Alter Nordfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geschichte
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Geschichte)
Zeile 1.595: Zeile 1.595:
*1885 bis 1917: Direktor der Abteilung Pfandbriefe der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank.
*1885 bis 1917: Direktor der Abteilung Pfandbriefe der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank.
|}
|}
==Geschichte==
*Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Alte Nördliche Friedhof geplant wurde befanden sich auf dem [[Alter Südfriedhof]] 20.807 Grabstätten und die Friedhöfe der damaligen drei Vorstädte auf dem rechten Isarufer mit 9000 Gräbern waren für diese Stadtteile gedacht.


*Der Magistrat beschloss einen Friedhof zwischen Teng-Zibland-, Adlaber- und Arcisstraße (Haupteingang) auf einer Fläche von 4,47 ha zu errichten.
*Von Juni 1866 bis Sommer 1869 wurde der Friedhof nach Plänen von Stadtbaurat [[Arnold Zenetti]] erstellt.
*Die Anlage war für 7272 Gräber in 16 Abteilungen und für 30 Arkadengrüfte konzipiert.
*Sieben Tore mit einem reichverzierten Hauptportal öffnen eine Umfassungsmauer zu {{WL2|Neuromanik}} Friedhofsbauten aus rotem Ziegelsichtmauerwerk.
*Zwei [https://archive.org/stream/bub_gb_zptKAAAAMAAJ/#page/n98/mode/1up symbolische] [https://archive.org/stream/bub_gb_7eg_AQAAIAAJ/#page/n82/mode/1up Statuen] (von Oehlmann), die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit, flankierten zwei Reliefdarstellungen von Engeln (Bildhauer Weitze und [[Anselm Sickinger]]).
*Auf der Westseite stand die Aussegnungshalle mit der {{WL2|Neobarock}} Kapelle , deren Außenwand [[Johann Halbig]] mit den Figuren Glaube und Hoffnung und der Bildhauer [https://books.google.de/books?id=HOxQAAAAcAAJ&pg=PA12&dq=%22Hautmann,+Hippolith,+Bildhauer+und+Hofstuecator+zu+M%C3%BCnchen,%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiAo6WFu-3YAhWQJewKHTyKCfEQ6AEIKjAA#v=onepage&q=%22Hautmann%2C%20Hippolith%2C%20Bildhauer%20und%20Hofstuecator%20zu%20M%C3%BCnchen%2C%22&f=false Hippolith Hautmann] mit einem Relief und zwei Engeln geschmückt hatte.
*In die Abschlüsse des Arkadengangs malte {{WL2|Ludwig Thiersch}} Fresken.
*Den Achsenschnittpunkt Friedhofs betonte ein Kreuz [[Johann Halbig]].
*Am 5. Oktober 1868 morgens acht Uhr wurde der Friedhof feierllich eröffnet.
*Erbzischof {{WL2|Gregor von Scherr}}, begleite von beiden Gemeindekollegien, hoher Geistlichkeit und sämtlicher Stadtpfarrer, nahm nach kurzer Ansprache und Messe die Einweihung des Gottesackers vor.
Nachmittags segnete der protestantische Dekan Johann Mathias Meyer den Friedhof.
*Am Abend wurden die Reste von Karl Stumpf, Stadtpfarrer von Stankt Ludwig, aus dem [[Alter Südfriedhof]] hierher überführt und in der ersten eröffneten Gruft beigesetzt.
*Der Magistrat hatte nach ortspolizeilichen Vorschriften die Grabstätten für die drei katholischen Pfarreien St. Anna, Bonifaz und Ludwig festgelegt.
*Ebenso bekamen die protestantischen ihre Plätze zugewiesen: Das protestantische Dekanat mittelst einer Linie, von der Isarbrücke beginnend, durch das Thal, die Kaufinger-, Bayer- und Landsbergerstraße getheilt und mit der südlichen Hälfte dem [[Alter Südfriedhof]] mit der nördlichen jenem an der Arcisstraße zugewiesen würde.
*Die Familiengräber sollen von dieser Eintheilung natürlich nicht berührt werden, und auch die Wahl neuer Familien-Grabstätten frei bleiben.
*1870/71 wurden Französische Kriegsgefangene aus dem {{WL2|Deutsch-Französischer Krieg}} in der {{WL2|Alte Isarkaserne}} untergebracht. Verletzte im Lazarett [[Lazarettstraße]] und 202 Tote in Reihengräbern auf dem Militärfriedhof an der Arccistraße beigesetzt. (Weiter kamen gestern Abends noch 99 französische Kriegsgefangene mit 17 Mann Eskorte hier an, die wieder in die alte Isarkaserne abgeführt wurden. Die Gesammtzahl der in München internirten [https://books.google.de/books?id=BUhDAAAAcAAJ&pg=PA3664&dq=Kriegsgefangene+%22Alte+Isarkaserne%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiZ4r7z7e7YAhXHSd8KHamSBEsQ6AEIKTAA#v=onepage&q=Kriegsgefangene%20%22Alte%20Isarkaserne%22&f=false Kriegsgefangenen] beträgt jetzt 2163, die bis auf einige in Militärspitälern befindliche Kranke sämmtlich in der genannten Kaserne untergebracht sind.)
*[https://books.google.de/books?id=xtI3DwAAQBAJ&pg=PT99&dq=%221924+hatte+der+Stadtrat+beschlossen%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiI99fX8O7YAhUH8RQKHY3LCbcQ6AEIJzAA#v=onepage&q=%221924%20hatte%20der%20Stadtrat%20beschlossen%22&f=false 1924] hatte der Stadtrat beschlossen, ab 1928 keine neuen Gräber mehr auf dem Alten Nördlichen Friedhof zu verkaufen.
*1935 wurde München Hauptstadt der Bewegung.
*Es gab Pläne die Luisenstraße mit der Isabellastraße einer breiten Allee zu verbinden dieser Straßenführung sollte der Friedhof geopfert werden.
*Zum Thema der Beseitigung des Friedhofes führten der  Stadtrat Dr. Adolf Westermayr ({{WL2|Deutschnationale Volkspartei}}) mit {{WL2|Karl Fiehler}} einen Briefwechsel.
*In geheimer Sache wurde die Ruhefrist von 15 Jahren für diesen Friedhof auf 7 Jahre herabgesetzt.
*Bis 1939 hatten 62 000 Beerdigungen stattgefunden.
*Mit Veröffentlichung in der Münchner Gemeinde-Zeitung Nr. 56 vom 20. Juli 11939 wurd die Einstellung des Beerdigungsbetriebes bekanntgegben
Zur Vorschriftensammlung der Hauptstadt der Bewegung
9. Abschnitt, Begräbniswesen.
Ortspolizeiliche Vorschrift über die Einstellung des
Beerdigungsbetriebes im alten nördl. Friedhof
Der Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung er-
läßt auf Grund Art. 61 des Pol.StGB. vom 26. XII. 1871
(GBBl. 1982 S. 9) und § 27 Abs. 1 und 2 der Bayer. An-
gleichungsverordung zu Deutschen Gemeindeverordnung vom
1. IV. 1935 (GBBl. 1935 S. 180) folgende mit Entschließung
des Regierungspräsidenten in München vom 1. Juli 1939
Nr. 5252 Mü 3 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vor-
schrift:
Einziger Paragraph:
Der alte nördliche Friedhof wird ab 1. Juli 1939 für
weitere Beerdigungen gesperrt.
München, den 1. Juli 1939 (241)
Der Oberbürgermeister der Hauptstadt der
Bewegung.
-----
Veröffentlicht in der Münchener Gemeinde Zeitung Nr. 56
vom 20. Juli 1939.
*Für viele war die Entscheidung unfaßbar.
*Was sollte aus ihren Familiengrabstätten werden?
*In den Akten gibt es erschütternde Briefe von alten Menschen, die die Bitte aussprachen, neben ihren geliebten Ehegefährten begraben zu werden oder doch zu ermöglichen, die von ihnen bezahlte Grabstätte auf einen anderen Friedhof zu verlegen.
*1944 wurde der Friedhof völlig gesperrt und der Friedhof war den Bombenangriffen des 2. Weltkrieges ausgesetzt.
*1952 wurde nach einem Konzept von [[Hans Döllgast]] das Ensemble baulich gesichert.
*Anfang der 1950er Jahre wurde Idee der Straßenmagistrale Luisen – Isabellastraße wieder aufgegriffen.
*Seither werden baufällige nicht mehr gepflegte Gräber abgeräumt.
*Eine Gräberkommission wurde gebildet und begleitete in der Folge die Gärtnerarbeiten.
*1983 waren auf dem am Alten Nordfriedhof noch etwa 800 Grabstätten erkennbar.
*2012 stand das [https://www.muenchen-transparent.de/dokumente/2673905/datei Gesamtensemble] des Alten Nordfriedhofs unter Denkmalschutz. Darunter fallen alle Friedhofsflächen, Grabmale und Bauten.
*Der Alte Nördliche wird von Gärtnern gepflegt, aber er darf »[https://books.google.de/books?id=sUSJCQAAQBAJ&pg=PA147&dq=%22Der+Alte+N%C3%B6rdliche+wird+von+G%C3%A4rtnern+gepflegt,+aber+er+darf%22+%22kontrolliert+verfallen%22&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi9u-zr6O7YAhXG7xQKHZ5oAHcQ6AEIJzAA#v=onepage&q=%22Der%20Alte%20N%C3%B6rdliche%20wird%20von%20G%C3%A4rtnern%20gepflegt%2C%20aber%20er%20darf%22%20%22kontrolliert%20verfallen%22&f=false kontrolliert verfallen]«: Efeu greift nach den alten Grabsteinen, zarte Pflanzenwurzeln durchziehen pausbackige Puttengesichter.
==Literatur==
==Literatur==
[[Elfi Zuber]]: ''Der Alte Nördliche Friedhof. Ein Kapitel Münchner Kulturgeschichte.'' Zeke Verlag, 1983. 214 Seiten. ISBN 3924078017 [https://stadt-muenchen.net/literatur/d_literatur.php?id=361 (Vorwort]; bei stadt-muenchen.net)
[[Elfi Zuber]]: ''Der Alte Nördliche Friedhof. Ein Kapitel Münchner Kulturgeschichte.'' Zeke Verlag, 1983. 214 Seiten. ISBN 3924078017 [https://stadt-muenchen.net/literatur/d_literatur.php?id=361 (Vorwort]; bei stadt-muenchen.net)
137

Bearbeitungen

Navigationsmenü