Domagkpark: Unterschied zwischen den Versionen

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807 Bytes hinzugefügt ,  9. April 2020
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Um der Siedlung eine eigene Identität und einen eigenen Gebietscharakter zu verleihen, wurde für die Umsetzung ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet, der Grundstrukturen wie etwa ein Farbkonzept vorgibt. Der Leitfaden wurde in die Kaufverträge der Grundstücke aufgenommen und bildet die Grundlage für das Beratungsgremium zur Beurteilung der Bauvorhaben. <ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>
Um der Siedlung eine eigene Identität und einen eigenen Gebietscharakter zu verleihen, wurde für die Umsetzung ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet, der Grundstrukturen wie etwa ein Farbkonzept vorgibt. Der Leitfaden wurde in die Kaufverträge der Grundstücke aufgenommen und bildet die Grundlage für das Beratungsgremium zur Beurteilung der Bauvorhaben. <ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>


== Architektur am Domagkpark ==
== Architektur im Domagkpark ==


Zentrum des Quartiers ist der '''Bauhausplatz''', dessen Fertigstellung im Mai 2020 geplant ist. Dort liegt die Grundschule und Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und Einzelhandel sowie das Horizont-Haus. Zudem bildet er das Entree zur östlich anschließenden zentralen Parkanlage. Am 13. Mai 2016 wurde über die Ergebnisse eines Planungsworkshops (durchgeführt vom Baureferat der Stadt München) für den neuen Platz entschieden. Ein Gremium empfiehlt den Entwurf „Umsonst und Draußen“ des Teams Burger Kühn / Olaf Metzel mit großer Mehrheit zur Realisierung und begründet ihre Entscheidung:
Zentrum des Quartiers ist der '''Bauhausplatz''', dessen Fertigstellung im Mai 2020 geplant ist. Dort liegt die Grundschule und Wohn- und Geschäftshäuser mit Gastronomie und Einzelhandel sowie das Horizont-Haus. Zudem bildet er das Entree zur östlich anschließenden zentralen Parkanlage. Am 13. Mai 2016 wurde über die Ergebnisse eines Planungsworkshops (durchgeführt vom Baureferat der Stadt München) für den neuen Platz entschieden. Ein Gremium empfiehlt den Entwurf „Umsonst und Draußen“ des Teams Burger Kühn / Olaf Metzel mit großer Mehrheit zur Realisierung und begründet ihre Entscheidung:
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Die '''Grundschule am Bauhausplatz''' wurde nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Münchner_Lernhauskonzept| Münchner Lernhauskonzept] gebaut und ist fast baugleich mit vier weiteren Grundschulen in München. Die Stadt München wollte so nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit, um den stetig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildung-muenchen-baut-neue-schulen-obwohl-es-dafuer-noch-keine-schueler-gibt-1.3619462 Süddeutsche Zeitung "München baut neue Schulen - obwohl es dafür noch keine Schüler gibt" vom 8. August 2017, 15:30 Uhr]</ref> Sie wurde am 11.Juli 2019 eingeweiht.<ref>[https://www.grundschulebauhausplatz.de/presse/ Grundschule am Bauhausplatz]</ref> In der bayerischen Landeshauptstadt hat das Baureferat mit dem Münchner Lernhaus vor einigen Jahren ein ganzheitliches Schul- und Raumprogramm formuliert, das Architektur, Lehre, Pädagogik und Austausch unter Schülern und Lehrenden nach einem klaren Prinzip organisiert: Die Unterrichtsräume werden um eine gemeinsame Mitte angeordnet, wodurch das stufenübergreifende Lernen in den Ganztagsschulen unterstützt werden soll. Diese Cluster sind weitgehend autonom und funktionieren als „kleine Schule innerhalb eines großen Schulkomplexes“. Dafür entwickelten die für ihre Schulbauten bereits bekannten [https://www.wulfarchitekten.com/projekte/detail/show/vier-grundschulen-in-modularer-bauweise/| Architekten Wulf] ein „Lernhausmodul“, das vier Klassenzimmer, zwei Räume für die Ganztagsbetreuung und einen Teamraum der Lehrer vereint. Links und rechts neben dem Teamraum liegen Sanitäranlagen, ein Materiallager sowie zwei offene, quadratische Nischen mit erhöhtem Bodenniveau, die zum Beispiel als „Lernnischen“ genutzt werden können. In der Mitte des Clusters befndet sich der Pausenbereich, der sich wiederum zu einem etwa 100 Quadratmeter großen Atrium öffnet. Einen hohen Wiedererkennungswert schaffen die zwölf Zentimeter starken, drei Meter breiten und 10,5 Meter langen Tonnengewölbe aus Sichtbeton, die die Räume stützenfrei überspannen. Teilweise verglaste Wände sorgen für Transparenz zwischen den Bereichen und ausreichend Tageslicht im Inneren der vergleichsweise tiefen Baukörper. Von außen ist die modulare Bauweise zwar zu erahnen, doch nicht zuletzt durch die luftig wirkenden, umlaufenden Loggien, die als Rettungswege dienen, wird der Eindruck rigider Serialität vermieden. Die Grundschule am Bauhausplatz ist eine fünfzügige Grundschule mit Ganztagesbetreuung. <ref>[https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Vier_Grundschulen_von_Wulf_Architekten_5403421.html Grundschule Bauhausplatz von Wulf Architekten]</ref>
Die '''Grundschule am Bauhausplatz''' wurde nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Münchner_Lernhauskonzept| Münchner Lernhauskonzept] gebaut und ist fast baugleich mit vier weiteren Grundschulen in München. Die Stadt München wollte so nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit, um den stetig steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildung-muenchen-baut-neue-schulen-obwohl-es-dafuer-noch-keine-schueler-gibt-1.3619462 Süddeutsche Zeitung "München baut neue Schulen - obwohl es dafür noch keine Schüler gibt" vom 8. August 2017, 15:30 Uhr]</ref> Sie wurde am 11.Juli 2019 eingeweiht.<ref>[https://www.grundschulebauhausplatz.de/presse/ Grundschule am Bauhausplatz]</ref> In der bayerischen Landeshauptstadt hat das Baureferat mit dem Münchner Lernhaus vor einigen Jahren ein ganzheitliches Schul- und Raumprogramm formuliert, das Architektur, Lehre, Pädagogik und Austausch unter Schülern und Lehrenden nach einem klaren Prinzip organisiert: Die Unterrichtsräume werden um eine gemeinsame Mitte angeordnet, wodurch das stufenübergreifende Lernen in den Ganztagsschulen unterstützt werden soll. Diese Cluster sind weitgehend autonom und funktionieren als „kleine Schule innerhalb eines großen Schulkomplexes“. Dafür entwickelten die für ihre Schulbauten bereits bekannten [https://www.wulfarchitekten.com/projekte/detail/show/vier-grundschulen-in-modularer-bauweise/| Architekten Wulf] ein „Lernhausmodul“, das vier Klassenzimmer, zwei Räume für die Ganztagsbetreuung und einen Teamraum der Lehrer vereint. Links und rechts neben dem Teamraum liegen Sanitäranlagen, ein Materiallager sowie zwei offene, quadratische Nischen mit erhöhtem Bodenniveau, die zum Beispiel als „Lernnischen“ genutzt werden können. In der Mitte des Clusters befndet sich der Pausenbereich, der sich wiederum zu einem etwa 100 Quadratmeter großen Atrium öffnet. Einen hohen Wiedererkennungswert schaffen die zwölf Zentimeter starken, drei Meter breiten und 10,5 Meter langen Tonnengewölbe aus Sichtbeton, die die Räume stützenfrei überspannen. Teilweise verglaste Wände sorgen für Transparenz zwischen den Bereichen und ausreichend Tageslicht im Inneren der vergleichsweise tiefen Baukörper. Von außen ist die modulare Bauweise zwar zu erahnen, doch nicht zuletzt durch die luftig wirkenden, umlaufenden Loggien, die als Rettungswege dienen, wird der Eindruck rigider Serialität vermieden. Die Grundschule am Bauhausplatz ist eine fünfzügige Grundschule mit Ganztagesbetreuung. <ref>[https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Vier_Grundschulen_von_Wulf_Architekten_5403421.html Grundschule Bauhausplatz von Wulf Architekten]</ref>
Ebenfalls am Bauhausplatz gelegen ist das '''Horizont-Haus Domagkpark''' des HORIZONT e. V. in München. Mit einem ganzheitlichen Konzept verfolgt der Verein das Ziel, wohnungslosen Müttern und ihren Kindern mehr als ein Dach über dem Kopf zu geben, sondern ihnen mit zusätzlichen Angeboten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. In dem Haus haben 48 ehemals wohnungslose Familien ihren festen Wohnsitz. Zusätzlich gibt es dort die Kulturbühne Spagat, eine Kindertagesstätte und ein öffentliches Restaurant. <ref>[https://www.horizont-domagkpark.org/ Horizont-Haus Domagkpark]</ref> Die Kulturbühne Spagat präsentiert ein vielfältiges Programm aus Theater, Musik, Lesungen und Kabarett. <ref>[https://www.horizont-domagkpark.org/kulturbuehne-spagat/ Kulturbühne Spagat im Domagkpark]</ref>


Am südöstlichen Ende des Stadtquartiers befindet sich das '''Städtische Atelierhaus am Domagkpark'''. Seit den 1990er Jahren hatte sich auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne im Rahmen einer Zwischennutzung eine der größten Künstlerkolonien Europas entwickelt, die unter dem Begriff DomagkAteliers weit über Münchens Grenzen hinaus bekannt wurde. Als sich Mitte der 2010er Jahre konkretisierte, dass die alten Kasernengebäude einem neuen Wohnviertel weichen werden, beschloss der Stadtrat der Landeshauptstadt München den Erhalt von "Haus 50", dem größten Gebäude, das zukünftig als städtisches Atelierhaus betrieben werden sollte. Ab 2007 erfolgten der Ankauf und die Sanierung von "Haus 50" und der zusätzliche Ausbau des Südflügels mit einer Investitionssumme von 5,35 Mio Euro. 2009 war das Haus bezugsfähig. Seither werden 100 Ateliers von der Stadt München für jeweils fünf Jahre an Künstlerinnen und Künstler überlassen. Die Belegung des Atelierhauses erfolgt im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens und wird vom Stadtrat entschieden. Zusätzlich werden von der Stadt zwei Gastateliers mietfrei für den internationalen Austausch zur Verfügung gestellt. Der Ausstellungsraum im Städtischen Atelierhaus am Domagkpark mit über 160 qm Fläche dient vorwiegend als Präsentationsforum für die Künstlerinnen und Künstler im Atelierhaus. Auch andere künstlerische Nutzungen sind auf Anfrage möglich.<ref>[https://www.domagkateliers.de/haus-50 Domagkateliers Haus 50]</ref>
Am südöstlichen Ende des Stadtquartiers befindet sich das '''Städtische Atelierhaus am Domagkpark'''. Seit den 1990er Jahren hatte sich auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne im Rahmen einer Zwischennutzung eine der größten Künstlerkolonien Europas entwickelt, die unter dem Begriff DomagkAteliers weit über Münchens Grenzen hinaus bekannt wurde. Als sich Mitte der 2010er Jahre konkretisierte, dass die alten Kasernengebäude einem neuen Wohnviertel weichen werden, beschloss der Stadtrat der Landeshauptstadt München den Erhalt von "Haus 50", dem größten Gebäude, das zukünftig als städtisches Atelierhaus betrieben werden sollte. Ab 2007 erfolgten der Ankauf und die Sanierung von "Haus 50" und der zusätzliche Ausbau des Südflügels mit einer Investitionssumme von 5,35 Mio Euro. 2009 war das Haus bezugsfähig. Seither werden 100 Ateliers von der Stadt München für jeweils fünf Jahre an Künstlerinnen und Künstler überlassen. Die Belegung des Atelierhauses erfolgt im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens und wird vom Stadtrat entschieden. Zusätzlich werden von der Stadt zwei Gastateliers mietfrei für den internationalen Austausch zur Verfügung gestellt. Der Ausstellungsraum im Städtischen Atelierhaus am Domagkpark mit über 160 qm Fläche dient vorwiegend als Präsentationsforum für die Künstlerinnen und Künstler im Atelierhaus. Auch andere künstlerische Nutzungen sind auf Anfrage möglich.<ref>[https://www.domagkateliers.de/haus-50 Domagkateliers Haus 50]</ref>
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