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== Biographie == | == Biographie == | ||
Bettina Heinen war die Tochter des aus Bauchem gebürtigem Journalisten Johann Jakob Josef „Hanns“ Heinen (1895–1961), langjähriger Chefredakteur des Solinger Tageblatts und der Branchenzeitung Eberswalder Offertenblatt, der sich auch als Lyriker und Dramatiker betätigte.[2] Ihre Mutter Erna, geborene Steinhoff (1898–1969), wurde in Düsseldorf geboren und entstammte aus einer westfälischen Familie mit Sitz auf dem Rittergut Haus Ahse bei Soest.[3][4] Bettina Heinen hatte drei Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester; die Kinder wuchsen in einem von Kunst und Offenheit geprägten Elternhaus in Solingen auf.[5] Die Familie lebte in einem alten Fachwerkhaus im Ortsteil Höhscheid, ehemaliges Steigerhaus eines dortigen Bleibergwerks, das Heinen bei den Aufenthalten in ihrer Heimatstadt bis im hohen Alter weiterhin bewohnte. | [[Bettina Heinen-Ayech]] war die Tochter des aus Bauchem gebürtigem Journalisten Johann Jakob Josef „Hanns“ Heinen (1895–1961), langjähriger Chefredakteur des Solinger Tageblatts und der Branchenzeitung Eberswalder Offertenblatt, der sich auch als Lyriker und Dramatiker betätigte.[2] Ihre Mutter Erna, geborene Steinhoff (1898–1969), wurde in Düsseldorf geboren und entstammte aus einer westfälischen Familie mit Sitz auf dem Rittergut Haus Ahse bei Soest.[3][4] Bettina Heinen hatte drei Geschwister, zwei Brüder und eine Schwester; die Kinder wuchsen in einem von Kunst und Offenheit geprägten Elternhaus in Solingen auf.[5] Die Familie lebte in einem alten Fachwerkhaus im Ortsteil Höhscheid, ehemaliges Steigerhaus eines dortigen Bleibergwerks, das Heinen bei den Aufenthalten in ihrer Heimatstadt bis im hohen Alter weiterhin bewohnte. | ||
Während des Zweiten Weltkriegs lebte Bettina Heinen ab 1942 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Kreuzthal-Eisenbach bei Isny im Allgäu, später stieß der Maler und Freund der Familie, Erwin Bowien (1899–1972), dazu, der 1942 nach zehnjährigem Aufenthalt in den Niederlanden nach Deutschland zurückgekehrt war und sich auf ständiger Flucht vor den NS-Behörden befand. Der Vater Hanns Heinen folgte 1944, nachdem er einen Artikel über die wirkliche Lage Deutschlands veröffentlicht hatte. Gegen ihn und Bowien trafen in Kreuzthal Haftbefehle ein, die „das Postfräulein zerriss“, wie Heinen später angab. | Während des Zweiten Weltkriegs lebte Bettina Heinen ab 1942 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Kreuzthal-Eisenbach bei Isny im Allgäu, später stieß der Maler und Freund der Familie, [[Erwin Bowien (1899–1972)]], dazu, der 1942 nach zehnjährigem Aufenthalt in den Niederlanden nach Deutschland zurückgekehrt war und sich auf ständiger Flucht vor den NS-Behörden befand. Der Vater Hanns Heinen folgte 1944, nachdem er einen Artikel über die wirkliche Lage Deutschlands veröffentlicht hatte. Gegen ihn und Bowien trafen in Kreuzthal Haftbefehle ein, die „das Postfräulein zerriss“, wie Heinen später angab. | ||
Von 1948 bis 1954 besuchte die junge Bettina Heinen das Solinger August-Dicke-Mädchengymnasium, wo eine Lehrerin ihr Talent erkannte und förderte. Eine erste künstlerische Ausbildung erhielt sie durch Bowien, der 1945 zur Familie Heinen – ins sogennante "Schwarze Haus" zog und der bis zu seinem Tod ihr Mentor blieb.[3] Ab 1954 besuchte sie die Kölner Werkschulen und dort die Klasse für monumentale Wandmalerei von Otto Gerster, dabei wurden ihr drei Vorklassen erlassen.[9] 1955 wurden erstmals Werke von Bettina Heinen – 20 Aquarelle und Zeichnungen – im Kursaal von Bad Homburg ausgestellt. Bilder der damals 18-jährigen Bettina Heinen wurden von der Frankfurter Galeristin Hanna Bekker vom Rath in die Gruppenausstellung Deutsche Kunst der Gegenwart (1955/56) aufgenommen, in der diese neben Kunstwerken von Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz auf einer Tournee durch Südamerika, Afrika und Asien gezeigt wurden. Schmidt-Rottluff riet ihr: „Bettina, bleib Dir treu!“ | Von 1948 bis 1954 besuchte die junge Bettina Heinen das Solinger August-Dicke-Mädchengymnasium, wo eine Lehrerin ihr Talent erkannte und förderte. Eine erste künstlerische Ausbildung erhielt sie durch Bowien, der 1945 zur Familie Heinen – ins sogennante "Schwarze Haus" zog und der bis zu seinem Tod ihr Mentor blieb.[3] Ab 1954 besuchte sie die Kölner Werkschulen und dort die Klasse für monumentale Wandmalerei von Otto Gerster, dabei wurden ihr drei Vorklassen erlassen.[9] 1955 wurden erstmals Werke von Bettina Heinen – 20 Aquarelle und Zeichnungen – im Kursaal von Bad Homburg ausgestellt. Bilder der damals 18-jährigen Bettina Heinen wurden von der Frankfurter Galeristin Hanna Bekker vom Rath in die Gruppenausstellung Deutsche Kunst der Gegenwart (1955/56) aufgenommen, in der diese neben Kunstwerken von Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz auf einer Tournee durch Südamerika, Afrika und Asien gezeigt wurden. Schmidt-Rottluff riet ihr: „Bettina, bleib Dir treu!“ | ||
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Bettina Heinen-Ayech verstarb am 7. Juni 2020 im Alter von 82 Jahren in München. | Bettina Heinen-Ayech verstarb am 7. Juni 2020 im Alter von 82 Jahren in München. | ||
2020 wurde an dem Elternhaus, dem sogenannten „Schwarzen Haus“, eine Gedenktafel für sie und ihre Freunde aus einer Künstlerkolonie, angebracht. | 2020 wurde an dem Elternhaus, dem sogenannten „Schwarzen Haus“, eine Gedenktafel für sie und ihre Freunde aus einer Künstlerkolonie, angebracht. | ||
== Bibliographie == | == Bibliographie == |
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