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[[Bild:Palais Lerchenfeld - Schild.JPG|thumb| | [[Bild:Palais Lerchenfeld - Schild.JPG|thumb|Hinweisschild für Gebäude Nr.8 (gestaltet im Jahre 1957/1958 von [[Ernst Göhlert]])]] | ||
Das '''[[Palais]] Lerchenfeld''' | Das '''[[Palais]] Lerchenfeld''' in der [[Damenstiftstraße]] in [[München]]s [[Altstadt]] war ein Adelspalais, bis [[1762]] von [[Ignaz Anton Gunetzrhainer]] erbaut. Nach der Zerstörung durch den [[Zweiten Weltkrieg]] wurde es [[1958]] restauriert. Dabei blieb die [[Rokoko]]-Fassade erhalten, der Kern des Gebäudes wurde neu gebaut. Es weist eine breitgelagerte Front mit sieben Achsen und dreiachsigem Mittelrisalit auf. | ||
Heute ist in dem Gebäude der Sitz der ''Städtischen Bestattung'' mit | |||
Heute | |||
* Friedhofverwaltung und dem | * Friedhofverwaltung und dem | ||
* [[Städtischer Bestattungsdienst|Städtischen Bestattungsdienst]]. | * [[Städtischer Bestattungsdienst|Städtischen Bestattungsdienst]]. | ||
==Beschreibung== | ==Beschreibung== | ||
Um das Jahr [[1806]] wird das Gebäude unter der St. Anna Straße geführt. Ab dem Jahre 1833 unter der Adresse [[Damenstiftstraße]] 13. | Um das Jahr [[1806]] wird das Gebäude unter der St. Anna Straße geführt. Ab dem Jahre 1833 unter der Adresse [[Damenstiftstraße]] 13. Derzeit kann man die Hausnummer 8 an der Fassade ablesen. | ||
Derzeit kann man die Hausnummer 8 an der Fassade ablesen | |||
Trautmann ordnet den Bau nach seinen Untersuchungen | Trautmann ordnet den Bau nach seinen Untersuchungen der Architektenschule um [[Joseph Effner]] zu. Das Gebäude hat 4 Stockwerke mit je 7 Fenstern pro Etage. Davon stehen die mittleren drei, vom Portal bis unter die Dachrinne leicht hervor (Risalit). | ||
Das Gebäude hat 4 Stockwerke mit je 7 Fenstern pro Etage. Davon stehen die mittleren drei, vom Portal bis unter die Dachrinne leicht hervor (Risalit). | |||
=== Erdgeschoss === | === Erdgeschoss === | ||
[[Bild:MueLerchenbergporta2010b.jpg|thumb|Haupttor heute]] | [[Bild:MueLerchenbergporta2010b.jpg|thumb|Haupttor heute]] | ||
[[Bild:MuePalLerchenfeldport1881a.jpg|thumb| | [[Bild:MuePalLerchenfeldport1881a.jpg|thumb|früher (um 1891)]] | ||
Das Erdgeschoss weist links und rechts der Toreinfahrt keine Dekoration an den Fenstern auf. Das Portal mit seinem Holztor zeigt oberhalb ein wunderschönes Madonnenrelief im Stuck der Kartusche. Über den Fenstern sind kleine Stuckfelder mit Lorbeer- und Palmzweigen ausgeführt. | Das Erdgeschoss weist links und rechts der Toreinfahrt keine Dekoration an den Fenstern auf. Das Portal mit seinem Holztor zeigt oberhalb ein wunderschönes Madonnenrelief im Stuck der Kartusche. Über den Fenstern sind kleine Stuckfelder mit Lorbeer- und Palmzweigen ausgeführt. | ||
In den Jahren ab 1887 hat man dem Erdgeschoss noch zwei weitere Eingänge spendiert. Jeweils die beiden zwei Fensteröffnungen, links und rechts wurden in eine Eingangstüre mit | In den Jahren ab 1887 hat man dem Erdgeschoss noch zwei weitere Eingänge spendiert. Jeweils die beiden zwei Fensteröffnungen, links und rechts wurden in eine Eingangstüre mit dreistufigem Treppenaufgang umgebaut. Somit war es möglich, die bereits seit vielen Jahren ansässigen Läden getrennt vom Haupttor, das in einen Hinterhof führte, zu erreichen. Diese beiden Eingänge wurden in der ab 1956 bis 1958 dauernden Rekonstruktion des Gebäudes wieder geschlossen und nach alten Vorlagen die Fenster wieder eingebaut. Unterhalb der vier größeren Fenster sind kleine Fensterbögen zum Hochkeller angelegt. Alle Fenster des Erdgeschosses wurden prunkvoll vergittert. | ||
=== Obergeschosse === | === Obergeschosse === | ||
Besonders stechen die drei Fenster des Mittelstücks im zweiten Stockwerk hervor, diese tragen kleine Fratzen, Bandwerk, Gitter und Rautenmotive. | Besonders stechen die drei Fenster des Mittelstücks im zweiten Stockwerk hervor, diese tragen kleine Fratzen, Bandwerk, Gitter und Rautenmotive. | ||
Eine weitere Besonderheit wurde an den Fenstern im 2. und 3. Stock angebaut | Eine weitere Besonderheit wurde an den Fenstern im 2. und 3. Stock angebaut: Durch aus Stahl gefertige Ecken zur Versteifung der Fensteraußenrahmen und Anbringung von jeweils zwei Scharnieren an der Außenseite wurde es möglich, die Fenster auch nach außen zu öffnen. Die Änderung muss nach 1890 durchgeführt worden sein, der genaue Sinn und Zweck bleibt ungeklärt, könnte aber auch in der verlorenen Innenausstattung zu finden sein. | ||
=== Dach === | === Dach === | ||
Das Dach war hinunter bis zu den Gauben mit Ziegeln eingedeckt und ab den Gauben-Fensteröffnungen | Das Dach war hinunter bis zu den Gauben mit Ziegeln eingedeckt und ab den Gauben-Fensteröffnungen ein leicht abgeflachtes Blechdach aufgesetzt, das noch etwa einen Meter bis zur Dachrinne reichte. Dachrinnenabläufe befinden sich jeweils links und rechts. Am Dachfirst in der Mitte des Gebäudes stand ein großer, flacher Kamin und jeweils ein Kamin am Übergang des Gebäudedaches auf die Nebengebäude. Außerdem gab es noch drei weitere Gauben. Diese Dachfenster hat man in der Rekonstruktion des Hauses nicht mehr aufgestellt. Einzig die Gaube mit Lasthaken in der Mitte des Gebäudes wurde rekonstruiert. | ||
===Nutzungen === | ===Nutzungen === | ||
In diesem Anwesen gab es in den über 280 Jahren seines Bestehens | In diesem Anwesen gab es in den über 280 Jahren seines Bestehens u.a. ab dem Jahre 1800 eine Seifensiederei, Milchladen, Schlosserei, Metzgerei, Malergeschäft, eine Konditorei und auch einen Friseurladen. | ||
Im Jahre 2005 wurde das Gebäude nach einer längeren Restaurierung mit dem | |||
Im Jahre 2005 wurde das Gebäude nach einer längeren Restaurierung mit dem Fassaden-Ehrenpreis ausgezeichnet. | |||
== Friedhofverwaltung == | == Friedhofverwaltung == |
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