Cornel Chiriac: Unterschied zwischen den Versionen

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Chiriac moderierte nach dem Fall des Jazzverbots in Rumänien die ersten Jazzsendungen im rumänischen Nachkriegsradio und war Mitbegründer der ''European Jazz Federation''. Als Chiriac den Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag vom 21. August 1968 mit einem im Sender vertauschten Tonband mit dem Beatlessong ''Back in the USSR'' kommentierte, wurd seine populäre Pop-, Rock- und Blues-Sendung namens ''Metronom'' sofort eingestellt, und er musste Rumänien über eine manipulierte Ausreisegenehmigung über die Teilnahme an einem Jazzkongress verlassen.  
Chiriac moderierte nach dem Fall des Jazzverbots in Rumänien die ersten Jazzsendungen im rumänischen Nachkriegsradio und war Mitbegründer der ''European Jazz Federation''. Als Chiriac den Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag vom 21. August 1968 mit einem im Sender vertauschten Tonband mit dem Beatlessong ''Back in the USSR'' kommentierte, wurd seine populäre Pop-, Rock- und Blues-Sendung namens ''Metronom'' sofort eingestellt, und er musste Rumänien über eine manipulierte Ausreisegenehmigung über die Teilnahme an einem Jazzkongress verlassen.  


Fortan fand er Anstellung am Sender [[Radio Free Europe]] (RFE) in München, wo er auf Rumänisch die Rocksendung ''Metronom'' fortsetzen soll. Jeden Tag verlässt der DJ seine [[Schwabing|Schwabinger]] Dienstwohnung in der [[Elisabethstraße]] 25 und fährt mit seinem Bonanzarad durch den [[Englischen Garten]] bis in sein Studio im weißen Gebäudekomplex von Radio Free Europe, welcher heute als die sogenannten [[Institute am Englischen Garten]] von der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] genutzt wird. Neben Metronom produzierte er dort auch die zwei Jazzsendungen ''Jazz Magazin'' und ''Jazz à la carte''. Zu dieser Zeit waren die bei Millionen von rumänischen Jugendlichen sehr beliebten Sendungen auch beim damals noch konservativen Radio Free Europe eine kleine kulturelle Revolution.  
Fortan fand er Anstellung am Sender [[Radio Free Europe]] (RFE) am Englischen Garten in München, wo er auf Rumänisch die Rocksendung ''Metronom'' fortsetzen soll. Jeden Tag verlässt der DJ seine [[Schwabing|Schwabinger]] Dienstwohnung in der [[Elisabethstraße]] 25 und fährt mit seinem Bonanzarad durch den [[Englischen Garten]] bis in sein Studio im weißen Gebäudekomplex von Radio Free Europe, welcher heute als die sogenannten [[Institute am Englischen Garten]] von der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] genutzt wird. Neben Metronom produzierte er dort auch die zwei Jazzsendungen ''Jazz Magazin'' und ''Jazz à la carte''. Zu dieser Zeit waren die bei Millionen von rumänischen Jugendlichen sehr beliebten Sendungen auch beim damals noch konservativen Radio Free Europe eine kleine kulturelle Revolution.  


Fortan wurde in Rumänien das Hören von Cornel Chiriac verboten und durch Gefängnishaft und Folter durch die Securitate bestraft. Chiriac, der die Diktatur Nicolae Ceaușescus in Rumänien offen kritisiert, erhält zahlreiche Morddrohungen des Geheimdienstes Securitate, die aber wirkungslos bleiben.
Fortan wurde in Rumänien das Hören von Cornel Chiriac verboten und durch Gefängnishaft und Folter durch die Securitate bestraft. Chiriac, der die Diktatur Nicolae Ceaușescus in Rumänien offen kritisiert, erhält zahlreiche Morddrohungen des Geheimdienstes Securitate, die aber wirkungslos bleiben.
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Die meisten seiner aufgezeichneten Musiksendungen wurden nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 aus Einsparungsgründen in einer Recyclingaktion von Tonbändern unbewusst gelöscht und galten lange Zeit als verloren, bis in Rumänien eine Kiste mit Dutzenden aufgezeichneten Metronom-Sendungen aus dem Englischen Garten wiederentdeckt wurde.  
Die meisten seiner aufgezeichneten Musiksendungen wurden nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 aus Einsparungsgründen in einer Recyclingaktion von Tonbändern unbewusst gelöscht und galten lange Zeit als verloren, bis in Rumänien eine Kiste mit Dutzenden aufgezeichneten Metronom-Sendungen aus dem Englischen Garten wiederentdeckt wurde.  


Das mutige Entgegentreten Chiriacs gegen die kommunistische Diktatur erhält bis heute keine öffentliche Würdigung in München. So gibt es bisher keine öffentliche Gedenkstätte, keine Straße und kein Platz ist nach ihm benannt.   
Das mutige Entgegentreten Chiriacs gegen die kommunistische Diktatur erhält bis heute keine öffentliche Würdigung in München. So gibt es bisher keine öffentliche Gedenkstätte, beispielsweise ist keine Straße und kein Platz nach ihm benannt.   




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