9. November in München: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''[[9. November]]''', in Deutschland durch den Judenpogrom 1938, verharmlosend oft die Reichs-Kristallnacht genannt, zu trauriger Berühmtheit gekommen, war vor 1938 ein wichtiger - wenn nicht sogar der wichtigste - Feiertag im Jahreszirkel des nationalsozialistischen Feierjahrs. Zu diesem Datum fanden, in ritueller Wiederholung des so genannten "Hitler-Putsches" von [[1923]], die mit unerhörtem Aufwand verbundenen Feierlichkeiten für die so genannten "Gefallenen der Bewegung" statt, das sind beim Putschversuch durch die Polizei Erschossene. Vorliegende Seite befasst sich mit der Inszenierung des Datums durch die Nationalsozialisten in München und behandelt auch den Wandel dieses Datums und seiner Bedeutung für [[München]] in den Jahren [[1918]] - [[1945]].
Der '''[[9. November]]''', ein Datum, das in Deutschland durch den Judenpogrom 1938, verharmlosend oft die Reichs-Kristallnacht genannt, zu trauriger Berühmtheit gekommen ist, war vor 1938 ein wichtiger - wenn nicht sogar der wichtigste - Feiertag im Jahreszirkel des nationalsozialistischen Feierjahrs. Zu diesem Datum fanden, in ritueller Wiederholung des so genannten "Hitler-Putsches" von [[1923]], die mit unerhörtem Aufwand verbundenen Feierlichkeiten für die so genannten "Gefallenen der Bewegung" statt, das waren die beim Putschversuch durch die Polizei Erschossenen. Die vorliegende Seite befasst sich mit der Inszenierung des Datums durch die Nationalsozialisten in München und behandelt auch den Wandel dieses Datums und seiner Bedeutung für [[München]] in den Jahren [[1918]] - [[1945]].


==Einführung==
==Einführung==
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Zu diesem Zweck wurden militärische Vorbereitungen getroffen, die SA und befreundete 'Kampfbünde' mobilisiert. Am Abend des 8. November umstellen Hitlers Kämpfer den [[Bürgerbräukeller]], wo eine 'Vertrauenskundgebung' stattfindet. Von Kahr spricht gerade, als Hitler den Saal durchquert und mit einem Schuss in die Decke Aufmerksamkeit für seine Person erringt. Er proklamiert die „nationale Revolution“. Den drei vormaligen Putschisten (Kahr, Lossow, Seißer) wird unterdessen im Hinterzimmer unter Zwang eine Zustimmung zur Zusammenarbeit mit Hitlers Gruppe abgenötigt. Noch in der gleichen Nacht widerrufen alle drei dieses Zugeständnis und informieren die Reichswehr. Schon zu diesem Zeitpunkt war der „Ludendorff-Hitler-Putsch“ gescheitert, da er keine wesentliche militärische oder polizeiliche Unterstützung erhielt.
Zu diesem Zweck wurden militärische Vorbereitungen getroffen, die SA und befreundete 'Kampfbünde' mobilisiert. Am Abend des 8. November umstellen Hitlers Kämpfer den [[Bürgerbräukeller]], wo eine 'Vertrauenskundgebung' stattfindet. Von Kahr spricht gerade, als Hitler den Saal durchquert und mit einem Schuss in die Decke Aufmerksamkeit für seine Person erringt. Er proklamiert die „nationale Revolution“. Den drei vormaligen Putschisten (Kahr, Lossow, Seißer) wird unterdessen im Hinterzimmer unter Zwang eine Zustimmung zur Zusammenarbeit mit Hitlers Gruppe abgenötigt. Noch in der gleichen Nacht widerrufen alle drei dieses Zugeständnis und informieren die Reichswehr. Schon zu diesem Zeitpunkt war der „Ludendorff-Hitler-Putsch“ gescheitert, da er keine wesentliche militärische oder polizeiliche Unterstützung erhielt.


* 8. November 1937 bis 31. Januar 1938 erstmals wird in der Bibliothek des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] die Propagandaausstellung {{WL2|Der ewige Jude (Ausstellung)|Der ewige Jude}}, gezeigt. Sie bereitet die nächsten Verfolgungsschritte vor. Am 8. November wurde sie von J. Goebbels und anderen Nazifunktonären eröffnet.
== 1937, eine Hetzausstellung wird eröffnet ==
 
''Der ewige Jude''' war Titel einer von den Nationalsozialisten reichsweit ab November 1937 veranstalteten [[Wanderausstellung]]. Die Ausstellung fand vom 8. November 1937 bis 31. Januar 1938 erstmals in der Bibliothek ddes [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] in München statt. Am 8. November wurde sie von [[Joseph Goebbels]] und anderen Nazifunktionären eröffnet.
 
== 1937 ==
''Der ewige Jude''' war Titel einer von den Nationalsozialisten reichsweit ab November 1937 veranstalteten [[Wanderausstellung]]. Die Ausstellung fand vom 8. November 1937 bis 31. Januar 1938 erstmals in der Bibliothek des Deutschen Museums in München statt. Am 8. November wurde sie von [[Joseph Goebbels]] und anderen Nazis eröffnet.


== 1938: Judenpogrom der NSDAP und SS ==
== 1938: Judenpogrom der NSDAP und SS ==
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===Ablauf===
===Ablauf===
; 9. November: Im [[Altes Rathaus|Alten Rathaus]] hält der NS-Propagandeminister Joseph Goebbels seine Rede, nachdem Hitler die Versammmlung verlassen hat, die als Auftakt des Novemberpogroms gilt.
; 9. November: Im [[Altes Rathaus|Alten Rathaus]] hält der NS-Propagandeminister Joseph Goebbels seine Rede, nachdem Hitler die Versammmlung verlassen hat, die als Auftakt des Novemberpogroms gilt.


===Ermordete und Tote ===
===Ermordete und Tote ===
 


===Zerstörte oder stark beschädigte Gebäude===
===Zerstörte oder stark beschädigte Gebäude===
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* [[München in der Zeit des Nationalsozialismus]]
* [[München in der Zeit des Nationalsozialismus]]
* [[Erich Ludendorff]]
* [[Erich Ludendorff]]


== Literatur==
== Literatur==
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* [http://www.alemannia-judaica.de/muenchen_synagogen.htm#Die%20Zerst%F6rung%20der%20Hauptsynagoge Die Zerstörung der Hauptsynagoge im Juni 1938 und die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938] (Seite von alemannia-judaica.de)
* [http://www.alemannia-judaica.de/muenchen_synagogen.htm#Die%20Zerst%F6rung%20der%20Hauptsynagoge Die Zerstörung der Hauptsynagoge im Juni 1938 und die Ereignisse beim Novemberpogrom 1938] (Seite von alemannia-judaica.de)
* [http://www.schoah.org/pogrom/muenchen/1938.htm Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938] (insbesondere zum Buch von  Andreas Heusler und Tobias Weger; Seite bei schoah.org )
* [http://www.schoah.org/pogrom/muenchen/1938.htm Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938] (insbesondere zum Buch von  Andreas Heusler und Tobias Weger; Seite bei schoah.org )
* Propagandaausstellung {{WL2|Der ewige Jude (Ausstellung)|Der ewige Jude}}, 1937/1938


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
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