Gaswerk: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gaswerk der [[Stadtwerke München]] befand sich an der Dachauer Strasse 148 in [[Moosach]]. Mit dem Bau wurde 1906 begonnen, nachdem die früheren Gaswerke an der Thalkirchner Strasse und Am Kirchstein (heute Vogelweideplatz) mit dem wachsenden Gasbedarf Münchens nicht mehr Schritt halten konnten. Im Gaswerk Moosach wurde von der Inbetriebnahme am 23.April 1909 bis zum 20. März 1967 durch Vergasung von Steinkohle Stadtgas erzeugt.  
Das Gaswerk der [[Stadtwerke München]] befand sich an der Dachauer Strasse 148 in [[Moosach]]. Mit dem Bau wurde 1906 begonnen, nachdem die früheren Gaswerke an der Thalkirchner Strasse und Am Kirchstein (heute Vogelweideplatz) mit dem wachsenden Gasbedarf Münchens nicht mehr Schritt halten konnten. Im Gaswerk Moosach wurde von der Inbetriebnahme am 23.April 1909 bis zum 20. März 1967 durch Vergasung von Steinkohle Stadtgas erzeugt.  


Seit 1960 wurde dem Stadtgas Erdgas beigemischt (damals wurde das Erdgas noch aus Vorkommen im oberbayrischen Isen gefördert). Da Erdgas im Gegensatz zu Stadtgas einen höheren Heizwert besitzt, musste bis zur Umstellung der Gasverbraucher auf Erdgas das Erdgas durch Spaltanlagen entsprechend umgewandelt werden. Am 10. November 1975 war die Gasversorgung der Stadt München vollständig auf das ergiebigere Roherdgas umgestellt; das Gaswerk wurde endgültig ausser Betrieb genommen.  
Seit 1960 wurde dem Stadtgas Erdgas beigemischt (damals wurde das Erdgas noch aus Vorkommen im oberbayrischen Isen gefördert). Da Erdgas im Gegensatz zu Stadtgas einen höheren Heizwert besitzt, musste bis zur Umstellung der Gasverbraucher das Erdgas durch Spaltanlagen entsprechend umgewandelt werden. Am 10. November 1975 war die Gasversorgung der Stadt München vollständig auf das ergiebigere Roherdgas umgestellt; das Gaswerk wurde endgültig ausser Betrieb genommen.  


Bis dahin war das Gaswerk der wohl unbeliebteste Arbeitsplatz bei den Stadtwerken. Es war heiss (die Kohle wurde unter Luftabschluss bis auf 1200 Grad erhitzt), es stank (das entstehende Rohgas enthielt zahlreiche Stoffe, wie Ammoniak, Schwefel und Teer) und es war anstrengende körperliche Arbeit. Um das Gaswerk attraktiver zu machen, gab es auf dem Gaswerksgelände zahlreiche Angebote, wie ein Schwimmbad, eine Kantine mit Kegelbahn, Werkswohnungen und Sportplatz. Nach und nach entstand somit, zusammen mit den eigentlichen Einrichtungen des Gaswerks, wie Ofenblöcken, Gasbehältern, Teerbehältern, Kohlesilos, Wasserturm, Werkstätten und Labors, Güterbahnhof und Lokschuppen, eine Stadt in der Stadt.
Bis dahin war das Gaswerk der wohl unbeliebteste Arbeitsplatz bei den Stadtwerken. Es war heiss (die Kohle wurde unter Luftabschluss bis auf 1200 Grad erhitzt), es stank (das entstehende Rohgas enthielt zahlreiche Stoffe, wie Ammoniak, Schwefel und Teer, die herausgefiltert werden mussten) und es war anstrengende körperliche Arbeit. Um das Gaswerk attraktiver zu machen, gab es auf dem Gaswerksgelände zahlreiche Angebote, wie ein Schwimmbad, eine Kantine mit Kegelbahn, Werkswohnungen und Sportplatz. Nach und nach entstand somit, zusammen mit den eigentlichen Einrichtungen des Gaswerks, wie Kohlehalden, Ofenblöcken, Gasbehältern, Teerbehältern, Kohlesilos, Wasserturm, Werkstätten und Labors, Güterbahnhof und Lokschuppen, eine Stadt in der Stadt.


Das Stadtgas bestand zu einem nicht unerheblichen Teil aus giftigem Kohlenmonoxid (CO). Da das Gas zudem geruchlos war, gab es Jahr um Jahr etwa 200 Todesfälle durch Vergiftungen oder Explosionen. Um diese Gefahren einzudämmen, wurden dem Gas Geruchsstoffe beigemischt, so dass ausströmendes Gas besser bemerkt weurde. Ausserdem wurde 1962 eine Entgiftungsanlage installiert, welche den Kohlenmonoxidgehalt auf unter 2% verminderte.
Das Stadtgas bestand zu einem nicht unerheblichen Teil aus giftigem Kohlenmonoxid (CO). Da das Gas zudem geruchlos war, gab es Jahr um Jahr etwa 200 Todesfälle durch Vergiftungen oder Explosionen. Um diese Gefahren einzudämmen, wurden dem Gas Geruchsstoffe beigemischt, so dass ausströmendes Gas besser bemerkt weurde. Ausserdem wurde 1962 eine Entgiftungsanlage installiert, welche den Kohlenmonoxidgehalt auf unter 2% verminderte.
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