Selma Keßler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Selma Keßler''', geb. am 15. Aug.1881 in Wolbeck als Tochter der Eheleute '''Weinberg''', wurde von Nazis in München seit 1933 wegen ihrer angeblichen "Rasse" politisch und mit Gewalt verfolgt und 1943 ermordet.
'''Selma Keßler''' (* 15. August 1881 in Wolbeck als Tochter der Eheleute Weinberg; † 1943 im [[KZ Auschwitz]]) wurde von [[Nazis]] in [[München]] seit 1933 wegen ihrer angeblichen "Rasse" politisch und mit Gewalt verfolgt und 1943 ermordet.


1910 heiratete die den Lehrer [[Siegfried Keßler]], sie bekamen drei Kinder. 1926 zogen sie berufsbedingt nach München. Er wurde Leiter der jüdischen Volksschule. Seit 1941 wurden beide im [[Sammellager Berg am Laim]] von den Nazis gefangen gehalten. Von dort aus wurden sie am [[24. Deportation per Bahn aus München|13. März 1943 deportiert]] und im KZ Auschwitz ermordet. Erst 1965 wurden vom Amtsgericht München für tot erklärt.


Seit 1910 war sie Ehefrau des Lehrers [[Siegfried Keßler]]. Sie bekamen drei Kinder.  
Die Kinder stifteten 1963 einen "Kessler-Fonds" für die Schule Beth Ischak in Israel.


 
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1926 zogen sie berufshalber nach [[München]]. Er wurde Leiter der jüdischen Volksschule.
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Seit 1941 wurden Keßler und seine Frau im [[Sammellager Berg am Laim]] von den Nazis gefangen gehalten.
 
 
Von dort aus wurden sie [[deportation|deportiert]] und im [[KZ Auschwitz]] ermordet.
 
 
* Am [[24._Deportation_per_Bahn_aus_München|13. März 1943]] wurden sie mit einem weiteren Zugtransport (Judendeportation) weggebracht.
 
 
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Artikel|https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Siegfried_Keßler
'''Siegfried Keßler''' (* [[17. Juni]] [[1883]] in [[Iserlohn]]; † [[1943]] im [[KZ Auschwitz]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Pädagoge]].
 
== Leben ==
Siegfried Keßler verließ nach der neunten Klasse das Realgymnasium in Iserlohn und begann eine Ausbildung zum [[Volksschullehrer]] am jüdischen Lehrerseminar der [[Marks-Haindorf-Stiftung]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]], an dem er 1903 die Erste Lehrerprüfung bestand. Er ging bis 1905 an die von [[Jakob Loewenberg]] geleitete Höhere Mädchenschule in [[Hamburg]] und kehrte danach zur Marks-Haindorf-Stiftung zurück, an der er als Lehrer tätig war und 1911 die Rektorenprüfung ablegte. Von 1913 bis 1919 fungierte er in Münster zusätzlich als Prediger und [[Chasan (Kantor)|Kantor]] der jüdischen Gemeinde. Im Ersten Weltkrieg betreute er als Militärseelsorger die Gefangenenlager der Region. Mit seinem Lehrerdiplom erwarb er die Hochschulreife und studierte nebenher an der [[Universität Münster]] von 1923 bis 1925 Germanistik. Seine 1925 eingereichte [[Dissertation]] über [[Berthold Auerbach]] kam erst 1935 in Druck.
 
1926 übersiedelte er nach München, wo er als Oberlehrer Religionsunterricht, Hebräisch und jüdische Geschichte an staatlichen höheren Schulen erteilte. In [[München]] wurde von ihm ein kleines Theaterstück zum [[Jüdische Feste|jüdischen]] [[Chanukka|Chanukka-Fest]] in Druck gegeben. Nach der [[Machtergreifung|Machtübergabe an die Nationalsozialisten]] übernahm Keßler 1935 die Leitung der jüdischen Volksschule in München, in die 1935 die [[Alte Synagoge Ohel Jakob|Ohel-Jakob-Schule]] zwangsintegriert wurde und die auch die 1936/37 vom Stadtschulrat [[Josef Bauer (NSDAP)|Josef Bauer]] aus den anderen Münchener Schulen aus [[Antisemitismus (bis 1945)|rassistischen Gründen]] rigoros entfernten jüdischen Schüler aufnehmen musste. Zum Zeitpunkt der Schließung der Schule am 1. Juli 1942 war Keßler der letzte jüdische Schulleiter und Lehrer in München. Seit 1941 waren Keßler und seine Frau im [[Sammellager Berg am Laim]] [[ghetto]]isiert, wo er schließlich noch in der Selbstverwaltung der Israelitischen Gemeinde beschäftigt war. Keßler und seine Ehefrau wurden am 13. März 1943 mit den letzten Juden Münchens und Oberbayerns ins [[Ghetto Theresienstadt]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]] und von dort nach Auschwitz, wo sich ihre Spuren verlieren. Sie wurden 1965 vom Amtsgericht München für tot erklärt.
 
Mit der 1910 geheirateten Selma Weinberg hatte Keßler drei Kinder. Der Sohn Friedrich, der spätere israelische Diplomat [[Shlomo Kaddar]], emigrierte 1933 nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]], ihm folgte 1936 mit einem Touristenvisum die Tochter Henny (* 1911). Keßler besuchte sie dort zweimal, kehrte aber jeweils nach Deutschland zurück. Der Sohn Karl (* 1918) wurde 1938 in der [[Reichspogromnacht]] verhaftet und im [[KZ Dachau]] inhaftiert. Ihm gelang 1939 die Flucht nach [[Dänemark]] und von dort [[Rettung der dänischen Juden|1943 die Flucht nach Schweden]].
 
Die Kinder stifteten 1963 einen "Kessler-Fonds" für die Schule Beth Ischak in [[Israel]].
 
== Auszeichnungen ==
* [[Eisernes Kreuz am weißen Bande]]
* [[Rote Kreuz-Medaille (Preußen)]] III. Klasse
 
== Schriften ==
* ''„Der Mutter Traum“ – Chamukkaj-Märchen in 1 Aufzug.'' München 1928.
* ''Berthold Auerbach als Erzieher.'' Dissertation. Universität Münster 1925. Heller, München 1935.
 
== Literatur ==
* Peter Hanke: ''Zur Geschichte der Juden in München zwischen 1933 und 1945.'' München 1968.
* Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer: ''Jüdische Familien in Münster 1918 bis 1945. Biographisches Lexikon.'' Westfälisches Dampfboot, Münster 1995, ISBN 3-929586-48-7.
 
== Weblinks ==
* [http://www.bllv.de/Siegfried-Kessler.5579.0.html Siegfried Kessler] auf der Website des [[Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband|Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband]]
* [http://www.juedischeliteraturwestfalen.de/index.php?id=2 Siegfried Kessler] bei Jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen
 
{{Normdaten|TYP=p|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2012-06-21}}
 
{{SORTIERUNG:Kessler, Siegfried}}
[[Kategorie:Pädagoge]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Häftling im Ghetto Theresienstadt]]
[[Kategorie:Todesopfer im KZ Auschwitz]]
[[Kategorie:Opfer des Holocaust]]
[[Kategorie:Träger der Rote Kreuz-Medaille (Preußen)]]
[[Kategorie:Person des Judentums (München)]]
[[Kategorie:Person (Münster, Westfalen)]]
[[Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes am weißen Bande (1914)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]
[[Kategorie:Gestorben 1943]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Keßler, Siegfried
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Pädagoge
|GEBURTSDATUM=17. Juni 1883
|GEBURTSORT=[[Iserlohn]]
|STERBEDATUM=1943
|STERBEORT=[[KZ Auschwitz]]
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Version vom 24. Mai 2016, 06:27 Uhr

Selma Keßler (* 15. August 1881 in Wolbeck als Tochter der Eheleute Weinberg; † 1943 im KZ Auschwitz) wurde von Nazis in München seit 1933 wegen ihrer angeblichen "Rasse" politisch und mit Gewalt verfolgt und 1943 ermordet.

1910 heiratete die den Lehrer Siegfried Keßler, sie bekamen drei Kinder. 1926 zogen sie berufsbedingt nach München. Er wurde Leiter der jüdischen Volksschule. Seit 1941 wurden beide im Sammellager Berg am Laim von den Nazis gefangen gehalten. Von dort aus wurden sie am 13. März 1943 deportiert und im KZ Auschwitz ermordet. Erst 1965 wurden vom Amtsgericht München für tot erklärt.

Die Kinder stifteten 1963 einen "Kessler-Fonds" für die Schule Beth Ischak in Israel.