPgAACAAJ Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung der International Hygiene-Ausstellung Dresden 1911.]'' auf Google Books</ref> 1913 erhielt er in der Schweiz ein Patent für einen Kochanzeiger.<ref>[[Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum|Eidgenössisches Amt für geistiges Eigentum]]: [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=CH000000065509A Patentschrift Nr. 65509]</ref>
In den folgenden Jahren publizierte und referierte er zu Fragen der Beleuchtung von Innenräumen und deren Auswirkungen auf das menschliche Auge.<ref>''Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen.'' In: ''Schweizerische Techniker-Zeitung.'' IV. Jahrgang Nr. 23 vom 16. November 1907, Basel, S. 388–389. ([https://books.google.de/books?id=k1VLAQAAIAAJ&pg=RA1-PA388 Online])</ref> 1920 steuerte er das Kapitel ''Beleuchtung'' zu  [[Hugo Selter]]s Werk ''Grundriss der Hygiene'' bei.


Am 29. August 1908 heiratete er in [[Frankenhausen (Crimmitschau)|Frankenhausen]] Ottilie Rost (1887–1980).<ref name=":0" /> 1913 lebte er in [[Großzschachwitz|Groß-Zschachwitz]].<ref>[[Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum|Eidgenössisches Amt für geistiges Eigentum]]: [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=CH000000065509A Patentschrift Nr. 65509]</ref>
1908 erfand Stockhausen zusammen mit dem Augenarzt Friedrich Schanz das sogenannte ''Euphosglas'' zur Filterung von UV-Licht, das international Beachtung fand, so in einem Werk der ''American Encyclopedia of Ophthalmology''.<ref>Charles Sheard: ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Transmission_of_radiant_energy_by_ophthalmic_glasses_-_being_an_essay_contributed_to_the_American_Encyclopedia_of_Ophthalmology_(IA_transmissionofra00shearich).pdf Transmission of radiant energy by ophthalmic glasses.]'' Chapter IV: ''TRANSMISSION OF THE OCULAR MEDIA.'', Chicago 1921.</ref> Gemeinsam mit Schanz meldete er in mehreren Ländern entsprechende Patente an.<ref>Ulrich Werner: ''Das Euphosglas der Putzlerhütte zu Penzig.'' In: ''Neueste Nachrichten des Glasmuseums Weißwasser'' Nr. 61 vom 30.11.2019, S. 2–6. ([http://www.glasmuseum-weisswasser.de/neuste%20nachrichten%2061%202019.pdf Online])</ref> Sie verfassten gemeinsam mehrere wissenschaftliche Aufsätze zur [[Ophthalmiatrie]] (siehe Veröffentlichungen). 1910 berichteten Stockhausen und Schanz auf einer Sitzung der [[Naturwissenschaftliche Gesellschaft ISIS Dresden|Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden]] „über die Wirkungen der kurzwelligen Lichtstrahlen auf das Auge“.<ref>''Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden'', Jahrgang 1910, S. 11. ([https://digital.slub-dresden.de/werkansicht?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=14831&tx_dlf%5Bpage%5D=356 Online])</ref> Zur [[Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden 1911|Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911]] brachte er mit Walter Friese einen Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung heraus.<ref>''[http://books.google.de/books?id=1jaTPgAACAAJ Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung der International Hygiene-Ausstellung Dresden 1911.]'' auf Google Books</ref>
 
Am 29. August 1908 heiratete er in [[Frankenhausen (Crimmitschau)|Frankenhausen]] Ottilie Rost (1887–1980).<ref name=":0" /> 1913 lebte er in [[Großzschachwitz|Groß-Zschachwitz]] und patentierte einen Kochanzeiger.<ref>[[Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum|Eidgenössisches Amt für geistiges Eigentum]]: [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=CH000000065509A Patentschrift Nr. 65509]</ref>


Stockhausen war mit [[Sophie von Schönburg-Waldenburg|Fürstin Sophie von Albanien]] befreundet und wurde [[Fürstentum Albanien|albanischer Kabinettsrat]]. Nachdem der [[Wilhelm zu Wied (1876–1945)|Fürst von Albanien]], Ehemann von Sophie von Albanien, 1914 Albanien verlassen hatte, wohnte er jahrelang im Hause Stockhausens.
Stockhausen war mit [[Sophie von Schönburg-Waldenburg|Fürstin Sophie von Albanien]] befreundet und wurde [[Fürstentum Albanien|albanischer Kabinettsrat]]. Nachdem der [[Wilhelm zu Wied (1876–1945)|Fürst von Albanien]], Ehemann von Sophie von Albanien, 1914 Albanien verlassen hatte, wohnte er jahrelang im Hause Stockhausens.
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Am 9. März 1918 [[Nobilitierung|erhob]] ihn [[Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein]] in den persönlichen großherzoglich-hessischen [[Adelsstand]].<ref name=":0" /> Im selben Jahr wurde er vom im Exil befindlichen Fürsten von Albanien zum [[Freiherr]]en ernannt. 1920 lebte er in [[Waldenburg (Sachsen)]].<ref>Kapitel IX: ''Beleuchtung.'' In: [[Hugo Selter]] (Hrsg.): ''Grundriss der Hygiene.'' Band II (''Hygiene im Städtebau und in der Wohnung.''), Berlin, Heidelberg 1920, S. 253. ([http://books.google.de/books?id=3-t8BwAAQBAJ Online])</ref>
Am 9. März 1918 [[Nobilitierung|erhob]] ihn [[Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein]] in den persönlichen großherzoglich-hessischen [[Adelsstand]].<ref name=":0" /> Im selben Jahr wurde er vom im Exil befindlichen Fürsten von Albanien zum [[Freiherr]]en ernannt. 1920 lebte er in [[Waldenburg (Sachsen)]].<ref>Kapitel IX: ''Beleuchtung.'' In: [[Hugo Selter]] (Hrsg.): ''Grundriss der Hygiene.'' Band II (''Hygiene im Städtebau und in der Wohnung.''), Berlin, Heidelberg 1920, S. 253. ([http://books.google.de/books?id=3-t8BwAAQBAJ Online])</ref>


Er war Mitglied im Dresdner Elektrotchnischen Verein im [[Verband Deutscher Elektrotechniker]].<ref>Verband Deutscher Elektrotechniker: ''Mitgliederverzeichnis 1925'', Berlin, Heidelberg 1925, S. 93.</ref> In den 1920er Jahren gründete er eine pharmazeutische Fabrik an der Grenze zwischen [[Neubiberg]] und [[Waldperlach]] (1930 nach München eingemeindet). 1925 lebte er in Wald-Perlach und erhielt er ein Patent für [[Beleuchtungskörper]].<ref>[[Reichspatentamt]]: Patente Nr. [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000000444901A 444901], [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000000445664A 445664]</ref>
In den 1920er Jahren zog er nach [[Waldperlach]] bei München und gründete eine pharmazeutische Fabrik an der Grenze zwischen [[Neubiberg]] und Waldperlach. 1927 wurde unter seiner Leitung die [[Feuerwehr_München#Abteilung_Waldperlach|Freiwillige Feuerwehr Waldperlach]] gegründet.<ref>Franz Kerscher, Jürgen Daschner, Bert Göpfert, Gudrun Wilde: ''100 Jahre Waldperlach'', München 2012. ([https://perlach.hachinger-bach.de/downloads/Geschichte_Waldperlach_komplett.pdf online])</ref> Er war Mitglied im Dresdner Elektrotechnischen Verein im [[Verband Deutscher Elektrotechniker]].<ref>Verband Deutscher Elektrotechniker: ''Mitgliederverzeichnis 1925'', Berlin, Heidelberg 1925, S. 93.</ref> 1925 erhielt er weitere Patente für einen [[Beleuchtungskörper]].<ref>[[Reichspatentamt]]: Patente Nr. [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000000444901A 444901], [https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000000445664A 445664]</ref>


1927 wurde unter seiner Leitung die [[Feuerwehr_München#Abteilung_Waldperlach|Freiwillige Feuerwehr Waldperlach]] gegründet.<ref>Franz Kerscher, Jürgen Daschner, Bert Göpfert, Gudrun Wilde: ''100 Jahre Waldperlach'', München 2012. ([https://perlach.hachinger-bach.de/downloads/Geschichte_Waldperlach_komplett.pdf online])</ref> 1934 wohnte er in München (Wald-Perlach).<ref>[[Willy Nolte]] (Hrsg.): ''Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934.'' Berlin 1934, S. 485.</ref> 1937 wurde von Stockhausen Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 4.472.381).
1934 wohnte er in Waldperlach (1930 nach München eingemeindet).<ref>[[Willy Nolte]] (Hrsg.): ''Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934.'' Berlin 1934, S. 485.</ref> 1937 wurde von Stockhausen Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 4.472.381).


Er starb 1955 in München.
Er starb 1955 in München.


Bei der [[Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv]] sind von Stockhausens Korrespondenz und Briefwechsel der Jahre 1908 bis 1922 archiviert.<ref>[[Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv]]: ''[https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/list.action?nodeid=g245244&page=1 WirtA BS > NWA 23 > Forschung]''</ref>
Bei der [[Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv]] sind von Stockhausens Korrespondenz und Briefwechsel der Jahre 1908 bis 1922 archiviert.<ref>[[Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv]]: ''[https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/list.action?nodeid=g245244&page=1 WirtA BS > NWA 23 > Forschung]''</ref>
2019 beschäftigte sich das [[Glasmuseum Weißwasser]] mit dem Stockhausens Euphos-Glas, das in der Glasfabrik Gebr. Putzler in [[Pieńsk|Penzig]] hergestellt wurde.<ref>Ulrich Werner: ''Das Euphosglas der Putzlerhütte zu Penzig.'' In: ''Neueste Nachrichten des Glasmuseums Weißwasser'' Nr. 61 vom 30.11.2019, S. 2–6. ([http://www.glasmuseum-weisswasser.de/neuste%20nachrichten%2061%202019.pdf Online])</ref> Das Glas hatte bereits in den 1920er Jahren international Beachtung gefunden, so in einem Werk der ''American Encyclopedia of Ophthalmology''.<ref>Charles Sheard: ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Transmission_of_radiant_energy_by_ophthalmic_glasses_-_being_an_essay_contributed_to_the_American_Encyclopedia_of_Ophthalmology_(IA_transmissionofra00shearich).pdf Transmission of radiant energy by ophthalmic glasses.]'' Chapter IV: ''TRANSMISSION OF THE OCULAR MEDIA.'', Chicago 1921.</ref>


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
* ''Untersuchungen über den eingeschlossenen Lichtbogen bei Gleichstrom.'' Dissertation der Königlichen Technischen Hochschule zu Dresden 1907.
* ''Untersuchungen über den eingeschlossenen Lichtbogen bei Gleichstrom.'' Dissertation der Königlichen Technischen Hochschule zu Dresden 1907.
* ''Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen.'' In: J. H. Bechhold (Hrsg.): ''Die Umschau'', XI. Jahrgang Nr. 50, vom 7. Dezember 1907, Frankfurt am Main, S. 991–992.<ref>[https://books.google.de/books?id=H6nmAAAAMAAJ&pg=PA991 Online]</ref>
* Gemeinsam mit Friedrich Schanz:
** ''Wie schützen wir unsere Augen vor der Einwirkung der ultravioletten Strahlen unserer künstlichen Lichtquellen?'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 69, 1909, S. 49–74.<ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-69.1909/page/48/mode/2up Online]</ref>
** ''Über die Wirkung der ultravioletten Strahlen auf das Auge.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 69, 1909, S. 452–462.<ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-69.1909/page/452/mode/2up Online]</ref>
** ''Über Blendung.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 71, 1909, S. 175–185.<ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-71.1909/page/174/mode/2up Online]</ref>
** ''Über die Fluorescenz der Linse.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 184–187.<ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/184/mode/2up Online]</ref>
** ''Zur Ätiologie des Glasmacherstars.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 553–560.<ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/552/mode/2up Online]</ref>
** ''Weiteres über Blendung.'' In: ''Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie.'' Band 73, 1910, S. 561–565. <ref>[https://archive.org/details/albrecht-von-graefes-archiv-fur-ophthalmologie-73.1910/page/560/mode/2up Online]</ref>
* ''Kapitel IX: Beleuchtung.'' In: [[Hugo Selter]] (Hrsg.): ''Grundriss der Hygiene. Band II: Hygiene im Städtebau und in der Wohnung.'' Berlin, Heidelberg 1920, S. 253–311.<ref>[http://books.google.de/books?id=3-t8BwAAQBAJ Online]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 5. Mai 2023, 16:14 Uhr

Vorlage:Löschantragstext


Karl Heinrich Walter Freiherr von Stockhausen (* 29. April 1879 in Schlitz; † 15. Februar 1955 in München)[1] war ein deutscher Elektroingenieur und albanischer Politiker.

Leben

Als Sohn eines Forstmeisters und Kammerdirektors geboren, studierte Stockhausen von 1900 bis 1907 Elektrotechnik an der TH Dresden. Während seines Studiums war er 1901 Mitgründer der Freien Deutschen Studentenvereinigung, die sich nach Kontakt mit Gustav Stresemann und Vertretern des Allgemeines Deutschen Burschenbundes (ADB) ab 1902 Burschenschaft Arminia nannte und in den ADB eintrat (ab 1950 Burschenschaft Arminia-Gothia in Braunschweig). Nachdem er 1902 seine Diplom-Vorprüfung abgelegt hatte, wurde er im Wintersemester 1904/05 Diplomingenieur. 1907 wurde er zum Dr.-Ing. promoviert.

In den folgenden Jahren publizierte und referierte er zu Fragen der Beleuchtung von Innenräumen und deren Auswirkungen auf das menschliche Auge.[2] 1920 steuerte er das Kapitel Beleuchtung zu Hugo Selters Werk Grundriss der Hygiene bei.

1908 erfand Stockhausen zusammen mit dem Augenarzt Friedrich Schanz das sogenannte Euphosglas zur Filterung von UV-Licht, das international Beachtung fand, so in einem Werk der American Encyclopedia of Ophthalmology.[3] Gemeinsam mit Schanz meldete er in mehreren Ländern entsprechende Patente an.[4] Sie verfassten gemeinsam mehrere wissenschaftliche Aufsätze zur Ophthalmiatrie (siehe Veröffentlichungen). 1910 berichteten Stockhausen und Schanz auf einer Sitzung der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden „über die Wirkungen der kurzwelligen Lichtstrahlen auf das Auge“.[5] Zur Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911 brachte er mit Walter Friese einen Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung heraus.[6]

Am 29. August 1908 heiratete er in Frankenhausen Ottilie Rost (1887–1980).[1] 1913 lebte er in Groß-Zschachwitz und patentierte einen Kochanzeiger.[7]

Stockhausen war mit Fürstin Sophie von Albanien befreundet und wurde albanischer Kabinettsrat. Nachdem der Fürst von Albanien, Ehemann von Sophie von Albanien, 1914 Albanien verlassen hatte, wohnte er jahrelang im Hause Stockhausens.

Am 9. März 1918 erhob ihn Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein in den persönlichen großherzoglich-hessischen Adelsstand.[1] Im selben Jahr wurde er vom im Exil befindlichen Fürsten von Albanien zum Freiherren ernannt. 1920 lebte er in Waldenburg (Sachsen).[8]

In den 1920er Jahren zog er nach Waldperlach bei München und gründete eine pharmazeutische Fabrik an der Grenze zwischen Neubiberg und Waldperlach. 1927 wurde unter seiner Leitung die Freiwillige Feuerwehr Waldperlach gegründet.[9] Er war Mitglied im Dresdner Elektrotechnischen Verein im Verband Deutscher Elektrotechniker.[10] 1925 erhielt er weitere Patente für einen Beleuchtungskörper.[11]

1934 wohnte er in Waldperlach (1930 nach München eingemeindet).[12] 1937 wurde von Stockhausen Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 4.472.381).

Er starb 1955 in München.

Bei der Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv sind von Stockhausens Korrespondenz und Briefwechsel der Jahre 1908 bis 1922 archiviert.[13]

Veröffentlichungen

  • Untersuchungen über den eingeschlossenen Lichtbogen bei Gleichstrom. Dissertation der Königlichen Technischen Hochschule zu Dresden 1907.
  • Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen. In: J. H. Bechhold (Hrsg.): Die Umschau, XI. Jahrgang Nr. 50, vom 7. Dezember 1907, Frankfurt am Main, S. 991–992.[14]
  • Gemeinsam mit Friedrich Schanz:
    • Wie schützen wir unsere Augen vor der Einwirkung der ultravioletten Strahlen unserer künstlichen Lichtquellen? In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 69, 1909, S. 49–74.[15]
    • Über die Wirkung der ultravioletten Strahlen auf das Auge. In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 69, 1909, S. 452–462.[16]
    • Über Blendung. In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 71, 1909, S. 175–185.[17]
    • Über die Fluorescenz der Linse. In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 73, 1910, S. 184–187.[18]
    • Zur Ätiologie des Glasmacherstars. In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 73, 1910, S. 553–560.[19]
    • Weiteres über Blendung. In: Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie. Band 73, 1910, S. 561–565. [20]
  • Kapitel IX: Beleuchtung. In: Hugo Selter (Hrsg.): Grundriss der Hygiene. Band II: Hygiene im Städtebau und in der Wohnung. Berlin, Heidelberg 1920, S. 253–311.[21]

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 8: Supplement L–Z. Winter, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-8253-6051-1, S. 326–327.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Vorlage:Literatur
  2. Die Beleuchtung von Arbeitsplätzen und Arbeitsräumen. In: Schweizerische Techniker-Zeitung. IV. Jahrgang Nr. 23 vom 16. November 1907, Basel, S. 388–389. (Online)
  3. Charles Sheard: Transmission of radiant energy by ophthalmic glasses. Chapter IV: TRANSMISSION OF THE OCULAR MEDIA., Chicago 1921.
  4. Ulrich Werner: Das Euphosglas der Putzlerhütte zu Penzig. In: Neueste Nachrichten des Glasmuseums Weißwasser Nr. 61 vom 30.11.2019, S. 2–6. (Online)
  5. Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in Dresden, Jahrgang 1910, S. 11. (Online)
  6. Sonderkatalog der Wissenschaftlichen Abteilung Beleuchtung der International Hygiene-Ausstellung Dresden 1911. auf Google Books
  7. Eidgenössisches Amt für geistiges Eigentum: Patentschrift Nr. 65509
  8. Kapitel IX: Beleuchtung. In: Hugo Selter (Hrsg.): Grundriss der Hygiene. Band II (Hygiene im Städtebau und in der Wohnung.), Berlin, Heidelberg 1920, S. 253. (Online)
  9. Franz Kerscher, Jürgen Daschner, Bert Göpfert, Gudrun Wilde: 100 Jahre Waldperlach, München 2012. (online)
  10. Verband Deutscher Elektrotechniker: Mitgliederverzeichnis 1925, Berlin, Heidelberg 1925, S. 93.
  11. Reichspatentamt: Patente Nr. 444901, 445664
  12. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934, S. 485.
  13. Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv: WirtA BS > NWA 23 > Forschung
  14. Online
  15. Online
  16. Online
  17. Online
  18. Online
  19. Online
  20. Online
  21. Online

Vorlage:Normdaten

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