Neuste Münchner Nachrichten: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 9. April 1919 war sie für kurze Zeit Organ des Revolutionären Zentralrates der [[Münchner Räterepublik]].
Ab 9. April 1919 war sie für kurze Zeit Organ des Revolutionären Zentralrates der [[Münchner Räterepublik]].


[http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001477.shtml ''Münchner Neueste Nachrichten''.] In:  [[Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus]] (DadA)</ref>
[[1923]] unterstützte sie den diktatorisch regierenden bayerischen Generalstaatskommissar [[Gustav von Kahr]] und bekämpfte [[Reichskanzler]] [[Gustav Stresemann]].


1923 unterstützte sie den diktatorisch regierenden bayerischen Generalstaatskommissar [[Gustav von Kahr]] und bekämpfte [[Reichskanzler]] [[Gustav Stresemann]].<ref>{{HistLexBay|44551}}</ref> Sie blieb bis in die 1930er Jahre ''katholisch-monarchistisch'' orientiert, obwohl die Bestrebungen der Konzernleitung um [[Paul Reusch]] dahin gingen, die Zeitung auf einen rechtsradikalen Tolerierungskurs gegenüber der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] zu bringen. Dies scheiterte am Widerstand der damaligen Redaktion.


Sie blieb bis in die 1930er Jahre ''katholisch-monarchistisch'' orientiert, obwohl die Bestrebungen der Konzernleitung um [[Paul Reusch]] dahin gingen, die Zeitung auf einen rechtsradikalen Tolerierungskurs gegenüber der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] zu bringen. Dies scheiterte am Widerstand der damaligen Redaktion.


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== Literatur ==
 
* Katalog: ''Literaten an der Wand. Die Münchner Räterepublik und die Schriftsteller.'' Ausstellung... Berlin, 1976.
* [http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001477.shtml ''Münchner Neueste Nachrichten''.] In:  Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA)


* Peter Langer: ''Paul Reusch und die Gleichschaltung der „Münchner Neuesten Nachrichten“ 1933''. In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte]]'', 2005, Heft 2, S. 203, [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2005_2_2_langer.pdf ifz-muenchen.de] (PDF; 1,7&nbsp;MB)</ref> Sie erschien von 1848 bis 1945.
* Peter Langer: ''Paul Reusch und die Gleichschaltung der „Münchner Neuesten Nachrichten“ 1933''. In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte]]'', 2005, Heft 2, S. 203, [http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2005_2_2_langer.pdf ifz-muenchen.de] (PDF; 1,7&nbsp;MB)</ref> Sie erschien von 1848 bis 1945.
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Bereits im März 1928 waren der Chefredakteur [[Fritz Büchner]] sowie der Ressortleiter Innenpolitik [[Erwein Freiherr von Aretin]] kurzzeitig verhaftet worden. Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten war die Redaktion massivem Druck ausgesetzt. Im Mai 1933 erfolgte die Kündigung zahlreicher Mitarbeiter sowie des Leiters [[Anton Betz]]. Er wurde in sogenannte [[Schutzhaft (Nationalsozialismus)|Schutzhaft]] genommen. Reichsführer SS [[Heinrich Himmler]], der seinerzeit Chef der [[Bayerische Politische Polizei|Bayerischen Politischen Polizei]] war, setzte den im Verlag angestellten SS-Sturmbannführer [[Leo Friedrich Hausleiter]] als Geschäftsführer ein, der sogleich etwa 50 „politisch unzuverlässige“ Mitarbeiter entließ, darunter auch [[Eugen Roth (Dichter)|Eugen Roth]]. Weiterhin wurde auf Hausleiters Intervention [[Giselher Wirsing]] Ressortleiter für Innenpolitik. 1935 übernahm der von [[Max Amann (Politiker)|Max Amann]] geleitete nationalsozialistische [[Franz-Eher-Verlag]] den Knorr & Hirth-Verlag und damit die Kontrolle über die Zeitung. Zum 1. November 1938 wurde Wirsing [[Hauptschriftleiter]].
Bereits im März 1928 waren der Chefredakteur [[Fritz Büchner]] sowie der Ressortleiter Innenpolitik [[Erwein Freiherr von Aretin]] kurzzeitig verhaftet worden. Nach der [[Machtergreifung]] der Nationalsozialisten war die Redaktion massivem Druck ausgesetzt. Im Mai 1933 erfolgte die Kündigung zahlreicher Mitarbeiter sowie des Leiters [[Anton Betz]]. Er wurde in sogenannte [[Schutzhaft (Nationalsozialismus)|Schutzhaft]] genommen. Reichsführer SS [[Heinrich Himmler]], der seinerzeit Chef der [[Bayerische Politische Polizei|Bayerischen Politischen Polizei]] war, setzte den im Verlag angestellten SS-Sturmbannführer [[Leo Friedrich Hausleiter]] als Geschäftsführer ein, der sogleich etwa 50 „politisch unzuverlässige“ Mitarbeiter entließ, darunter auch [[Eugen Roth (Dichter)|Eugen Roth]]. Weiterhin wurde auf Hausleiters Intervention [[Giselher Wirsing]] Ressortleiter für Innenpolitik. 1935 übernahm der von [[Max Amann (Politiker)|Max Amann]] geleitete nationalsozialistische [[Franz-Eher-Verlag]] den Knorr & Hirth-Verlag und damit die Kontrolle über die Zeitung. Zum 1. November 1938 wurde Wirsing [[Hauptschriftleiter]].

Version vom 7. April 2019, 12:11 Uhr

Die Tageszeitung Neueste Münchner Nachrichten — Münchner Neueste Nachrichten


Die Zeitung erschien seit dem 9. April 1848. Damals legte Karl Robert Schurich, ehemaliger Mitarbeiter derWolff’schen Buchdruckerei, die erste, vier Seiten starke Nummer unter dem Namen Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik vor.

Schon bald erreichte sie eine Auflage von 15.000 Exemplaren. Das Einzelexemplar kostete 1 Kreuzer, das Jahresabonnement 2 Gulden. Es wurde lediglich Meldung an Meldung gereiht - ohne jeden Kommentar. Konservative Kreise standen im Revolutionsjahr 1848 der Zeitung zunächst sehr skeptisch gegenüber.

Sie setzte sich aber durch und machte ihren Verleger wohlhabend. Nach 14 Jahren verkaufte Schurich die Neuesten Nachrichten für 90.000 Gulden an Julius Knorr.


Ab 1911 war es eine GmbH im Besitz von Thomas Knorr und Georg und Elise Hirth. Nach dem Tod dieser Gesellschafter kam es 1920 durch die Erben zu einem Verkauf an neue Gesellschafter aus dem Kreis der Schwerindustrie unter Führung der Industriellen-Familie Haniel. Während des Kaiserreichs war sie unter der Leitung von Ernst Francke und Georg Hirth eines der führenden liberalen Blätter der Zeit. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs nahm sie deutlich konservativere Konturen an.

Ab 9. April 1919 war sie für kurze Zeit Organ des Revolutionären Zentralrates der Münchner Räterepublik.

1923 unterstützte sie den diktatorisch regierenden bayerischen Generalstaatskommissar Gustav von Kahr und bekämpfte Reichskanzler Gustav Stresemann.


Sie blieb bis in die 1930er Jahre katholisch-monarchistisch orientiert, obwohl die Bestrebungen der Konzernleitung um Paul Reusch dahin gingen, die Zeitung auf einen rechtsradikalen Tolerierungskurs gegenüber der NSDAP zu bringen. Dies scheiterte am Widerstand der damaligen Redaktion.

Literatur

  • Katalog: Literaten an der Wand. Die Münchner Räterepublik und die Schriftsteller. Ausstellung... Berlin, 1976.
  • Münchner Neueste Nachrichten. In: Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA)


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