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Schwerstbeschädigung im Krieg und Neuaufstellung: [[Friedrich von Thiersch|Friedrich von Thiersch's]] feinstes Brunnenwerk steht jetzt im [[Tal]] (seit 1994 als Neuguss), an der Ecke zur [[Hochbrückenstraße]], vor dem Eingang zur [[Mohrenapotheke]]. Der im Krieg, durch Luftangriffe und Vandalismus, ganz übel zugerichtete Merkur-Brunnen wurde im Jahre 1966, noch an den [[Eschenanlage]]n stehend, unterhalb des [[Haus für Handel und Gewerbe|Hauses für Handel und Gewerbe]] am Maximiliansplatz abgebaut und im städtischen [[Bauhof]] eingelagert. An eine erneute Aufstellung war vorerst nicht zu denken. Dem grazilen Merkur war ein grosses Loch in den Bauch geschossen und das Verbindungsglied zwischen Fussgelenk und Sockel abgesprengt worden. Das kreisrunde, schön geschwungene Brunnenbecken konnte nicht mehr verwendet und musste neu gemacht werden. | Schwerstbeschädigung im Krieg und Neuaufstellung: [[Friedrich von Thiersch|Friedrich von Thiersch's]] feinstes Brunnenwerk steht jetzt im [[Tal]] (seit 1994 als Neuguss), an der Ecke zur [[Hochbrückenstraße]], vor dem Eingang zur [[Mohrenapotheke]]. Der im Krieg, durch Luftangriffe und Vandalismus, ganz übel zugerichtete Merkur-Brunnen wurde im Jahre 1966, noch an den [[Eschenanlage]]n stehend, unterhalb des [[Haus für Handel und Gewerbe|Hauses für Handel und Gewerbe]] am Maximiliansplatz abgebaut und im städtischen [[Bauhof]] eingelagert. An eine erneute Aufstellung war vorerst nicht zu denken. Dem grazilen Merkur war ein grosses Loch in den Bauch geschossen und das Verbindungsglied zwischen Fussgelenk und Sockel abgesprengt worden. Das kreisrunde, schön geschwungene Brunnenbecken konnte nicht mehr verwendet und musste neu gemacht werden. | ||
Der kleine ‘Schutzpatron der Kaufleute und Diebe‘ aber sollte eine zweite Möglichkeit erhalten und in neuer Pracht, an einem neuen Standort, die Bürger der Stadt nicht nur mit seinem Wasserspiel beglücken. Von Februar des Jahres 1975 an, bis Ende Oktober 1975 wurde der Brunnen einer kompletten Restaurierung unterzogen. Mithilfe des Kulturbaufonds und durch Spenden von über 270.000.- DM gelang es den Handwerkern, Bildhauern und Steinmetzen alle Schäden aus schlimmer Zeit zu beseitigen. Und an einem Donnerstag, dem | Der kleine ‘Schutzpatron der Kaufleute und Diebe‘ aber sollte eine zweite Möglichkeit erhalten und in neuer Pracht, an einem neuen Standort, die Bürger der Stadt nicht nur mit seinem Wasserspiel beglücken. Von Februar des Jahres 1975 an, bis Ende Oktober 1975 wurde der Brunnen einer kompletten Restaurierung unterzogen. Mithilfe des Kulturbaufonds und durch Spenden von über 270.000.- DM gelang es den Handwerkern, Bildhauern und Steinmetzen alle Schäden aus schlimmer Zeit zu beseitigen. Und an einem Donnerstag, dem 6. November [[1975]], wurde unter Leitung des damaligen Stadtbaurates [[Uli Zech]] der Merkur Brunnen im Tal feierlich wieder enthüllt. | ||
Doch keine 18 Jahre danach, am 1o. August 1993, vormittags zwischen 8 und 11 Uhr, wurde der “Gott der Kaufleute & Diebe“ vermutlich von Auftragsräubern geraubt, denn der Erlös von 60 kg Bronze 'lohnt' eigentlich schon den Aufwand einer Sachbeschädigung nicht. Eine solche war möglicherweise bei der Vorbereitung des Raubes erfolgt. Denn von einem Giesserei-Fachmann, der bei der Restauration der Thiersch-Replik im Jahr 1975 beteiligt war, hatte einige Tage vor dem Raub am Fuß des Merkur einen Schaden unbekannter Ursache entdeckt und kostenfreie Reparatur angeboten, welches Angebot damals im 'Einlauf-Auslauf-System' der Stadt München hängenblieb. Nach dem Raub aber erhielt die Kunstgiesserei Otto Strehle in Winhöring, die 1975 - nach Vollendung der Restauration - den Merkur vollständig abgeformt hatte, jetzt sogleich und mittels einer Spende vom Landesverband des Bayerischen Einzelhandel, in Höhe von von 22. 000. - DM, den dringenden Auftrag zu einem neuen Bronzeguss, der dann schon am 18. Mai 1994 auf und in der Brunnensäule im Tal sicherer verankert werden konnte. - Damit bekam der Friedrich-von-Thiersch-Merkur und damit Giambolognas „optische Auflösung der Statik von der Basis her“ die dritte Chance für ihren Verbleib in München. | Doch keine 18 Jahre danach, am 1o. August 1993, vormittags zwischen 8 und 11 Uhr, wurde der “Gott der Kaufleute & Diebe“ vermutlich von Auftragsräubern geraubt, denn der Erlös von 60 kg Bronze 'lohnt' eigentlich schon den Aufwand einer Sachbeschädigung nicht. Eine solche war möglicherweise bei der Vorbereitung des Raubes erfolgt. Denn von einem Giesserei-Fachmann, der bei der Restauration der Thiersch-Replik im Jahr 1975 beteiligt war, hatte einige Tage vor dem Raub am Fuß des Merkur einen Schaden unbekannter Ursache entdeckt und kostenfreie Reparatur angeboten, welches Angebot damals im 'Einlauf-Auslauf-System' der Stadt München hängenblieb. Nach dem Raub aber erhielt die Kunstgiesserei Otto Strehle in Winhöring, die 1975 - nach Vollendung der Restauration - den Merkur vollständig abgeformt hatte, jetzt sogleich und mittels einer Spende vom Landesverband des Bayerischen Einzelhandel, in Höhe von von 22. 000. - DM, den dringenden Auftrag zu einem neuen Bronzeguss, der dann schon am 18. Mai 1994 auf und in der Brunnensäule im Tal sicherer verankert werden konnte. - Damit bekam der Friedrich-von-Thiersch-Merkur und damit Giambolognas „optische Auflösung der Statik von der Basis her“ die dritte Chance für ihren Verbleib in München. |
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