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[[Datei:Muewittelsbacherpal187x.jpg|thumb|Blick auf das Portal des Palais. ]] | [[Datei:Muewittelsbacherpal187x.jpg|thumb|Blick auf das Portal des Palais um 1880.]] | ||
Das '''Wittelsbacher Palais''' und seine Überreste, stand bis [[1964]] an der Nordost-Ecke des Blocks von [[Brienner Straße| Brienner]] und [[Türkenstraße]]. | Das '''Wittelsbacher Palais''', und seine Überreste, stand bis [[1964]] an der Nordost-Ecke des Blocks von [[Brienner Straße|Brienner]] und [[Türkenstraße]]. | ||
Der Backsteinbau war ab Oktober [[1933]] die | Der rote [[Backstein]]bau war [[1848]] von [[Friedrich von Gärtner]] und Johann Moninger (Bauleitung) errichtet worden und diente von 1848 bis [[1868]] zunächst als Alterssitz von König [[Ludwig I.]] | ||
Der Backsteinbau war ab Oktober [[1933]] die {{WL2|Gestapo}}-Zentrale und ab 1934/35 auch Gestapo-Gefängnis. Dies war Teil der [[Polizei]], die Geheimpolizei in der Zeit des Nationalsozialismus. [[1944]] wurde er bei [[Luftangriffe auf München|Luftangriffen]] beschädigt und [[1964]] ganz abgebrochen. Heute steht an der Stelle ein Gebäude der [[Bayerische Landesbank|BayernLB]]. | |||
1984 wurde eine [[Gedenktafel]] an die unterschiedlichen Nutzungen des früheren Gebäudes angebracht. Diese befindet sich an der Ecke Brienner Straße/Türkenstraße. | 1984 wurde eine [[Gedenktafel]] an die unterschiedlichen Nutzungen des früheren Gebäudes angebracht. Diese befindet sich an der Ecke Brienner Straße/Türkenstraße. | ||
==AK bei der Polizei== | ==AK bei der Polizei== | ||
In Zusammenarbeit mit dem [[NS-Dokumentationszentrum]] wurde ein ''Arbeitskreis Die Münchner Polizei im NS-Staat'' gegründet, dem neben Polizeibeamten auch Wissenschaftler des NS-Dokumentationszentrums München angehören und der nach dem Verhalten der ehemaligen Beamten nun auch intern forschen will. Es ist -bezogen auf die Gefühle der Verbundenheit/wechselseitigen Schutzes | In Zusammenarbeit mit dem [[NS-Dokumentationszentrum]] wurde ein ''Arbeitskreis Die Münchner Polizei im NS-Staat'' gegründet, dem neben Polizeibeamten auch Wissenschaftler des NS-Dokumentationszentrums München angehören und der nach dem Verhalten der ehemaligen Beamten nun auch intern forschen will. Es ist - bezogen auf die Gefühle der Verbundenheit/wechselseitigen Schutzes - evtl. hilfreich, dass die Täter, die auch in der Nachkriegszeit ihre Laufbahn fortsetzen konnten, und viele der gleichaltrigen Polizistengeneration inzwischen verstorben sind. Für die Ausgabe 2/11 der polizeiinternen Zeitschrift „Ettstraße“ schrieb der KHK Fabian Frese einen Artikel über den Arbeitskreis. Vom Streifenbeamten bis zum Leiter des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz wurden Polizeibeamten Morde im „Dritten Reich“ nachgewiesen. Sie waren zum Teil auch in den Einsatzgruppen bei Massenmorden mordend aktiv (in Polen bzw. der Sowjetunion). In allen Teilen der Polizei waren Nazi‑Täter zu finden und sie waren im privaten Umfeld und unter den Kollegen meist „ganz normale Männer“. | ||
Das Personal der ''Gestapo-Leitstelle München'' bestand zum größten Teil aus ehemaligen Mitarbeitern der Münchner (Kriminal-)Polizei. Einige Münchner Beamte machten in der Folgezeit in der berüchtigten und gefürchteten Nazi-Truppe Gestapo (vor allem in Wien und Berlin) beachtliche Karrieren, wie etwa Heinrich Müller als Chef der Gestapo im so genannten Berliner Reichssicherheitshauptamt (der SS und der | Das Personal der ''Gestapo-Leitstelle München'' bestand zum größten Teil aus ehemaligen Mitarbeitern der Münchner (Kriminal-)Polizei. Einige Münchner Beamte machten in der Folgezeit in der berüchtigten und gefürchteten Nazi-Truppe Gestapo (vor allem in Wien und Berlin) beachtliche Karrieren, wie etwa Heinrich Müller als Chef der Gestapo im so genannten Berliner Reichssicherheitshauptamt (der SS und der staatlichen Polizei). | ||
Während der Arbeit des AK melden sich Kollegen und andere Münchner: ''Sie haben noch was im Keller, vom Opa, das könnte interessant sein.'' | Während der Arbeit des AK melden sich Kollegen und andere Münchner: ''Sie haben noch was im Keller, vom Opa, das könnte interessant sein.'' | ||
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==Weitere Artikel zum Thema der Judenvernichtung durch das NS-Regime == | ==Weitere Artikel zum Thema der Judenvernichtung durch das NS-Regime == | ||
* 2. [[Deportation am 3. April 1942 per Bahn aus München]] in das [[KZ-Sammellager Piaski]] (im Distrikt Lublin und von dort ins | * 2. [[Deportation am 3. April 1942 per Bahn aus München]] in das [[KZ-Sammellager Piaski]] (im Distrikt Lublin und von dort ins {{WL2|Vernichtungslager Belzec}}) | ||
* Fast alle folgenden Transporte gingen zum [[Konzentrationslager Theresienstadt]], eines der Todeslager für viele Münchnerinnen und Münchner | * Fast alle folgenden Transporte gingen zum [[Konzentrationslager Theresienstadt]], eines der Todeslager für viele Münchnerinnen und Münchner | ||
* [[Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft]]. | * [[Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft]]. | ||
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* Stefan Klemp, „Nicht ermittelt“. Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz. Ein Handbuch, 2. erw. u. überarb. Aufl., Essen 2011, | * Stefan Klemp, „Nicht ermittelt“. Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz. Ein Handbuch, 2. erw. u. überarb. Aufl., Essen 2011, | ||
* Wolfgang Schulte (Hrsg.), Die Polizei im NS-Staat. Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, Frankfurt 2009 | * Wolfgang Schulte (Hrsg.), Die Polizei im NS-Staat. Beiträge eines internationalen Symposiums an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, Frankfurt 2009 | ||
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