Ferdinand Kissinger: Unterschied zwischen den Versionen

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Ferdinand Kissinger wurde 1933 von seiner psychisch schwer erkrankten Sophie geschieden und lebte nun bei seinem Bruder Julius in der [[Bürkleinstraße]] 16.
Ferdinand Kissinger wurde 1933 von seiner psychisch schwer erkrankten Sophie geschieden und lebte nun bei seinem Bruder Julius in der [[Bürkleinstraße]] 16.


Nach der so genannten ''Kristallnacht'' am [[9. November 1938]] wurde Ferdinand Kissinger von der SS im [[Konzentrationslager Dachau]] gefangen gehalten und schwer misshandelt. Am 12. Dezember 1938 wurde er aus dem Konzentrationslager entlassen.
Nach der so genannten ''Kristallnacht'' am [[9. November 1938]] (umschreibend, bei manchen auch zynisch-verharmlosender Wortgebrauch bereits in der NS-Zeit) wurde Ferdinand Kissinger von der SS im [[Konzentrationslager Dachau]] gefangen gehalten und schwer misshandelt. Am 12. Dezember 1938 wurde er aus dem Konzentrationslager entlassen.


Am 1. Juli [[1939]] wurde Ferdinand Kissinger aus dem Staatsdienst entlassen. Unterrichten "durfte" er jedoch und wurde 1940 Leiter der [[Jüdische Volksschule München|Jüdischen Volksschule]].
Am 1. Juli [[1939]] wurde Kissinger aus dem Staatsdienst entlassen. Unterrichten "durfte" er jedoch und wurde 1940 Leiter der [[Jüdische Volksschule München|Jüdischen Volksschule]].


[[1. Deportationszug aus München|Am 20. November 1941]] wurde Ferdinand Kissinger gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Schwägerin und den beiden Neffen von der [[Gestapo]] aus der Wohnung abgeholt und ins das [[Sammellager Milbertshofen]] an der [[Knorrstraße]] gebracht. Die ersten von durch den Nationalismus und Rassenhass aufgehetzten Mitbürgerinnen umgebrachten 999 jüdischen MünchnerInnen mussten dort einen Zug besteigen, der sie in das Konzentrationslager Riga (heute Lettland) schaffte. Das war der erste [[Deportation]]szug der SS aus München. [[1. Deportationszug aus München|Der Zug]] wurde weiter ins litauische [[Kaunas]] geleitet. Dort wurde Ferdinand Kissinger am 25. November 1941 von SS-Männern ermordet. Kein einziger der Menschen aus dem Deportationszug überlebte den Tag.
[[1. Deportationszug aus München|Am 20. November 1941]] wurde Ferdinand Kissinger gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Schwägerin und den beiden Neffen von der [[Gestapo]] aus der Wohnung abgeholt und ins das [[Sammellager Milbertshofen]] an der [[Knorrstraße]] gebracht. Die ersten von durch den Nationalismus und Rassenhass aufgehetzten Mitbürgerinnen umgebrachten 999 jüdischen MünchnerInnen mussten dort einen Zug besteigen, der sie in das Konzentrationslager Riga (heute Lettland) schaffte. Das war der erste [[Deportation]]szug der SS aus München. [[1. Deportationszug aus München|Der Zug]] wurde weiter ins litauische [[Kaunas]] geleitet. Dort wurde Ferdinand Kissinger am 25. November 1941 von SS-Männern ermordet. Kein einziger der Menschen aus dem Deportationszug überlebte den Tag.
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