St. Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Alterpeter.jpg|thumb|Alter Peter]]Die Pfarrkirche '''Sankt Peter''', deren Turm im Volksmund ''Alter Peter'' genannt wird und zu Münchens Wahrzeichen zählt, ist die älteste erwähnte Pfarrkirche Münchens und vermutlich nahe am Ursprung von München.
[[Bild:Alterpeter.jpg|thumb|Alter Peter]]Die Pfarrkirche '''Sankt Peter''', deren Turm im Volksmund ''Alter Peter'' genannt wird und zu Münchens Wahrzeichen zählt, ist die älteste erwähnte Pfarrkirche Münchens und vermutlich nahe am [[Gründungslegende|Ursprung]] von München.


==Lage==
==Lage==


St. Peter ([[Petersplatz]] 1) steht auf dem [[Petersbergl]], der einzigen nennenswerten Erhebung innerhalb der historischen Altstadt Münchens. Unterhalb des Petersbergls in nordwestlicher Richtung liegt der [[Marienplatz]], in südwestlicher Richtung der [[Rindermarkt]]. Die Pfarrkirche ist der geistliche Mittelpunkt de südlichen Altstadt mit [[Angerviertel]] und [[Hackenviertel]].
St. Peter ([[Petersplatz]] 1) steht auf dem [[Petersbergl]], der einzigen nennenswerten Erhebung innerhalb der historischen Altstadt Münchens. Unterhalb des Petersbergls in nordwestlicher Richtung liegt der [[Marienplatz]], in südwestlicher Richtung der [[Rindermarkt]]. Die Pfarrkirche ist der geistliche Mittelpunkt der südlichen Altstadt mit [[Angerviertel]] und [[Hackenviertel]].


==Geschichte==
==Geschichte==
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Am 14. Februar [[1327]] fiel bei einer Brandkatastrophe fast ein Drittel Münchens zum Opfer. Der Ostchor von St. Peter brannte bis auf die Außenmauer nieder, das Kirchenschiff selbst konnte gerettet werden, die Türme brannten aus. Wahrscheinlich wurde am Ende des Kirchenschiffes eine Mauer eingezogen, um weiterhin Gottesdienste feiern zu können. [[1368]] konnte der neue gotische Hochchor durch Bischof Paul von Freising geweiht werden, der [[1378]]/[[1379|79]] noch zwei gotische Gewölbeeindeckungen erhielt. In etwa gleicher Zeit, um [[1386]] wurde das Westwerk umgestaltet, wobei man sich bewusst von der gotischen Zwei-Turm-Anlage löste. Die beiden ausgebrannten Türme wurden abgeschrägt und statt ihrer wurde bis [[1386]] ein einzelner Turm in der Mitte errichtet, der heute mit seiner offenen, rundumlaufenden Aussichtsgalerie ein beliebter Aussichtspunkt ist. Um [[1407]] wurden die beiden vorgelagerten Treppentürmchen am Westportal angesetzt. Seine neue Turmbekrönung mit offenen Tempietto wahrscheinlich nach Plänen von [[Heinrich Schön der Ältere|Heinrich Schön d.Ä.]] erhielt der "Alte Peter" [[1607]], nachdem am 24. Juli [[1607]] ein Blitz die beiden pyramidalen Turmhelme des Westwerkes zerstörte.
Am 14. Februar [[1327]] fiel bei einer Brandkatastrophe fast ein Drittel Münchens zum Opfer. Der Ostchor von St. Peter brannte bis auf die Außenmauer nieder, das Kirchenschiff selbst konnte gerettet werden, die Türme brannten aus. Wahrscheinlich wurde am Ende des Kirchenschiffes eine Mauer eingezogen, um weiterhin Gottesdienste feiern zu können. [[1368]] konnte der neue gotische Hochchor durch Bischof Paul von Freising geweiht werden, der [[1378]]/[[1379|79]] noch zwei gotische Gewölbeeindeckungen erhielt. In etwa gleicher Zeit, um [[1386]] wurde das Westwerk umgestaltet, wobei man sich bewusst von der gotischen Zwei-Turm-Anlage löste. Die beiden ausgebrannten Türme wurden abgeschrägt und statt ihrer wurde bis [[1386]] ein einzelner Turm in der Mitte errichtet, der heute mit seiner offenen, rundumlaufenden Aussichtsgalerie ein beliebter Aussichtspunkt ist. Um [[1407]] wurden die beiden vorgelagerten Treppentürmchen am Westportal angesetzt. Seine neue Turmbekrönung mit offenen Tempietto wahrscheinlich nach Plänen von [[Heinrich Schön der Ältere|Heinrich Schön d.Ä.]] erhielt der "Alte Peter" [[1607]], nachdem am 24. Juli [[1607]] ein Blitz die beiden pyramidalen Turmhelme des Westwerkes zerstörte.


Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem {{WL2|de:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg}} zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich {{WL2|de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.}} plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Durch die Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.
Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich {{WL2|de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.}} plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Wegen der Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.


Im 18. Jahrhundert wurde St. Peter im {{WL2|de:Rokoko|Rokoko}}-Stil umgestaltet. Neben dem neuen Hochaltar wurde der Chor durch Ignaz Anton Gunetzheimer neu eingewölbt, {{WL2|de:Johann Baptist Zimmermann|Johann Baptist Zimmermann}} übernahm die kunstvolle Stuckierung des Chores und die Gestaltung der Fresken an den rundbogigen Blendfenster, die ikonographische Themen aus dem Leben des Apostel Petrus zeigen.
Im 18. Jahrhundert wurde St. Peter im [[Rokoko]]-Stil umgestaltet. Neben dem neuen Hochaltar wurde der Chor durch Ignaz Anton Gunetzheimer neu eingewölbt, {{WL2|de:Johann Baptist Zimmermann|Johann Baptist Zimmermann}} übernahm die kunstvolle Stuckierung des Chores und die Gestaltung der Fresken an den rundbogigen Blendfenster, die ikonographische Themen aus dem Leben des Apostel Petrus zeigen.


Die Purifikationswelle des 19. Jahrhunderts ging spurlos an St. Peter vorbei, obwohl es drei Restaurierungen gab.
Die Purifikationswelle des 19. Jahrhunderts ging spurlos an St. Peter vorbei, obwohl es drei Restaurierungen gab.
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* '''"Graue Renovierung"''' [[1911]]/[[1912|12]]
* '''"Graue Renovierung"''' [[1911]]/[[1912|12]]


[[1944]]/[[1945|45]] wurde St. Peter weitgehend zerstört. Insbesondere die Volltreffer zweier Sprengbomben beim Fliegerangriff am 25. Februar [[1945]] beim Corpus-Christi-Altar richtete schlimme Schäden an: Faktisch standen nur noch der ausgebrannte Turmstumpf sowie die Außenmauern des Hochchores. Ein Wiederaufbau schien unmöglich. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war die Kirchenruine daher bereits zum Abriss freigegeben, die Sprenglöcher bereits gebohrt. Auf Initiative von damaligen Stadtpfarrer von St. Peter, Prälat Max Zistl, rettete {{WL2|de:Michael von Faulhaber|Michael Kardinal Faulhaber}} die Kirche. Der Wiederaufbau begann [[1946]], mit der Aufsetzung des Kreuzes auf dem Turmhelm am 8. September [[1951]] und der Weihe des Hochaltares am 27. Juni [[1954]] durch {{WL2|de:Joseph Wendel|Joseph Kardinal Wendel}} wurde der Wiederaufbau der äußeren Form abgeschlossen. Die Rekonstruktion des Inneren dauerte noch bis zum Jahr [[2000]], als die letzten Deckenfresken fertig gestellt waren.
[[1944]]/[[1945|45]] wurde St. Peter weitgehend zerstört. Insbesondere die Volltreffer zweier Sprengbomben beim [[Luftangriffe auf München|Fliegerangriff]] am 25. Februar [[1945]] beim Corpus-Christi-Altar richtete schlimme Schäden an: Faktisch standen nur noch der ausgebrannte Turmstumpf sowie die Außenmauern des Hochchores. Ein Wiederaufbau schien unmöglich. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war die Kirchenruine daher bereits zum Abriss freigegeben, die Sprenglöcher bereits gebohrt. Auf Initiative von damaligen Stadtpfarrer von St. Peter, Prälat Max Zistl, rettete [[Kardinal Faulhaber|Michael Kardinal Faulhaber]] die Kirche. Der Wiederaufbau begann [[1946]], mit der Aufsetzung des Kreuzes auf dem Turmhelm am 8. September [[1951]] und der Weihe des Hochaltares am 27. Juni [[1954]] durch {{WL2|de:Joseph Wendel|Joseph Kardinal Wendel}} wurde der Wiederaufbau der äußeren Form abgeschlossen. Die Rekonstruktion des Inneren dauerte noch bis zum Jahr [[2000]], als die letzten Deckenfresken fertig gestellt waren.


==Bedeutende Kunstwerke==
==Bedeutende Kunstwerke==
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==Kuriosa==
==Kuriosa==
* Die Hochaltarfigur des Petrus besitzt eine abnehmbare [[Tiara]]. Unmittelbar nach dem Eintreffen der Todesnachricht eines Papstes wird diese Tiara abgenommen und auf einen Seitenaltar gestellt; zuletzt [[2005]] nach dem Tod von [[Johannes Paul II.]]. Nach der Wahl des neuen Papstes wird dann die Tiara dem Petrus wieder aufgesetzt.  
* Die Hochaltarfigur des Petrus besitzt eine abnehmbare Tiara. Unmittelbar nach dem Eintreffen der Todesnachricht eines Papstes wird diese Tiara abgenommen und auf einen Seitenaltar gestellt; zuletzt [[2005]] nach dem Tod von Johannes Paul II.. Nach der Wahl des neuen Papstes wird dann die Tiara dem Petrus wieder aufgesetzt.  
* Die Verkehrsfunkmelodie des [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunks]] nimmt bis heute die Melodie ''[[Solang der Alte Peter]]'' auf.
* Die Verkehrsfunkmelodie des [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunks]] nimmt bis heute die Melodie ''[[Solang der Alte Peter]]'' auf.
* [[Karl Valentin]] beantwortete die Frage, warum auf jeder Turmseite zwei Zifferblätter angebracht seien, mit den Worten "Ja mei, damit zwei Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können."
* [[Karl Valentin]] beantwortete die Frage, warum auf jeder Turmseite zwei Zifferblätter angebracht seien, mit den Worten "Ja mei, damit zwei Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können."
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* [http://www.muenchen.de/Tourismus/Sehenswuerdigkeiten/Kirchen_und_Kloester/132827/Alter_Peter.html muenchen.de: Alter Peter]
* [http://www.muenchen.de/Tourismus/Sehenswuerdigkeiten/Kirchen_und_Kloester/132827/Alter_Peter.html muenchen.de: Alter Peter]


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[[Kategorie:Kirche]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Petersplatz]]
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