Haila von Westarp: Unterschied zwischen den Versionen
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Gräfin Westarp war Mitglied der nationalistisch und [[Judenfeindlichkeit|antisemitisch]] orientierten [[Thule-Gesellschaft]] in München und arbeitete für diese seit März 1919 als Sekretärin. Am 26. April 1919 wurde sie in ihrer Wohnung von Rotgardisten verhaftet und am gleichen Tag zusammen mit 21 weiteren Gegnern der Münchener Räterepublik im als Kaserne benutzten [[Luitpold-Gymnasium (München, bis 1918)|Luitpold-Gymnasium]] interniert. Kurze Zeit später, am 29. April 1919, verbreitet sich das Gerücht, dass bei der Eroberung [[Grünwald]]s elf Rotgardisten als Geiseln genommen und ermordet worden seien. Daraufhin wurden zehn der Internierten, unter ihnen Gräfin Westarp in der Nacht erschossen. Es ist unklar, ob der Befehl zur [[Mord (Deutschland)|Ermordung]] von Soldatenrat Egelhofer kam oder der | Gräfin Westarp war Mitglied der nationalistisch und [[Judenfeindlichkeit|antisemitisch]] orientierten [[Thule-Gesellschaft]] in München und arbeitete für diese seit März 1919 als Sekretärin. Am 26. April 1919 wurde sie in ihrer Wohnung von Rotgardisten verhaftet und am gleichen Tag zusammen mit 21 weiteren Gegnern der Münchener Räterepublik im als Kaserne benutzten [[Luitpold-Gymnasium (München, bis 1918)|Luitpold-Gymnasium]] interniert. Kurze Zeit später, am 29. April 1919, verbreitet sich das Gerücht, dass bei der Eroberung [[Grünwald]]s elf Rotgardisten als Geiseln genommen und ermordet worden seien. Daraufhin wurden zehn der Internierten, unter ihnen Gräfin Westarp in der Nacht erschossen. Es ist unklar, ob der Befehl zur [[Mord (Deutschland)|Ermordung]] von Soldatenrat [[Rudolf Egelhofer|Egelhofer]] kam oder der lokale Kommandant Fritz Seidel auf eigene Faust gehandelt hat. Acht Tatbeteiligte wurden später zum Tode verurteilt und hingerichtet, den möglichen Befehlsgeber Egelhofer ermordeten Weißgardisten nach seiner Ergreifung noch an Ort und Stelle. Der gesamte Fall wurde von Medien als „Geiselmord“ bezeichnet und überregional rezipiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Benedikt Weyerer |url=https://www.spiegel.de/geschichte/muenchner-raeterepublik-a-947889.html |titel=Münchner Räterepublik – Mord im Luitpold-Gymnasium |werk=[[Der Spiegel]] |datum=2007-09-25 |abruf=2020-08-12 |sprache=de}}</ref> | ||
Zu den anderen im Garten des Luitpoldgymnasiums Erschossenen gehörten sechs weitere Mitglieder der rechtsextremistischen Thule Gesellschaft (unter ihnen [[Gustav von Thurn und Taxis]]) sowie zwei Soldaten des 8. Husarenregiments (Walter Hindorf und Fritz Linnenbrügger) und der Professor [[Ernst Berger (Maler)|Ernst Berger.]] Die nationalsozialistische Propaganda betrachtete die unter dem Eindruck der einrückenden Truppen der Reichsregierung Erschossenen als „erste Blutzeugen“ und benannte 1936 eine Straße nach der antisemitischen Hella von Westarp, die bis heute diesen Namen trägt. Hella von Westarp liegt auf dem Münchner Westfriedhof begraben. | Zu den anderen im Garten des Luitpoldgymnasiums Erschossenen gehörten sechs weitere Mitglieder der rechtsextremistischen Thule Gesellschaft (unter ihnen [[Gustav von Thurn und Taxis]]) sowie zwei Soldaten des 8. Husarenregiments (Walter Hindorf und Fritz Linnenbrügger) und der Professor [[Ernst Berger (Maler)|Ernst Berger.]] Die nationalsozialistische Propaganda betrachtete die unter dem Eindruck der einrückenden Truppen der Reichsregierung Erschossenen als „erste Blutzeugen“ und benannte 1936 eine Straße nach der antisemitischen Hella von Westarp, die bis heute diesen Namen trägt. Hella von Westarp liegt auf dem Münchner Westfriedhof begraben. |