Ludwig II.: Unterschied zwischen den Versionen

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==Familie==
==Familie==
Ludwig wurde 1845 in München als ältester Sohn von Kronprinz [[Maximilian II. Joseph|Maximilian]] und Kronprinzessin [[Marie Friederike von Preußen]] geboren. Sein Rufname wurde auf Drängen des gleichnamigen Großvaters Ludwig gewählt. Als Ludwigs Vater Maximilian am 10. März [[1864]] starb, wurde Ludwig am selben Tag im Alter von 18 Jahren als Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert (mit den Titeln „Ludwig, von Gottes Gnaden [[König]] von Bayern, [[Kurpfalz|Pfalzgraf bey Rhein]], [[Herzogtum|Herzog von Bayern]], Franken und in Schwaben“).
Ludwig wurde 1845 in München als ältester Sohn von Kronprinz [[Maximilian II. Joseph|Maximilian]] und Kronprinzessin [[Marie Friederike von Preußen]] geboren. Sein Rufname wurde auf Drängen des gleichnamigen Großvaters Ludwig gewählt. Als Ludwigs Vater Maximilian am 10. März [[1864]] starb, wurde Ludwig am selben Tag im Alter von 18 Jahren als Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert (mit den Titeln „Ludwig, von Gottes Gnaden [[Königtum|König]] von Bayern, [[Kurpfalz|Pfalzgraf bey Rhein]], [[Herzogtum|Herzog von Bayern]], Franken und in Schwaben“).


==Leben==
==Leben==
Er war ein großer Verehrer der französischen Könige, insbesondere von Sonnenkönig Ludwig XIV. In ihm sah er das Idealbild eines Königs. Schloss Herrenchiemsee (1878–1885) ist im Prinzip eine Kopie des Schlosses Versailles. Es sollte ein "Bayerisches Versailles" werden. Da die Baukosten immer höher wurden, musste Ludwig II. den Bau noch vor Vollendung einstellen. Sein Tod ein Jahr später ließ die Bautätigkeit endgültig ruhen.  
Er war ein großer Verehrer der französischen Könige, insbesondere von Sonnenkönig Ludwig XIV. In ihm sah er das Idealbild eines Königs. [[Schloss Herrenchiemsee]] (1878–1885) ist im Prinzip eine Kopie des Schlosses Versailles bei Paris. Es sollte ein "Bayerisches Versailles" werden. Da die Baukosten immer höher wurden, musste Ludwig II. den Bau noch vor Vollendung einstellen. Sein Tod, ein Jahr später, ließ die Bautätigkeit endgültig ruhen.  


Der König liebte in seinem späteren Regierungsjahren die Einsamkeit. Nicht einmal seine Diener wollte er sehen. Er entwickelte ein hohes Misstrauen allen Menschen gegenüber. Trotzdem erledigte er seine Regierungsgeschäfte stets gewissenhaft und relativ schnell.  
Der König liebte in seinem späteren Regierungsjahren die Einsamkeit. Nicht einmal seine Diener wollte er sehen. Er entwickelte ein hohes Misstrauen allen Menschen gegenüber. Trotzdem erledigte er seine Regierungsgeschäfte stets gewissenhaft und relativ schnell.  


Er war ein Förderer des Komponisten [[Richard Wagner (Komponist)|Richard Wagners]]. Da Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte und erhielt, rief das in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So dass Wagner München verlassen musste.
Er war ein Förderer des Komponisten [[Richard Wagner (Komponist)|Richard Wagners]]. Da Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte und erhielt, rief das in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So sehr, dass Wagner München verlassen musste.


Die Gründung des Deutschen Reichs [[1871]] war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee, dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter. Die Reichsgründung bedeutete, dass er nur noch König eines Landes mit wesentlich weniger Machtbefugnissen darin war als bisher. Bei der Kaiserproklomation in Versailles ließ er sich vertreten und sagte, er habe sehr starke Zahnschmerzen. Wahrscheinlich wollte er sich diese Zeremonie ersparen, in der ein Preußenkönig zum deutschen Kaiser erhoben und er zu einem untergeordneten König im neuen Staat herabgestuft wurde. Seiner Meinung nach stand nur Gott über ihm. Dies war wohl der Hauptgrund, dass er ab dieser Zeit zunehmend in seiner eigenen Welt lebte.
 
Die Gründung des Deutschen Reichs [[1871]] war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee, dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter.  
 
Die Reichsgründung bedeutete, dass er nur noch König eines Landes mit wesentlich weniger Machtbefugnissen darin war als bisher. Bei der Kaiserproklomation in Versailles ließ er sich vertreten und sagte, er habe sehr starke Zahnschmerzen. Wahrscheinlich wollte er sich diese Zeremonie ersparen, in der ein Preußenkönig zum deutschen Kaiser erhoben und er zu einem untergeordneten König im neuen Staat herabgestuft wurde. Seiner Meinung nach stand nur Gott über ihm. Dies war wohl der Hauptgrund, dass er ab dieser Zeit zunehmend in seiner eigenen Welt lebte.


Nur eigens für ihn ganz allein gab es gelegentlich Theater- und Opernaufführungen.
Nur eigens für ihn ganz allein gab es gelegentlich Theater- und Opernaufführungen.
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