Maximilianeum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Maximilianeum.jpg|thumb|500px|Maximilianeum von der Isar gesehen]]
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Das '''Maximilianeum''' im  Stadtteil [[Haidhausen]] ist seit [[1876]] Sitz der [[Stiftung Maximilianeum]] für begabte Studenten aus Bayern. Erst [[1949]] wurde es Sitzungsort des [[Bayerischer Landtag|Bayerischen Landtags]]. Der Bau liegt als pathetische Kulissenarchitektur mit großartiger Fernwirkung auf dem östlichen [[Isar|Isar-Hochufer]] in der Sichtachse der [[Maximilianstraße]] jenseits der [[Maximiliansbrücke]]. In den Jahrzehnten seither wurde es mehrfach erweitert.
Das '''Maximilianeum''' im  Stadtteil [[Haidhausen]] ist seit [[1876]] Sitz der [[Stiftung Maximilianeum]] für begabte Studenten aus Bayern. Erst [[1949]] wurde es Sitzungsort des [[Bayerischer Landtag|Bayerischen Landtags]]. Der Bau liegt als pathetische Kulissenarchitektur mit großartiger Fernwirkung auf dem östlichen [[Isar|Isar-Hochufer]] in der Sichtachse der [[Maximilianstraße]] jenseits der [[Maximiliansbrücke]]. In den Jahrzehnten seither wurde es mehrfach erweitert.
[[Bild:Maximilianeum052010a.jpg|thumb|Maximilianeum, Hauptfront (Aufn. v. Mai 2010)]]
[[Bild:Maximilianeum052010a.jpg|thumb|Maximilianeum, Hauptfront (Aufn. v. Mai 2010)]]
[[Bild:German postcard - 059.jpg|thumb|Maximilaneum (Postkarte, um 1900)]]


== Geschichte des Gebäudes ==
== Geschichte des Gebäudes ==
[[Bild:German postcard - 059.jpg|thumb|Maximilaneum (Postkarte, um 1900)]]
Am 5. Oktober [[1857]] ließ König [[Maximilian II.|Max II.]] den Grundstein für den von [[Georg Friedrich Christian Bürklein|Friedrich Bürklein]] entworfenen Bau legen. [[1874]] war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen dann endgültig fertiggestellt.  
Am 5. Oktober [[1857]] ließ König [[Maximilian II.|Max II.]] den Grundstein für den von [[Georg Friedrich Christian Bürklein|Friedrich Bürklein]] entworfenen Bau legen. [[1874]] war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen dann endgültig fertiggestellt.  


Bis [[1918]] war im Maximilianeum neben der ''Studienstiftung'' und einer ''historischen Galerie'' auch die ''königliche Pagenschule'' untergebracht. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in den Galerieräumen die ''Münchner Kunstausstellung'' veranstaltet.  
Bis [[1918]] war im Maximilianeum neben der ''Studienstiftung'' und einer ''historischen Galerie'' auch die ''königliche Pagenschule'' untergebracht. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in den Galerieräumen die ''Münchner Kunstausstellung'' veranstaltet.  


Gegen Kriegsende wurden zwei Drittel des Bauwerks zerbombt.  
Gegen Kriegsende wurden zwei Drittel des Bauwerks [[Luftangriffe auf München|zerbombt]].  


[[1949]] wählte der [[Landtag|Bayerische Landtag]] aus der Not der Kriegszerstörungen heraus das Gebäude zu seinem Sitz. Dies machte Änderungen in den Galerieräumen notwendig. Als der Bau für die vielfältige Nutzung zu klein wurde, fügte man [[1958]]/59 und [[1964]]/65 im Osten Flügelbauten mit Büroräumen und Sitzungssälen an.  
[[1949]] wählte der [[Landtag|Bayerische Landtag]] aus der Not der Kriegszerstörungen heraus das Gebäude zu seinem Sitz. Dies machte Änderungen in den Galerieräumen notwendig. Als der Bau für die vielfältige Nutzung zu klein wurde, fügte man [[1958]]/59 und [[1964]]/65 im Osten Flügelbauten mit Büroräumen und Sitzungssälen an.  
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Zum Plan Maximilians II. (1811-1864), ''"auf der Isarhöhe bei München einen großen Nationalbau"'' zur ''"Hebung des monarchischen nationalen Volksgeistes"'' errichten zu lassen, kam die Idee eines '''Athenäums''' als einer Anstalt mit dem Ziel, ''"talentvollen bayerischen Jünglingen (jeglichen Standes) die Erreichung jener Stufe wissenschaftlicher und geistiger Ausbildung zu erleichtern, welche zur Lösung der höheren Aufgaben des Staatsdienstes erforderlich ist"''.
Zum Plan Maximilians II. (1811-1864), ''"auf der Isarhöhe bei München einen großen Nationalbau"'' zur ''"Hebung des monarchischen nationalen Volksgeistes"'' errichten zu lassen, kam die Idee eines '''Athenäums''' als einer Anstalt mit dem Ziel, ''"talentvollen bayerischen Jünglingen (jeglichen Standes) die Erreichung jener Stufe wissenschaftlicher und geistiger Ausbildung zu erleichtern, welche zur Lösung der höheren Aufgaben des Staatsdienstes erforderlich ist"''.


[[1852]] wurde das ''Athenäum'', das seit [[1857]] nach dem Stifter '''Maximilianeum''' heißt, provisorisch in einem Mietshaus untergebracht. Als erste Stipendiaten wurden sechs Abiturienten aus Bayern und der Pfalz ausgewählt, die nun ohne materielle Sorgen an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] Rechts- und Staatswissenschaft studieren konnten.
[[1852]] wurde das ''Athenäum'', das seit [[1857]] nach dem Stifter ''Maximilianeum'' heißt, provisorisch in einem Mietshaus untergebracht. Als erste Stipendiaten wurden sechs Abiturienten aus Bayern und der Pfalz ausgewählt, die nun ohne materielle Sorgen an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] Rechts- und Staatswissenschaft studieren konnten.


Max II. selbst erlebte die Vollendung des Anstaltsgebäudes nicht mehr, und auch die endgültige juristische Form erhielt die Stiftung erst unter seinem Sohn und Thronfolger [[Ludwig II.]]. Nach der Urkunde von 1876 gehören der Stiftung bis heute der Maximilianeums-Bau sowie eine Galerie mit Historienbildern und Marmorbüsten. Mit dem Ende der Monarchie [[1918]] ging das Protektorat über das Maximilianeum auf die Ludwig-Maximilians-Universität über. Die folgende Inflation zehrte das Stiftungsvermögen auf, einzige kleine Einnahmequelle blieben die Eintrittsgelder der Galerie. Die finanzielle Situation besserte sich wieder, als das ausgebombte Bayerische Parlament 1949 in das Maximilianeum einzog und dafür (damals) einen jährlichen Mietzins von 70.000 DM entrichtete. Darüber hinaus übernahm es die Unterhaltspflicht für das Gebäude.
Max II. selbst erlebte die Vollendung des Anstaltsgebäudes nicht mehr, und auch die endgültige juristische Form erhielt die Stiftung erst unter seinem Sohn und Thronfolger [[Ludwig II.]]. Nach der Urkunde von 1876 gehören der Stiftung bis heute der Maximilianeums-Bau sowie eine Galerie mit Historienbildern und Marmorbüsten. Mit dem Ende der Monarchie [[1918]] ging das Protektorat über das Maximilianeum auf die Ludwig-Maximilians-Universität über. Die folgende Inflation zehrte das Stiftungsvermögen auf, einzige kleine Einnahmequelle blieben die Eintrittsgelder der Galerie. Die finanzielle Situation besserte sich wieder, als das ausgebombte Bayerische Parlament 1949 in das Maximilianeum einzog und dafür (damals) einen jährlichen Mietzins von 70.000 DM entrichtete. Darüber hinaus übernahm es die Unterhaltspflicht für das Gebäude.


Seit 1980 ermöglicht die Wittelsbacher Jubiläumsstiftung neben 26 Abiturienten auch 10 begabten bayerischen "Mädchen" ein Stipendium. Insgesamt haben seit der Gründung der Anstalt bis zum Jahr 2005 59 Studentinnen und ca. 725 Studenten von der Stiftung profitiert. Bekannte '''Maximilianeer''' waren unter anderen die beiden bayerischen Ministerpräsidenten Eugen Ritter von Knilling und [[Franz Josef Strauß]], ferner der Physiker [[Werner Heisenberg]], die Schriftsteller [[Carl Amery]] und Ulrike Draesner sowie der Liedermacher Michael Kunze.
Seit 1980 ermöglicht die Wittelsbacher Jubiläumsstiftung neben 26 Abiturienten auch 10 begabten bayerischen "Mädchen" ein Stipendium. Insgesamt haben seit der Gründung der Anstalt bis zum Jahr 2005 59 Studentinnen und ca. 725 Studenten von der Stiftung profitiert. Bekannte ''Maximilianeer'' waren unter anderen die beiden bayerischen Ministerpräsidenten [[Eugen von Knilling|Eugen Ritter von Knilling]] und [[Franz Josef Strauß]], ferner der Physiker [[Werner Heisenberg]], die Schriftsteller [[Carl Amery]] und Ulrike Draesner sowie der Liedermacher Michael Kunze.


== Gegenstände aus dem Grundstein des Maximilianeums von 1857 ==
== Gegenstände aus dem Grundstein des Maximilianeums von 1857 ==
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==Weblinks==
==Weblinks==
* [https://www.bayern.landtag.de/fileadmin/Internet_Dokumente/Maximilianeum_Geschichte/101014_Restaurierungsbericht_Lok_.pdf Restaurierungsbericht des Dampflokomotiven-Modells vom Typ Adler aus dem Grundstein des Maximilianeums von 1838] ([[Deutsches Museum]] 1987)


{{wikipedia}}
{{wikipedia}}
* [https://www.bayern.landtag.de/fileadmin/Internet_Dokumente/Maximilianeum_Geschichte/101014_Restaurierungsbericht_Lok_.pdf Restaurierungsbericht des Dampflokomotiven-Modells vom Typ Adler aus dem Grundstein des Maximilianeums von 1838] ([[Deutsches Museum]] 1987)


[[Kategorie:Maximilianstil]]
[[Kategorie:Maximilianstil]]
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