Oktoberfestattentat: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Gegenzug kritisierte Helmut Schmidt, Tandler und Strauß hätten das Verbot der WSG abgelehnt. Um den Schaden für Strauß im Wahlkampf zu begrenzen, gab der bayerische Staatsschutzbeamte [[Hans Langemann (Jurist)|Hans Langemann]] am 29. September 1980 eine [[eidesstattliche Versicherung]] ab: Schmidts Vorwurf sei „vollkommen unzutreffend“. Strauß habe die WSG immer als verbotswürdig betrachtet und sie in Bayern sogar noch vor Innenminister Baum verbieten wollen. Mit einer einstweiligen Verfügung ließ Langemann Schmidt verbieten, seine Aussage zu wiederholen.<ref>Ulrich Chaussy: ''Das Oktoberfest-Attentat'', Berlin 2020, S. 148f.</ref> Auch gegenüber Journalisten behauptete Langemann eine angebliche jahrelange Absicht von Strauß und Tandler, die WSG zu verbieten, und versuchte, deren Überwachung zu belegen. Tatsächlich hatte [[Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz|Bayerns Verfassungsschutz]] bis dahin keine eigenen Erkenntnisse über Köhler und dessen Kontakte zur WSG.<ref>Ulrich Chaussy: ''Das Oktoberfestattentat 1980-'' In: Sybille Steinbacher: ''Rechte Gewalt in Deutschland: Zum Umgang mit dem Rechtsextremismus in Gesellschaft, Politik und Justiz.'' Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 9783835340480, [https://books.google.de/books?id=Dwx4DwAAQBAJ&pg=PA103 S. 103–105]</ref>
Im Gegenzug kritisierte Helmut Schmidt, Tandler und Strauß hätten das Verbot der WSG abgelehnt. Um den Schaden für Strauß im Wahlkampf zu begrenzen, gab der bayerische Staatsschutzbeamte [[Hans Langemann (Jurist)|Hans Langemann]] am 29. September 1980 eine [[eidesstattliche Versicherung]] ab: Schmidts Vorwurf sei „vollkommen unzutreffend“. Strauß habe die WSG immer als verbotswürdig betrachtet und sie in Bayern sogar noch vor Innenminister Baum verbieten wollen. Mit einer einstweiligen Verfügung ließ Langemann Schmidt verbieten, seine Aussage zu wiederholen.<ref>Ulrich Chaussy: ''Das Oktoberfest-Attentat'', Berlin 2020, S. 148f.</ref> Auch gegenüber Journalisten behauptete Langemann eine angebliche jahrelange Absicht von Strauß und Tandler, die WSG zu verbieten, und versuchte, deren Überwachung zu belegen. Tatsächlich hatte [[Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz|Bayerns Verfassungsschutz]] bis dahin keine eigenen Erkenntnisse über Köhler und dessen Kontakte zur WSG.<ref>Ulrich Chaussy: ''Das Oktoberfestattentat 1980-'' In: Sybille Steinbacher: ''Rechte Gewalt in Deutschland: Zum Umgang mit dem Rechtsextremismus in Gesellschaft, Politik und Justiz.'' Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 9783835340480, [https://books.google.de/books?id=Dwx4DwAAQBAJ&pg=PA103 S. 103–105]</ref>


2020 sagte der bayerische Innenminister [[Joachim Herrmann (Politiker, 1956)|Joachim Herrmann]], Strauß habe die Gefährlichkeit der WSG damals „völlig unterschätzt“. Das Verbot der WSG durch Gerhart Baum sei „absolut richtig“ gewesen.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/oktoberfestattentat-1980-joachim-herrmann-raeumt-fehler-von-franz-josef-strauss-ein-a-854705ce-e012-490b-a3ef-1fe0cf95b5a9 ''Bayerns Innenminister Herrmann räumt Fehler von Franz Josef Strauß ein.''] Spiegel Online, 24. September 2020</ref>
2020 sagte der bayerische Innenminister {{WL2|Joachim Herrmann (Politiker, 1956)|Joachim Herrmann}}, Strauß habe die Gefährlichkeit der WSG damals „völlig unterschätzt“. Das Verbot der WSG durch Gerhart Baum sei „absolut richtig“ gewesen.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/oktoberfestattentat-1980-joachim-herrmann-raeumt-fehler-von-franz-josef-strauss-ein-a-854705ce-e012-490b-a3ef-1fe0cf95b5a9 ''Bayerns Innenminister Herrmann räumt Fehler von Franz Josef Strauß ein.''] Spiegel Online, 24. September 2020</ref>


== Erste Ermittlungen (1980 bis 1982) ==
== Erste Ermittlungen (1980 bis 1982) ==
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