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Oa '''Weiswuascht''', auf | Oa '''Weiswuascht''', auf hochdeutsch eine '''Weißwurst''', ist eine nicht vegetarische bairische Delikatesse, die von einheimischen Leuten (indigenen) nicht mit Messer und Gabel gegessen wird, sondern mit den Zähnen geöffnet und mit Mund und Lippen ausgezuzld wird. Je nach Umgebung oder Geschicklichkeit kann es auch unter Zuhilfenahme solcher Werkzeuge gelingen (Schnitt nach der sectio caesarea - fragen sie den Chirurgen oder Apotheker. In der [[Schickeria]] oft auch mit Schampus). Ob der Geschmack dann allerdings identisch ist, darf bezweifelt werden. Jede Woche landen in der Notfallaufnahme des Klinikums rechts der Isar mindestens 7 Personen mit quergestellter Gabel in den Hamsterbäckchen. Authentisch ist der Geschmack jedenfallls nicht. Die Münchner Spezialität wird traditionell frühmorgens hergestellt und vormittags zu Brotzeit oder Frühschoppen auf Märkten und in Wirtshäusern mit gesüßtem [[Senf]], [[Breze|Brezen]] und [[Bier]] verzehrt (je früher desto bier). | ||
In [[München]] gibt es sie an hunderten Orten: in [[Metzger]]eien und [[:Kategorie:Bayerisches_Essen|Gaststätten]]. Die einzelne Weißwurst ist etwa 70 bis 100 Gramm schwer, 8 bis 12 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser um die 2 bis 3 | In [[München]] gibt es sie an hunderten Orten: in [[Metzger]]eien und [[:Kategorie:Bayerisches_Essen|Gaststätten]]. Die einzelne Weißwurst ist etwa 70 bis 100 Gramm schwer, 8 bis 12 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser um die 2 bis 3 Zentimetern. Der Brät dazu wird aus Kalb- und Schweinefleisch hergestellt und hat wenig Eigengeschmack. | ||
==Zur Entstehung, Tradition == | ==Zur Entstehung, Tradition == | ||
Der Überlieferung nach ist die Weißwurst eine Zufallserfindung von [[Joseph Moser]], dem Moser Sepp, Wirt vom Gasthaus "[[Zum ewigen Licht]]“ am Münchner [[Marienplatz]]. Am Faschingssonntag, dem 22. Februar [[1857]], sollen ihm die Schafsdärme für die | Der Überlieferung nach ist die Weißwurst eine Zufallserfindung von [[Joseph Moser]], dem Moser Sepp, Wirt vom Gasthaus "[[Zum ewigen Licht]]“ am Münchner [[Marienplatz]]. Am Faschingssonntag, dem 22. Februar [[1857]], sollen ihm die Schafsdärme für die Kalbsbratwürstchen ausgegangen sein während schon die Gäste darauf warteten. Der losgeschickte Lehrling kam aber mit Schweinedärmen zurück, die zu zäh und zu groß für Bratwürste sind. In der Not füllte Moser sie trotzdem mit der fertigen Masse, briet die Würste jedoch nicht, sondern brühte sie in heißem Wasser, weil er Bedenken hatte, dass die Schweinedärme beim Braten platzen könnten. | ||
Seltene Zutaten machten hinfort die Weißwurst zu einem teuren Essen, denn neben dem Kalbfleisch waren im 19. Jahrhundert auch Zitronen noch nicht leicht zu beschaffen. Außerdem muss der Wurstmasse gestoßenes Eis beigemengt werden, was das Ergebnis besonders zart und locker werden lässt, die Herstellung aber einstmals aufwändig machte (Eiskeller, Eisschrank). Jedoch dürfen sie dadurch auch nicht wässrig werden. | Seltene Zutaten machten hinfort die Weißwurst zu einem teuren Essen, denn neben dem Kalbfleisch waren im 19. Jahrhundert auch Zitronen noch nicht leicht zu beschaffen. Außerdem muss der Wurstmasse gestoßenes Eis beigemengt werden, was das Ergebnis besonders zart und locker werden lässt, die Herstellung aber einstmals aufwändig machte (Eiskeller, Eisschrank). Jedoch dürfen sie dadurch auch nicht wässrig werden. | ||
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Mittlerweile werden „Münchner Weißwürste“ auch industriell und außerhalb [[München]]s hergestellt und vorgebrüht in Dosen oder eingeschweißt weltweit vertrieben. Diese Würste entsprechen aber dann meistens nicht dem ursprünglichen Rezept, weil sie nur aus Schweinefleisch hergestellt werden. Ein hoher Anteil an Kalbfleisch ist dagegen an einem intensiveren, helleren Weiß im Inneren erkennbar. | Mittlerweile werden „Münchner Weißwürste“ auch industriell und außerhalb [[München]]s hergestellt und vorgebrüht in Dosen oder eingeschweißt weltweit vertrieben. Diese Würste entsprechen aber dann meistens nicht dem ursprünglichen Rezept, weil sie nur aus Schweinefleisch hergestellt werden. Ein hoher Anteil an Kalbfleisch ist dagegen an einem intensiveren, helleren Weiß im Inneren erkennbar. | ||
Noch ein wichtiger Einkaufs-Hinweis: Weißwürste werden sowohl beim Metzger als auch in der Wirtschaft nicht paarweise sondern ''nach Stückzahl bestellt | Noch ein wichtiger Einkaufs-Hinweis: Weißwürste werden sowohl beim Metzger als auch in der Wirtschaft nicht paarweise sondern ''nach Stückzahl bestellt''. | ||
==Verzehr== | ==Verzehr== | ||
Bei der Weißwurst wird der Darm nicht mitgegessen. Traditionellerweise wird sie "gezuzeld" (ausgesaugt). Dazu wird die Wurst in der Mitte quer durchgeschnitten, danach beisst man auf die Wursthülle, ohne sie jedoch durchzubeissen und zieht dann das Brät aus der Hülle. Wer darauf besteht, die Weißwurst mit Messer und Gabel zu essen, kann dies tun, indem er sie der Länge nach anritzt und dann das Brät aus der Haut rollt. | Bei der Weißwurst wird der Darm nicht mitgegessen. Traditionellerweise wird sie "gezuzeld" (ausgesaugt). Dazu wird die Wurst in der Mitte quer durchgeschnitten, danach beisst man auf die Wursthülle, ohne sie jedoch durchzubeissen und zieht dann das Brät aus der Hülle. Wer darauf besteht, die Weißwurst mit Messer und Gabel zu essen, kann dies tun, indem er sie der Länge nach anritzt und dann das Brät aus der Haut rollt. | ||
;Was man nicht tun sollte: Die Haut abziehen, die Wurst in Scheiben schneiden (außer für kleine Kinder), | ;Was man nicht tun sollte: Die Haut abziehen, die Wurst in Scheiben schneiden (außer für kleine Kinder), sie mit etwas anderem als süßem Senf, [[Breze|Brezen]] oder Bier verzehren. | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Die ''Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst'' will die „Original Münchner Weißwurst“ bei der EU-Kommission in Brüssel als Herkunftsbezeichnung schützen lassen und hat dazu 2004 einen Antrag beim [[Deutsches Patent- und Markenamt|Deutschen Patent- und Markenamt]] (DPMA) in München gestellt. | Die ''Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst'' will die „Original Münchner Weißwurst“ bei der EU-Kommission in Brüssel als Herkunftsbezeichnung schützen lassen und hat dazu 2004 einen Antrag beim [[Deutsches Patent- und Markenamt|Deutschen Patent- und Markenamt]] (DPMA) in München gestellt. | ||
''Wollwurst'' und ''Stockwurst'' sind nach der Wikipedia eng mit der Münchner Weißwurst verwandt. | ''Wollwurst'' und ''Stockwurst'' sind nach der [[Wikipedia]] eng mit der Münchner Weißwurst verwandt. | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.chefkoch.de/forum/2,52,384359/Wo-in-Muenchen-Weisswurst-kaufen.html | * [http://www.chefkoch.de/forum/2,52,384359/Wo-in-Muenchen-Weisswurst-kaufen.html chefkoch.de/forum] | ||
* [http://www.muenchen.de/verticals/GastroGuide/Biergarten-Special/126053/30gebrauchsanleitungweisswurst.html Übersetzungen der Gebrauchsanleitung] — Ein Service des offiziellen Stadtportals für die Landeshauptstadt München.de | * [http://www.muenchen.de/verticals/GastroGuide/Biergarten-Special/126053/30gebrauchsanleitungweisswurst.html Übersetzungen der Gebrauchsanleitung] — Ein Service des offiziellen Stadtportals für die Landeshauptstadt München.de | ||
* [http://www.schutzgemeinschaft-muenchner-weisswurst.de/ Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst] | * [http://www.schutzgemeinschaft-muenchner-weisswurst.de/ Schutzgemeinschaft Münchner Weißwurst] | ||
Dieser Artikel basiert zum kleinsten Teil auf … | Dieser Artikel basiert zum kleinsten Teil auf … | ||
{{Wikipedia|Weißwurst}} | {{Wikipedia|Weißwurst}} | ||
:: | :: vorwiegend jedoch auf jahrzehntelangem Leiden an der Wurschd an sich und ist überwiegend satirisch zu verstehen. | ||
[[Kategorie:Bayerisches Essen]] | [[Kategorie:Bayerisches Essen]] | ||
[[Kategorie:Speisen]] | [[Kategorie:Speisen]] |
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