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Das entscheidende Kriterium für die Verwendung im Pressereferat des Kriegsministeriums war und blieb die juristische Vorbildung, die allerdings bei genauer Betrachtung des Aktenmaterials nur begrenzt zum Tragen kam. Auffallend ist vielmehr, dass sich das Pressereferat trotz seines vorwiegend juristisch geschulten Personals in allen Fragen, in die juristisch Argumente hinsichtlich der Anwendung des Artikels 4 Ziffer 2 des Kriegszustandsgesetzes hineinspielten, an die Rechtsabteilung des Kriegsministeriums wandte, die auch vor der Einrichtung des Pressereferates alle die Presse betreffenden Fragen erledigt hatte. <ref>KA. Mkr. 865, Bl. 100, S.10</ref> | Das entscheidende Kriterium für die Verwendung im Pressereferat des Kriegsministeriums war und blieb die juristische Vorbildung, die allerdings bei genauer Betrachtung des Aktenmaterials nur begrenzt zum Tragen kam. Auffallend ist vielmehr, dass sich das Pressereferat trotz seines vorwiegend juristisch geschulten Personals in allen Fragen, in die juristisch Argumente hinsichtlich der Anwendung des Artikels 4 Ziffer 2 des Kriegszustandsgesetzes hineinspielten, an die Rechtsabteilung des Kriegsministeriums wandte, die auch vor der Einrichtung des Pressereferates alle die Presse betreffenden Fragen erledigt hatte. <ref>KA. Mkr. 865, Bl. 100, S.10</ref> | ||
Unter den in den ersten Kriegstagen einberufenen Mitarbeitern des Pressereferates befand sich der Journalist {{WL2|Friedrich Möhl}} von den Münchner Neuesten Nachrichten. Durch seine Verwednung im Pressereferat erhoffte sich der Referent in jenen Anfängen der Zensur einen günstigen Einfluss auf die Beziehungen zwischen Presse und Zensurbehörde des Kriegsministeriums.<ref>Dr. Friedrich Möhl übernahm dann später die Leitung der Münchner Augsburger Abendzeitung, die in alldeutsches Fahrwasser geraten war. Vgl. dazu Kap. 5.1.1./. , S. 155ff.</ref> Doch schon bald verzichtete man auf Möhl's Mitarbeit. Seine Anwesenheit hatte zu einer Polemik gegen das Pressereferat geführt.<ref>KA. Mkr. 17139, o.B., 13885, B. 179 c, 14021, o. Bl. Diese Akte ist einem der Hauptkontrahenten Sonnenburgs gewidmet. Als Hauptschriftleiter der Münchner Zeitung hatte {{WL2|Karl Graf von Bothmer}} an der Verwendung Möhls von den MNN Anstoß genommen.</ref> | Unter den in den ersten Kriegstagen einberufenen Mitarbeitern des Pressereferates befand sich der Journalist {{WL2|Friedrich Möhl}} von den Münchner Neuesten Nachrichten. Durch seine Verwednung im Pressereferat erhoffte sich der Referent in jenen Anfängen der Zensur einen günstigen Einfluss auf die Beziehungen zwischen Presse und Zensurbehörde des Kriegsministeriums.<ref>Dr. Friedrich Möhl übernahm dann später die Leitung der Münchner Augsburger Abendzeitung, die in alldeutsches Fahrwasser geraten war. Vgl. dazu Kap. 5.1.1./. , S. 155ff.</ref> Doch schon bald verzichtete man auf Möhl's Mitarbeit. Seine Anwesenheit hatte zu einer Polemik gegen das Pressereferat geführt.<ref>KA. Mkr. 17139, o.B., 13885, B. 179 c, 14021, o. Bl. Diese Akte ist einem der Hauptkontrahenten Sonnenburgs gewidmet. Als Hauptschriftleiter der Münchner Zeitung hatte {{WL2|Karl Graf von Bothmer}} an der Verwendung Möhls von den MNN Anstoß genommen.</ref> |
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