Ludwigsfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1938 begann auch die Produktion von Flugmotoren im [[BMW]]-Werk [[Allach]], das ab 1936 nördlich von Ludwigsfeld in den [[Allacher Forst]] hineingebaut worden war. Um den Bedarf des BMW-Werks an Arbeitskräften zu decken, entstand in den Jahren des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] rund um das Werk ein ganzes System an Lagern für Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge aus dem [[KZ Dachau]]. 1941 errichtete die Firma ein eigenes Lager mit dem Namen ''[[Lager Ludwigsfeld]]'' gegenüber dem Werk auf der östlichen Seite der [[Dachauer Straße]]. Östlich dieses Lagers, jenseits des [[Schwabenbächl]]s auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Ludwigsfeld, bestand vom 19.3.1943 bis zu seiner Befreiung am 30. April 1945 das [[KZ-Außenlager Allach]], in dem zeitweise 20.000 Häftlinge gefangen waren. Von hier startete auch am 26. April 1945 mit einigen tausend Teilnehmern der sog. [[Todesmarsch]].
Im Jahr 1938 begann auch die Produktion von Flugmotoren im [[BMW]]-Werk [[Allach]], das ab 1936 nördlich von Ludwigsfeld in den [[Allacher Forst]] hineingebaut worden war. Um den Bedarf des BMW-Werks an Arbeitskräften zu decken, entstand in den Jahren des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] rund um das Werk ein ganzes System an Lagern für Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge aus dem [[KZ Dachau]]. 1941 errichtete die Firma ein eigenes Lager mit dem Namen ''[[Lager Ludwigsfeld]]'' gegenüber dem Werk auf der östlichen Seite der [[Dachauer Straße]]. Östlich dieses Lagers, jenseits des [[Schwabenbächl]]s auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Ludwigsfeld, bestand vom 19.3.1943 bis zu seiner Befreiung am 30. April 1945 das [[KZ-Außenlager Allach]], in dem zeitweise 20.000 Häftlinge gefangen waren. Von hier startete auch am 26. April 1945 mit einigen tausend Teilnehmern der sog. [[Todesmarsch]].


=== Internierungslager und Wohnsiedlung, Verkauf ===
== Internierungslager und Wohnsiedlung ==
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das KZ-Außenlager Allach zuerst ein Internierungslager, später ein Materialdepot der [[US-Armee|Amerikaner]]. 1952 wurde im westlichen Teil des ehemaligen KZ-Außenlagers die Wohn[[siedlung]] Ludwigsfeld errichtet. In den Jahren 1998–2000 wurden südlich und östlich der Siedlung Ludwigsfeld neue Wohnungen und Häuser gebaut. Doch auch dies war kein Grund für die Stadt München, sich verstärkt um diesen Stadtteil zu kümmern. Als Höhepunkt ihrer Politik gegenüber dem ungeliebten "Glasscherbenviertel" unterbreitete die Landeshauptstadt München ein so geringes Kaufangebot, dass der Bund dieses ablehnte. Die PATRIZIA AG erwarb die Siedlung Ludwigsfeld 2007 für 10,5 Millionen Euro.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das KZ-Außenlager Allach zuerst ein Internierungslager, später ein Materialdepot der [[US-Armee|Amerikaner]]. 1952 wurde im westlichen Teil des ehemaligen KZ-Außenlagers die Wohn[[siedlung]] Ludwigsfeld errichtet. In den Jahren 1998–2000 wurden südlich und östlich der Siedlung Ludwigsfeld neue Wohnungen und Häuser gebaut. Doch auch dies war kein Grund für die Stadt München, sich verstärkt um diesen Stadtteil zu kümmern. Als Höhepunkt ihrer Politik gegenüber dem ungeliebten "Glasscherbenviertel" unterbreitete die Landeshauptstadt München ein so geringes Kaufangebot, dass der Bund dieses ablehnte. Die PATRIZIA AG erwarb die Siedlung Ludwigsfeld 2007 für 10,5 Millionen Euro.


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