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In den Jahren 1870 bis 1900 wuchs die Münchner Bevölkerung von 170.000 Einwohnern auf über 500.000 Einwohner. Bis 1890 entsorgten die Münchner Bürger ihren Müll und Unrat in einer von über 2700 Asche-, Kehricht- und Düngergruben. Diese mussten einmal jährlich geleert werden. | In den Jahren 1870 bis 1900 wuchs die Münchner Bevölkerung von 170.000 Einwohnern auf über 500.000 Einwohner. Bis 1890 entsorgten die Münchner Bürger ihren Müll und Unrat in einer von über 2700 Asche-, Kehricht- und Düngergruben. Diese mussten einmal jährlich geleert werden. | ||
Das durch [[Max von Pettenkofer]] besonders geförderte wachsende Hygienebewusstsein führte zum Erlass der ersten Münchner Abfallsatzung. Am 14. April [[1891]] erließ der ''Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München'' die „Ortspolizeiliche Vorschrift über Lagerung und Wegschaffung des Hausunrats“. Im selben Jahr entwickelte der Schmiedemeister Fischer aus dem Münchner Stadtteil [[Giesing]] den ''Harritschwagen'', einen von Pferden gezogenen Müllwagen. Der ''Harritschwagen'' war für die nächsten 50 Jahre das Rückgrat der Hausratsabfuhr. Der Name „Harritsch“ leitet sich wahrscheinlich vom englischen „carriage“ (= Kutsche) ab. | Das durch [[Max von Pettenkofer]] besonders geförderte wachsende Hygienebewusstsein führte zum Erlass der ersten Münchner Abfallsatzung. Am 14. April [[1891]] erließ der ''[[Magistrat]] der königlichen Haupt- und Residenzstadt München'' die „Ortspolizeiliche Vorschrift über Lagerung und Wegschaffung des Hausunrats“. Im selben Jahr entwickelte der Schmiedemeister Fischer aus dem Münchner Stadtteil [[Giesing]] den ''Harritschwagen'', einen von Pferden gezogenen Müllwagen. Der ''Harritschwagen'' war für die nächsten 50 Jahre das Rückgrat der Hausratsabfuhr. Der Name „Harritsch“ leitet sich wahrscheinlich vom englischen „carriage“ (= Kutsche) ab. | ||
Am 27. April [[1897]] schloss die [[Stadtverwaltung München]] mit der ''Hausmüllverwertung München'' einen Vertrag. Darin verpflichtete sich die Stadt, der Gesellschaft den „gesamten Hausunrat ohne Ausnahme“ zur Trennung in verwertbare und nicht verwertbare Teile zu überlassen. Die Gesellschaft baute ausserhalb von München, in der Gemeinde Puchheim eine Müllsortieranlage auf und die Stadt war zuständig für den Transport des Mülls nach Puchheim. Dazu wurden die ''Harritschwagen'' samt Inhalt mit der Bahn zur Sortieranlage gebracht. Dieses System bestand nahezu unverändert bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]]. | Am 27. April [[1897]] schloss die [[Stadtverwaltung München]] mit der ''Hausmüllverwertung München'' einen Vertrag. Darin verpflichtete sich die Stadt, der Gesellschaft den „gesamten Hausunrat ohne Ausnahme“ zur Trennung in verwertbare und nicht verwertbare Teile zu überlassen. Die Gesellschaft baute ausserhalb von München, in der Gemeinde Puchheim eine Müllsortieranlage auf und die Stadt war zuständig für den Transport des Mülls nach Puchheim. Dazu wurden die ''Harritschwagen'' samt Inhalt mit der Bahn zur Sortieranlage gebracht. Dieses System bestand nahezu unverändert bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]]. |
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